Zeche Hagenbeck
Überblick
Die Überreste der ehemaligen Zeche Hagenbeck befinden sich im Essener Stadtteil Altendorf im heutigen Gewerbegebiet „In der Hagenbeck“. Ein Maschinenhaus und Teile der Verwaltungsgebäude sind noch vorhanden, werden heute allerdings anders als früher genutzt. Die Zeche Vereinigte Hagenbeck war die erste Zeche im Bereich des heutigen Essen-Altendorf. Die erste Erwähnung fand bereits 1575 statt. Die Zeche Hagenbeck ist somit eine der ältesten urkundlich nachweisbaren Bergbaubetriebe des gesamten Ruhrgebietes. Schon 1575 bestand im Grubenfeld die "Societät der Köhler auf der Goes", die Steinkohle im Pingen- und Stollenbau gewann. 1735 taucht für diese Gesellschaft der Name Kohlen Werck Hagenbeck auf, benannt nach der Hagenbecke (kleiner Bach) im damaligen Altendorf.
Zeche Vereinigte Hagenbeck
Die bergrechtliche Gewerkschaft Vereinigte Hagenbeck wurde 1836 gegründet. Bereits um 1837 wurde südlich von Altendorf - im heutigen Gewerbegebiet „In der Hagenbeck“ - der erste Schacht niedergebracht, der nach mehreren Wassereinbrüchen 1842 in Betrieb gehen konnte. Neben dem Schacht 1 wurde 1853 bis 1858 der Schacht 2 niedergebracht, der 1902 zum Hauptförderschacht mit neuartiger Fördereinrichtung umgebaut wurde. 1896 wurde dem Bergwerk eine Kokerei angegliedert, 1904 eine Brikettfabrik. Der Mülheimer Bergwerks-Verein hatte bereits 1898 die Vereinigte Hagenbeck übernommen. Die Kohlenförderung der Zeche wurde 1928 eingestellt. Fortan übernahm die Mülheimer Zeche Rosenblumendelle die Förderung. Bis zur Stilllegung der Zeche Rosenblumendelle 1966 verblieben die Schächte Hagenbeck 2 und 3 bei dieser Zeche.
Geschichte
Die Zeche Hagenbeck ist eine ehemalige Zeche in Essen-Altendorf. Sie ist die wahrscheinlich älteste urkundlich nachgewiesene Zeche im Ruhrrevier. Der Name Hagenbeck steht für Bach im Waldgebüsch. Noch heute erinnern einige Straßennamen in Altendorf an diese Zeche. Bereits im Jahr 1575 wird ein Bergwerk „Auf der Goes“ urkundlich erwähnt. Es war die Vorgängerzeche der späteren Zeche Hagenbeck. 1637 fand das Kohlenwerk „Auf dem Steut“ Erwähnung in Urkunden, ab etwa 1735 bezeichnete man die Zeche auf dem Steut als Zeche Hagenbeck. Der Hostenkämper Stollen löst die Gruben der Zeche ab 1750. Im Jahr 1757 forderte die Stiftsherrin die Gewerken auf, die Zeche Hagenbeck zu bearbeiten. Man begann mit dem Unterwerksbau.
Um 1772 war die Zeche in einem schlechten Zustand, man baute in dem Kohlenwerk Fettlappen, das zu Hagenbeck gehörte, ab und begann den Betrieb von sechs Unterwerken mit Pumpen. Ab dem Jahr 1775 gab es Streitigkeiten mit Schulte-Hergbrüggen, da ein Stollen zum Lösen der Unterwerke zu tief angesetzt war. Es gab jedoch wohl keine Einigung, da der Betrieb auf der Zeche fast vollständig eingestellt und bis 1815 nur wenig gefördert wurde. Ab 1809 bereitete man sich wie viele andere Zechen im Ruhrrevier auf den Tiefbau vor. Im Jahr 1814 erfolgte durch das Reichskammergericht zu Wetzlar die Genehmigung zum Tiefbau und ein Jahr später begann der Tiefbau mit Stollenschächten.
