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Alsumer Berg

Duisburg - Alsumer Berg
Duisburg - Alsumer Berg Gipfelkreuz auf dem Top der Halde - Erinnerung an den versunkenen Ort Alsum



Überblick

Duisburg - Alsumer Berg
Duisburg - Alsumer Berg Hinweis für Fahrradfahrer: Alsumer Berg 0,5 km



Von der in der Nachbarschaft Alsums liegenden ehemaligen Bauernschaft Bruckhausen ist nichts mehr übrig geblieben, aber auch das alte Fischerdorf Alsum, das im Jahr 1139 erstmals urkundlich erwähnt wurde, ist nach den Schäden durch die Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg und durch schwere Schädigungen des Bergbaus in diesem Bereich vollständig verschwunden. Der alte Ort Alsum gehört damit zu den versunkenen Stadtteilen von Duisburg, der ehemaligen Montanstadt. Somit sind der Alsumer Berg und ein paar Häuser an den Randgebieten zu Schwelgern die letzten Zeugen eines Stadtviertels, das in seiner Blütezeit 1933 etwa 3360 Einwohner [3] zählte.




Lage

Duisburg - Alsumer Berg
Duisburg - Alsumer Berg Ansicht aus südlicher Richtung vom Rheindeich


Der Alsumer Berg befindet sich im Nordwesten der Stadt Duisburg, wobei die natürliche Grenze im Nordwesten durch den Rhein gebildet wird und im Südosten von der Alsumer Straße, an derem Rand sich u.a. einst eine Werkssiedlung der August-Thyssen-Hütte befand. Im Norden der Halde befindet sich die Straße Alsumer Steig, die von der Alsumer Straße zum einstigen städtischen Hafen führt, von dem heute kaum noch Spuren vorhanden sind. In den 1920er Jahren des letzten Jahrhunderts bestand hier eine Straßenbahnverbindung zwischen diesem Hafen und Bruckhausen durch den Matenatunnel. Hier legten die Fähren an, die Baerl auf der linksrheinischen Seite und Alsum miteinander verbanden. Südlich der Halde floss einst die alte Emscher, die hier bei Alsum in den Rhein mündete.


Duisburg - Alsumer Berg
Duisburg - Alsumer Berg Auslaufbauwerk Alte Emscher der Emschergenossenschaft


Heute betreibt die Emscher Genossenschaft hier eine Kläranlage. Die meisten Besucher des Alsumer Berges kommen, um vom Top der ehemaligen Schutthalde den Panoramablick zu genießen. Sie ahnen wahrscheinlich nicht, dass sie auf den Überresten eines ehemaligen Duisburger Stadtteils stehen, der mit Kriegsschutt verfüllt und regelrecht darunter begraben wurde. Ein kleines Gipfelkreuz erinnert noch an Alsum, das, umgeben von einer Kokerei, Hochöfen und Stahlwerken, im Zweiten Weltkrieg durch Bombenangriffe stark zerstört wurde. Als nach Kriegsende zudem Bergsenkungen zu einem beständigen Absinken des Ortes führten, beschloss der Rat der Stadt Duisburg im Jahre 1954, die Bewohner in benachbarte Stadtteile umzusiedeln und den Ortsteil mit Schutt zu einer Halde zu verfüllen.


Panorama der Schwerindustrie

Duisburg - Alsumer Berg
Duisburg - Alsumer Berg Blick auf die ehemalige Kokerei Bruckhausen und rechts auf das Kraftwerk Hamborn


Im Jahr 1965 verließen schließlich die letzten Einwohner Alsum. Heute bietet sich dem Betrachter ein Panorama der Schwerindustrie, das seinesgleichen sucht. Wer den Blick schweifen lässt, überblickt den ganzen Duisburger Norden. Unmittelbar zu Füßen liegen im Süden die Hamborner Hochofengruppe der ThyssenKrupp Stahl AG sowie bedeutende Bauten des bekannten Industriearchitekten Fritz Schupp (Bruckhausener Stahlwerk, Warmbreitbandstraße). Im Norden erkennt man das Hochofenwerk Schwelgern mit dem angeschlossenen Hafen, die neue Kokerei und die Erzumschlaganlagen am Werkshafen.





