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Franz Dinnendahl

Essen-Bergerhausen
Essen-Bergerhausen Dinnendahl´sche Fabrik - später Eisenhütte Westfalia Dinnendahl AG



Übersicht

Essen-Horst
Essen-Horst Fabrikkomplex Vogelsang - Gedenktafel für Franz Dinnendahl



Einer der Pioniere der Industrialisierung des Ruhrgebietes wurde im Essener Stadtteil Horst, genauer gesagt auf der Horster Mühle geboren. Es handelt sich um Franz Dinnendahl, den Konstrukteur und Erbauer der ersten Dampfmaschine im Ruhrgebiet. Dinnendahl wurde am 20. August 1775 in Horst geboren. Franz Dinnendahl baute 1803 in Essen die erste Dampfmaschine im Ruhrgebiet. Dinnendahl kam als Sohn eines Müllers zur Welt. Als Jugendlicher arbeitete er als Viehhirte, um dann zwei Jahre lang als Kohlenschieber sein Geld zu verdienen. Auf Anraten seines Onkels erlernte er den Zimmermannsberuf. Dabei wurde seine Begeisterung für Technik geboren. Als er den Auftrag erhielt ein Maschinenhaus aus Holz zu bauen, interessierte er sich mehr für die Maschine als für das Haus.


Dampfmaschine

Essen-Bergerhausen
Essen-Bergerhausen Stahlstich um 1850 - Dinnendahl'sche Fabrik - Quelle: Infotafel vor Ort


Die erste Dampfmaschine - vorgestellt in England - wurde auf der Zeche Vollmond in Langendreer (Bochum) in Betrieb genommen. Diese wurde seinerzeit auf seinem ersten Betriebsgelände in der der Trentelgasse in der Essener Innenstadt hergestellt. Die Dampfmaschine war für den Steinkohlenbergbau im Ruhrgebiet wichtig. Sie fand beispielsweise bei den Pumpen Einsatz, die das in die unteren Sohlen eindringende Wasser zu Tage förderten. Dinnendahl gründete eine eigene Firma. Von 1801 bis 1803 konstruierte und baute Franz Dinnendahl die erste Dampfmaschine. Er verlegte seine Werkstatt 1807 von Altendorf/Ruhr in die Trentelgasse. Sie brannte jedoch 1821 aus. Dinnendahl baute eine neue Maschinenfabrik in Bergerhausen (später: Westfalia Dinnendahl Gröppel AG).


Essen-Innenstadt
Essen-Innenstadt Porträt von Franz Dinnendahl am ehemaligen Gebäude des Hauptsteueramtes in der Trentelgasse, an dessen Stelle die erste Fabrik und Wohnung von Dinnendahl stand.


Dem Techniker fehlten jedoch die kaufmännischen Fähigkeiten, so dass er 1826 verarmt starb. Dinnendahl wurde auf dem Friedhof in Rellinghausen beigesetzt. Im Jahre 1936 erhielt er ein Ehrengrab der Stadt Essen auf dem Südwestfriedhof. Auf seinem ehemaligen Betriebsgelände an der Trentelgasse 4 in Essen wurde 1907/08 das Hauptsteueramt errichtet, an dem eine Gedenktafel an ihn erinnert. Die Dinnendahlstraße in Bergerhausen und Huttrop wurde 1920 nach Franz Dinnendahl benannt. Außerdem tragen die Franz-Dinnendahl-Realschule in Kray sowie die Franz-Dinnendahl-Realschule in Bochum-Langendreer, seinen Namen.

Die Fabrik finden Sie hier:

Dinnendahl'sche Fabrik
Kunstwerkerstr.179-183 / Westfalenstr.3

45136 Essen-Bergerhausen


Essen-Fulerum
Essen-Fulerum Ehrengrab der Stadt Essen zur Erinnerung an Franz Dinnendahl auf dem Südwestfriedhof

1. Fabrik

Essen-Innenstadt
Essen-Innenstadt Ehemaliges Gebäude des Hauptsteueramtes in der Trentelgasse, an dessen Stelle die erste Fabrik von Dinnendahl stand.


