Stadtteil Mündelheim
Überblick
Mündelheim gehört zu den historischen Stätten im Duisburger Süden und ist auch wegen seiner Lage im Rheinbogen sehenswert. Der Ortskern von Alt-Mündelheim wartet mit der romanischen Kirche St. Dionysius auf und mit einem idyllischen Dorfkern, in dessen Mitte auch ein ehemaliges Kloster zuhause ist. Weiterhin finden Sie hier wunderschöne Bauernhöfe und im neueren Teil von Mündelheim führt ein Wanderweg am Rheindeich vorbei in die Rheinauen von Mündelheim. Wer sich vor oder nach dem Spaziergang/Wanderung/Fahrradtour ausruhen oder erfrischen möchte, dem empfehle ich das bekannte Bauerncafé Ellerhof.
Lage
Mündelheim ist ein Stadtteil von Duisburg und gehört zum Stadtbezirk Duisburg-Süd. Der Ortsteil liegt im großen Rheinbogen zwischen Ruhrort und Kaiserswerth. Der Stadtteil besteht neben dem Ort Mündelheim aus den Orten Ehingen, Holtum bzw. Holtumer Höfe, Serm und Rheinheim und hat knapp über 6 000 Einwohner. Es ist der südlichste Stadtteil der Ruhrgebietsstadt Duisburg. Mündelheim unterscheidet sich in seiner Geschichte, Bevölkerungsstruktur und seinem Ortsbild grundlegend von der Ruhrgebietsstadt Duisburg. Das alte Dorf Mündelheim war über 1000 Jahre lang landwirtschaftlich geprägt und wirkt nach wie vor dörflich.
Da Mündelheim in einem großen Rheinbogen liegt, ist es von drei Seiten von Wasser umgeben. Zum Schutz vor Hochwasser ist Mündelheim durch einen Rheindeich vom Fluss getrennt. Über die es umgebenden grünen Felder betrachtet, erscheinen die im Schatten der gotisch-romanische Kirche liegenden Häuser immer noch dörflich. Geprägt wird es von seiner Nähe zu den Nachbarorten Düsseldorf-Wittlaer, Krefeld-Uerdingen und Duisburg-Hüttenheim. Bis zum Jahr 1929 gehörte das Dorf Mündelheim wie ehemals auch Huckingen zum bergischen Amt Angermund. [1]
Geschichte
Mündelheim wurde als Mundulingheim im Jahre 947 in einer Urkunde von König Otto I. erstmals erwähnt. Sein Name könnte „Heim des Mundilo“ bedeuten. Er weist ebenso wie der Name des Kirchenpatrons „St. Dionysius“ auf eine frühe fränkische Besiedlung hin. Mündelheim war bis in das späte 19. Jahrhundert hinein ein Bauerndorf mit bis zu 8 großen und 35 kleineren Höfen sowie den üblichen Handwerkern. Die zu Anfang des 13. Jahrhunderts erbaute Sankt Dionysius-Kirche, eine spätromanische dreischiffige Basilika, hatte an gleicher Stelle zumindest eine Vorgängerkirche. Der mächtige Turm stammt aus dem 12. Jahrhundert. Bei sehr starken Überschwemmungen brachten sich die Mündelheimer auf dem Kirchhof in Sicherheit. [1]
Kirche St. Dionysius
Die spätromanische katholische Pfarrkirche St. Dionysius in Mündelheim wurde im Jahre 1221 erbaut. Der Namensgeber der Kirche - der heilige St. Dionysius - starb als Bischof von Paris im 3. Jahrhundert den Märtyrertod. Sein Gedenktag ist am 9. Oktober. Beim Kirchenbau handelt es sich um eine spätromanische, dreischiffige Pfeilerbasilika. Der Turm ist fünfgeschossig erbaut worden und wie ein Wehrturm mit schmalen Fenstern ausgestattet. Der Kirchturm enthält vier Glocken, von denen zwei aus dem 17. Jahrhundert stammen. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche schwer beschädigt. Der Wiederaufbau der Kirchengebäude war im Jahr 1955 abgeschlossen.....
Weitere Informationen zur Pfarrkirche St. Dionysius im Duisburger Ortsteil Mündelheim im Duisburger Süden finden Sie hier....!
