Oedt - Burg Uda

Grefrath-Ortsteil Oedt
Grefrath-Ortsteil Oedt Burg Uda



Überblick

Grefrath-Ortsteil Oedt
Grefrath-Ortsteil Oedt Eingangsbereich der Burg Uda



Im Grefrather Ortsteil Oedt befinden sich in unmittelbarer Nähe zur Niers und dem renaturierten Altarm die Reste der Burg Uda. Es handelt sich um eine mittelalterliche Burgruine, von der noch der weithin sichtbare Turm erhalten geblieben ist. Die Entstehungszeit der Burg Uda in Grefrath-Oedt wird auf die Zeit um etwa 1300 datiert. Zu diesem Zeitpunkt wurde sie von Dietrich Luf III. von Kleve, Graf von Hülchrath und Herr von Kervenheim und Oedt, erbaut. Erhalten sind bis heute ein Rundturm und zahlreiche Fundamentreste sowie einige Reste des Mauerwerks. In den Jahren 1959 und 1961 wurden unfangreiche Grabungen an der Burg durchgeführt. Die ehemalige Burganlage befindet sich in der Nähe der Niers und gilt als Wahrzeichen von Oedt. Das Gebäude dient heute als Veranstaltungsort.

Geschichte

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Grefrath-Ortsteil Oedt Zeichnung der Burg Uda um 1882


Paul Clemen schreibt hierzu: "Der Ort wird zum ersten Male 1170 im Zusammenhang mit der Abtei Gladbach genannt (Ropertz, Quellen zur Geschichte der Abtei Gladbach S. 216). Wann die Burg gegründet worden ist, die als Grenzfestung gegen Geldern und Jülich den Eingang in das Kempener Land und damit in das Kölnische Gebiet schirmte, ist nicht nachzuweisen. Wahrscheinlich war sie in die lange natürliche Befestigungslinie hineingezogen, die durch die Niers gebildet wird. Der Boden, der sich nach dem Fluss zu senkte, bildet sumpfige, früher fast unzugängliche Brüche und Niederungen. Schon der Name wird auf das wasserreiche Terrain zurückgeführt. Die Burg wird zum ersten Male im Jahre 1313 im Besitz Dietrichs von Kleve, genannt Luf, erwähnt, der am 16. Juli dieses Jahres sein Castrum Uda dem Erzbischof Heinrich von Virneburg als Offenhaus aufträgt (Lacomblet, UB. III, Nr. 123)".


Amtmann in Oedt

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Grefrath-Ortsteil Oedt Grundriss der Burg Uda


"Nach der Koelhoffschen Chronik von 1499 (Cardauns, Kölner Chroniken III, S. 672) ist sie im Jahre 1334 neu erbaut worden. Dietrichs Tochter Elze heiratet Godart von Jülich, den Herrn zu Bergheim, dessen Tochter Jolante verkauft am 3. November 1348 die Herrlichkeit zu Oedt an den Markgrafen Wilhelm von Jülich. In der Urkunde werden namentlich aufgeführt und getrennt, die burg, dat vurburge, dat dorp zu Oede' (Lacomblet, UB. III, Nr. 462). Schon 1349 geht sie an den Erzbischof von Köln über (Eichhoff, Materialien zur geistlichen und weltlichen Statistik des niederrheinischen und westfälischen Kreises II, S. 572. — H. S. von Alpen, Geschichte des fränkischen Rheinufers I, S. 73. — W. Graf von Mirbach, Zs. des Aachener Geschichtsvereins XII, S. 223 ff.). Im Jahre 1406 ernennt Erzbischof Friedrich III. den Johann von Reifferscheid zu seinem Amtmann in Oedt (Fahne, Geschichte der Grafen zu Salm-Reifferscheid, Berlin 1829, II, Urkundenbuch S. 201)".


