Zeche Neumühl
Überblick
Einst war Neumühl auch der Standort für die Zeche Neumühl, einem ehemaligen Steinkohlen-Bergwerk in Duisburg. Die Zeche war seit 1890 im Besitz der Familie Haniel und befand sich zwischen der Emscher und dem Rhein-Herne-Kanal. Das Abteufen des ersten Schachtes begann 1893 und wurde 1897 abgeschlossen. 1897 wurde 80 Meter östlich von Schacht 1 der Schacht 2 angesetzt, der 1899 in Förderung ging. Gleichzeitig wurde auf der Schachtanlage 1/2 eine Kokerei in Betrieb genommen. Bereits 1902 überschritt die Kohlenförderung die Grenze von 1 Million Tonnen pro Jahr.
Schächte
Von 1904 bis 1906 entstand ein weiterer Schacht, der zunächst als Wetterschacht genutzt wurde und später zum Schacht 3 (heute befindet sich eine Kleingartenanlage auf dem Schachtgelände) ausgebaut wurde. Der Ausbau von drei weiteren Schächten unterschiedlicher Nutzung schloss sich an. Schacht 4 wurde etwa 900 Meter östlich der Schächte 1/2 niedergebracht- er ist heute von einer großen Werkshalle überbaut. Schacht 5 befand sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hüttenwerk Meiderich und wurde 1910 in Betrieb genommen. Er hatte den Beinamen Schacht Wittfeld und diente anfangs als Spülschacht. Schacht 6 lag an der Grenze zu Oberhausen-Lirich- etwa 300 Meter nördlich vom Rhein-Herne-Kanal. Dieser Schacht wurde als Wetterschacht betrieben.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte eine Umfirmierung der Gewerkschaft Neumühl in die Neumühl-AG für Bergbau, an der die Rheinpreussen AG die Aktienmehrheit besaß. Die zu Beginn der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts einsetzende Kohlenkrise führte 1962 zur Stillegung der Zeche Neumühl. Auf dem Gelände der Zeche Neumühl Schacht 1/2 befindet sich heute der riesige Gewerbepark Neumühl. Mitten durch das heutige Gewerbegebiet führt noch die alte Eisenbahntrasse, die die Schächte des Bergwerks Neumühl miteinander verband. Die Trasse ist heute komplett asphaltiert und zu einem Fußgänger- und Radweg umgebaut worden. Die Gebäude des ehemaligen Güterbahnhofs Neumühl sind ebenfalls erhalten.
Geschichte Zeche Neumühl
Im Jahr 1867 wurde durch die Gewerkschaft Deutscher Kaiser ein umfangreicher Grubenfeldbesitz im Bereich des heutigen Duisburger Nordens gemutet. Dieser Felderbesitz wurde in mehrere einzelne Gewerkschaften geteilt, die sich jeweils separat voneinander entwickelten. Der östliche Teil firmierte unter dem Namen Gewerkschaft des Steinkohlenbergwerkes Neumühl und lag im Bereich der Gemarkung Neumühl zwischen der Emscher und dem Rhein-Herne-Kanal. 1890 ging der gesamte Besitz an Kuxen der Gewerkschaft in den Besitz der Familie Haniel über. Diese entschloss sich, das Gelände zu erschließen und eine Schachtanlage niederzubringen.
Abteufarbeiten
Das Abteufen des ersten Schachtes begann 1893 und wurde 1897 abgeschlossen. 1897 wurde 80 Meter östlich von Schacht 1 der Schacht 2 angesetzt, der 1899 in Förderung ging. Gleichzeitig wurde auf der Schachtanlage 1/2 eine Kokerei in Betrieb genommen. Bereits 1902 überschritt die Kohlenförderung die Grenze von 1 Millionen Tonnen pro Jahr. Um das relativ kleine, aber ergiebige Grubenfeld besser aufzuschließen, wurde von 1904 bis 1906 Schacht 3 am westlichen Feldesende niedergebracht. Er ging zunächst als Wetterschacht in Betrieb und wurde später zum Förderschacht ausgebaut.
