Zeche Prinz Friedrich
Überblick
Auch auf Kupferdreher Gebiet gab es mehrere Zechen und des Weiteren auch auf dem Gebiet von Byfang. In Kupferdreh hießen die Bergwerke u.a. Zeche Prinz Friedrich und Zeche Adler und in Byfang Zeche Victoria. Alle genannten Zechen haben etwas gemeinsam- unweit der ehemaligen Bergwerke fließt der Deilbach vorbei. Viel ist von den Zechen nicht erhalten geblieben, lediglich ein paar alte Betriebsgebäude und ein Wetterkamin mitten im Wald weisen auf das Vorhandensein des Bergbaus in diesem Teil von Essen hin. Nicht zu vergessen natürlich die Strecke der Eisenbahn, die dieses Gebiet erschloss- die Prinz-Wilhelm-Eisenbahn oder auch Deilthaler Eisenbahn genannt. Heute befährt diese Strecke die Linie S 9 der S-Bahn Rhein-Ruhr zwischen Haltern und Wuppertal.
Zeche Prinz Friedrich
Die Zeche Prinz Friedrich war ein Bergwerk in Essen-Kupferdreh im heutigen Bundesland Nordrhein-Westfalen mit einer recht kurzen Betriebszeit. Der Betriebsbeginn der Steinkohle fördernden Zeche war im Jahr 1923 und das Betriebsende bereits 1931. Im Jahre 1908 erwarben die Essener Steinkohlenbergwerke AG die fördernde Zeche Altendorf Tiefbau. Dieser Kauf umfasste auch einen Teil des Grubenfeldbesitzes der stillgelegten Zeche Steingatt, die im Bereich von Kupferdreh und Byfang bis 1903 Steinkohle gefördert hatte.
Nach deren Stilllegung war der südliche Feldesteil Prinz Friedrich von der Gewerkschaft Altendorf direkt erworben worden. Diese ließ teilweise von Pachtgesellschaften eine Förderung in kleinerem Rahmen durchführen. 1920 wurde nun in diesem Feldesteil am Gleisdreieck östlich des Baldeneysees ein neuer Förderschacht namens Schacht Prinz Friedrich abgeteuft, der 1923 in Betrieb ging. Die Förderanlage der Zeche Prinz Friedrich wurde mit einem deutschen Strebengerüst ausgestattet. Auf lange Frist war die Niederbringung eines zweiten Schachtes geplant. Die angespannte Absatzlage sowie die Entwicklung der Zeche ergab allerdings, dass diese Expansionsmaßnahmen wirtschaftlich nicht sinnvoll waren.
1928 wurde die Produktion stark zurückgefahren, 1930 ganz eingestellt; die Zeche diente nur noch als sogenannter Syndikatsschacht zur Sicherung der Beteiligungsziffer im Rheinisch-Westfälischen Kohlen-Syndikat. Nach Fertigstellung des neuen Förderschachtes Carl Funke 2 wurde der Anschluss der Zeche Prinz Friedrich an Carl Funke beschlossen und die Förderung durch eine Verbindungsstrecke zur Zeche Carl Funke verlagert. Ab 1931 wurde der Schacht Prinz Friedrich als Seilfahrtschacht Carl Funke 3 geführt. Nach der Stilllegung der Zeche Carl Funke 1973 ist der Schacht verfüllt und die Förderanlage abgebrochen worden. Ein Teil der ehemaligen Betriebsgebäude ist erhalten geblieben. Der Rest des Geländes wird heute gewerblich genutzt. [1]
Zeitliche Abfolge des Bergwerks
Im Jahr 1852 entsteht aus den alten Hinsbecker Stollenzechen „Prinz Friedrich“, „Gottessegen“, „Mühlenbank“, „Noch zum Glück“, „Prinz Friederich Stolln“ und „Ver. Emil und Ida“ die Stollenzeche „Prinz-Friedrich-Stolln“. Ab 1855 setzen die Zechengewerke einen neuen Stollen auf Hinsbecker Gebiet an. Direkt neben der „Mühle Grotkamp“ am Deilbach wird der „Prinz-Friedrich-Stolln“ nach Osten vorgetrieben. Der Beginn der Kohlenförderung erfolgte 1873 mittels einer Rampe, welche den Stollen direkt mit der „Prinz-Wilhelm-Eisenbahn“ verbindet. Im Jahr 1903 wird die Zeche Prinz Friedrich an die Zeche Altendorfer Tiefbau verkauft.