Auf dem Gelände an der Trentelgasse entstanden in den Jahren von 1907 - 1908 zwei Gebäude, die stellvertretend für die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung Essens im 20. Jahrhundert stehen: das Kulissenhaus des Theaters und das Hauptsteueramt. Das Kulissenhaus wurde hinter dem Theater errichtet. Eine Brückenkonstruktion in der ersten Etage verband es direkt mit der Hinterfront des Theaters. Die Nähe von Werkstätten und dem Fundus der Bühnendekorationen brachte Vorteile für die Theaterarbeit mit sich. Der Bau des gegenüberliegenden Hauptsteueramtes dokumentierte die gewachsene Bedeutung der Industriestadt Essen. Hier konnten sämtliche Steuersachen einschließlich des Verkehrs mit dem Ausland und der Verzollung erledigt werden.


Essen-Innenstadt
Essen-Innenstadt Ehemaliges Gebäude des Hauptsteueramtes in der Trentelgasse, an dessen Stelle die erste Fabrik von Dinnendahl stand.


Der klassizistisch geprägte Putzbau wurde von Baurat Spillner und dem Geheimen Regierungs-Baumeister Gerstenfeldt entworfen. An dieser Stelle befand sich vorher die Maschinenfabrik des Industriepioniers Franz Dinnendahl. Der Sohn eines Müllers aus Horst bei Steele arbeitete sich vom Konstrukteur bis zum Fabrikanten hoch. Er baute eine der ersten Dampfmaschinen in Deutschland. 1807 zog er von Altendorf an der Ruhr nach Essen und gründete eine Maschinenfabrik. Hier baute er mit seinen Arbeitern unter anderem eine Dampfmaschine für die Zeche Sälzer-Neuack, die zum ersten Mal bei der Förderung von Kohlen eingesetzt wurde. Auch in seiner Fabrik führte Dinnendahl technische Innovationen durch. 1818 richtete er dort eine Gasbeleuchtungsanlage ein, die er mit dem Essener Apotheker Franz Wilhelm Flashoff entwickelt hatte. Nach einem Feuer (1821) verlegte Dinnendahl die Fabrik zu seiner Gießerei in die Nähe der Spillenburg im heutigen Stadtteil Bergerhausen.


Fabrik Franz Dinnendahl

Essen-Bergerhausen
Essen-Bergerhausen Dinnendahl'sche Fabrik in Bergerhausen


Nur die Fassade des Eingangsbereiches der Dinnendahl'schen Fabrik an der Westfalenstraße im Essener Ortsteil Bergerhausen und die heute zu einer Loft-Anlage umgebaute Maschinenhalle an der Kunstwerkerstraße erinnern noch an die Gießerei und die Maschinenfabrik von Franz Dinnendahl, die er 1820 an dieser Stelle erbauen ließ. Die Maschinenhalle, die Einfriedung und das Pförtnerhäuschen wurden im Stile der 1920er Jahre neu errichtet, nachdem ein Brand die alte Montagehalle an der Kunstwerkerstraße vernichtet hatte. Der Gebäudebestand steht seit 1992 unter Denkmalschutz. Ich habe bewußt den Bezug zum Ortsteil Horst belassen, weil der intelligente Konstrukteur und Planer hier in Horst auf der Horster Mühle geboren wurde. Die Dinnendahl'sche Fabrik wurde allerdings in Bergerhausen errichtet.


Zeche Wohlgemuth

Essen-Werden
Essen-Werden Gebäude des ehemaligen Bergamtes Werden


Franz Dinnendahl (1775 - 1826) gehörte wie Friedrich Krupp und Friedrich Harkort zu den Pionieren der Industrialisierung im Ruhrgebiet. Er war der Konstrukteur der ersten Dampfmaschine, die im Ruhrbergbau auf der Zeche Wohlgemuth bei Werden ab 1804 eingesetzt wurde. Sein 1800 in Essen gegründetes Unternehmen - die erste Maschinenfabrik Deutschlands - lieferte 1808 je eine Dampfmaschine zur Wasserhaltung und Förderung mit einem gemeinsamen Kessel für die Essener Zeche Vereinigte Sälzer und Neuack in Altendorf (später zur Krupp Zeche Sälzer-Amalie). Auch seine Zeche Kunstwerk in Bergerhausen im Bereich des Bergamtes Werden rüstete Dinnendahl mit den zu seiner Zeit modernsten Maschinen aus. 1840 waren insgesamt fünf Dampfmaschinen für Wasserhaltung und Förderung in Betrieb.


