Essen-Heidhausen
Überblick
Essen-Heidhausen ist ein südlicher Stadtteil der Stadt Essen. Er befindet sich oberhalb des Stadtteils Werden. Hier in Heidhausen liegt mit 202,54 Metern ü. NN an der Preutenborbeckstraße der höchste Punkt der Stadt Essen. Südlich des hauptsächlich über Wohnbebauung und landwirtschaftlich genutzte Flächen verfügenden Heidhausen befindet sich die Stadt Velbert, die schon zum Bergischen Land gehört. Im Westen schließen sich die Essener Stadtteile Kettwig, im Osten Kupferdreh und Fischlaken, sowie im Norden Werden an. Die Namensherkunft des Ortes Heidhausen leitet sich von der Heide ab, da hier durch Rodung und Urbarmachung ein Gelände niederen Bewuchses entstand, auf dem die damals wenigen Bewohner ihre Häuser errichteten.
Geschichte
Das heutige Heidhausen entstand aus den beiden alten Honnschaften Heidhausen und Holsterhausen (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen heutigen Essener Stadtteil). In Heidhausen-Holsterhausen lebten die Holstetterhusen, die Wald für ihre Häuser gerodet hatten. Ihr Gebiet erstreckte sich bis zur Ruhr. Das heutige Gebiet Heidhausens gehörte bis 1806 zum Herzogtum Berg und stand dabei unter Herrschaft der Abtei Werden. Teile des alten Oberhofs Barkhov (Bark von Berg), der die Abgaben der Bauern an Getreide in Scheunen lagerte, um den Bedarf der Abtei zu decken, sind noch vorhanden.
Eigentümer war Schulte-Barkhov, der Träger der Gerichtsbarkeit für den gesamten abteilichen Herrschaftsbereich war. Der Oberhof Barkhov war allerdings nicht der größte Hof, da gab es unter anderen den größeren Hof Langenhorst. Weitere Höfe lagen teils in Gruppen oder einzeln verstreut in dem weiten Heidhauser Gebiet. Um 1815 nach dem Wiener Kongress fiel dieses an Preußen. Auf dem Barkhov lebte bis zu seinem 30. Lebensjahr der spätere Maler Theodor Mintrop als Knecht.
Rathaus am Heidhauser Platz
Das denkmalgeschützte ehemalige Rathaus am Heidhauser Platz wurde 1910/1911 durch den Architekten J. F. Happ errichtet und diente der Bürgermeisterei Werden-Land. Zur Bürgermeisterei Werden-Land gehörten die drei Gemeinden Byfang, Kupferdreh und Siebenhonnschaften. Nachdem seit 1896 Kupferdreh und Byfang eine eigene Bürgermeisterei bildeten, bestand die Bürgermeisterei Werden-Land nur noch aus der Gemeinde Siebenhonnschaften, zu der die alten Honnschaften Heidhausen, Fischlaken, Hamm, Holsterhausen und Klein-Umstand gehörten. 1929, bei Auflösung des Landkreises Essen, wurde der größte Teil der Gemeinde Siebenhonnschaften nach Essen eingemeindet, nur Klein-Umstand fiel an die Stadt Velbert.
Am Pastoratsberg in Heidhausen befinden sich die Reste eines karolingischen Ringwalls aus dem 9. – 11. Jahrhundert (Denkmalschutz). Diese Befestigung wird heute als Herrenburg bezeichnet- wahrscheinlich diente der Ringwall als Fluchtort der umliegenden Gutshofbesitzer und Landarbeiter. Mitten in der Wallanlage lag das Pfarrhaus St. Clemens- die Kirche St. Clemens war in 150 m Entfernung durch den Wald zu erreichen. Geweiht wurde die Kirche St. Clemens am 1. Mai 957 dem Papst Clemens von Rom (Märtyrer). Teile der Kirche sind heute in der Schatzkammer der Abtei Werden zu besichtigen. Eine weitere Wallanlage, die Alteburg, lag auch auf dem Pastoratsberg, ist heute denkmalgeschützt. Seit dem späten Mittelalter wurde in Heidhausen Kohle tonnlägig, also nahezu ebenerdig, abgebaut, bis das Grundwasser einen weiteren Abbau unmöglich machte.
Auf dem Gebiet von Heidhausen befindet sich die ehemalige Zeche Pauline, die Anfangs in flachen Stollen Abbau betrieb. Später wurde dann Tiefbau betrieben. 1785 wurde in Heidhausen eine Poststation mit Beherbergungsbetrieb erbaut. Bis vor ein paar Jahren befand sich in diesem denkmalgeschützten Gebäude in der Heidhauser Straße, welches im 19. Jahrhundert erweitert wurde, die Gaststätte Ratskrug. Das alte Haus bildete zusammen mit dem Rathaus und dem Heidhauser Platz die Ortsmitte des früheren Werden-Land. Am Pastoratsberg liegt ein jüdischer Friedhof mit Grabsteinen aus dem 19. und 20. Jahrhundert. [1]
Kamillushaus
Das Kamillushaus in Essen-Heidhausen ist in erster Linie eine Fachklinik, die auf Suchterkrankungen spezialisiert ist. Gleichwohl kennen viele auch die angrenzende Klosterkirche St. Kamillus, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts zusammen mit der Suchtklinik in nur einem Jahr errichtet worden ist. Die Klinik ist seit 2013 Teil der Katholischen Kliniken Ruhrhalbinsel, die seit 2014 zur Contilia-Gruppe gehören. Das Haus wurde im Jahr 1901 als „Heilstätte für Trunksüchtige catholischer Konfession“ vom Kamillianer-Orden gegründet....
