Stadtteil Ückendorf
Überblick
Der Stadtteil Ückendorf liegt im Südosten der Stadt Gelsenkirchen an der Stadtgrenze zu Bochum-Wattenscheid und Herne-Wanne. Im Norden und Westen grenzt Ückendorf an die Gelsenkirchener Stadtteile Bulmke-Hüllen, Neustadt und Rotthausen. Ückendorf ist der größte Stadtteil des Stadtbezirks Gelsenkirchen-Süd. Wichtigster Verkehrsknotenpunkt ist der Ückendorfer Platz. Im 19. Jahrhundert bestand die Gemeinde Ückendorf nur aus einigen Bauernhöfen, deren Namen sich zum Teil noch heute in den Straßennamen Ückendorfs wiederfinden. Im Jahre 1855 hatte Ückendorf bereits 337 Einwohner und gehörte als Bauernschaft zum Kirchspiel Wattenscheid, das wiederum dem Erzbistum Köln zuzuordnen war.
Zechenansiedlung
Durch das stetige Wachstum des Ruhrbergbaus gegen Ende des 19. Jahrhunderts wuchs auch die Einwohnerzahl Ückendorfs überdurchschnittlich. Mit dem Beginn der Kohlenförderung auf der Zeche Holland in Wattenscheid im Jahre 1856, weiterhin der Beginn der Förderung auf der Zeche Rheinelbe im Jahre 1861 und auf der Zeche Alma im Jahre 1872 stieg die Bevölkerungszahl innerhalb von 35 Jahren auf das Vierzigfache an. In kurzer Zeit entstand in Ückendorf auch die entsprechende Infrastruktur. Mit der Krise des Ruhrbergbaus in den 1960er Jahren gerieten auch die in Ückendorf ansässigen Folgeindustrien in schwieriges Fahrwasser.
Einen neuen Aufschwung erhielt der Ortsteil mit dem Bau des neuen Marienhospital Gelsenkirchen 1970, das inzwischen zum akademischen Lehrkrankenhaus der Universität Duisburg-Essen avancierte. 1976 folgten die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW und das Schulzentrum an der Bochumer Straße. Die Gesamtschule Ückendorf wurde 1982 als zweite Gesamtschule Gelsenkirchens eröffnet und verdrängte die bis dato im Schulzentrum Ückendorf angesiedelten drei Schulformen. Die Glückauf-Brauerei AG braute bis zu ihrer Eingliederung in den Konzern der Brau und Brunnen AG im Jahre 1980 an der Leithestraße. Die Gesellschaft war 1895 aus der Brauerei „Glückauf“, Fritz Schulte im Hofe, Pokorny & Co. hervorgegangen und zählte seinerzeit mit 180.000 Hektolitern Produktionskapazität zu den größten Brauereien des Reviers.
Zeche Rheinelbe
Der Boom des schwarzen Goldes begann um 1848 im heutigen Gelsenkirchener Stadtteil Ückendorf in einem sumpfigen Umfeld, das erst noch erschlossen werden musste. Hier begann im Jahre 1861 nach jahrelanger Vorbereitung die Kohleförderung. Heute sind nur noch wenige Gebäude der einstigen Zeche Rheinelbe vorhanden und die stehen unter Denkmalschutz. Die ehemalige Maschinenhalle der Zeche Rheinelbe wurde 1993 zum Tagungshotel „lichthof“ umgebaut.
Weitere Informationen zur Zeche Rheinelbe in Gelsenkirchen-Ückendorf finden Sie hier....!
Halde Rheinelbe - Himmelstreppe
Einen Besuch wert ist die sogenannte Himmelstreppe auf der Halde der ehemaligen Zeche Rheinelbe im Gelsenkirchener Stadtteil Ückendorf. Als Landmarke innerhalb des Reviers weithin sichtbar und über einen spiralförmigen Weg bis auf eine Höhe von 110 Meter erreichbar, ist das Gelände eine Attraktion ersten Ranges. Auch wer nicht industriegeschichtlich interessiert sein sollte, kommt hier voll auf seine Kosten. Zum einen kann man diese Landmarke erwandern oder mit dem Fahrrad....
Weitere Informationen zur Himmelstreppe auf der Halde der ehemaligen Zeche Rheinelbe in Gelsenkirchen-Ückendorf finden Sie hier....!
Zeche & Kokerei Alma
An der Almastraße im Gelsenkirchener Stadtteil Ückendorf befindet sich das Zechenareal der einstigen Bergwerks Alma. Die Zeche Alma war ein Steinkohle-Bergwerk mit mehreren Schächten und angeschlossener Kokerei. Auch bei heutiger Betrachtung wirkt das fast gänzlich abgeräumte Zechengelände riesig. Das Bergwerk - bzw. die Schächte - waren noch bis zum Ende der siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts zu Förder- und Wasserhaltungszwecken in Betrieb. Heute sieht man....
