Zeche Johann Deimelsberg
Überblick
Wie fast überall im Ruhrgebiet gab es auch in Steele frühen Bergbau. Hier an der heutigen Westfalenstraße befand sich die Zeche Deimelsberg. Die Zeche Johann lag etwas weiter nordöstlich in der Nähe des Holbecks Hof. Unter dem Namen Gewerkschaft der Zeche Johann Deimelsberg schlossen sich zwischen 1885 und 1887 zwei Zechen zusammen, die schon seit langer Zeit im Raum westlich von Steele Kohleabbau betrieben. Ein Stollen namens Deimelsberg wurde schon im 16. Jahrhundert erwähnt. Der Deimelsberger Stollen, aus dem die Zeche entstand, war seit 1749 urkundlich nachgewiesen. Ab 1829 wurde die Zeche als Erbstollen geführt.
Geschichte
"Die Ursprünge und die Entwicklung des Kohlebergbaus am westlich von Steele gelegenen Deimelsberg gehen zurück auf den bereits 1363 genannten Deimelsberghof. Der Bauer dieses Hofes schloss sich mit vier anderen Gewerken zusammen und erhielt 1794 vom Stift Essen einen Schurf- und Mutungsschein für sechs Flöze" [2]. 1853 wurde direkt am Deimelsberg mit dem Niederbringen des ersten seigeren Schachtes begonnen. Nach 1870 wurde die Zeche als Ver. Deimelsberg geführt. Der Schacht Deimelsberg 1 wurde nahe der Westfalenstraße abgeteuft. 1876 wurde am Laurentiusweg der Schacht Deimelsberg 2 abgeteuft. Nach dessen Förderaufnahme wurde Schacht Deimelsberg 1 abgeworfen und nur noch die Aufbereitung betrieben.
Die geförderte Kohle wurde über eine Schienenanlage, die vom Werk zur Ruhr führte, transportiert. Hiier übernahmen Aaken den Weitertransport. Ab März 1862 wird von der Bergisch-Märkischen Eisenbahngesellschaft die Strecke Bochum - Steele - Essen - Mülheim (Ruhr) - Oberhausen eröffnet, über die nun der Transport des schwarzen Goldes erfolgt. Die Förderung erreichte 90.000 t Magerkohle pro Jahr. Die Zeche Johann wurde 1809 gegründet und baute zunächst im Gebiet am Westende von Steele mit tonnlägigen Schächten Kohle ab. Ab 1859 wurde der Grubenfeldbesitz durch Anschlüsse vergrößert, so dass die Zeche künftig als Ver. Johann firmierte.
1873 wurde nahe dem Steeler Westbahnhof der erste seigere Förderschacht niedergebracht. Nach Niederbringen eines Wetterschachtes wurden bald 130.000 t Kohle pro Jahr gefördert. Nach dem Zusammenschluss der beiden Zechen 1887 wurde Schritt für Schritt die Förderung auf die Schachtanlage Johann verlagert. 1893 wurde auf Schacht Johann eine Brikettfabrik errichtet. 1906 wurde neben Schacht Johann 1 der Schacht Johann 2 abgeteuft. Im Jahr 1928 wurde die Förderanlage Johann 1/2 außer Betrieb genommen und die Zeche zum 31. August 1928 stillgelegt. Die Schächte wurden verfüllt und die Tagesanlagen abgebrochen.
Ab 1952 wurde das Grubenfeld durch die benachbarte Zeche Katharina aufgeschlossen und abgebaut. Das Gelände der Zeche Deimelsberg war bereits nach der Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert aufgegeben worden. In den 1920er Jahren wurde auf dem Gelände Deimelsberg 1 das Knappschaftskrankenhaus Essen-Steele errichtet. Ein Zechengebäude an der Westfalenstraße ist noch vorhanden und steht seit 1991 unter Denkmalschutz [1]. Auf dem Gelände Johann 1/2 befinden sich heute Gewerbebetriebe. In der Zeit des Nationalsozialismus existierte auf dem Gelände der Zeche Johann Deimelsberg an der Straße Holbecks Hof ein Barackenlager, in dem Essener und Steeler Juden zusammengepfercht wohnten, um hier auf den Transport in die Vernichtungslager zu warten.
Heute befindet sich an der Straße Holbecks Hof eine Informationstafel der Bezirksvertretung VII Steele/Kray, die über das Barackenlager Holbeckshof Auskunft gibt, das in den Tagen des Zweiten Weltkriegs als Sammellager für Essener Juden diente. Dieses Lager befand sich auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Johann Deimelsberg, von der heute an dieser Stelle nichts mehr vorhanden ist. Zuerst wurde das Lager als Unterkunft für Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene genutzt. Ab 1942 wurden die Baracken zum Sammellager, von dem aus die Insassen in die Vernichtungslager deportiert wurden. Einige wenige wurden verschont, weil sie als arbeitsfähig galten. Diese wurden auf die verbleibenden Essener Judenhäuser verteilt, bis auch diese im Jahr 1943 nach Auschwitz deportiert wurden.