Auf Schicht - Dokumentation

Duisburg - Alsumer Berg
Duisburg - Alsumer Berg Blick auf die Kokerei Schwelgern und auf die Hochöfen in Bruckhausen


Dahinter ist schon das ehemalige Bergwerk Walsum, vor ein paar Jahren noch die letzte Zeche der Stadt Duisburg zu sehen. Am östlichen Horizont bildet das Meidericher Hüttenwerk - heute der Landschaftspark Duisburg-Nord - eine markante Silhouette. Im Westen breitet sich hinter dem Rhein der ländlich geprägte Raum des Niederrheins mit dem beschaulichen Ort Baerl aus. In etwas weiterer Entfernung in Richtung Westen, befindet sich das ehemalige Bergwerk Friedrich-Heinrich in Kamp-Lintfort. Auch dieses Bergwerk ist mittlerweile geschlossen- die letzte Schicht war hier am 31. Dezember 2012. Somit war auch diese Rheinseite ein Bergbaurevier.

Der Alsumer Berg wurde in den letzten Jahren zu einer attraktiven Grünfläche mit hohem Naherholungswert umgestaltet. Hier treffen sich einmal im Jahr Industriefotografen zu einem Wettbewerb- eine bessere Kulisse für solche Fotografien läßt sich so leicht nicht finden....!


Geschichte Alsumer Berg

Duisburg - Alsumer Berg
Duisburg - Alsumer Berg Blick von Fuß des Rheindeiches auf den Alsumer Berg und Rheinkilometer 789


Das ehemalige Fischerdorf Alsum ist aus einer fränkischen Siedlung aus dem 5. - 8. Jahrhundert hervorgegangen. Um 1139 wird der Name Urlouchem (Alsum) in einer Urkunde der Stiftung zur Einrichtung eines Praemonstratenserstiftes in Hamborn erwähnt. Schon auf Flurkarten aus dem Jahr 1727 ist die Verbindung zwischen Alsum und der damaligen Bauernschaft Bruckhausen festgehalten. 1789 kommt die Bauernschaft Alsum zusammen mit Schwelgern zum Amt Beeck (Oberhof Beeck - im Besitz des Reichsstiftes Essen). Etwa um 1880 wird ein kleiner Hafen am Rhein in der Nähe der Emschermündung im Auftrag der Gewerkschaft Deutscher Kaiser gebaut.




Duisburg - Alsumer Berg
Duisburg - Alsumer Berg ...ehemaliger Anleger der Fähre aus Baerl...


Im Dorf Alsum mit rund 500 Einwohnern gab es zu dieser Zeit schon eine Straßenbrücke über die Emscher, die nach Süden nach Beekerswerth führte. Um 1900 wird Alsum Teil der Landbürgermeisterei Hamborn. 1906 erreichte der Alsumer Hafen mit 1,75 Millionen Tonnen Umschlag seine Höchstleistung, 1913 war er bereits unter die Millionengrenze gesunken, 1926 wurde er durch ein verheerendes Rheinhochwasser stark beschädigt und danach zugeschüttet. 1910 wird die Emscher von Alsum weg nach Norden (bei Walsum) verlegt, der alte Verlauf bleibt als Alte Emscher erhalten und wird als Abwasserkanal genutzt.




Duisburg - Alsumer Berg
Duisburg - Alsumer Berg Matenastraße in Richtung Alsumer Straße - mittig verlaufen die Straßenbahnschienen


Ab 1911 gehört Alsum zur neugegründeten Stadt Hamborn und ab 1929 zur Stadt Duisburg-Hamborn, der späteren Stadt Duisburg (ab 1935). Nach schweren Bombenschäden im Zweiten Weltkrieg - bedingt durch die Nähe zu den Thyssen-Werken - und späteren Absenkungen des Ortes bedingt durch den Bergbau wird das Gebiet von Alsum mit dem Schutt des vergangenen Krieges überdeckt und eine Halde aufgeschüttet. Für das Restgebiet erfolgt Zug um Zug die Umwandlung in eine Industriefläche. Dort, wo sich heute einzelne Abteilungen der Firma ThyssenKrupp befinden, standen einst die Alsumer Häuser. Eine Straßenbahn fuhr durch den Ort und verband Alsum mit Bruckhausen.