1914 erfolgte die Stillegung der Zeche Altendorfer Tiefbau und der dazu gehörenden Zeche „Prinz-Friedrich-Stolln“. 1919 werden die Grubenfelder der alten Stollenzeche von der „Essener Steinkohlen AG“ gekauft. Auf einem Gelände in der Nähe des Kupferdreher Bahnhofes wird mit dem Abteufen eines Tiefbauschachtes und dem Bau der dazugehörigen Zechenanlagen begonnen. 1923 wird der neue Tiefbauschacht „Prinz-Friedrich“ fertiggestellt und in Betrieb genommen. 1930 wird die Förderung durch den neuen Schacht eingestellt und es erfolgt die Übernahme am 1. Januar 1931 durch die Zeche Carl-Funke in Heisingen.
Der „Prinz-Friedrich-Schacht“ wird nun zum Schacht „Carl Funke 3“ und dient nur noch zur Wetterführung und Seilfahrt. 1943 sind in einem Lager an der Prinz-Friedrich-Straße etwa 1000 russische Kriegsgefangene, 204 Ostarbeiter und 63 Ostarbeiterinnen untergebracht. Diese Menschen sind zum größten Teil auf der Zeche Prinz Friedrich beschäftigt. 1964 konsolidiert die Zeche Carl Funke mit der Zeche Pörtingssiepen. Es entsteht ein Zechenverbund mit einer Berechtsame von über 53 Quadratkilometer. Bereits neun Jahre später, am 30. April 1973, gehl in Kupferdreh eine Jahrhunderte dauernde Bergbautradition zu Ende. Es erfolgt die Gesamtstilllegung der Zeche „Carl-Funke-Pörtingssiepen“, wozu auch „Prinz-Friedrich“ gehört.
Zechen im Ruhrgebiet und am Niederrhein
- Zeche Bonifacius in Essen-Kray
- Zeche Katharina in Essen-Kray
- Zeche Centrum in Essen-Leithe
- Zeche Zollverein in Essen-Katernberg
- Zeche Carl in Essen-Altenessen
- Zeche Helene in Essen-Altenessen
- Zeche Anna in Essen-Altenessen
- Zeche Emil in Essen-Altenessen
- Zeche Emscher in Essen-Altenessen
- Zeche Heinrich in Essen-Altenessen
- Zeche Fritz in Essen-Altenessen
- Zeche Wohlverwahrt in Essen-Horst
- Zeche Johann Deimelsberg in Essen-Steele
- Zeche Sälzer-Amalie in Essen-Altendorf
- Zeche Hagenbeck in Essen-Altendorf
- Zeche Neuschölerpad in Essen-Altendorf
- Zeche Vereinigte Sälzer & Neuack in Essen-Altendorf
- Zeche Pauline in Essen-Werden
- Zeche Hermann in Essen-Fischlaken
- Zeche Pörtingsiepen in Essen-Fischlaken
- Zeche Richradt in Essen-Fischlaken
- Zeche Rudolph in Essen-Kettwig-Oefte
- Zeche Carl Funke in Essen-Heisingen
- Zeche Hundsnocken in Essen-Heisingen
- Zeche Prinz Friedrich in Essen-Kupferdreh
- Zeche Victoria in Essen-Byfang
- Zeche Gottfried Wilhelm in Essen-Rellinghausen
- Zeche Schnabel ins Osten in Essen-Rellinghausen
- Zeche Königin Elisabeth in Essen-Frillendorf
- Zeche Friedrich Ernestine in Essen-Stoppenberg
- Zeche Ludwig in Essen-Bergerhausen
- Zeche Langenbrahm in Essen-Rüttenscheid
- Zeche Victoria Mathias in Essen-Segeroth (Nordviertel)
- Zeche Graf Beust im Essener Ostviertel
- Zeche Hercules im Essener Ostviertel
- Zeche Voßhege, Flor und Flörchen und Wasserschneppe in Essen-Heisingen
- Zeche Oberhausen in Oberhausen
- Zeche Osterfeld in Oberhausen