Das Bergamt legte fest, dass die beiden Zechen Fettlappen und Beckstadt in Hagenbeck umbenannt wurden, da unterschiedliche Gewerkschaften diese Flöze bebauten. Ab dem Jahr 1820 betrieb man die beiden Zechen Hagenbeck und Krabbenbank gemeinsam, 1836 konsolidierten die beiden Zechen mit den Zechen Nettelnkönig und Wiehagen (auf Mülheimer Gebiet) zur Zeche Vereinigte Hagenbeck. Die Zeche Vereinigte Hagenbeck gab sich 1897 wieder den Namen ihrer Vorgängerzeche Hagenbeck. Es waren vier Geviertfelder und mehrere Längenfelder vorhanden, insgesamt hatte die Zeche eine Fläche von 5,3 Quadratkilometer. Die Zeche Hagenbeck verfügte über drei Schächte, zwei Wetterschächte und eine Kokerei.
Es wurden 271.458 Tonnen ausgefahren. 1898 teufte man Schacht 1 tiefer und übernahm die Grubenfelder der stillgelegten Zechen Hobeisen und Neuschölerpad. Die Kokerei wurde von 60 auf 90 Öfen erweitert. Der Schacht 1 erhält 1900 ein eisernes Fördergerüst, zuvor hatte der Schacht 2 im Jahr 1899 solch ein Gerüst erhalten. Man fuhr 428.081 Tonnen Kohle aus der Zeche aus. Am 16. August 1901 brach die Fördermaschine des Schachtes 2, einige Wochen konnte hier nur beschränkt gefördert werden. Im Jahr 1902 teufte man das Bergeschächtchen mit einem Durchmesser von 2 m bis zum Flöz Rieckenbank und begann mit dem Abbau an den Feldern Hobeisen und Neuschölerpad.
Eine neue Brikettfabrik wurde 1904 in Betrieb genommen. Im Jahr 1905 wurden 454.066 Tonnen Kohle gefördert. Bis 1906 wurden die Wetterschächte Holsterhausen und Neuschölerpad tiefer geteuft. 1910 setzte man am Schacht 2 die 6. Schichtstufe auf 526 m Teufe an. Der Wetterschacht Holsterhausen war 1912 bis zur 5. Schichtstufe in Betrieb. 1913 förderte man 511.177 Tonnen, im Jahr 1915 307.841 Tonnen und 1920 mit 296.519 Tonnen Kohle etwas weniger als 1915, jedoch deutlich weniger als noch 1913. Ein dritter Wetterschacht wurde ab 1922 geteuft und bis 1925 bis zur dritten Schichtstufe in 224 Metern Teufe vorgetrieben. Ab 1927 begann die schrittweise Einstellung des Betriebes an der Zeche Hagenbeck, der Stilllegung der Brikettfabrik folgte am 1. Oktober 1927 die Stilllegung der Kokerei. Jedoch wurde mit 517.376 Tonnen Kohle im Jahr 1927 die maximale Fördermenge erreicht.
Die Einstellung des Förderbetriebes erfolgte am 15. Juli 1928, die Zeche Rosenblumendelle (Mülheimer Bergwerksverein AG) übernahm das Abbaufeld. [1] Die heutige Situation der Zeche wird durch das gut erhaltene Gebäude des Maschinenhauses von Schacht 1 dokumentiert. Weiterhin existieren Schachtabdeckungen der Schächte 2 und 3, wovon letzterer seit der Erweiterung der Firma Noweda in diesem Bereich durch riesige Berge mit Erd- und Straßenaushub überdeckt ist. Ferner sind noch Teile der Verwaltungsgebäude erhalten sowie ein Gebäude der ehemaligen Werkstatt, die heute zu anderen Zwecken genutzt werden. Bezeichnender Weise trägt die Straße, die an den Überresten der Zeche vorbeiführt, ihren alten Namen- In der Hagenbeck.
