Zeche Carl
Überblick
Zu den Sehenswürdigkeiten im Essener Ortsteil Altenessen - auch mit Freizeitwert - gehören die noch vorhandenen Gebäude der Zeche Helene und der Zeche Carl. Die Gebäude der Zeche Carl bilden heute ein weit über Altenessen hinaus bekanntes soziokulturelles Zentrum, ein Ort der Begegnung, der Kultur, des Selbermachens, der Kommunikation, der Teilhabe und der Information. Es handelt sich bei den noch vorhandenen Gebäuden um die Tagesanlagen der Zeche Carl u.a. um die eigentliche Schachtanlage, um das ehemalige Bergwerkscasino mit Kaue und um Teile der Alten Kokerei mit Zechenmauer im Bereich der ehemaligen Hömann-Straße, jetzt Wilhelm-Nieswandt-Allee sowie das Maschinenhaus im Zentrum der Anlage.
Im Osten des Zechengeländes verlief die Trasse der einstigen Zechenbahn, hinter deren Verlauf noch ein kleines Stück weiter östlich einst die Kohleaufbereitung installiert war. Ganz im Norden der Zeche Carl befand sich ab 1925 die Neue Kokerei Carl mit Kohlewertstoff-Gewinnungsanlage, von der aber nichts mehr erhalten ist. Im Westen der Zeche Carl verläuft die Trasse der Bergisch-Märkischen-Eisenbahn, die heute zu einem Fahrradweg ausgebaut worden ist und in Nordrichtung zum Teil über das alte Gelände der Zeche führt. Sehr schön erhalten ist die früher als Eisenbahnbrücke genützte Stahlkonstruktion über die Wilhelm-Nieswandt-Allee, an deren westlichen Ende der Fahrradweg endet und direkt ins Zentrum von Altenessen führt.
Zeche Carl
Einer der ältesten heute noch erhaltenen Malakowtürme des Ruhrgebiets aus den Jahren 1856/57 ist auf der Zeche Carl zu besichtigen. Dem dreigeschossigem Backsteinturm sind symmetrisch seitliche zweigeschossige Flügel angefügt. Zwei Dampffördermaschinen von 1857 und 1863 sorgten für eine damals hohe Förderleistung. Die Maschinen sind nicht mehr erhalten, wohl aber eine Elektrofördermaschine im linken Seitenflügel. Neben dem Turm der Zeche Carl gibt es weitere Gebäude aus späterer Zeit: ein Fördermaschinenhaus aus dem Jahr 1900, eine Kesselanlage mit Kamin und eine Werkstatt aus den 1920er Jahren sowie ein Verwaltungs- und Kauengebäude, Casino genannt, das ursprünglich aus dem Jahr 1890 stammt.
Waren in der Frühzeit des industriellen Bergbaus einzelne Unternehmen an der Gründung einer Zeche beteiligt, so ist die Zeche Carl das Werk der ersten Aktiengesellschaft im Ruhrbergbau, des 1847 gegründeten Cölner Bergwerksvereins. Im gleichen Jahr erhielt Altenessen einen Bahnhof an der Köln-Mindener Eisenbahn, die über eine Zweigstrecke auch zur Zeche Carl führte. Weitere Anschlüsse an die Rheinische und Bergisch-Märkische Eisenbahn gewährleisteten einen unproblematischen Kohletransport. Kohle wurde hier bis 1929 gefördert, dann wurde der Betrieb auf der Zeche eingestellt. 1970 gab die Ruhrkohle AG den Standort endgültig auf.
Heute beherbergt die Zeche Carl unter anderem ein weit über Essen hinaus bekanntes soziokulturelles Zentrum. Nach ausgiebiger Besichtigung des Geländes können Sie sich im Malakow Restaurant erfrischen und stärken.
