Zeche Friedrich Thyssen Schacht 1/6
Überblick
Unweit vom Hamborner Rathaus und auf der rechten Straßenseite der Duisburger Straße in Richtung Neumühl ragt aus dem Häusergewirr unübersehbar das Fördergerüst der ehemaligen Zeche Friedrich Thyssen hervor. Das ehemalige Steinkohlen-Bergwerk in Hamborn steht über dem Schacht 6. Aus dieser Zahl kann man schon auf die einstige Größe dieser Zeche schließen. Die Zeche erhielt ihren Namen nach dem Eschweiler Direktor und Bankier und Vater von August Thyssen, Friedrich Thyssen. Das Fördergerüst ist eines der letzten Relikte des Bergbaus im heutigen Duisburger Stadtteil Hamborn.
Geschichte
In der Nähe befinden sich noch ein paar Gebäude aus dieser Zeit, die heute eine andere Verwendung finden. Das Bergwerk hat eine lange und interessante Geschichte. Die Schachtanlagen des Bergwerks waren früher im Besitz der Gewerkschaft Deutscher Kaiser (1871), an der der Unternehmer August Thyssen beteiligt war. 1871 wurde damit begonnen, den ersten Schacht abzuteufen (Schacht 1). Ab 1874 folgte dann die erste Förderung der Steinkohle. Um 1880 wird im Auftrag der Gewerkschaft Deutscher Kaiser der Hafen in Alsum gebaut. Ab 1885 begann August Thyssen, die Mehrheit der als Kuxe bezeichneten Beteiligungen an diesem Bergwerk nach und nach aufzukaufen.
Hafen Alsum
1885 wird auch für den Hafen Alsum das erste wirtschaftlich erfolgreiche Jahr- eine beträchtliche Tonnage wird hier umgeschlagen. Sechs Jahre später (1891) ist August Thyssen in der Lage, das Bergwerk als Hüttenzeche in eigener Regie zu betreiben- er hält nun alle Kuxe in seinen Händen. In Bruckhausen wird im Dezember 1891 das erste Stahlwerk eingeweiht. 1895 will Thyssen den Alsumer Hafen weiter ausbauen- sein Antrag wird abgelehnt. Thyssen weicht nach Schwelgern aus. Angegliedert wurden in den folgenden Jahren Stahlwerke, Kokereien und Walzwerke. Das Bergwerk wurde Zug um Zug erweitert und schon 1888 begann man, zwischen Fahrn und Walsum den Schacht 2 abzuteufen.
Zeche Friedrich Thyssen
Ein Jahr später wurde Schacht 3 in Bruckhausen abgeteuft, in dessen unmittelbarer Nähe ein großes Hüttenwerk errichtet wurde, das noch heute Bestand hat. Vor dem Ersten Weltkrieg betrieb die Gewerkschaft Deutscher Kaiser neben den Schachtanlagen Deutscher Kaiser 1/6, 2/5, 3/7 und 4/8 nebst Kokereien 4/8 eine der modernsten Hütten Europas und war damit ein vollintegrierter Hüttenkonzern. 1919 - nach dem Ersten Weltkrieg - wurde die Gewerkschaft Deutscher Kaiser in die August-Thyssen-Hütte und die Gewerkschaft Friedrich Thyssen geteilt. Die Gewerkschaft Friedrich Thyssen benannte die Schachtanlagen um in Zeche Friedrich Thyssen. 1926 wurde die August-Thyssen-Hütte Teil der Vereinigten Stahlwerke AG.
Denkmalschutz
Nach dem Zweiten Weltkrieg - ab 1953 - wurde die Zeche Friedrich Thyssen wieder Teil des Thyssen-Konzerns. 1968 wurde die Friedrich Thyssen Bergbau AG Teil der neugegründeten Ruhrkohle AG. Die Ende der 50er Jahre beginnende Bergbaukrise zwang das Unternehmen, das Bergwerk stillzulegen. 1976 erfolgte die Stilllegung der einst als Zentralförderanlage wichtigen Zeche Friedrich Thyssen 2/5. 1977 wurde die Kokerei Friedrich Thyssen 4/8 stillgelegt. Auf dem Gelände der Kokerei ist heute eine schwedische Möbelfirma ansäßig. Südlich des Möbelhauses hinter den Bahnlinien befinden sich die Schächte 4/8 der Zeche Friedrich Thyssen- allerdings an der Oberfläche verschlossen und mit einem Hinweisschild versehen. Das Fördergerüst der Zeche über dem Schacht 6 steht seit 1985 unter Denkmalschutz. Das Zechengelände hinter dem Hamborner Rathaus und dem imposanten Gebäude des Finanzamtes ist abgeräumt worden und dient heute als Naherholungsgebiet.