Pöttelshof (ehemaliges Kloster)
Früher befand sich im Ort ein Kloster, das aber erst aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stammt. Die Mündelheimer nennen es immer noch liebevoll „Klösterchen“, obwohl die Nonnen schon lange nicht mehr dort wohnen. Schon von den Rheinauen ist mir dieses Gebäude beim vorbeifahren mit dem Fahrrad stets aufgefallen und ich nahm mir vor, etwas über die Geschichte dieses Hauses in Erfahrung zu bringen. Vor der Einfahrt zum Hof des Gebäudes ist der Name „Pöttelshof“ ablesbar. Das Haus sieht nicht auf den ersten Blick wie ein Kloster aus aber einige wichtige Details verraten das besondere dieses Gebäudes. Ursprünglich war das Anwesen ein Bauernhof, dessen Geschichte bis weit ins Mittelalter zurückreicht. [1]
Middelhof
Der Hof trug die Bezeichnung "Middelhof" und befand sich wie der Name schon andeutet, in der Mitte der damaligen kleinen Ortstschaft Mündelheim (früher Mundelkeym). Im Jahre 1914 wurde im Nachbarort Huckingen ein Krankenhaus eröffnet, das sich in der Trägerschaft der Ordensgemeinschaft der Cellitinnen befand. Es galt damals als eines der modernsten Krankenhäuser Westdeutschlands. Nach dem Ersten Weltkrieg gründeten Schwestern dieses Ordens aufgrund einer Inititative des Ortspfarrers eine Niederlassung in Mündelheim. Das vormals bäuerliche Gebäude wurde zu einem Kloster mit Kapelle, einer Klausur, einem Kindergarten, einer privaten Mädchenberufsschule und Wohnungen für Kranke umgebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam noch ein Altersheim hinzu.
Nach dem Umzug des Kindergartens 1957 und der Schließung des Altenheimes 1979 wurde das Kloster geschlossen. Heute befinden sich in den ehemaligen Räumen des Klosters „Auf dem Hunsrück“ Wohnungen. [1]
Bauerncafé Ellerhof
Wer als Radfahrer in diesem Gebiet unterwegs ist, kennt das am Rande von Mündelheim gelegene Bauerncafé Ellerhof. Der Ellerhof in Mündelheim wurde bereits im Jahr 1359 urkundlich erwähnt- so ist es auf der Website des Bauerncafés zu lesen. Selbst hergestellte Kuchen und Torten verwöhnen den Gaumen der vielen Besucher, die bei gutem Wetter auf der schönen Terrasse sitzen und sich eine Auszeit gönnen.
Adresse:
Bauerncafé Ellerhof GmbH
Rheinfeldsweg 18,
47259 Duisburg
Telefon: 0203 7599858
E-Mail: info@bauerncafe-ellerhof.de
Internet: https://www.bauerncafe-ellerhof.de
Öffnungszeiten:
Samstags, Sonntags, Feiertags - 09.30 - 18.00 Uhr;
Dionysius Kapelle
Die im Volksmund als Kapellchen benannte Dionysius Kapelle befindet sich an der Kreuzung Sermer Straße und Dorfstraße. Hier handelt es sich um eine kleine, unter Denkmalschutz stehende Kapelle aus dem Jahr 1723 zwischen den Orten Mündelheim und Serm. Die Kapelle liegt schon auf Sermer Gebiet, dennoch ist das „Kapellchen“ Eigentum der Mündelheimer Pfarre. Als Patron hat die Kapelle ebenfalls einen heiligen Dionysius, aber nicht den der Pfarrkirche, sondern den Dionysius Areopagita. Eine lateinische Inschrift über dem Eingang lautet: „Dem heiligen Dionysius vom Areopagitus erbaut“. Die großen Buchstaben bilden als römische Ziffern ein so genanntes Chronogramm, addiert ergeben sie „MDCCXVVIII“ das Baujahr der Kapelle. Mit Areopag ist ein nordwestlich der Akropolis in Athen gelegener Felsen gemeint, der etwa 115 Meter hoch ist. Dionysius war der erste Bischof von Athen und ist heute der Schutzheilige dieser Stadt. [1]
Rheinheim
Vom Duisburger Stadteil Mündelheim führt der Rheinheimer Weg zum gleichnamigen Weiler Rheinheim. Der kleine Ort liegt auf der rechten Rheinseite und gehört seit 1975 zum Duisburger Stadtteil Mündelheim. Im Süden von Rheinheim liegt das ehemalige Dorf Bockum, heute ein Ortsteil des Düsseldorfer Stadtteils Wittlaer und auf der anderen Rheinseite im Westen befindet sich der Krefelder Stadtteil Uerdingen. Urkundlich erwähnt wird die Ortschaft bereits im Jahre 1074. Zu Anfang des 13. Jahrhunderts gehörten 30 Bauernhöfe zu Rheinheim, die teilweise auf der gegenüber liegenden linken Rheinseite auf heutigem Krefelder Stadtgebiet lagen. Das Stift Gerresheim erwarb im 13. Jahrhundert einige Höfe und richtete ein eigenes Gericht ein. Die Äbtissinnen des Stifts übertrugen die Verwaltung des Hofes des Schultheißes an die Ritterfamilie vom Rheinheim.