Duisburg - Alsum
Duisburg - Alsum Straßenschilder an der Kreuzung Alsumer/Matenastraße


An der Ecke Alsumer Straße und Matenastraße befand sich einst über viele Jahre die Gastwirtschaft Stahl, dessen Gebäude weit nach 1965 abgerissen wurde. Die aus Bruckhausen durch den Matenatunnel kommende Straßenbahn bog hier rechts um die Ecke und fuhr weiter zum Alsumer Hafen (Alsumer Steig), wo die Fahrgäste nach Baerl mit der Personenfähre den Rhein überqueren konnten. Auch an der Matenastraße zu beiden Seiten befanden sich Wohnhäuser, die sich bis zum Beginn des alten Werksgeländes fortsetzten. Ein Adressbuch aus dem Jahr 1891 dokumentiert die Namen, Berufe, Straßen und Hausnummern der hier lebenden Menschen in diesem Gebiet und man kann Rückschlüsse auf die Werkszugehörigkeit ziehen als auch auf andere Tätigkeiten, denen die Alsumer zu jener Zeit nachgingen.


Duisburg - Alsum
Duisburg - Alsum Kreuzung Alsumer Straße/Heckershof


Auch auf der am Ausgang der Matenastraße gegenüberliegenden Seite der Alsumer Straße befanden sich Wohnhäuser und die höchste Zahl der Hausnummern ist die 48. Hausnummern mit der Bezeichnung Matenastr. 8 ½ oder Alsum 24 ½ a lassen darauf schließen, dass die Menschen hier sehr beengt gewohnt und gelebt haben. Das ist auch durchaus nachvollziehbar, weil die Industrie sich in diesem Bereich ab 1889 immer weiter ausdehnte und dieses Viertel regelrecht eingekreist wurde. Auch mehrere Ziegeleien produzierten hier den Baustoff, mit dem die großen Kamine und die Werke der Kohlen- und Stahlindustrie errichtet wurden. Nach 1965 konnten sich die Thyssen-Werke weiter ausdehnen, weil ihnen große Teile von Alsum und Schwelgern zur Verfügung gestellt wurden. Daher ist Alsum heute als Wohngebiet nicht mehr existent und Schwelgern ist auf ein kleines Stadion, ein Erholungsgebiet und wenige Häuserzeilen geschrumpft.


Duisburg - Alsum
Duisburg - Alsum Ansicht der Rhein- und Emscherauen bei Duisburg-Alsum

Pumpwerk Alte Emscher

Duisburg - Alsumer Berg
Duisburg - Alsumer Berg Pump- und Klärwerk der Emschergenossenschaft an der Grenze zu Duisburg-Beeck - Alsumer Straße


Ein besonderes Gebäude mit großer Kuppel liegt abseits der Verkehrsströme im Schatten der Bundesautobahn A 42 (Emscherschnellweg) an der Alsumer Straße. Es handelt sich um das Pumpwerk Alte Emscher, das noch aktiv ist. Das Pump- und Klärwerk beschäftigt auch heute noch bis zu 20 Mitarbeiter. Entworfen wurde es vom Architekten und Reg.-Baumeister Prof. Dr. Alfred Fischer (Schüler von Peter Behrens und späterer Direktor der Folkwang Kunstgewerbeschule Essen) im Jahr 1914. Es erhielt seinerzeit eine der größten Stahlbeton-Kuppeln der Welt. An der ursprünglichen Emschermündung, wie an vielen Stellen im Ruhrgebietsnorden, bewirkten Bergsenkungen den ungestörten, natürlichen Gewässerabfluss. Da halfen nur zahlreiche Pumpwerke - insgesamt gab es einst 14 in Duisburg! Damals verlief die Gemeindegrenze zwischen Hamborn und Duisburg-Beeck mitten durch das Grundstück der Anlage in direkter Nachbarschaft zum Stadtteil Alsum.


NiederRheinroute

Duisburg - Alsumer Berg
Duisburg - Alsumer Berg Radwanderweg


Die NiederRheinroute ist ein Radwanderweg, der auf einer 630 Kilometer langen Hauptroute die Kreise Kleve und Wesel sowie die Stadt Duisburg für den Radtouristen erschließt. Gemeinsam mit den Nebenrouten ergibt sich ein 1150 Kilometer langes Radwanderwegenetz. Der Radwanderweg führt auch hier vorbei am Alsumer Berg, wo einst das inzwischen versunkenen Dorf Alsum lag, eine fränkische Siedlung aus dem 5. - 8. Jahrhundert. Nach dem 2. Weltkrieg und ab 1965 erfolgte eine Umwandlung in eine Industriefläche der nahen Thyssenwerke.

