Zeche Ludwig
Überblick
Das Gelände der ehemaligen Zeche Ludwig lag im Essener Stadtteil Bergerhausen. Die Zeche Ludwig war ein Steinkohlenbergwerk, aber hier wurde bis Anfang des 20. Jahrhunderts neben Steinkohle auch Kohleneisenstein abgebaut. Die Zeche Ludwig war eines der Gründungsmitglieder des Rheinisch-Westfälischen Kohlen-Syndikats. Das Bergwerk hat eine fast 120-jährige Geschichte und war davon über 80 Jahre in Betrieb. Heute erinnern nur noch ein paar Gebäude und der Name des hier entstandenen Gewerbebetriebs an das einstige Bergwerk.
Geschichte Zeche Ludwig
Die Hauptgebäude der Zeche Ludwig befanden sich an der Rellinghauser Straße. Die gesamte Berechtsame bestand aus einer Anzahl einzelner Steinkohlefelder. Fast alle Einzelfelder lagen im Gebiet des ehemaligen Stiftes Rellinghausen. Ausnahme bildeten hierbei zwei kleine Längenfelder in der Abtei Werden. Zusätzlich zu den Kohlenfeldern gehörte zu dem Grubenfeld ein Eisenstein-Distriktfeld. Dieses Eisensteinfeld verteilte sich über das Gebiet des ehemaligen Stiftes Essen. Das gesamte Grubenfeld hatte eine Größe von 3,69 Quadratkilometern. Das Feld Ludwig befand sich auf dem Nordflügel der Bochumer Mulde. Das Karbon war in diesem Bereich nicht durch jüngeres Gebirge überlagert, sondern stand bis zur Tagesoberfläche an.
Die Flöze waren in diesem Bereich auf dem Langenbrahmer Sattel abgelagert. Sie waren regelmäßig und ohne nennenswerte Störungen. Im Bereich des Nordflügels ging die Baugrenze einiger Flöze über die westliche Markscheide hinaus bis in das Feld Langenbrahm. Die Flöze gehörten zur Gruppe der Magerkohlenflöze des Horizonts der Flöze Girondelle und Sarnsbank. Im Jahr 1830 wurden im Feld Ludwig Kohleneisenstein gefunden. Am 3. April des Jahres 1831 konsolidierten die Zechen Henriettenglück, Finefrau, Adelgunde und Bänksgen. Am 17. Mai des Jahres 1853 wurde das Steinkohlenfeld Ludwig verliehen. Im Jahr 1857 wurde das Bergwerk als Eisensteinzeche mit dem Namen Zeche Neu-Essen II in Betrieb genommen. Der Eisensteinabbau erfolgte im Stollenbau. Das Erz hatte einen Eisengehalt von 30 Prozent, durch Rösten wurde der Eisenanteil auf 43 bis 44 Prozent erhöht.
Das Kohleneisenstein kam in Wechsellagerung mit den Kohlenflözen vor, aus diesem Grund war man gezwungen, sowohl das Eisenerz als auch die Kohlen abzubauen. Allerdings waren die abgebauten Kohlen nicht für Verhüttungszwecke geeignet. Im Jahr 1858 wurde begonnen, einen Schacht abzuteufen. Der Schacht war zunächst nur für die Förderung des Eisensteins geplant. Im selben Jahr wurde mit dem Schacht Eduard zum Tiefbau auf Steinkohle übergegangen. Allerdings fand der Abbau nur provisorisch statt. Außerdem wurde das Längenfeld Freie Hoffnung für den Abbau von Steinkohle erworben. Um das Grubenfeld aufzuschließen, wurde ein Erbstollen angelegt. Bis zum Anfang der 1860er Jahre fand jedoch nur unbedeutender Kohlenabbau statt. Im Jahr 1861 wurde begonnen, den Schacht 1 abzuteufen.
Im Laufe des Jahres wurde das Bergwerk in Fristen gelegt. Im Jahr 1864 wurden die Kuxe der Gewerkschaft Ludwig von der GHH aufgekauft. Noch im selben Jahr wurde die Zeche Neu-Essen II von der Zeche Ludwig übernommen. Im Jahr 1869 wurde der Erzabbau kurzzeitig eingestellt. Im Jahr 1872 wurde mit den Teufarbeiten für einen tonnlägigen Schacht begonnen. Der Schacht wurde als Wetterschacht benötigt, die Stollensohle befand sich bei einer Teufe von 43 Metern (+ 74 m NN) und die Wettersohle bei einer Teufe von 115 Metern (+ 2 m NN). Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Gewerkschaft Ludwig von der Gutehoffnungshütte (GHH) übernommen. Im Jahr 1899 wurde ein Vertrag zwischen der GHH und den Eigentümern der Zeche Langenbrahm geschlossen. Im Jahr 1904 waren mittlerweile vier Schächte vorhanden.
Im Jahr 1908 wurden zwei Wetterschächte abgeworfen, somit waren noch zwei Schächte vorhanden. Im Jahr 1912 wurde mit den Teufarbeiten für den Schacht 2 begonnen. Der Schacht wurde neben Schacht 1 angesetzt. Am 1. Oktober des Jahres 1929 wurde eine Brikettfabrik in Betrieb genommen. Im Jahr 1937 umfasste die Berechtsame eine Fläche von 3,8 km2. Im Jahr 1944 wurde ein Blindschacht bis zur 7. Sohle abgeteuft, diese Sohle befand sich in einer Teufe von 796 Metern (- 679 m NN). Am 1. April desselben Jahres verpachtete die Gutehoffnungshütte (GHH) das Grubenfeld Ludwig mit den Schächten Ludwig 1/2 an die südlich anschließende Gewerkschaft Langenbrahm. Damit wurde der Betrieb der Zeche Ludwig eingestellt. Mehrere Gebäude sind nach wie vor vorhanden, allerdings in stark veränderter Form. Schienen der Werkseisenbahn sind noch im Bereich der ehem. Tennisanlagen zu erkennen [1].
Zeche Langenbrahm
Nach Vergrößerung des Grubenfeldes im Jahre 1855 wurde an der Grenze von Rüttenscheid nach Bergerhausen ein neuer Schacht abgeteuft, der ab 1865 mit Langenbrahm Schacht I bezeichnet wurde. 1889 gründete sich die bergrechtliche Gewerkschaft Langenbrahm neu. Es wurden weitere Anteilseigner in die Gesellschaft aufgenommen. Schacht I wurde mit einem speziellen Fördergerüst für Schrägschachtbetrieb ausgestattet. Von 1903 bis 1905 wurde nun für die Seilfahrt in die tieferen Grubenbaue neben dem Schacht I ein seigerer Schacht abgeteuft.....
Weitere Informationen zur Zeche Langenbrahm im Essener Stadtteil Rüttenscheid finden Sie hier....!
Quellennachweis:
1.: Die Informationen zur Geschichte der Zeche Ludwig im Essener Stadtteil Bergerhausen basieren auf dem Artikel Zeche Ludwig (Stand vom 12.07.2012) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
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