Rathaus und Markt
Überblick
An der Rückseite des Rathauses befand sich bereits im Mittelalter ein Marktplatz. Hier gingen die Verkäufer von Dienstagmittag bis Sonntagmittag ihren Geschäften nach. Zusätzlich befanden sich hier früher die städtische Tuchhalle, die Fleischhalle und die öffentliche Waage. Allerdings war auch der Pranger hier angesiedelt. Schließlich wurde der Wochenmarkt zu klein und auch die alljährlichen Überschwemmungen des tiefliegenden Platzes führten schließlich zur Verlegung des Handels auf den Burgplatz. In der archäologischen Zone zeigen Ausgrabungen u.a. die Grundmauern der Markthalle aus dem 16. Jahrhundert.
Alter Markt
Hinter dem Duisburger Rathaus und der Salvatorkirche liegt unterhalb des Burgbergs der historische Marktplatz des mittelalterlichen Duisburg. Der "Alte Markt" an der Schwanenstraße wurde 1980 durch umfangreiche Ausgrabungen nachgewiesen. Mehrere Marktpflaster von 1800, 1500 und 1300 konnten freigelegt und umfassend dokumentiert werden. Heute sind sie über eine Treppenanlage begehbar, ebenso wie die Kellerräume zweier Häuser am Marktplatz, die noch auf dem Stadtplan von Johannes Corputius von 1566 zu sehen sind.
Marktplatz
Bei der Freilegung der bis 1944 genutzten Kellerräume wurde festgestellt, das hier Reste der im Corputiusplan von 1566 bildlich nachgewiesenen Markthalle und einiger benachbarter Häuser vorhanden sind. Hier handelt es sich um den historischen Marktplatz des mittelalterlichen Duisburg, der sehr präzise im Bereich der archäologischen Zone die Geschichte aus dieser Zeit veranschaulicht. Das heutige Duisburger Rathaus steht auf historischem Boden.
Duisburger Rathaus
Bereits vor rund 1000 Jahren erhoben sich hier die stolzen Gebäude einer Kaiserpfalz. Das Rathaus in seiner jetzigen Gestalt wurde von 1895 bis 1902 im Stile des Historismus (Frührenaissance) vom Architekten Friedrich Ratzel aus Karlsruhe gebaut. Weiterhin finden Sie an vielen Stellen in der Innenstadt Zeugnisse mittelalterlichen Lebens. Als erste Anlaufstelle sei hier auf das Kultur- und Stadthistorische Museum am Johannes-Corputius-Platz hingewiesen. Das erste Rathaus, das sich hier befand, stammte aus dem Mittelalter und wurde im Jahre 1361 zum ersten Mal erwähnt. Es wurde 1802 abgebrochen und am Ort des alten Gerichtshauses am Weinmarkt neu erbaut.
1843 wurde dieses Rathaus abermals durch einen Neubau an der heutigen Stelle ersetzt. Am Mittelrisalit (Risalit: ital. risalto, „Vorsprung“ ist ein auf ganzer Höhe hervorspringender Gebäudeteil) über dem Haupteingang befinden sich zwei überlebensgroße Herrscherfiguren. Zum einen wird auf der linken Seite Karl der Große als Gründer des alten deutschen Reiches, und auf der rechten Seite Kaiser Wilhelm I. als Gründer des neuen deutschen Reiches dargestellt. Kaiser Wilhem I. wurde aus Stilgründen in einer für seine Zeit völlig unüblichen Form dargestellt. Üblicherweise trug er auf Abbildungen und auch in der Öffentlichkeit eine Uniform; dies hätte jedoch einen großen Stilbruch in Anbetracht der mittelalterlichen Kaisertracht Karls des Großen bedeutet.
Mercatorbrunnen
Seit 1878 befindet sich auf der Mitte des Burgplatzes vor dem Rathaus der Mercatorbrunnen. Der Brunnen auf dem Burgplatz wurde zum Andenken an den 300. Jahrestag der Herausgabe der großen Seekarte Gerhard Mercators im Jahre 1878 hier errichtet wurde. Am Fuße des Brunnens befinden sich vier wasserspeiende Delfine, darüber tragen vier Pfeiler das überlebensgroße Standbild des berühmten Kartografen. An den vier Ecken sind Kinderfiguren als Symbole für Wissenschaft, Schifffahrt, Handel und Industrie angebracht.