Zechen im Ruhrgebiet und am Niederrhein
- Zeche Bonifacius in Essen-Kray
- Zeche Katharina in Essen-Kray
- Zeche Centrum in Essen-Leithe
- Zeche Zollverein in Essen-Katernberg
- Zeche Carl in Essen-Altenessen
- Zeche Helene in Essen-Altenessen
- Zeche Anna in Essen-Altenessen
- Zeche Emil in Essen-Altenessen
- Zeche Emscher in Essen-Altenessen
- Zeche Heinrich in Essen-Altenessen
- Zeche Fritz in Essen-Altenessen
- Zeche Wohlverwahrt in Essen-Horst
- Zeche Johann Deimelsberg in Essen-Steele
- Zeche Sälzer-Amalie in Essen-Altendorf
- Zeche Hagenbeck in Essen-Altendorf
- Zeche Neuschölerpad in Essen-Altendorf
- Zeche Vereinigte Sälzer & Neuack in Essen-Altendorf
- Zeche Pauline in Essen-Werden
- Zeche Hermann in Essen-Fischlaken
- Zeche Pörtingsiepen in Essen-Fischlaken
- Zeche Richradt in Essen-Fischlaken
- Zeche Rudolph in Essen-Kettwig-Oefte
- Zeche Carl Funke in Essen-Heisingen
- Zeche Hundsnocken in Essen-Heisingen
- Zeche Prinz Friedrich in Essen-Kupferdreh
- Zeche Victoria in Essen-Byfang
- Zeche Gottfried Wilhelm in Essen-Rellinghausen
- Zeche Schnabel ins Osten in Essen-Rellinghausen
- Zeche Königin Elisabeth in Essen-Frillendorf
- Zeche Friedrich Ernestine in Essen-Stoppenberg
- Zeche Ludwig in Essen-Bergerhausen
- Zeche Langenbrahm in Essen-Rüttenscheid
- Zeche Victoria Mathias in Essen-Segeroth (Nordviertel)
- Zeche Graf Beust im Essener Ostviertel
- Zeche Hercules im Essener Ostviertel
- Zeche Voßhege, Flor und Flörchen und Wasserschneppe in Essen-Heisingen
- Zeche Oberhausen in Oberhausen
- Zeche Osterfeld in Oberhausen
- Zeche Osterfeld Schacht 4 in Oberhausen
- Zeche Vondern in Oberhausen
- Zeche Roland in Oberhausen
- Zeche Alstaden in Oberhausen
- Zeche Concordia in Oberhausen
- Zeche Jacobi in Oberhausen
- Zeche Hugo Haniel in Oberhausen
- Nordschacht in Oberhausen
- Zeche Sterkrade in Oberhausen
- Zeche Hibernia in Gelsenkirchen-Stadtmitte
- Zeche Dahlbusch in Gelsenkirchen-Rotthausen
- Zeche Hugo in Gelsenkirchen-Buer
- Zeche Rheinelbe in Gelsenkirchen-Ückendorf
- Zeche Alma in Gelsenkirchen-Ückendorf
- Zeche Holland in Gelsenkirchen-Ückendorf und Bochum-Wattenscheid
- Zeche Nordstern in Gelsenkirchen-Horst
- Zeche Westerholt in Gelsenkirchen-Hassel
- Zeche Friedrich Thyssen Schacht 1/6 in Duisburg-Hamborn
- Zeche Friedrich Thyssen Schacht 4/8 in Duisburg-Hamborn
- Zeche Neumühl in Duisburg-Neumühl
- Hüttenwerk Meiderich in Duisburg-Meiderich
- Kokerei Friedrich Thyssen 4/8 in Duisburg-Hamborn
- Zeche Walsum in Duisburg-Walsum
- Zeche Rheinpreußen in Moers
- Schachtanlage Pattberg in Moers
- Zeche Friedrich Heinrich in Kamp-Lintfort
- Zeche Rossenray in Kamp-Lintfort
- Bergwerk Niederberg in Neukirchen-Vluyn
- Bergwerk Lohberg in Dinslaken
- Zeche Erin in Castrop-Rauxel
- Zeche Franz Haniel in Bottrop
- Zeche Prosper Haniel in Bottrop
- Zeche Arenberg-Fortsetzung in Bottrop
- Zeche Zweckel in Gladbeck-Zweckel
- Zeche Graf Moltke in Gladbeck-Brauck
- Zeche Ewald in Herten
Ehem. jüdische Gemeinde in Steele
Schon seit dem Mittelalter lebten Juden in Steele. Zuerst eine kleine Gemeinschaft, aus der dann im ausgehenden 18. Jahrhundert eine kleine Gemeinde wurde. Im 19. Jahrhundert vergrößert sich die Gemeinde, so dass über den Bau einer Synagoge nachgedacht wird. 1882 beginnen die Bauarbeiten für das jüdische Gotteshaus am Isinger Tor, einem Platz, an der sich früher eines der vier Steeler Stadttore befand. Am 14. September 1883 weihen die in Steele lebenden Juden am Isinger Tor ihre Synagoge. In unmittelbarer Nachbarschaft befand sich die jüdische Volksschule....
Weitere Informationen zur ehemaligen jüdischen Gemeinde in Steele finden Sie hier....!
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zur Geschichte der Zeche Johann Deimelsberg in Essen-Steele basieren auf dem Artikel Zeche Johann Deimelsberg (Stand vom 17.05.2012) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
2.: „Zeche Deimelsberg, Gesamtanlage in Steele”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: http://www.kuladig.de/Objektansicht.aspx?extid=P-WBuschmann-20091116-0003 (Abgerufen: 9. Juni 2015)