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Marktkirche

Essen-Marktkirche
Essen-Marktkirche Am Markt



Geschichte

Essen-Marktkirche
Essen-Marktkirche Westchor



Die Geschichte der Marktkirche beginnt etwa um 850, als ein Stift für Frauen des Hochadels von Bischof Altfried gegründet wurde. Im 10. - 11. Jahrhundert sind es dann Dienstleute, Handwerker und Händler des Stifts, die sich im Norden des Stiftsbezirks ansiedeln. Um 1054 erfolgt eine erste Erwähnung einer Kapelle „ad sanctam Gertrudern" im Testament der berühmten Äbtissin Theophanu (Abbatiat von 1039 - 1058). Die Schutzpatronin der Kapelle ist die fränkische Äbtissin Gertrud von Nivelles. Seit dem 14. Jahrhundert wird die Gertrudiskirche auch „Marktkirche" genannt.

Essen-Marktkirche
Essen-Marktkirche Inneneinrichtung


Um 1244 beschließt man den Bau einer Stadtmauer - Essen befindet sich auf dem Weg zur Stadterhebung mit Stadtrecht und Stadtverwaltung. Die Marktkirche (Gertrudiskirche) wird zum Wahl- und Sitzungsort des Stadtrats. Hier verkündet der Rat seine Verordnungen. Ab 1264 erfogt die Übertragung der Pfarrseelsorgerechte an St. Gertrud und an die Johannis-Kapelle vor der Münsterkirche durch die damalige Äbtissin Hadwig von Wied (Abbatiat 1154 (?) bis 1172 .


Reformation

Essen-Marktkirche
Essen-Marktkirche Blick auf den Altarraum


1399 wird die Stadtwaage in einem Anbau an der Südseite des Turms eingerichtet. Eine Turmuhr zeigt den Stadtbewohnern die Stunden an. Stadtwächter halten nach Feuer Ausschau. Um 1478 erfolgt ein Umbau und eine Erweiterung. 1543 dann die Besetzung der Kirche durch die Bürgerschaft, welche ohne Erfolg die Einsetzung eines evangelischen Predigers fordert. 16 Jahre später - am 1. Weihnachtstag 1559 - singen Essener Bürger in der damals noch katholischen Kirche Weihnachtslieder. Der Rat der Stadt Essen unterstützt die Reformationsbestrebungen nach Kräften - sehr zum Ärger der katholischen Fürstäbtissin.


Essen-Marktkirche
Essen-Marktkirche Westchor


1563 wird in der Marktkirche erstmals das Abendmahl gefeiert. Die Marktkirche wird das erste protestantische Gotteshaus in Essen. Der Rat der Stadt Essen beruft Pfarrer Heinrich Barenbroich zum Prediger in der Marktkirche. Die Marktkirche ist nun die Kirche der Essener evangelisch-lutherischen Gemeinde. Ab 1614 gibt es die erste Auflage eines Essener Gesangbuches. 1813/15 werden Stift und Stadt Essen preußisch. 1871/72 erfolgen umfangreiche Renovierungen im historischen Stil.


Essen-Marktkirche
Essen-Marktkirche Alfried Krupp (1812 - 1887)


Im Zweiten Weltkrieg wird die Marktkirche durch alliierte Bombenangriffe vollständig zerstört. Schon in den Jahren 1950 - 1952 wird ein Teil der Marktkirche wieder aufgebaut. 2005 wird die Kirche umfassend erneuert. Essener Unternehmen sowie die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung und viele private Spender ermöglichen die Finanzierung dieses Projektes. Am 30. April 2006 erfolgt die Wiedereröffnung der Marktkirche nach Vollendung des ersten Bauabschnitts. Vor der Marktkirche befindet sich die Statue des Firmengründers der Krupp-Werke - Alfried Krupp (1812 - 1887).


Pfarrkirche St. Gertrud

Essen - Innenstadt
Essen - Innenstadt Pfarrkirche St. Gertrud


Die Pfarrkirche St. Gertrud im nördlichen Bereich der Essener Innenstadt ist das Gotteshaus der St.-Gertrudis-Gemeinde. Die Kirche in ihrer heutigen Gestalt wurde in den Jahren 1872 - 1875 errichtet. Die Vorgängerin der Kirche war die heutige Marktkirche, die aus dem 11. Jahrhundert datierte. Sie wurde bereits im Testament der berühmten Äbtissin Theophanu (997 - 1058) erstmals erwähnt. Sie war die Enkelin von Kaiser Otto II. Theophanu ließ den Ostteil des Essener Münsters mit der noch heute vorhandenen Krypta bauen. Sie stiftete das Theophanu-Evangeliar, das Theophanu-Kreuz und das Kreuznagelreliquiar des Essener Domschatzes, sowie das jüngere Mathildenkreuz.


Essen - Innenstadt
Essen - Innenstadt Pfarrkirche St. Gertrud


Seit dem Jahr 1260 war St. Gertrudis eine Pfarrkirche mit eigenem Seelsorger. In der Reformation wurde die Marktkirche evangelische Stadtkirche. Die katholische Gertrudisgemeinde blieb weiter bestehen und benutzte ab 1563 die Johanniskirche am Münster, ab 1827 die Münsterkirche für ihre Gottesdienste. Der neugotische Bau am Viehofer Platz wurde 1887 eingeweiht und im Zweiten Weltkrieg 1943 weitgehend zerstört. Bis 1955 wurde sie wiederaufgebaut. Heute ist St. Gertrudis die Mutterkirche von vier Pfarreien der Innenstadt und von Altenessen.


Fotos der Marktkirche