In der Folge wurden noch weitere Nebenschächte niedergebracht. Der Spülschacht 1 mit einem Durchmesser von 3 Meter wurde im südlichen Feldesbereich von 1908 bis 1910 niedergebracht. Dieser wurde 1915 mit einem Fördergerüst versehen und als Seilfahrtschacht ausgebaut. Danach wurde dieser Schacht als Schacht 5 geführt. Weiterhin wurde von 1910 bis 1912 der Schacht 4 im östlichen Feldesbereich abgeteuft. Er wurde 1912 mit einem gemauerten Förderturm versehen. Der Schacht 6 entstand im südöstlichen Feldesbereich von 1913 bis 1915. Er diente ausschließlich der Wetterführung.
In den 1920er Jahren wurde der Schacht 5 an die Zeche Friedrich Thyssen 4/8 dauerhaft abgegeben, um dieser als Seilfahrtschacht zu dienen. Im Gegenzug erhielt die Zeche Neumühl Abbaurechte im nordwestlichen Bereich von Neumühl. 1925 wurde die Kohlenförderung auf Schacht 3 eingestellt. Er diente weiterhin als externer Seilfahrt- und Materialschacht. In den 1930er Jahren wurden die Fördergerüste Schacht 1 und 2 nacheinander erneuert und den höheren Anforderungen angepasst. Die Förderung erreichte im Jahr 1938 mit 1,6 Millionen Tonnen jährlich einen neuen Höchststand.
Im Jahre 1951 erfolgte die Umwandlung der Gewerkschaft Neumühl in die Neumühl-AG für Bergbau und Industrie. An dieser Aktiengesellschaft hatte die Rheinpreußen AG die Aktienmehrheit.
Stilllegung
Nach einsetzender Kohlekrise sollten die Absatzschwierigkeiten durch einen Einschichtbetrieb zunächst bewältigt werden. Rentabilitätsfragen sowie eine neue Prämierung der Stilllegung von Förderkapazitäten führten zu einer Stilllegung der Zeche Neumühl im Jahr 1962. Im Anschluss erfolgte das Ausrauben der Grubenbaue sowie der Abbruch der Tagesanlagen. Auf dem Gelände der Zeche Neumühl 1/2 befindet sich heute der Gewerbepark Neumühl. Die Werkssiedlung Neumühl 1/2 wurde in den Jahren nach der Stillegung zu 60 % abgerissen und durch eine Wohnblockbebauung ersetzt. Erst 1971 wurde durch eine Bürgerinitiative der Erhalt der verbliebenen Altbebauung durchgesetzt. [1]
Weitere Informationen zur Siedlung am Bergmannsplatz der Zeche Neumühl im Duisburger Stadtteil Neumühl finden Sie hier....!
Landschaftspark Duisburg-Nord
Der Landschaftspark Duisburg-Nord befindet sich im Duisburger Stadtteil Meiderich. Beim Landschaftspark handelt es sich um ein stillgelegtes Hüttenwerk im Duisburger Stadtteil Meiderich. An diesen Teil der Stadt Duisburg grenzen im Norden die Stadtteile Hamborn und Neumühl, alles ehemalige Bergwerksstandorte. In beiden genannten Stadtteilen existierten bis in die 60er und 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts mehrere Zechen: in Hamborn u.a. die Zeche Friedrich Thyssen (vor 1919: Deutscher Kaiser) mit mehreren Schächten....
Weitere Informationen zum Landschaftspark Duisburg-Nord in Duisburg-Meiderich finden Sie hier....!
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Quellenangabe:
1.: Die Informationen zur Geschichte der Zeche Neumühl basieren auf dem Artikel Zeche Neumühl (Stand vom 28.06.2017) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
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