Zeche Langenbrahm
Überblick
Einst befand sich die Zeche Langenbrahm im Süden des Essener Stadtteils Rüttenscheid. Sie war das einzige Steinkohlen-Bergwerk in Essen-Rüttenscheid. Bis zum Jahr 1966 förderte die Zeche Steinkohle, wenngleich die Kohlenflöze schon weit entfernt lagen von den ersten in Betrieb genommenen Schächten. Die Zeche gehörte zu den ältesten Grubenbetrieben des Ruhrgebietes mit einer der längsten ununterbrochenen Förderungen. Die Gründung der Gewerkschaft Langenbrahm wurde von der Gesellschaft selber mit dem Jahr 1772 datiert.
Zeche Langenbrahm
In diesem Jahr gestattete der Fürstabt der Abtei Werden, der damals das Bergregal innehatte, einer Gesellschaft den Kohleabbau an der Bredeneyer Kluse am langen Brahm (Brahm = Ginsterhecke). Ab 1799 wurde der Name "Steinkohlenwerck Langenbram" auch urkundlich geführt. Der Abbau erfolgte zunächst ausschließlich durch den Abbau im Stollenvortrieb. Der Stollen lag in Rüttenscheid. Ab 1833 wurde mit dem Tiefbau begonnen. Hierzu wurde zunächst am Pierensiepen ein senkrechter Schacht abgeteuft, jedoch konnte dieser wegen technischer Probleme noch nicht in Betrieb genommen werden.
...weitere Entwicklung
Nach Vergrößerung des Grubenfeldes im Jahre 1855 wurde an der Grenze von Rüttenscheid nach Bergerhausen ein neuer Schacht abgeteuft, der ab 1865 mit Langenbrahm Schacht I bezeichnet wurde. 1889 gründete sich die bergrechtliche Gewerkschaft Langenbrahm neu. Es wurden weitere Anteilseigner in die Gesellschaft aufgenommen. Schacht I wurde mit einem speziellen Fördergerüst für Schrägschachtbetrieb ausgestattet. Von 1903 bis 1905 wurde nun für die Seilfahrt in die tieferen Grubenbaue neben dem Schacht I ein seigerer Schacht abgeteuft. Im Jahr 1910 wurde der Schacht Schnabel ins Osten übernommen. Er erhielt den Namen Langenbrahm Schacht II.
Weltwirtschaftskrise
Aufgrund des sehr ausgedehnten Grubenfeldes und der Verknüpfung der Gewerkschaft Langenbrahm als Einzelgesellschaft mit Handelsorganisationen im gesamten Gebiet des damaligen Deutschen Reiches konnte die Zeche Langenbrahm die wirtschaftlich angespannte Zeit der 1920er Jahre sowie der nachfolgenden Weltwirtschaftskrise überleben. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Grubenfeld nach Norden hin durch die Anpachtung der Zeche Ludwig in Bergerhausen vergrößert. 1966 - nach fast 200 Betriebsjahren - wurde die Zeche Langenbrahm endgültg stillgelegt.
Stilllegung
Eine lange Zeit standen die Übertagebauten der einstigen Zeche noch und wurden mittlerweile von der Natur zurückerobert. Kleine Firmen siedelten sich in den Nebengebäuden der Zeche an. Nach und nach verfiel die Bausubstanz und wurde zum Schandfleck in Rüttenscheid bzw. zum benachbarten Bredeney. Dann wurden die Schächte der Zechen Langenbrahm und Ludwig verfüllt und die Übertageanlagen abgebrochen. Das Gelände Langenbrahm I/III südlich des Alfried Krupp Krankenhauses ist heute von der A 52 zerschnitten. Das verbleibende Gelände wurde zum Teil renaturiert, zum Teil befindet sich dort heute das Gewerbegebiet Langenbrahm sowie ein neues Wohngebiet mit Einkaufsmöglichkeiten.
Die Straßen im Wohngebiet tragen den Namen der Zeche sowie die Namen von zwei ehemaligen aktiven Bürgern der Stadt Essen, die mutig gegen den Nationalsozialimus ankämpften. Hierzu zählen der Geistliche Heinrich Held aus Rüttenscheid und der Sozialdemokrat Gustav Streich. Das Gelände Langenbrahm 2 an der St. Annenhöhe nördlich der Frankenstraße in Rellinghausen wurde durch das Gewerbegebiet Schnabelstraße überbaut. Hier befindet sich noch ein Gebäude aus dieser Zeit im Originalzustand.
Quellennachweis:
Die Informationen zur Geschichte der Zeche Langenbrahm im Essener Stadtteil Rüttenscheid basieren auf dem Artikel Zeche Langenbrahm (Stand vom 12.12.2010) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen mit dem Foto vom Rüttenscheider Stern unter der GNU-Lizenz [27 KB]
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