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Wissenschaftspark
Der Wissenschaftspark Gelsenkirchen war ein Projekt der Internationalen Bauausstellung Emscher-Park. Anfänglich erhielt der Park den Namen "Wissenschaftspark Rheinelbe" - wahrscheinlich weil in etwa 700 Metern Entfernung das Gelände des Traditions-Bergwerks Rheinelbe beginnt. Unter dem Motto „Arbeiten im Park“ wurde auf dem Gelände eines ehemaligen Gußstahlwerkes in Gelsenkirchen im Stadtteil Ückendorf ein rund....
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Künstlersiedlung Halfmannshof
Um 1931 errichtete die Stadt Gelsenkirchen auf dem 1928 von dem Bauern Halfmann erworbenen Hof die Künstlersiedlung Halfmannshof. Bezug genommen wird dabei auf die schon aus Zeiten des Weimarer Bauhauses bekannte Idee, mehrere Künstler unter einem Dach zu vereinen. 1945 gründete die Hofgemeinschaft die Künstlersiedlung Halfmannshof e.V. mit eigenem Werkzeichen: ein Deelentor mit gekreuzten Hahnenköpfen in Erinnerung an den Bauern Hugo Halfmann. Aus dieser Gemeinschaft sind einige auch überregional bekannte Künstler hervorgegangen.
Die Künstlersiedlung Halfmannshof befindet sich im Gelsenkirchener Stadtteil Ückendorf, in der Nähe der Zeche Rheinelbe und Halde Rheinelbe. Sie besteht seit 1931. Die Künstlersiedlung wurde mit Unterstützung von Rat und Verwaltung der Stadt Gelsenkirchen gegründet, in einer Zeit, in der die Kunst in der von der Schwerindustrie geprägten Stadt keine allzu große Rolle spielte. Mit ihrer Einrichtung sollte dem abgeholfen werden. Die Idee dazu hatte Friedrich Wendenburg, der damalige Wohlfahrtsdezernent der Stadt Gelsenkirchen. Der Halfmannshof wurde in Gebäuden des aufgegebenen Bauernanwesens gleichen Namens angesiedelt und gehört zu den ältesten Einrichtungen dieser Art in Deutschland.
In den 50er Jahren wurde nach Entwurf von Ludwig Schwickert eine neue Ausstellungshalle gebaut. Es begann eine bis heute beständige künstlerische Arbeit. In den 1960er und 1970er Jahren des vorigen Jahrhunderts stellte die Künstlersiedlung Halfmannshof ein überregional bedeutendes Zentrum der bildenden Künste dar. Als Auslöser gilt die Entdeckung des Schaumstoffs als Kunst-Gestaltungsmaterial durch den damaligen Sprecher des Halfmannshofes Ferdinand Spindel. Sie lockte Düsseldorfer und Kölner Kunstexperten nach Ückendorf; der Halfmannshof entwickelte sich zu einem Zentrum der Avantgarde. „Der Hof“ organisierte bedeutende Ausstellungen, insbesondere mit Werken der Gruppe ZERO.
Adresse:
Künstlersiedlung Halfmannshof
Halfmannsweg 48-54,
45886 Gelsenkirchen
Internet: www.halfmannshof-gelsenkirchen.de
Kray-Wanner Bahn
Die Rheinische Eisenbahngesellschaft, eine der drei großen Privatbahnen im Westen Preußens, eröffnete 1874 ausgehend vom Bahnhof Kray eine Güterzugstrecke nach Wanne an der Stammstrecke der Köln-Mindener Eisenbahn. Zweck dieser relativ unspektakulären, geradlinig verlaufenden Bahn - ursprünglich als Bonifacius-Wanner Eisenbahn bezeichnet - war die Anbindung der Zechen Bonifacius, Rheinelbe, Alma, Pluto und Königsgrube....
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Informationen:
Weitere Informationen zur Stadt Gelsenkirchen, zum Haus Leithe, zum Revierpark Nienhausen, zum Haus Lüttinghof, zum Schloss Berge, zum Schloss Horst, zum industriegeschichtlich interessanten Stadtteil Ückendorf, zur ZOOM Erlebniswelt und zu den Sehenswürdigkeiten in Gelsenkirchen finden Sie hier. Auch praktische Hinweise können Sie dieser Dokumentation entnehmen. Weiterhin finden Sie hierunter eine kleine Bildergalerie.