- Zeche Osterfeld Schacht 4 in Oberhausen
- Zeche Vondern in Oberhausen
- Zeche Roland in Oberhausen
- Zeche Alstaden in Oberhausen
- Zeche Concordia in Oberhausen
- Zeche Jacobi in Oberhausen
- Zeche Hugo Haniel in Oberhausen
- Nordschacht in Oberhausen
- Zeche Sterkrade in Oberhausen
- Zeche Hibernia in Gelsenkirchen-Stadtmitte
- Zeche Dahlbusch in Gelsenkirchen-Rotthausen
- Zeche Hugo in Gelsenkirchen-Buer
- Zeche Rheinelbe in Gelsenkirchen-Ückendorf
- Zeche Alma in Gelsenkirchen-Ückendorf
- Zeche Holland in Gelsenkirchen-Ückendorf und Bochum-Wattenscheid
- Zeche Nordstern in Gelsenkirchen-Horst
- Zeche Westerholt in Gelsenkirchen-Hassel
- Zeche Friedrich Thyssen Schacht 1/6 in Duisburg-Hamborn
- Zeche Friedrich Thyssen Schacht 4/8 in Duisburg-Hamborn
- Zeche Neumühl in Duisburg-Neumühl
- Hüttenwerk Meiderich in Duisburg-Meiderich
- Kokerei Friedrich Thyssen 4/8 in Duisburg-Hamborn
- Zeche Walsum in Duisburg-Walsum
- Zeche Rheinpreußen in Moers
- Schachtanlage Pattberg in Moers
- Zeche Friedrich Heinrich in Kamp-Lintfort
- Zeche Rossenray in Kamp-Lintfort
- Bergwerk Niederberg in Neukirchen-Vluyn
- Bergwerk Lohberg in Dinslaken
- Zeche Erin in Castrop-Rauxel
- Zeche Franz Haniel in Bottrop
- Zeche Prosper Haniel in Bottrop
- Zeche Arenberg-Fortsetzung in Bottrop
- Zeche Zweckel in Gladbeck-Zweckel
- Zeche Graf Moltke in Gladbeck-Brauck
- Zeche Ewald in Herten
Deiler Mühle
Die Deiler Mühle befindet sich im Essener Stadtteil Kupferdreh in der Nierenhoferstraße 24- etwa 200 Meter nordöstlich vom sogenannten Deilbachhammer. Die heute unter Denkmalschutz stehende Mühle wurde bereits im Jahr 1522 urkundlich erwähnt. Die Mühlen-Gebäude stammen aus dem 18./19. Jahrhundert. Das Bauwerk ist noch in Betrieb, allerdings wird die Mühle nicht mehr von Wasserkraft angetrieben sondern von einem Elektromotor zum Futtersschroten für eine Futtermittelhandlung....
Weitere Informationen zur Deiler Mühle in Essen-Byfang finden Sie hier....!
Kupferhammer in Kupferdreh
Der Kupferhammer in Essen-Kupferdreh war ein Hammerwerk zur Verarbeitung von Kupfer im Deilbachtal. Heute ist er ein Teil der Museumslandschaft Deilbachtal, die vom Ruhr Museum betreut wird. Außerdem wird die Werkstatt von einem Gewerbebetrieb genutzt. Zusammen mit den anderen Objekten der Kultur- und Museumslandschaft wie dem Deilbachhammer (ein Eisenhammer), dem Deilmannschen Bauernhof....
Weitere Informationen zum Kupferhammer in Kupferdreh finden Sie hier....!
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zur Geschichte der Zeche Prinz Friedrich im Essener Stadtteil Kupferdreh basieren auf dem Artikel Zeche Prinz Friedrich (Stand vom 08.03.2018) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
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Das Foto "Lore der Zeche Carl Funke am Bahnhof Kupferdreh - Autor: Frank Vincentz" ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported lizenziert.