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Grefrath-Ortsteil Oedt Burg Uda - Mauerrest


"Im 15. Jahrhundert befindet sich der Bau in vernachlässigtem Zustande: Erzbischof Ruprecht löst das Schloss von Heinrich VI. von Neersen, weil, wie er bemerkt, die burch ind sloss Oede verveilig ind abuwich wirt, ind ouch wegen der wilden leuffe in diesen landen nit genoichsam noch na notturfft mit luyden in anders bestaillt is'. Am 12. Februar 1475 übergiebt er sie für 2500 oberländische rheinische Gulden an den Junggrafen Johann von Salm-Reifferscheidt unter der Bedingung, "dat sy datselve sloss mit luyden, provanden ind ander gereytschafft allzyt na noitturfft wail bestallt ind versorgt haven".



Prager.Fenstersturz.1618

Darstellung des Zweiten Prager Fenstersturz vom 23. Mai 1618 - Wikimedia Commons


Dreißigjähriger Krieg

Dreißigjähriger Krieg
Dreißigjähriger Krieg Kampf auf einem Kirchenvorplatz - Szene aus dem Dreißigjährigen Krieg, Gemälde von Carl Friedrich Lessing (1808–1880) - Bildquelle: Wikipedia (gemeinfrei)


Paul Clemen führt weiter aus: "Die Burg wird 1477 von den Kölnern gestürmt (Cardauns, Kölner Chroniken III, S. 846). Eine heftige Beschiessung und teilweise Zerstörung erfuhr das Schloss 1642 nach der Schlacht auf der Tönishaide (Anm.: Tönisheide bei Krefeld) durch die Truppen des Generals Rosen (E. v. Schaumburg in den Ann. h. V. N. XXXVIII, S. 72. — L. Ennen, Frankreich und der Niederrhein, Köln 1859, I, S. 124. — Theatrum Europaeum, Frankfurt 1662 IV, p. 819.) Zu zweien Malen, das erste Mal durch die Kaiserlichen, wieder verdrängt, gelangten die Hessischen Truppen in den Besitz des Schlosses. Bei ihrem Abzug liess der Hessische Anführer Rabenhaupt die Befestigungswerke sprengen und das Schloss zerstören".


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Grefrath-Ortsteil Oedt Burg Uda


"Es ist nie wieder aufgebaut worden. Erhalten ist nur ein etwa 21 m hoher runder Backsteinturm, dessen Durchmesser im Lichten im unteren Stockwerke 5 m beträgt. Am oberen Rande schmückt ihn ein Spitzbogenfries aus Backsteinen auf abgestuften, stark ausladenden Kragsteinen von Trachyt. Das untere der fünf Geschosse hat eine Mauerstärke von 2 m. Im zweiten Stockwerk ist noch der grösste Teil eines gothischen spitzbogigen Kuppelgewölbes erhalten. Die oberen Stockwerke hatten sämtlich flache Decken, im vierten zeigen sich die Bruchstücke eines Wandkamins, sorgfältig aus Tuffstein gearbeitet, mit vorzüglich behandelten Profilen. Auf der Westseite befindet sich im dritten Geschoss eine grosse Thüröffnung, mit Kragsteinen an den Seiten, die in einen anstossenden Trakt führte, dessen Giebelansatz am Turm noch sichtbar ist. Erhalten ist nur ein Maueransatz in der Höhe von 8 m nach Westen hin, der eine Rundbogenblende im unteren Stockwerk zeigt. Westlich liegt noch ein kärglicher Mauerrest in einer Flucht mit dem genannten Ansatz" [1].

Informationen:

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Grefrath-Ortsteil Oedt Niersaltarm - im Südwesten der Burg Uda


Heimatverein Oedt e.V.

Burg Uda Oedt

Öffnungszeiten:

Die Burg Uda ist vom 23. April bis 29. Oktober jeden Sonntag von 11.00 - 17.00 Uhr geöffnet!

Von Mai bis Oktober jeden 1. Samstag im Monat eine öffentliche Führung um 14:00 Uhr!

Weitere Führungen finden Sie auf der Website des Heimatvereins!

Am Tag des offenen Denkmals- jährlich am zweiten Sonntag im September, bitte vorher telefonisch erfragen!

