Essen-Westviertel
Übersicht
Das Westviertel ist ein Stadtteil von Essen. Es liegt in unmittelbarer Nähe zum Stadtkern und bildet zusammen mit dem Südviertel, dem Nordviertel, dem Ostviertel, dem Südostviertel und dem Stadtkern die Stadtmitte. Das Westviertel gehört seit der Eingemeindung des Nachbarstadtteiles Altendorf 1901 zu Essen. Es weist nur geringe Wohnbebauung auf und besteht vorwiegend aus, teils ehemals der Firma Krupp, sowie der ehemaligen AEG Kanis gehörenden Gewerbeflächen. Da sich hier ein Großteil der Rüstungsindustrie befand, wurden fast alle Gebäude der Kruppfabriken auf dem Gelände im Zweiten Weltkrieg zerstört.
Entwicklungsgebiet der Stadt Essen
Die zu einem erheblichen Teil ungenutzten Flächen bilden das wichtigste Entwicklungsgebiet der Stadt Essen. Durch den teilweise fertig gestellten Berthold-Beitz-Boulevard wird das Viertel repräsentativ erschlossen. Der ThyssenKrupp-Konzern kündigte im März 2006 an, die Hauptverwaltung von Düsseldorf nach Essen zu verlegen. Die Konzern-Hauptverwaltung wurde südlich der Altendorfer Straße im sogenannten Krupp-Gürtel neu errichtet. Hinzu kommt eine Akademie, die u. a. die räumliche Nähe zum Campus Essen der Universität Duisburg-Essen nutzen soll.
Westviertel
Zum Westviertel gehören das Colosseum Theater, eine zum Musical-Theater umgebauten Industriehalle sowie ein Cinemaxx-Kino, die Essener Bundesagentur für Arbeit, das Finanzamt Essen, ein Städtisches Berufskolleg sowie großflächiger Einzelhandel (u.a. Möbelstadt Kröger, Ikea-Einrichtungshaus sowie ein großes Autohaus). Als wichtigste Verkehrsader durchquert die Bundesstraße 224 das Westviertel. Heute existieren noch einige der ehemaligen Kruppbauten, die nun allesamt anderen Zwecken dienen.
8. Mechanische Werkstatt Krupp
Zum einen sind das Teile des ehemaligen Verwaltungsgebäudes an der Altendorferstraße und große Teile der Gussstahlfabrik, die wiederum aus vielen einzelnen Gebäuden bestand und sich auf einem riesigen Areal ausdehnte, das zum größten Teil durch eine Werksbahn erschlossen wurde. Etwa um 1818 baute die Firma Krupp diese Fabrik in Altendorf, das damals noch zur Munizipalität Borbeck gehörte. Sie wurde am 18. Oktober 1819 erstmals in Betrieb genommen. Kurz vor Beginn des Ersten Weltkrieges arbeiteten 81.000 Menschen für den gesamten Konzern, 1918 waren es 200.000. Das Colosseum-Theater befindet sich heute in den ehemaligen Räumen der 8. Mechanischen Werkstatt der Firma Krupp. Gegenüber dem Theater liegt die ehemalige Gussstahlfabrik der Firma Krupp, in dem sich heute das Möbel- und Einrichtungshaus Ikea mit Parkhaus befindet.
Krupp-Gürtel
Der sogenannte Krupp-Gürtel ist ein städtebauliches Projekt, das zurzeit in der Stadt Essen realisiert wird. Die insgesamt etwa 230 Hektar große Fläche liegt im Westviertel zwischen der Innenstadt und dem westlich davon gelegenen Stadtteil Altendorf. Auf dem zwischen 1945 und 2007 größtenteils brachliegenden Gelände der ehemaligen Kruppschen Gussstahlwerke, die im Zweiten Weltkrieg teils zerstört, die Reste später demontiert und nicht wieder aufgebaut wurden, ist der neue Konzernsitz der Firma ThyssenKrupp in Essen entstanden. Ferner ist hier der Berthold-Beitz-Boulevard und der großzügig geplante, inzwischen eröffnete Krupp-Park entstanden.
Weitere Informationen zum Hauptquartier des ThyssenKrupp Konzerns in Essen finden Sie hier....!
Hauptquartier ThyssenKrupp
Das neue Hauptquartier in Essen von ThyssenKrupp liegt im Zentrum des Krupp-Gürtels. Schon kurz nach der Fertigstellung hat der ThyssenKrupp Konzern einen Großteil der Verwaltungsgebäude bezogen. Die Bürofläche mit mehr als 100.000 Quadratmetern ist schon beeindruckend. Der jetzige Verwaltungsstandort in Düsseldorf wird aufgegeben und nach Essen verlegt. Gleichzeitig haben etwa 2.500 Mitarbeiter und der Vorstand ihre Arbeitsplätze gewechselt. Der Vorstand wird im sogenannten Acre (Bild nebenstehend), einem Tor ähnlichen, 60 Meter hohen Gebäude mit 14 Etagen residieren. Hinzu kommen weitere Büro- und Verwaltungsgebäude, ein Multifunktionsgebäude mit Konferenzzentrum und Mitarbeitergastronomie, eine Akademie sowie ein Hotel mit rund 200 Betten.
Weitere Informationen zum Hauptquartier des ThyssenKrupp Konzerns in Essen finden Sie hier....!
