Zeche Zollverein - Schachtanlage 3/7/10

Übersicht

Die Zeche Zollverein - Schachtanlage 3/7/10 - war eine Schachtanlage in Essen-Katernberg im östlichen Teil des Grubenfelds der Zeche Zollverein. 1880 wurde mit dem Abteufen einer zweiten separaten Förderanlage in Katernberg begonnen. Die Förderung über dem Schacht 3 begann bereits im Jahr 1882. Die Tagesanlagen wurden durch den Architekten Dreyer umfangreich ausgebaut. Der Schacht erhielt ein deutsches Strebengerüst der Bauart Promnitz als Förderanlage. Bereits 1890 wurde 1 Million Tonnen verwertbare Steinkohle zu Tage gebracht. Damit war die Zeche Zollverein das Bergwerk mit der höchsten Jahresförderung in Deutschland.
Schachtanlage 3/7/10

Es folgten 1897 der Schacht 7 und im Jahr 1911 der Schacht 10. Das Strebengerüst, Bauart Promnitz 2, trägt eine Seilscheibenbühne in 33 Meter Höhe. Das heute noch erhaltene Fördermaschinen- und Umformergebäude entstand in zwei Abschnitten 1913 und 1920. Heute befindet sich hier der Bürger- und Handwerkerpark Zollverein 3/7/10. In den Räumlichkeiten befindet sich das Projekt Phänomania Erfahrungsfeld. Die Anlage gehört zur Route der Industriekultur – Rheinische Bergbauroute.
Kurzgeschichte

Früher befand sich zwischen dem Zechentor und dem Schacht 10 auf der linken Seite das Fördergerüst von Schacht 3 (ein Infoschild markiert heute diese Stelle, ist aber wegen der Hecke kaum zu sehen). Mit diesem Schacht begann im Jahr 1882 die Förderung dieser Schachtanlage. Die Grubengebäude von Zollverein waren bezüglich der Wetterführung (d. h. der Luftzirkulation unter Tage) nach wie vor problematisch. Nach mehreren Schlagwetter-Unglücken wurden die Schachtanlagen nach und nach mit kleinen Wetterschächten ausgestattet. So entstand in den Jahren 1897 bis 1899 neben Schacht 3 der Schacht 7. Er erhielt eine kleine Förderanlage. Im Jahr 1911 begannen die Abteufarbeiten an einem neuen Förderschacht, der damals der zehnte im Grubenfeld Zollverein war.

Seither steht das restaurierte Fördergerüst als Landmarke des Bergbaus auf der kleinen Erhebung in der industriellen Kulturlandschaft Zollverein. Die Schachtanlage Zollverein 3/7/10 entwickelte sich zunächst zu einem selbständigen Betrieb, 1913 baute man eine Kohlenwäsche und eine Kokerei. Als im Jahr 1932 die neue Zentralförderanlage Zollverein 12 in Betrieb ging, beendete man die Förderung auf Schacht 3|7|10 genauso wie auf den anderen Schachtanlagen Zollvereins. Der Schacht 10 wurde bis zur Stillegung Zollvereins von den Bergleuten zur Anfahrt nach untertage genutzt.


Ein Besuch im Fördermaschinenhaus lohnt sich, denn heute nutzt das „Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne“ das Gebäude. Hier erfahren die Besucher eindrucksvoll „wie das Auge sieht, das Ohr hört, die Hand begreift, die Haut fühlt, das Gehirn versteht, das Blut pulst, der Körper schwingt“, so der Initiator der Ausstellung Hugo Kükelhaus (1900 - 1984). Das „Cafe Zollverein“ lädt zum Verweilen und Genießen ein. Am Zechentor bietet eine Fahrradinitiative Serviceleistungen und Fahrradvermietungen an.
Schacht 3/7/10 heute

Was gibt es heute auf dem Areal der ehemaligen Schachtanlage Zollverein 3/7/10 zu sehen?
Bereits im Eingangsbereich zum Zechenareal ist noch das alte Pförtnerhaus mit Markenkontrolle und kleinen Arkaden erhalten. Im Zentrum der Halle 1 beeindrucken die historische Fördermaschine und Seilscheibe mit ihren gewaltigen Dimensionen. Hier befinden sich Cafe, Küche und der Eingang des Phänomania Erfahrungsfeldes. Das Fördergerüst von Schacht 10 ist begehbar und kann für z.B. ein Frühstück mit Picknickkorb gemietet werden. In 35 Meter Höhe hat man hier einen großartigen Ausblick über Katernberg bis nach Gelsenkirchen und Essen-City. Im Bereich des Fördergerüstes (teilweise unter diesem) ist ein etwa 2000 Quadratmeter großer Biergarten.
Weitere Informationen zu den einzelnen Location der Schachtanlge 3/7/10 in Essen-Katernberg finden Sie hier....!

Phänomania Erfahrungsfeld

Im Phänomania Erfahrungsfeld dreht sich alles um die Aktivierung der sinnlichen Wahrnehmung. An über 120 Experimentierstationen im Innen- und Außenbereich können Besucher aller Altersgruppen spielerisch die Welt der Wissenschaften, physikalischen Phänomene und menschlichen Sinne entdecken. Der Besucher erfährt, wie das Auge sieht, das Ohr hört, die Nase riecht, die Haut fühlt und der Körper schwingt. Entwickelt hat das sogenannte „Erfahrungsfeld der Sinne“ der Essener Pädagoge und Künstler Hugo Kükelhaus. Erstmals war die Ausstellung 1967 auf der Weltausstellung in Montreal zu sehen. Seit 1996 ist das Erfahrungsfeld im denkmalgeschützten Fördermaschinenhaus der Zollverein-Schachtanlage 3/7/10 in Essen beheimatet.
Informationen:

Weiterhin können die Räumlichkeiten der historischen Fördermaschinenhalle für Feierlichkeiten oder Events gemietet werden.
Adresse:
Phänomania Erfahrungsfeld
Am Handwerkerpark 8 – 10
45309 Essen-Katernberg
Telefon: 0201 – 617 99 621
E-Mail: info@erfahrungsfeld.de
Internet: www.erfahrungsfeld.de
Quellenangabe:

1.: Die Informationen zur Geschichte der Schachtanlage 3/7/10 der Zeche Zollverein in Essen-Katernberg basieren auf dem Artikel Zeche Zollverein Schacht 3/7/10 (Stand vom 11.01.2019) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
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