Kleve - Haus Schmithausen

Kleve - Haus Schmithausen ...ehem. Rokoko-Schloss...






Überblick



Das Haus Schmithausen ist ein Rokoko-Schloss und liegt an der Bundesstraße 220 im Klever Ortsteil Kellen. Es geht auf eine mittelalterliche Wasserburg zurück, die im 18. Jahrhundert durch den heutigen Schlossbau ersetzt wurde. Mittlerweile ist Haus Schmithausen Eigentum des Kreises Kleve und seit 1993 Sitz der Euregio Rhein-Waal. Das Haus Schmithausen ist ein als Landsitz erbautes kleines Schloss in der Formensprache des niederländischen Klassizismus. Es besteht aus einem zweigeschossigen Mittelpavillon, dessen glockenförmig geschwungenes Dach von einem Aussichtsbalkon, einem sogenannten Belvedere, abgeschlossen wird.



Kleve - Haus Schmithausen


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Bauform


Zu beiden Seiten des Mittelbaus schließen sich kurze, eingeschossige Seitenflügel mit Mansarddächern an. Der gesamte Bau wird durch große Rechteckfenster erhellt. Die einstige Gartenseite – heute der Straße zugewandt – besitzt ein flaches Mittelrisalit, der von einem Dreiecksgiebel bekrönt ist. Im Obergeschoss findet sich ein kleiner Balkon aus dem 19. Jahrhundert. Die hofseitige Fassade des Mittelpavillons ist durch drei steile Blendnischen gegliedert, wovon die mittlere das schlichte Portal und das darüber liegende Treppenhausfenster umrahmt. Im Inneren des Schlösschens sind noch das Treppenhaus und der sogenannte Gartensaal im Erdgeschoss in ihren ursprünglichen Rokoko-Formen erhalten.



Kleve - Haus Schmithausen

Geschichte


Die Wurzeln des heutigen Schlossbaus liegen in einer zweiteiligen Wasserburg an gleicher Stelle, die 1442 anlässlich einer Erbteilung erstmals urkundlich erwähnt wurde. Die Burg besaß ihren Namen von dem etwa 400 Meter entfernten Flecken Smithuysen, der schon im 11. Jahrhundert als Zollstation ein wichtiger Handelsplatz am heutigen Altrhein war. Er verlor jedoch seine handelstechnische Bedeutung, als der Rheinarm zwischen 1289 und 1300 versandete und der Rheinzoll infolge dessen 1318 nach Emmerich verlegt wurde. Die Wasserburg des 15. Jahrhunderts war eine zweiteilige Anlage. Eine Holzbrücke führte über den Wassergraben zu einem Torturm, der gemeinsam mit anderen Gebäuden einen Burghof umschloss.

Das nebenstehende Bild - „Haus Schmithausen“ - stammt aus dem Jahr 1744 vom Maler Jan de Beijer, geb. am 24. September 1703 in Aarau (Schweiz) - gest. am 15. Februar 1780 in Emmerich am Rhein.



Kleve - Haus Schmithausen Haus Schmithausen - Stich von Jan de Beijer - Foto: Wikipedia (gemeinfrei)

Umbau zum Schlösschen


Die Anlage wurde von den Klever Herzögen und ihren Nachfolgern, den Kurfürsten von Brandenburg, im Laufe der Jahrhunderte als Lehen an verschieden Landadlige vergeben. Ein Stich von Jan de Beijer zeigt die Burg, wie sie im Jahr 1744 ausgesehen hat. Bauherr des um 1770 errichteten heutigen Gebäudes war der Direktor der preußischen Kriegs- und Domänenkammer, Hans Christian von der Meyen. Der Architekt ist bis heute unbekannt, stammte aber wahrscheinlich aus den Niederlanden. Von der Meyen verkaufte das Schlösschen noch vor Bauende an den klevischen Geheimen Rat Casimir Bilgen, der wahrscheinlich den Gartensaal ausmalen ließ.



Kleve - Haus Schmithausen Gartenseite

Euregio Rhein-Waal


Ab dem Jahre 1935 diente Haus Schmithausen als Landwirtschaftsschule, zu Beginn des Zweiten Weltkriegs dann kurzzeitig als Grundschule. Seit 1975 beherbergte es das Medienzentrum des Kreises Kleve. Nach umfangreicher Renovierung ist Haus Schmithausen seit 1993 Sitz der Euregio Rhein-Waal, ein Verband zur Förderung deutsch-niederländischer Zusammenarbeit. Auf dem Grundstück des Schlosses wurde dazu ab September 2004 ein moderner Sitzungssaal für Konferenzen errichtet.



Euregio Rhein-Waal

Denkmal


Zwischen 2003 und 2006 ließ der Kreis Kleve erneut umfangreiche Sanierungsmaßnahmen am Gebäude vornehmen, um unter anderem die teilweise abgesackten Fundamente zu stabilisieren und das Auseinanderbrechen des unter Denkmalschutz stehenden Hauses zu verhindern. Im Außenbereich steht ein Denkmal des Künstlers Arno Breker. Es erinnert an die Ermordung Hermann Vingerhoets durch belgische Besatzungstruppen am 31. Dezember 1919.

Der Text: Zur Erinnerung an schwere Besatzungszeit 1918 - 1926. [1]



Kleve - Haus Schmithausen Denkmal von A. Breker bei Haus Schmithausen


Informationen:


Hierunter finden Sie eine kleine Bildergalerie dieser Seite und einige interessante Adressen in Kleve.

Informationen zur Stadt Kleve

Nachbarstadt Arnheim in den Niederlanden

Antenne Niederrhein - Radio im Kreis Kleve

Euregio Rhein - Waal Website

Stadt Goch am Niederrhein

De Gelderse Port - Deutsch-Niederländisches Entwicklungsprojekt

Deutsch-Niederländische Handelskammer



Kleve Wappen von Kleve

Quelleninformationen:


1.: Der Informationen zur Geschichte von Haus Schmithausen basieren auf dem Artikel Haus Schmithausen (Stand vom 22.05.2008) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.



Fotos aus Kleve - Haus Schmithausen








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