Wasserburg Gastendonk

Kempen - Rittersitze
Kempen - Rittersitze Wasserburg Gastendonk



Überblick

Kempen - Rittersitze
Kempen - Rittersitze Wasserburg Gastendonk


Die Wasserburg Gastendonk befindet sich im Nordosten des Kempener Ortsteil St. Hubert direkt an der Stadtgrenze von Krefeld. Es handelt sich hier um einen ehemaligen Rittersitz, dessen Anfänge bis etwa zum Jahr 1000 zurückverfolgt werden können. Der Name mit der Endsilbe "Donk" deutet auf eine Lage des ersten Bauwerks auf einer natürlichen Erhebung in einem wassereichen Gebiet hin, eine Bezeichnung, die am Niederrhein sehr häufig anzutreffen ist. Eine erste urkundliche Erwähnung des Namens Gastendonk stammt aus dem Jahr 1274. Im 14. Jahrhundert befand sich der Rittersitz im Besitz der Ritter von Eyll.

Geschichte

Kempen - Rittersitze
Kempen - Rittersitze Wasserburg Gastendonk


Im Jahr 1348 werden Heinrich von Alpen und Sander von Eyll gemeinschaftlich mit ihm belehnt. 1627 gelangt der Besitz durch Heirat der Johanna Irmgard von Eyll an Konstantin von Neukirchen, genannt Nievenheim, den Drosten (Kurkölnischer Amtmann) von Kempen und Oedt. Konstantin von Neukirchen besitzt in Kempen das sogenannte Haus Nievenheim, das auch heute noch erhalten ist. 1681 wird das Rittergut an Max Franz Roist von Weerst verkauft, ein Jahr später bereits ein erneuter Verkauf an Franz Heinrich von Hennerich. Schießlich um 1707 gelangt das Gut an Andreas von Francken-Sierstorf.


Kempen - Rittersitze
Kempen - Rittersitze Wasserburg Gastendonk - linker Flügel der Vorburg mit der Jahreszahl des Wiederaufbaus


Zur Mitte des 19. Jahrhunderts befand sich der Besitz im Eigentum der Familie von Clavé-Bouhaben bis etwa 1923. Diese ließen um 1860 einen heute gänzlich verschwundenen Park errichten, dessen Gestaltung vermutlich der bekannte Gartenarchitekt Maximilian Friedrich Weyhe übernahm. Weyhe wurde am 15. Februar 1775 in Bonn geboren. Er war der bekannteste deutsche Gartenarchitekt des Klassizismus. Allein in der Stadt Düsseldorf errichtete er insgesamt 25 Gartenanlagen, darunter die Wiederherstellung und Erweiterung des Hofgartens (ab 1804 bis 1835). In diesem Park wurde ihm zu Ehren später ein Denkmal errichtet. Er verstarb am 25. Oktober 1846 in Düsseldorf.


Kempen - Rittersitze
Kempen - Rittersitze Wasserburg Gastendonk - Torturm der Vorburg


Um 1759 soll das Herrenhaus im Rokoko-Stil errichtet worden sein als Sommersitz für die Kölner Erzbischöfe, deren Land bis in diese entlegene Ecke ihres Territoriums reichte. Danach folgen mehrere Eigentümerwechsel und eine Zeit, in denen die Gebäude des alten Herrensitzes großen Schaden nehmen. Das alte Areal des Herrensitzes mit der Vorburg, dem Herrenhaus, dem Gelände des ehemaligen Parks und den einst dazugehörigen Ländereien wird auf 120 Hektar geschätzt. Die Vorburg stammt aus dem Jahr 1627, als Constantin von Neukirch nach den Zerstörungen und Plünderungen bedingt durch die Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges diesen Teil neu errichtete. Johann Constantin von Neukirch, genannt Nievenheim (1596 - 1657) war ein Offizier im Dreißigjährigen Krieg auf Seiten der Liga sowie Amtmann von Kempen. Sein Grab befindet sich in der Propsteikirche St. Mariae Geburt in Kempen.


Kempen - Rittersitze
Kempen - Rittersitze Wasserburg Gastendonk


Heute ist das Anwesen in Privatbesitz, das heißt, in der Vorburg und im ehemaligen Herrenhaus sind Eigentumswohnungen errichtet worden. Durch diese Art von moderner Nutzung konnte der alte Herrensitz erhalten werden. Die Lokalisation der Wasserburg ist nicht ganz einfach, denn selbst in der Vergangenheit gehörte der Herrensitz mal zur Herrlichkeit Hüls, mal zu Kempen, mal zu St. Hubert und auch zu Krefeld. Geschichtlich gesehen ist die Zugehörigkeit zu St. Hubert dominierend- heute gehört das Anwesen allerdings zur Stadt Krefeld im Ortsteil Hüls. Teilbereiche der umliegenden Felder gehören nach wie vor zu Kempen und von der Tönisberger Straße im Westen führt die Straße "An der Gastendonk" zur alten Wasserburg.


Rittersitz Gastendonk

Kempen - Rittersitze
Kempen - Rittersitze Wasserburg Gastendonk


Paul Clemen schreibt hierzu:

"RITTERSITZ GASTENDONK

Der Rittersitz befand sich schon im 14. Jh. im Besitz der Ritter von Eyll. Im J. 1348 werden Heinrich von Alpen und Sander von Eyll gemeinschaftlich mit ihm belehnt. Im Jahre 1627 geht er über an Konstantin von Neukirchen, genannt Nievenheim, den Gemahl der Johanna Irmgard von Eyll, 1681 an Max Franz Roist von Weerst, 1682 schon an Franz Heinrich von Hennerich, 1707 an Andreas von Francken-Sierstorf. Zur Zeit befindet sich das Gut im Besitz der Familie von Clavé-Bouhaben".