Weitere sehenswerte Orte in der Umgebung:

1. Revierpark Mattlerbusch mit Gradierwerk
2. Niederrhein-Therme im Mattlerbusch
3. Schwelgernstadion in Marxloh
4. Rhein-Ruhr-Bad Hamborn in Duisburg-Hamborn
5. Rhein-Ruhr-Halle in Duisburg-Hamborn
6. Rathaus Hamborn in Duisburg-Hamborn
7. Praemonstratenser Abtei in Duisburg-Hamborn
8. Botanischer Garten in Hamborn
9. Stadtpark in Hamborn
10. Jubiläumshain in Duisburg-Fahrn
11. Bruckhausen in Duisburg
12. Matenatunnel in Duisburg-Bruckhausen



Schwelgern

Duisburg - Schwelgern
Duisburg - Schwelgern Kiebitzmühle zu Schwelgern


Schwelgern befindet sich im Nordwesten der Stadt Duisburg, wobei die natürliche Grenze im Westen durch den Rhein gebildet wird, im Süden durch die Alsumer Straße und den südlichen Teil des Willy-Brand-Ring, im Osten durch die Vereinsstraße und die Dahlstraße und im Norden durch eine Industriebrache. Die Westseite wird allerdings nicht durch den Rhein allein gebildet sondern hauptsächlich durch den Hafen Schwelgern und das Hochofenwerk Schwelgern der Firma ThyssenKrupp. Die beste Aussicht auf diese Anlagen, um einen Überblick zu bekommen, erhält man bei einem Besuch des Alsumer Berges, einer....

Weitere Informationen zur versunkenen Bauernschaft Schwelgern im heutigen Stadtteil Marxloh der Stadt Duisburg finden Sie hier....!


Matenatunnel

Duisburg - Bruckhausen
Duisburg - Bruckhausen ...der mittlerweile gesperrte Matenatunnel...(Aufnahme vom 17.09.2012)


Viele kennen ihn, manche sind durch ihn hindurchgefahren, einige mit dem Auto oder dem Motorrad, andere wiederum mit der Straßenbahn. Auch als Fußgänger konnte man ihn benutzen- seit er gebaut wurde, verband er direkt zwei Stadtteile miteinander. Die Rede ist vom Matenatunnel, einem ehemaligen Straßentunnel in Duisburg-Bruckhausen. Wichtig wurde diese Verbindung zwischen Bruckhausen und Alsum, weil die Thyssenindustrie (Hüttenwerke, Hochöfen, Zeche Friedrich Thyssen Schacht 3/7) sich immer weiter ausbreitete und die Menschen dieser Stadtteile immer größere Umwege....

Weitere Informationen zum Matenatunnel in Duisburg-Bruckhausen finden Sie hier.....!

Landschaftspark Duisburg-Nord

Duisburg - Landschaftspark Nord
Duisburg - Landschaftspark Nord Verlauf der Alten Emscher


Ein Highlight im Duisburger Norden ist sicherlich ein Besuch im Landschaftspark Duisburg-Nord. Der Besucher kann auf die oberste Plattform eines Hochofens steigen oder sich an industriegeschichtlichen Führungen beteiligen. In den Hallen finden herausragende Kulturveranstaltungen von internationalen Format statt. Vor allem abends ist der Landschaftspark Treffpunkt zahlreicher Touristen: Dann nämlich verwandelt sich das alte Hüttenwerk durch die Lichtinszenierung des britischen Künstlers Jonathan Park in ein faszinierendes Lichtspektakel....

Weitere Informationen zum Landschaftspark-Nord in Duisburg-Meiderich finden Sie hier....!

Quellenangabe:


Die Informationen zum ehemaligen Ortsteil Alsum in Duisburg basieren auf dem Artikel Alsum (Stand vom 01.05.2009) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB] für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

2.: Hinweistafeln der Route-Industriekultur

3.: Einwohnerzahlen – Alsum und Schwelgern - www.alsum.de


Fotos vom Alsumer Berg und Umgebung