Haus Heck
Übersicht
In der Werdener Heckstraße befindet sich ein alter Rittersitz, dem die Straße ihren Namen verdankt. Es handelt sich hier um Haus Heck, das 1910 als eines der ersten Gebäude der damaligen Rheinprovinz von Provinzialkonservator Paul Clemen unter Denkmalschutz gestellt wurde. Die heutigen Fensteröffnungen des Turms wurden erst 1929 an Stelle der damaligen Schießscharten ausgebrochen. Im Kellergeschoss des Hauses sind noch originale mittelalterliche Tonnengewölbe erhalten. Als kunsthistorisch bedeutendste Innenausstattung gelten die gut erhaltenen Mosaikfußböden aus dem ersten Viertel des 19. Jahrhunderts.
Geschichte
Das Haus Heck ist ein schlichtes Gebäude mit einem mächtigen runden Eckturm, der aus dem 11. Jahrhundert stammt. Daran schließt sich ein Wohnbau an, der aus zwei Etagen mit ausgebautem Dachgeschoß besteht. Für beide Bauten dienten Bruchsteine des heimischen Ruhrsandsteins als Baumaterial. Der Rittersitz war ursprünglich ein größerer adeliger Wohnbau, der damals außerhalb der Werdener Stadtmauern nahe an der Ruhr lag. Um 1412 wird Haus Heck in einem Lehngutverzeichnis der Abtei Werden erstmalig urkundlich erwähnt.
Abtei Werden
Der heute noch erhaltene mächtige Rundturm stammt aber vermutlich aus dem 11. Jahrhundert. Ende des 16. Jahrhunderts waren von dem Gebäude nur noch Ruinen vorhanden. Wahrscheinlich wurde der Rittersitz durch den Großbrand (1498) damals in Werden in Mitleidenschaft gezogen. Das später wiederaufgebaute Haus kam nach der Aufhebung der Abtei Werden 1803 in den Besitz des preußischen Staates. Es war von 1805 bis 1829 Sitz der preußischen Ruhrzollinspektion. Danach erwarb für 3000 Taler der Tuchfabrikant Mathias Wiese das Gebäude 1829 von der preußischen Regierung.
Jugendhaus
Im Jahr 1960 wurde Haus Heck von der katholischen Kirchengemeinde St. Ludgerus erworben, die es 1966 an die evangelische Kirchengemeinde Werden weiterverkaufte. Die Gemeinde ließ das Haus grundlegend renovieren und am 4. Oktober 1981 konnte dann Haus Heck als Jugendhaus der evangelischen Gemeinde Werden wieder eingeweiht werden.