Tor zur Krupp-Stadt
Die Krupp-Stadt, die sich aus der Keimzelle der Gussstahlfabrik seit 1826 entwickelte, war ein stadtähnliches Gebilde, das aus Industrieanlagen, Arbeitersiedlungen, Versorgungs- und Verkehrsanlagen bestand. 1871 war die Fabrik bereits das größte Unternehmen des Kontinents. Die Fläche, 1861 erst halb so groß wie der mittelalterliche Stadtkern Essens, war bis 1873 auf das Zwanzigfache gewachsen. Diese riesige Industrielandschaft, die sich Anfang des 20. Jahrhunderts im Norden bis zum Rhein-Herne-Kanal ausdehnte, fand durch den Zweiten Weltkrieg ihr jähes Ende. Das heutige "Colosseum", das Ikea-Parkhaus und die Verbindungsbrücke zwischen den Gebäuden bilden den heute erhaltenen Rest der alten Krupp-Stadt.
Industrielandschaft
Hier befand sich das „Eingangstor“ zu den Produktionsstätten. Die 8. Mechanische Werkstatt wurde in den Jahren 1900/1901 gebaut. In dieser Backsteinhalle stellte Krupp Lokomotivrahmen und Kurbelweilen für Schiffe her. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude von der Firma AEG gemietet und später gekauft. Seit 1995 dient das "Colosseum" als Musicalhalle. Die äußere Fassade und das Stahlskelett im Foyer blieben bei dem denkmalgeschützten Gebäude vollständig erhalten. Der Theaterraum wurde als „Raum im Raum“ in das Mittelschiff der dreischiffigen Halle hineingebaut. Das Press- und Hammerwerk Ost, erbaut in den Jahren 1915 - 1917, bildete zusammen mit der 8. Mechanischen Werkstatt ein architektonisch repräsentatives Ensemble.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die damals größte Schmiedepresse der Welt demontiert und nach Jugoslawien transportiert, dort jedoch nie aufgebaut. Seit 1992 wird die denkmalgeschützte Halle von Ikea als Parkhaus genutzt. Zwischen der 8. Mechanischen Werkstatt und dem Press- und Hammerwerk befand sich eine Eisenbahnbrücke, die als Teil der Werkseisenbahn über die Altendorfer Straße führte und in den Jahren 1872 - 1874 gebaut wurde. Heute sind von der historischen Brücke nur noch die Stahlträger vorhanden.
Finanzämter Essen
War das Essener Finanzamt nach dem Krieg noch in Essen-Rüttenscheid, Kortumstr. 46 untergebracht, wurden auch diese Räumlichkeiten sehr schnell zu klein und einzelne Abteilungen wurden ausgelagert. Schon 1962 konnte das neu gebaute Haus in der Kruppstr. 64 in Essen-Stadtmitte bezogen werden. Durch Vergrößerung des Zuständigkeitsbereiches im Rahmen der kommunalen Neugliederung mußte im Jahre 1974 bereits die Nebenstelle „Hoesch-Haus“ an der Gladbecker Straße angemietet werden. 1981 kam dann die Nebenstelle „In der Hagenbeck 64“ dazu. Ab 1999 gab es nur noch eine Nebenstelle im „Opti-Gewerbepark“ an der Altendorfer Str. 97-101. Im Mai 2004 erfolgte der Umzug in das „Finanzzentrum Essen“ an der Altendorfer Str. 129. Hier sind nun die drei Essener Finanzämter Nord, Ost und Süd mit sämtlichen Arbeitsgebieten unter einem Dach untergebracht. Am 1. Dezember 2007 fusionierten die beiden Ämter Nord und Ost zum Finanzamt Essen-NordOst.
Colosseum-Theater
Das Colosseum-Theater ist der beste Beweis dafür, dass auch alte Industriehallen zu überaus reizvollen Veranstaltungsstätten umfunktioniert werden können. Das Theater ist eine Spielstätte für Musicals im Essener Westviertel. Sie befindet sich in der umgebauten, ehemaligen 8. Mechanischen Werkstatt der Fa. Krupp, einer heute denkmalgeschützten Industriehalle. Errichtet wurde das Backsteingebäude in den Jahren 1900/1901 am Ostrand der ehemaligen Essener Krupp-Gussstahlfabriken als dreischiffige Industriehalle. Damals arbeiteten rund 2.000 Menschen hier, die unter anderem Lokomotivrahmen und Kurbelwellen für Schiffe herstellten. Im Zweiten Weltkrieg wurde diese Halle, im Gegensatz zu den meisten umliegenden Kruppschen Industriegebäuden, nicht zerstört.
Musical-Theater
Die seit 1989 denkmalgeschützte ehemalige Maschinenhalle der Firma Krupp mit Jugendstilelementen wurde 1995 zu einem Musical-Theater internationalen Zuschnitts umgebaut, wobei die ursprünglichen Stahlträger- und Mauerwerkskonstruktionen der Halle aus Denkmalschutzgründen erhalten blieben und heute den ganz besonderen Reiz des Colosseum ausmachen. Am 5. Okotober 2003 feierte hier der Broadway Musical-Hit „AIDA“ Premiere.
Im Foyer des Theaters werden Exponate zeitgenössischer Maler und Bildhauer ausgestellt. Der Name Colosseum Theater soll an den gleichnamigen Kulturpalast erinnern, der zwischen 1899 und 1919 für Furore sorgte und zum bekanntesten Varieté im Rheinland und Westfalen avancierte.
Adresse:
Colosseum Theater Essen
Altendorfer Str. 1
45127 Essen
Telefon: 0201-2402-0
Kundenhotline: 01805 – 4444
(* 0,14 € / Min. aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunkpreise können abweichen)
Fax: 0201.2402-403
Internet: www.colosseumtheater.de
Quellennachweis:
Die Informationen zum Westviertel in Essen basieren auf dem Artikel Essen-Westviertel (Stand vom 15.11.2008) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
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