Kempen - Rittersitze
Kempen - Rittersitze Wasserburg Gastendonk


"Das Schloss besteht aus zwei Teilen, der älteren Vorburg, die mit den Wirtschaftsgebäuden verbunden ist, und dem modernen herrschaftlichen Wohnhaus. Die aus Backsteinen aufgeführte Vorburg besteht aus einem länglichen, mittleren, von zwei vorspringenden viereckigen Ecktürmen flankierten Trakt, an den sich rechtwinkelig zwei kürzere Seitenflügel anschliessen. Der in der Mitte des Haupttraktes gelegene Thorturm zeigt nach aussen und dem Innenhof zu einen Staffelgiebel. Sein Satteldach trägt einen kleinen Dachreiter mit offenem hölzernen Glockenstuhl. Der Rittersilz ist noch ringsum von den Gräben umgeben, über die dem Thorturm gegenüber eine von zwei Bogen getragene Brücke führt. Die Vorburg enthielt ursprünglich nur nach dem Hofe zu grössere Fensteröffnungen, nach den äusseren Angriffsseiten nur im ersten Stock schiessschartenartige schmale Lichter [1]".

Literatur:

F. E. von Mering - Geschichte der Burgen, Rittergüter, Abteien und Klöster in den Rheinlanden, Köln 1884, VII, S. 52.
Hermann Keussen - Zur Geschichte der Burgen am Niederrhein: Heimat 1875, S. 37.
Michael Buyx - Die untere Niersgegend und ihre Donken, Geldern 1867, S. 18.
Clavé-Bouhaben - Der Rittersitz Gastendonk, Historische Darstellung, 1886.


St. Hubert

Kempen - St. Hubert
Kempen - St. Hubert Breite Str.


St. Hubert (etwa 8900 Einwohner) ist ein Stadtteil der Stadt Kempen am linken Niederrhein. Die nächstgrößeren Städte in näherer Umgebung sind Krefeld und Duisburg. Das Gebiet des Kempener Ortsteils im Kreis Viersen liegt an der Kendel - einem kleinen Bach - und grenzt im Südosten an das Gebiet Kempens, im Nordwesten an Aldekerk, im Nordosten an den Kempener Stadtteil Tönisberg sowie im Osten an Krefeld (Hüls). Im Verlauf der Geschichte entwickelten sich die beiden Bauernschaften Orbroich und Broich zunächst zum Kirchdorf St. Hubert....

Weitere Informationen zum Kempener Stadtteil St. Hubert am linken Niederrhein finden Sie hier....!


Haus Bockdorf

Kempen - Haus Bockdorf
Kempen - Haus Bockdorf Toreinfahrt zum Gut Heimendahl/Haus Bockdorf


Haus Bockdorf mit seinem schönen Herrenhaus liegt im Südosten der Stadt Kempen am Krefelder Weg in Unterweiden. Manchen ist es besser bekannt unter dem Namen "Gut Heimendahl", weil hier die Erzeugnisse aus der landwirtschaftlichen Produktion des Gutes verkauft werden. Es gibt einen Hofladen, wo diese Erzeugnisse verkauft werden und ein Hofcafé, in dem man sich entspannen kann und am Samstag findet in der Spinnstube das taditionelle Suppenessen statt. Der Betrieb....

Weitere Informationen zum Haus Bockdorf in Kempen finden Sie hier....!


Kempen - Tönisberg

Kempen - Tönisberg
Kempen - Tönisberg Haus Baaken - erbaut in seiner heutigen Form um 1750 - Heimatmuseum


Das Dorf Tönisberg wurde erstmals um 1284 mit einem Vertrag von Vennebrugge (heute Vinnbrück) im Vorfeld der Schlacht von Worringen erwähnt. Mit der Gründung einer Kapelle im Jahre 1437 begann die Besiedlung des eigentlichen Dorfes. Hauptsächlich waren es Bauernhöfe, die das Bild des Dorfes prägten. 1529 wurde der Bezirk um die Kapelle selbständige Pfarre und man begann mit dem Bau einer eigenen Kirche. Von 1794 bis 1815 befand sich Tönisberg unter französischer Herrschaft....

Weitere Informationen zum Kempener Ortsteil Tönisberg finden Sie hier...!


Informationen:

Wappen von Kempen
Wappen von Kempen


Eine kleine Bildergalerie zur Stadt Kempen am Niederrhein finden Sie hierunter. Weitere Informationen zur Stadt Kempen finden Sie hier....!

Wanderer und Radler finden rund um Kempen nicht nur lohnende Ziele, sondern auch attraktive Wander- und Radwander-Routen und historische Hofanlagen wie z.B. Haus Velde, Haus Bockdorf und Haus Steinfunder.

Informationen:

Stadt Kempen

Buttermarkt 1,
47906 Kempen

Telefon: +49(0)2152-917237

Fax: +49(0)2152-917242

Internet: www.kempen.de/tourismus


Quellennachweis:


1.: Die Kunstdenkmäler des Kreises Kempen im Auftrage des Provinzialverbandes der Rheinprovinz - herausgegeben von Paul Clemen, Seite 122 - Druck und Verlag von L. Schwann 1891, Düsseldorf.

Fotos Wasserburg Gastendonk