Auf den ersten Blick scheinen außer dem Fördergerüst keine weiteren Gebäude oder andere Reste der Zeche Friedrich Thyssen Schacht 1/6 mehr vorhanden zu sein. Bei näherem hinsehen und erforschen der Umgebung finden sich jedoch noch einige Überbleibsel der Zeche. So existieren immer noch Teile der alten Zechenmauer in einigen Bereichen sowie zwei Gebäude des Bergwerks. Eines davon befindet sich in der Nähe von Schacht 6 hinter einer meterhohen Hecke. Es ist ein Betriebsgebäude und steht heute einem Sportverein zur Verfügung. Das zweite Gebäude befindet sich an der Buschstraße jenseits der A 59 und dient heute als Lager und Wohnhaus. Auch einige Reste der Zechenbahn, die einst vom Hauptgebäude des Bergwerks über die heutige Bundesautobahn A 59 führten, sind erhalten.
Die Eisenbahnbrücke der Zechenbahn ist erst vor ein paar Jahren entfernt worden. An der Buschstraße ist der Verlauf an einigen Relikten in der Nähe der Bremenstraße zu erkennen, wo die Trasse auf dem heutigen Gebiet der Grillowerke weiter verläuft und zum Verbundbahnhof an der Grenze zwischen Bruckhausen und Marxloh der ehem. Eisenbahn und Häfen Gesellschaft führt. Die Eisenbahn und Häfen GmbH war ein Dienstleistungsunternehmen im Eisenbahntransport und Umschlag von Gütern sowie deren Lagerung und Kommissionierung. Die Gesellschaft wurde Juni 2011 mit der ThyssenKrupp Steel verschmolzen und hatte seinen Sitz in Duisburg. Auch Teile der Zechensiedlungen in Hamborn und Marxloh sind bis in unsere Tage noch existent. Das von der Gewerkschaft Deutscher Kaiser begonnene und zum Teil sehr umfangreiche Siedlungsprogramm für Werksangehörige der Thyssen Werke hat auch in diesem Gebiet Spuren hinterlassen. Bereits 1883 wurde damit begonnen, Wohnungen zu errichten, um die Arbeiter an das Werk zu binden und um ihnen weite Wege zum Arbeitsplatz zu ersparen. Ganze Siedlungen in der Nähe der jeweiligen Werksanlagen sind so entstanden u.a. auch die heute noch an der Bremenstraße zu sehenden Zechenhäuser der ehemaligen Josef-Kolonie (im Volksmund Juppkolonie genannt).
Rhein-Ruhr-Bad Hamborn
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Hinweis: Der Saunabetrieb wurde zwischenzeitlich eingestellt!
Informationen:
Adresse:
Rhein-Ruhr-Bad Hamborn
Kampstr. 2
47166 Duisburg
Telefon: (0203) 544710
Kostenlose Parkplätze direkt am Bad
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag 08.00 - 22.00 Uhr
Samstag und Sonntag 08.00 - 21.00 Uhr
Die Wassertemperatur beträgt 28 Grad
Informationen zu den Eintrittspreisen
Zeche Friedrich Thyssen 4/8
Südlich der Kokerei 4/8 befand sich die Zeche Friedrich Thyssen 4/8. Diese Schachtanlage mit der Bezeichnung Schacht 4/8 wurde bereits 1959 stillgelegt. Die Geschichte der Zeche war eng mit dem Werdegang des Meidericher Hüttenbetriebs verbunden. Als die Gründung des Hüttenwerks vor der Jahrhundertwende geplant war, musste auch die Kohle bzw. Koksversorgung für die Hochöfen sichergestellt werden. Deshalb begann die "Gewerkschaft Deutscher Kaiser" (GDK), das Gründungsunternehmen von August Thyssen....
Weitere Informationen zur Zeche Friedrich Thyssen 4/8 in Duisburg-Hamborn finden Sie hier....!
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Ein Highlight im Duisburger Norden ist sicherlich ein Besuch im Landschaftspark Duisburg-Nord. Der Besucher kann auf die oberste Plattform eines Hochofens steigen oder sich an industriegeschichtlichen Führungen beteiligen. In den Hallen finden herausragende Kulturveranstaltungen von internationalen Format statt. Vor allem abends ist der Landschaftspark Treffpunkt zahlreicher Touristen: Dann nämlich verwandelt sich das alte Hüttenwerk durch die Lichtinszenierung des britischen Künstlers Jonathan Park in ein faszinierendes Lichtspektakel....
Weitere Informationen zum Landschaftspark-Nord in Duisburg-Meiderich finden Sie hier....!
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