Weitere Informationen zum Kamillushaus in Essen-Heidhausen finden Sie hier....!
Sport
Heidhausen verfügt mit dem Sportplatz Am Volkswald über eine städt. Sportanlage. Diese ist neben der Sportanlage Im Löwental die Heimat des Fußball-Bezirksligisten SC Werden-Heidhausen e. V., der Mitte der 1990er Jahre durch die Fusion der beiden Vereine ASV Werden und SC Heidhausen entstand. Der Verein stellt neben der Bezirksliga-Mannschaft noch drei weitere Herren-Senioren-Teams sowie eine Damen-Mannschaft. Der Verein wurde im Mai 2006 vom Fußballverband Niederrhein und von der Sepp-Herberger-Stiftung des DFB für herausragende Jugendarbeit (zahlreiche Mannschaften der G- bis A-Jugend) belobigt. Heidhausen besitzt den einzigen 27-Loch-Golfplatz in Essen. [1]
Sehenswürdigkeiten
- Herrenburg am Pastoratsberg - die karolingische Ringwallanlage diente der Bevölkerung des Umlandes als Fliehburg;
- Kamillushaus mit Klosterkirche - das 1900/1901 im neugotischen Stil erbaute Kamillushaus war die erste katholische „Trinkeranstalt“ in Deutschland. Die Klosterkirche mit ihrer originalen Inneneinrichtung ist heute Gemeindekirche der Pfarrei Sankt Ludgerus in Werden;
- Preutenborbeckstraße - hier liegt der höchste Punkt in Essen, 202 Meter über NN, hierauf weist eine Tafel in der Preutenborbeckstraße hin;
- Rathaus Heidhausen - das ehemalige Rathaus von Heidhausen aus dem Jahr 1911 steht unter Denkmalschutz und bietet heute außergewöhnliche Übernachtungsmöglichkeiten;
- Jona Kirche - der an ein Schiff erinnernde Kirchenbau entstand nach Plänen des Trierer Architekten Baurat Heinrich Otto Vogel und wurde am 14.02.1965 eingeweiht;
Wappen von Heidhausen
Blasonierung (Beschreibung des Wappens):
„In Rot unter zwei balkenweise silbernen (weißen) Heidenkronen, besetzt mit grünen Steinen, ein silbernes (weißes) Haus mit schwarzem Fachwerk und silbernem (weißem) Tor.“
Das Wappen von Heidhausen wurde von Kurt Schweder entworfen und hatte nie offiziellen Charakter. Ende der 1980er Jahre schuf der Heraldiker für alle Essener Stadtteile Wappen. Sie sind inzwischen von der Essener Bevölkerung gut angenommen worden. Das Wappen ist ein sogenanntes „redendes Wappen“. Es zeigt eine sogenannte „Heidenkrone“ für „Heid-“ und ein Fachwerkhaus für „-hausen“ Die früheren Schreibweisen „Het(h)husen“ sind Bezeichnungen für eine Ansiedlung in der Heide; gemeint war damit eine Fläche, die der gemeinschaftlichen Nutzung einer Bauerschaft diente. [1]
Pastoratsberg
Der Pastoratsberg befindet sich im Stadtteil Heidhausen der Ruhrgebietsstadt Essen im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Er liegt etwa 500 Meter südlich des Essener Stadtteils Werden auf einem langgestreckten Bergsporn. Auf diesem bewaldeten und weithin sichtbaren Hügel über der ehemaligen Tuchmacherstadt Werden sind verschiedene Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, die mit der Geschichte dieses Teils von Essen und auch des Stadtteils Werden stark verbunden....
Weitere Informationen zum Pastoratsberg in Essen-Heidhausen finden Sie hier....!
St.-Clemens-Kirche
Über dem Zusammenfluss mehrerer Quellen liegen die baulichen Überreste der ehemaligen Clemenskirche oder Borner Kirche. Der Straßenname Klemensborn (Werden und Heidhausen) wird von der Existenz der Kirche (St. Clemens - Papst und Märtyrer) und einer Quelle (Born) abgeleitet. Wilhelm Effmann legte 1869 die Grundmauern der am 20. November 1817 abgerissenen Kirche frei. Diese wurden 1967/68 erneut von Günther Binding ausgegraben und schließlich 1987/88 auf....
Weitere Informationen zu den Ruinen der ehemaligen St. Clemens Kirche in Essen-Heidhausen finden Sie hier....!
Zeche Pauline
Am südwestlichen Ende des Pastoratsberg liegen einige bauliche Reste der ehemaligen Zeche Pauline. Die Straße „Pastoratsberg“ führt kurz hinter den Überresten der „Alteburg“ in mehreren Windungen zur Kreuzung mit dem Kutschenweg. Das kurz vor der Einmündung in den Kutschenweg aus Bruchsteinen errichtete Haus auf der linken Straßenseite stammt noch aus der Zeit, als die Zeche Pauline noch aktiv war. Direkt an der Kreuzung Pauline/Pastoratsberg/Kutschenweg sprudelt bräunlich gefärbtes Wasser....
Weitere Informationen zur ehemaligen Zeche Pauline in Essen-Heidhausen finden Sie hier....!
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zum Essener Stadtteil Heidhausen basieren auf dem Artikel Heidhausen (Essen) - (Stand vom 30.03.2020) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
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Das Foto "Wappen von Heidhausen - Autor: Kurt Schweder" ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert“ lizenziert.