Heimatmuseum Oedt

Johannes-Girmes-Straße 21
47929 Grefrath-Oedt

Telefon: 02158/5273 oder 02158/5376
Telefax: 02158/408964

E-Mail: Heimatverein-Oedt@T-Online.de

Internet: www.heimatverein-oedt.de


Tipps:

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Grefrath-Ortsteil Oedt Wegweiser


Was kann man sehen und erleben im Grefrather Ortsteil Oedt? Zuerst steht eine Besichtigung des Ortes auf dem Plan mit der schönen St. Vitus Kirche, dem Marktplatz, dem Gänselieselbrunnen, dem Heimatmuseum, vielen schönen Häusern in typisch niederrheinischer Bauweise. Last but not least ein Spaziergang zur Burgruine Uda und von dort weiter in den Naturpark Schwalm-Nette. Hier im Südwesten der Burg Uda finden sie ein Naturschutzgebiet, viele Wege, ein kleiner See (Niersaltarm), viele Fahrradwege und wenn Sie sich erholen wollen, dann empfehle ich Ihnen einen Besuch im Auffelder Bauerncafé, das etwa 800 Meter südlich der Burg liegt.


Adresse:

Auffelder Bauerncafé


Auffeld 26
47929 Grefrath

Telefon: 02158 692627

Internet: auffelder-bauerncafe.de



Abtei Mariendonk

Grefrath-Mülhausen
Grefrath-Mülhausen Abtei Mariendonk


Die Abtei Mariendonk ist ein Benediktinerinnenkloster in Grefrath bei Kempen im Bistum Aachen. Die Gründung des Klosters Mariendonk an der Grenze der Kreise Viersen und Kleve ist eng mit der allgemeinen Geschichte des ausgehenden 19. Jahrhunderts verbunden. Das Kloster Mariendonk wurde von Holland aus gegründet - hatte große Anziehungskraft auf junge Frauen und wuchs sehr schnell. Eine Spenderin aus Kempen war bereit, ein Grundstück sowie Geld zum Bau eines Klosters zu schenken. Um eine materielle Grundlage zu schaffen und die Ernährung der Gemeinschaft zu sichern, wurde bald mit dem Aufbau einer kleinen Landwirtschaft begonnen.....

Weitere Informationen zur Abtei Mariendonk bei Grefrath finden Sie hier....!


Niederrheinisches Freilichtmuseum

Grefrath-Niederrheinisches Freilichtmuseum
Grefrath-Niederrheinisches Freilichtmuseum Plan


Das Niederrheinische Freilichtmuseum ist ein Regionalmuseum für bäuerliche und handwerkliche Kultur des mittleren Niederrheins und befindet sich in Grefrath unweit der Eissporthalle. Herzstück des Ausstellungsgeländes ist die Dorenburg, deren Geschichte bis in das 14. Jahrhundert zurückreicht. Im Burggebäude selber sind Ausstellungsstücke zur bürgerlichen und adligen Wohnkultur des Niederrheins zu sehen....

Weitere Informationen zur Dorenburg und zum Freilichtmuseum in Grefrath finden Sie hier...!


Ortsteil Oedt

Grefrath-Ortsteil Oedt
Grefrath-Ortsteil Oedt Ortsmitte


Die einst selbständige Gemeinde Oedt ist heute ein Ortsteil der Gemeinde Grefrath. Oedt liegt am Niederrhein im Westen des Bundeslands Nordrhein-Westfalen und gehört zum Kreis Viersen. Auf dem Gemeindegebiet wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts Funde aus der jüngeren Steinzeit und der Eisenzeit gemacht. Auch Funde aus der Römer- und Frankenzeit auf dem gesamten Areal der Altgemeinde Oedt lassen den Schluss zu, dass dieses Gebiet schon sehr früh besiedelt wurde. In der Mitte des 10. Jahrhunderts gelangte das Land....

Weitere Informationen zum Grefrather Ortsteil Oedt finden Sie hier....!

Quellennachweis:

Wappen von Oedt
Wappen von Oedt Bildquelle: Wikipedia (Public domain)


1.: Die Kunstdenkmäler des Kreises Kempen im Auftrage des Provinzialverbandes der Rheinprovinz - herausgegeben von Paul Clemen, Seiten 116-120 - Druck und Verlag von L. Schwann 1891, Düsseldorf.

Fotos Burg Uda in Grefrath-Oedt