Adresse:
malakow
Wilhelm-Nieswandt-Allee 100
45326 Essen
Telefon: 0201-8344422 (während der Öffnungszeiten)
Fax: 0208-3077085-10
E-Mail: info[at]ruhr-gastro.de
Öffnungszeiten:
Dienstag – Samstag: 17:00 – 23:00 Uhr
Sonntag: ab 11.00 Uhr
Montag Ruhetag
Geschichte
Im Jahre 1855 gründete sich eine Gewerkschaft Hercules in Altenessen, die mit dem Teufen eines Schachtes begann (nicht zu verwechseln mit der Zeche Hercules im Essener Zentrum). Der Schacht wurde mit einem großdimensionierten Malakowturm mit zwei Maschinenhausflügeln ausgestattet, und ging 1861 in Betrieb. Die Gewerkschaft Hercules wurde im selben Jahr vom Kölner Bergwerks-Verein unter Friedrich Grillo übernommen, und in Zeche Carl umbenannt. Die Zeche entwickelte sich gut, da die geförderte Gaskohle als sehr hochwertig und für die Kokserzeugung als gut einsetzbar anzusehen war. Ab 1883 wurde neben Schacht Carl eine Kokerei betrieben.
Ein zusätzlicher Wetterschacht wurde 1885 bis 1887 neben Schacht Carl niedergebracht. 1899 wurde auf den Malakowturm ein großes Seilscheibengerüst mit Doppelförderung aufgesetzt. Die Förderung konnte auf 300 000 Tonnen jährlich gesteigert werden. Nach dem Ersten Weltkrieg ging der Besitz des Kölner Bergwerks-Vereins an die Hoesch AG über. Diese beschloss die Zusammenfassung der Förderanlagen im Altenessener Raum. Die Kohleförderung der Zeche Carl wurde bereits 1929 eingestellt. 1931 wurde auch die Kokerei außer Betrieb genommen. Das Fördergerüst Schacht Carl wurde demontiert. Der Schacht wurde als Wetterschacht der Zeche Emil-Emscher (auch ein Zusammenschluss der ehemals selbstständigen Zechen Emil und Zeche Emscher in Altenessen- heute in Vogelheim) zugeteilt.
Der Wetterschacht wurde 1955 aufgegeben. 1970 wurden auch alle sonstigen Funktionen der Anlage beendet. Schließlich kaufte die Stadt Essen das 11 Hektar große Zechengelände. Eine Initiative von Bürgern, Jugendlichen und der örtlichen evangelischen Kirchengemeinde wurde 1977 gegründet und die Zeche Carl zum Kulturzentrum umgebaut. Die gesamte Gebäudegruppe von Zeche Carl steht heute unter Denkmalschutz. Vor dem westlichen Eingang wurde ein in Wiesen gebetteter Parkplatz angelegt, das größere östliche Gelände zu einem offenen Landschaftspark gestaltet.
Zeche Carl
AUF CARL gemeinnützige GmbH
Wilhelm-Nieswandt-Allee 100
45326 Essen
Telefon: 0201 | 8344410
Fax: 0201 | 8344411
E-Mail: info[at]zechecarl.de
Internet: www.zechecarl.de/startseite.html
Quelleninformation:
Die Informationen zur Geschichte der Zeche Carl basieren auf dem Artikel Zeche Carl (Stand vom 27.08.2008) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Zeche Helene
Zu den Sehenswürdigkeiten im Essener Ortsteil Altenessen - auch mit Freizeitwert - gehören die noch vorhandenen Gebäude und das Außengelände (Helenenpark) der ehemaligen Zeche Helene an der Twentmannstraße. Bereits im Jahr 1870 wurde hier an dieser Stelle ein Schacht niedergebracht, der den Namen Helene erhielt. Benannt wurde die Zeche nach Helene-Amalie Krupp (1732 - 1810), der Gattin des angesehenen Essener Kaufmanns....
Weitere Informationen zur ehemaligen Zeche Helene im Essener Stadtteil Altenessen finden Sie hier....!
Zeche Zollverein
Die industrielle Kulturlandschaft in Essen wird vorwiegend geprägt von der ehemaligen Zeche und Kokerei Zollverein in den Stadtteilen Stoppenberg, Katernberg und Schonnebeck. Fünfzehn Jahre nach der Stilllegung des größten Bergwerks des Ruhrgebietes nahm das Komitee des Weltkulturerbes der UNESCO im Jahr 2001 Zeche und Kokerei Zollverein in seine Liste auf. Schon 1932 galt die Zeche bei ihrer Inbetriebnahme....
Weitere Informationen zur Zeche Zollverein im Essener Stadtteil Katernberg finden Sie hier....!
Zechen im Ruhrgebiet und am Niederrhein
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- Hüttenwerk Meiderich in Duisburg-Meiderich
- Kokerei Friedrich Thyssen 4/8 in Duisburg-Hamborn
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- Schachtanlage Pattberg in Moers
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