Essen-Bergerhausen
Essen-Bergerhausen Dinnendahl'sche Fabrik - Maschinenhalle


Der Standort der Zeche war mitentscheidend für den Bau seiner Fabrik in weniger als 300 Meter Entfernung, stellte sie doch eine kostengünstige Versorgung seiner Produktionsanlage mit Kohle sicher. Dinnendahl, mehr genialer Konstrukteur und Mechanikus, war allerdings wenig geschäftlicher Erfolg beschieden. Die zunehmende Konkurrenz anderer Unternehmen, die auch begannen Dampfmaschinen zu bauen, und zermürbende Querelen mit der preußischen Bergaufsicht setzten ihm hart zu. 1826 verstarb er im frühen Alter von 51 Jahren in Rellinghausen. Die Fabrik, auch Kunstwerkerhütte genannt, die nach dem Tode ihres Gründers von seinen Söhnen Johann und Röttger Wilhelm weitergeführt wurde, produzierte hauptsachlich für den Bergwerks- und Hüttenwerksbedarf u.a. Dampfmaschinen, Bohrmaschinen, Grubenventilatoren und Luftkompressoren.


Essen-Bergerhausen
Essen-Bergerhausen Dinnendahl'sche Fabrik


1840 übernahm sein Sohn Röttger Wilhelm allein die Unternehmensleitung. 1890 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft unter dem Namen R.W. Dinnendahl AG. 1922 verschmolz das Unternehmen mit der Fabrik Westfalia Bochum zur Westfalia-Dinnendahl AG. 1930 kam noch das Gröppel-Werk in Bochum hinzu. Noch in den 1950er Jahren beschäftigte die ehemalige Kunstwerkerhütte etwa 290 Arbeiter und war damit zweitgrößter Arbeitgeber nach den Zechen im damaligen Rellinghausen. [1]


Haus Horst

Essen-Horst
Essen-Horst Haus Horst


Im Essener Stadtteil Horst steht hoch über den Ruhrauen die Burg Horst. Von der einstigen mittelalterlichen Burganlage sind noch die ehemalige Kapelle aus dem Jahr 1359, der östliche Wirtschaftstrakt und die Vorburgmauer mit zwei Türmen erhalten. Die Ursprünge von Haus Horst sind weitgehend unbekannt. Die Herren von Horst sind urkundlich seit dem 12. Jahrhundert belegt während der Adelssitz selbst erst ab dem 14. Jahrhundert nachgewiesen weden kann. Um 1226 beklagt das Reichsstift Essen den Verlust....

Weitere Informationen zum Haus Horst im Essener Stadtteil Horst finden Sie hier....!


Horster Mühle

Essen-Horst
Essen-Horst ...ehemalige Karbidfabrik Vogelsang...


Schon von weitem sichtbar durch den hohen Schornstein der ehemaligen Karbidfabrik Vogelsang ist das Gebäudeensemble der Horster Mühle. Bei der Horster Mühle handelt es sich um einen mehrteiligen Gebäudekomplex im Essener Stadtteil Horst an der Ruhr. Die ehemalige Mühle besteht schon längst nicht mehr, lediglich ihre Fundamente befinden sich unter dem Bauwerk des Wasserkraftwerks. Von der Horster Ruhrbrücke führt die Straße "In der Lake" bis zum Gelände der ehemaligen Mühle. Ein Schild kurz vor Erreichen des Areals....

Weitere Informationen zur ehemaligen Horster Mühle im Essener Stadtteil Horst finden Sie hier....!


Zeche Wohlverwahrt

Essen-Horst
Essen-Horst Zeche Wohlverwahrt - Maschinenhalle


Die ehemalige Zeche Wohlverwahrt liegt im Essener Ortsteil Horst am Fleherweg und ist heute ein Industriedenkmal. Es gehört zur Route der Industriekultur. Die Zeche war ein Steinkohlen-Bergwerk in Horst an der Ruhr, in unmittelbarer Nachbarschaft der Horster Mühle- und Schleuse. Wie nahezu alle Ortschaften an der unteren Ruhr, war auch Horst über Jahrzehnte vom Kohlebergbau gekennzeichnet. In und um Horst förderten schon früh diverse kleine Bergwerke. Dazu gehörten neben der Zeche Wohlverwahrt die Zeche Fridolin, die Zeche Robert und einige sogenannte Erbstollen. Die erste Verleihung....

Weitere Informationen zur Zeche Wohlverwahrt im Essener Stadtteil Horst finden Sie hier....!


Zechen im Ruhrgebiet und am Niederrhein

Quellenangabe:


Die Informationen zu Franz Dinnendahl basieren auf dem Artikel Franz Dinnendahl (Stand vom 14.01.2009) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB] für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

1.: Die Informationen zur Dinnendahl'schen Fabrik sin der Infotafel am Denkmal entnommen!


Fotos Franz Dinnendahl