Im 17. Jahrhundert wird Rheinheim als Honnschaft (unterste Verwaltungseinheit auf dem Lande) bezeichnet. Da die Ortschaft direkt am Rhein liegt - sie ist heute durch einen hohen Deich geschützt - kam es im Laufe der Geschichte immer wieder zu Überschwemmungen und Eisgang. Dies hatte zur Folge, dass immer mehr Höfe verlassen wurden. Übrig geblieben sind neben drei Wohnhäusern heute nur noch zwei Höfe, von denen einer noch bewirtschaftet wird. Rheinheim gehörte wie Mündelheim bis 1929 zum Amt Angermund und damit lange Zeit zum Herzogtum Berg. Ab 1929 gehört die Ortschaft zum Stadtkreis Duisburg-Hamborn (ab 1935 dann nur noch Duisburg genannt) und ist seit 1975 ein Ortsteil im Stadtteil Mündelheim. [1]
Ehingen
Im Südwesten von Duisburg liegt der kleine Ort Ehingen im Rheinbogen auf zwei Dünen aus der letzten Eiszeit. Diese Dünen sind heute als Ehinger Berge bekannt. Ehingen liegt nördlich von Mündelheim und westlich von Ungelsheim und Hüttenheim. Genauer betrachtet befindet sich der Rest des heute noch existierenden Ortes zwischen dem Rhein und einem großen Industriegebiet. Trotz der Nähe zur Industrieanlage hat sich der Ort einen gewissen Charme bewahrt....
Weitere Informationen zum kleinen Ort Ehingen in Duisburg finden Sie hier....!
Serm & Holtumer Höfe
Zum Gebiet des Stadtteils Mündelheim gehören auch die südöstlich gelegenen sogenannten Holtumer Höfe und der Ortsteil Serm. Es handelt sich hier im einzelnen um eigentlich drei ehemalige Bauernhöfe, die sich heute vorwiegend auf die Pferdezucht konzentrieren oder/und sich als Reiterhöfe präsentieren. Zwei dieser Höfe im Duisburger Süden haben einen historischen Hintergrund, der eng mit den alten Dörfern Serm und Mündelheim verwoben ist. Auf der hier vorgeschlagenen Fahrradtour durch den Duisburger Süden kommen Sie an den Höfen...
Weitere Informationen zum Ortsteil Serm und den Holtumer Höfen im Duisburger Süden finden Sie hier....!
Fahrradtour Duisburger Süden
Hier präsentiere ich Ihnen einen Tourenvorschlag, den ich selbst schon einmal am Tag des offenen Denkmals (dieses Jahr am 11. September 2011) in einer Gruppe so durchgeführt habe. Auf dieser Tour lernen Sie den Duisburger Süden kennen. Sie beginnt in Alt-Huckingen auf der Raiffeisenstraße an der Kirche St. Peter und Paul, führt an alten Höfen, dem Halmeskreuz und der Rochuskapelle vorbei. Sie verläuft über grüne Wegeverbindungen durch die denkmalgeschützte Siedlung in Hüttenheim mit dem Uhrenturm als Wahrzeichen....
Weitere Informationen zur Fahrradtour durch den Duisburger Süden finden Sie hier....!
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zur Geschichte des Duisburger Stadtteils Mündelheim basieren auf dem Artikel Mündelheim (Duisburg) (Stand vom 01.01.2022) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
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