Zeche Pauline

Überblick

Am südwestlichen Ende des Pastoratsberg im heutigen Essener Stadtteil Heidhausen liegen einige bauliche Reste der ehemaligen Zeche Pauline. Die Straße „Pastoratsberg“ führt kurz hinter den Überresten der „Alteburg“ in mehreren Windungen zur Kreuzung mit dem Kutschenweg. Das kurz vor der Einmündung in den Kutschenweg aus Bruchsteinen errichtete Haus auf der linken Straßenseite stammt noch aus der Zeit, als die Zeche Pauline noch aktiv war. Direkt an der Kreuzung Pauline/Pastoratsberg/Kutschenweg sprudelt bräunlich gefärbtes Wasser aus einem mit Stahlgittern gesicherten Öffnung. Die Zeche Pauline wurde abgeteuft als Pauliner Erbstollen im Jahr 1833 und, nachdem die Abbauvorräte erschöpft waren, im Jahr 1916 stillgelegt.
Zeche Pauline

Hier soll es sich um den Anfang eines Stollens (Stollenmundloch) der ehemaligen Zeche Pauline handeln. Wahrscheinlich diente dieser Stollen zur Abführung des Grubenwassers. Das heute hier abfließende Wasser vereinigt sich mit dem kleinen Bach „Borbecke“ und fließt an der Straße Pauline/In der Borbeck unterhalb der Laupendahler Landstraße in die Ruhr. In der Ortslage Preutenborbeck passiert die „Borbecke“ noch den Stollen (Stollenmundloch) der alten Zeche Preutenborbeckssiepen, die um 1900 von der Zeche Pauline übernommen wurde.
Zechennamen in Werden und Heidhausen

Östlich des Stollenmundlochs liegen an der Straße Pauline auf der linken Seite einige Relikte aus der aktiven Zeit der Zeche Pauline. Hier handelt es sich vermutlich um die Überreste von Wirtschafts- und Verwaltungsgebäuden, Mauerwerk, der Turm eines Trafohäuschens und weitere Relikte die sich oberhalb der Straße zur Absicherung einer Plateaukante befinden. Am Ende der Straße Pauline steht ein Wohnhaus, das vermutlich auch Teil dieser Zeche gewesen sein könnte. Interessant ist weiterhin, dass sich die Namen der einstigen Zechen im Bereich von Werden erhalten haben, denn einige Straßen wurden nach ihnen benannt: Pauline, Preutenborbeckstraße, Dodelle, Ludscheidtstraße, Iländerweg/Iländerhöhe (Zeche Ilandsbraut), Alinenhöhe (Zeche Aline) und Maasstraße (Zeche Maasbank).
Geschichte der Zeche Pauline

Zur Geschichte der Zeche Pauline fand ich einen interessanten Bericht von Herrn Michael Tiedt, der sich auf seiner Website Ruhrkohlenrevier mit dem Thema „Früher Bergbau an der Ruhr“ auseinandersetzt. Hier nun einiges zur Geschichte der Zeche Pauline und ihrer Umgebung:
„Die Zeche wurde zu Beginn ihrer Betriebszeit als Stollenzeche Pauline Erbstollen geführt. Ab 1880 wurde der Name in Pauline geändert. Nach dem Abbau der Kohlevorräte oberhalb der Stollensohle ging man auch hier zum Tiefbau über. Insgesamt wurden fünf Schächte betrieben (u.a. Förderschacht Fritz (1880) und Dorothea). Im Jahr 1900 wurde die Zeche Ver. Braut übernommen, mit der ein zusätzlicher tonnlägiger Schacht in die Zeche kam. Im Jahr 1916 wurde die Zeche Pauline stillgelegt. Das Bergwerkseigentum lag bereits seit 1900 bei der Rheinischen Anthrazitkohlen AG, aus der die Zeche Carl Funke hervorging“. [1]
Stollenmundloch der Zeche