Mülheimer Bergwerks-Verein AG
Die Mülheimer Bergwerks-Verein AG (MBV) mit Sitz in Mülheim an der Ruhr war eines der größten deutschen Bergbauunternehmen im Kaiserreich und der Weimarer Republik. Der MBV wurde 1898 durch August Thyssen, Joseph Thyssen, Hugo Stinnes, den Mülheimer Bankier Leo Hanau sowie die AG für Montanindustrie gegründet und diente zunächst der Zusammenfassung mehrerer wenig produktiver Zechen zu einem leistungsstarken Bergbauunternehmen. Zum MBV gehörten die Zechen Wiesche, Hagenbeck, Humboldt, Rosenblumendelle, Neuschölerpad und Hobeisen. 1927 schloss der MBV eine Interessengemeinschaft mit der Zeche Mathias Stinnes. 1956 wurde der MBV mit der Steinkohlenbergwerke Mathias Stinnes AG verschmolzen. [2]
Zeche Sälzer-Amalie
An der Helenenstraße im Stadtteil Essen-Altendorf liegen die Überreste einer der größten Zechen der Stadt Essen. Die heute noch vorhandenen Tagesanlagen der Zeche Sälzer-Amalie stammen aus den 1930er Jahren. Nach Stilllegung der Schachtanlage im Jahr 1968 wurden die Aufbereitungsanlagen abgerissen, während die übrigen Bauten weitgehend erhalten blieben. Auch zwei Fördergerüste stehen noch, eines davon ein zweigeschossiges Deutsches Strebengerüst....
Weitere Informationen zur ehemaligen Zeche Sälzer-Amalie in Essen-Altendorf finden Sie hier....!
Hauptquartier ThyssenKrupp
Das neue Hauptquartier in Essen von ThyssenKrupp liegt im Zentrum des Krupp-Gürtels. Schon kurz nach der Fertigstellung hat der ThyssenKrupp Konzern einen Großteil der Verwaltungsgebäude bezogen. Die Bürofläche mit mehr als 100.000 Quadratmetern ist schon beeindruckend. Der jetzige Verwaltungsstandort in Düsseldorf wird aufgegeben und nach Essen verlegt. Gleichzeitig haben etwa 2.500 Mitarbeiter und der Vorstand ihre Arbeitsplätze gewechselt. Der Vorstand wird im sogenannten Acre (Bild nebenstehend), einem Tor ähnlichen, 60 Meter hohen Gebäude mit 14 Etagen residieren....
Weitere Informationen zum Hauptquartier des ThyssenKrupp Konzerns im Essener Westviertel finden Sie hier....!
Zechen im Ruhrgebiet und am Niederrhein
- Zeche Bonifacius in Essen-Kray
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- Zeche Victoria Mathias in Essen-Segeroth (Nordviertel)
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- Zeche Sterkrade in Oberhausen
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- Zeche Dahlbusch in Gelsenkirchen-Rotthausen
- Zeche Hugo in Gelsenkirchen-Buer
- Zeche Rheinelbe in Gelsenkirchen-Ückendorf
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- Zeche Holland in Gelsenkirchen-Ückendorf und Bochum-Wattenscheid
- Zeche Nordstern in Gelsenkirchen-Horst
- Zeche Westerholt in Gelsenkirchen-Hassel
- Zeche Friedrich Thyssen Schacht 1/6 in Duisburg-Hamborn
- Zeche Friedrich Thyssen Schacht 4/8 in Duisburg-Hamborn
- Zeche Neumühl in Duisburg-Neumühl
- Hüttenwerk Meiderich in Duisburg-Meiderich
- Kokerei Friedrich Thyssen 4/8 in Duisburg-Hamborn
- Zeche Walsum in Duisburg-Walsum
- Zeche Rheinpreußen in Moers
- Schachtanlage Pattberg in Moers
- Zeche Friedrich Heinrich in Kamp-Lintfort
- Bergwerk Niederberg in Neukirchen-Vluyn
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- Zeche Erin in Castrop-Rauxel
- Zeche Franz Haniel in Bottrop
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- Zeche Arenberg-Fortsetzung in Bottrop
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- Zeche Graf Moltke in Gladbeck-Brauck
- Zeche Ewald in Herten
Quellennachweis:
1.: Die Informationen zur Zeche Hagenbeck in Essen-Altendorf basieren auf dem Artikel Zeche Hagenbeck (Stand vom 06.07.2012) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
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2.: Informationen zur Mülheimer Bergwerks-Verein AG stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 14.06.2018!