Stollenmundloch von Pauline
"Der Name des Stollens ist nicht bekannt. Vermutlich hat er zur Zeche Pauline gehört. Das Grubenwasser aus dem Stollen dominiert in Menge und Farbe die Borbecke über ihren gesamten Verlauf. Die Ockerfärbung, die Grubenwasser fast immer aufweist, ist auf die Ausfällung von gelöstem Eisen zurückzuführen. Das Stollenmundloch befindet sich am oberen Ende der Straße „An der Borbeck“ unmittelbar oberhalb der Einmündung des Kutschenweges".
Noch heute ist das eisenhaltige Wasser aus dem Stollen zu sehen und fließt als kleiner Bach mit dem Namen „Borbecke“ am Preutenborbeckshof vorbei bis zur Einmündung in die Ruhr.
Zeche Preutenborbeckssiepen

"Die Zeche Preutenborbeckssiepen wurde im Stollenbetrieb geführt. Das Stollenmundloch lag in der Ortslage Preutenborbeck an der Borbecke süd-westlich von Werden. Gegen 1865 gingen die Kohlevorräte zu Ende. Die Zeche wurde gegen 1900 an die Zeche Pauline übergeben". [1] Das Bergwerk war auch unter dem Namen Zeche Preutenborbecks Siepen und Zeche Preutenborbeck bekannt. Die Zeche befand sich am südlichen Ufer der Ruhr. Im Jahr 1751 erfolgte die Verleihung der Abbauberechtigung durch den Werdener Abt, anschließend ging das Bergwerk in Betrieb. Ab September des Jahres 1832 wurden im Bereich des oberen Tagebetriebs Schürfarbeiten durchgeführt. Im selben Jahr wurde im Bereich der heutigen Straße „In der Borbeck“ ein Stollen angesetzt.

Das Stollenmundloch befand sich unterhalb des Hofes Preutenborbeck. In der folgenden Zeit wurde Steinkohle gewonnen. Die Höchstzahl der hier beschäftigten belief sich auf 22 Bergleute. Nach Jahren des Stillstandes wurde ab 1853 wieder Abbau betrieben zunächst bis 1860. Wegen Erschöpfung der Vorräte wurde der Betrieb der Zeche Preutenborbeckssiepen am Ende des Jahres 1860 eingestellt. Noch vor dem Jahr 1909 wurde die Berechtsame der Zeche Pauline zugeteilt. Die ersten bekannten Förder- und Belegschaftszahlen des Bergwerks stammen aus dem Jahr 1834, in diesem Jahr waren 22 Bergleute auf dem Bergwerk beschäftigt, die Förderung betrug 56.577 Scheffel Steinkohle. Im Jahr 1836 wurden 51.818 preußische Tonnen Steinkohle gefördert. Im Jahr 1840 betrug die Förderung rund 8000 Tonnen Steinkohle. [2]
Pastoratsberg

Der Pastoratsberg befindet sich im Stadtteil Heidhausen der Ruhrgebietsstadt Essen im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Er liegt etwa 500 Meter südlich des Essener Stadtteils Werden auf einem langgestreckten Bergsporn. Auf diesem bewaldeten und weithin sichtbaren Hügel über der ehemaligen Tuchmacherstadt Werden sind verschiedene Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, die mit der Geschichte dieses Teils von Essen und auch des Stadtteils Werden stark verbunden....
Weitere Informationen zum Pastoratsberg in Essen-Heidhausen finden Sie hier....!
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Quellenangaben:

1.: Die vorliegenden Informationen zur Geschichte der Zeche Pauline und der Zeche Preutenborbeckssiepen stammen von Michael Tiedt und sind seiner Website Ruhrkohlenrevier entnommen. Wir danken an dieser Stelle für die freundliche Genehmigung zur Übernahme der Textabschnitte "Geschichte der Zeche Pauline", "Stollenmundloch von Pauline" und "Zeche Preutenborbeckssiepen".
2.: Informationen zur ehem. Zeche Preutenborbeckssiepen stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 30.04.2020!
Weitere Informationen zu den Zechen im Ruhrkohlenrevier finden Sie hier....!