Handydiebstahl

Handydiebstahl: So beugt man vor
Mehr als 500 Handys werden jeden Tag in Deutschland gestohlen. Auch im touristischen Ruhrgebiet ist das Smartphone ein beliebtes Diebesgut: Es ist wertvoll, klein und dadurch leicht zu stehlen. Wie beugt man am besten vor und was macht man, wenn es trotzdem passiert?
Wann, wo und wie Smartphone-Diebe zuschlagen
Meist geht Handydiebstahl auf Taschendiebe zurück. Deren beliebtesten Orte für Beutezüge sind belebte Plätze, wie sie beispielsweise rund um die Attraktionen der Duisburger Innenstadt zu finden sind. Insbesondere in Kneipen, Restaurants und Clubs gelingt Taschendiebstahl oftmals problemlos. Smartphone liegen hier zum Teil offen auf dem Tisch herum. Ähnlich risikobehaftet sind öffentliche Verkehrsmittel. Einer der wichtigsten Tipps gegen Taschendiebe ist die geschützte Aufbewahrung etwaiger Wertgegenstände. Sowohl Smartphones als auch Tablets werden idealerweise in auffälligen Schutzhüllen mitgeführt, sofern sie gerade nicht benutzt werden. Solche Hüllen gibt es in vielfältigen Farben und Formen - peppige und stark individualisierte Designs schrecken Gelegenheitsdiebe oftmals ab. Ebenfalls wichtig: Solange man in Bewegung ist, trägt man Wertsachen am besten nahe am Körper und so verdeckt wie möglich. Taschendiebe entdecken Smartphone und Co so nicht sofort. Auch die unbemerkte Entwendung ist in diesem Fall erschwert. Grundsätzlich greifen Diebe am liebsten in Hosen-, Jacken- und Handtaschen. Bei Smartphones liegt die Hochphase aller Diebstähle zeitlich gesehen zwischen Vor- und Nachmittag. So insbesondere in den Ferien, an Feiertagen und vor Festen wie Weihnachten. Das Getümmel in den Fußgängerzonen ist zu diesen Zeiten am größten. In Zügen und Bussen gibt der Schulverkehr die Hochphase vor.
Polizei-Tipp bei Handydiebstahl: An den beliebtesten Plätzen aufmerksam bleiben und im Falle eines Falles schnell reagieren. Jede Minute ist relevant. Geübte Diebe entnehmen die SIM-Karte und schirmen das Handy durch den Flugzeugmodus ab. Wer nach einem Diebstahl schnell reagiert, kann das Gerät im besten Fall noch orten.
Smartphone gestohlen - was jetzt?
Wird man trotz aller Aufmerksamkeit Opfer von Handydiebstahl, hat man idealerweise Vorbereitungen für den Ernstfall getroffen. So beispielsweise mit einer Bildschirmsperre, die Daten vor dem Zugriff durch Dritte schützt. Diebe brauchen in diesem Fall eine PIN, Passwörter oder biometrische Informationen wie einen Fingerabdruck, um zuzugreifen. Das verschafft einem im Diebesfall wertvolle Zeit.
- Auf Android-Smartphones hilft der Android Device Manager dabei, das Handy aus der Ferne auf Werkszustand zurückzuversetzen und gespeicherte Daten zu löschen. Auch iPhones lassen sich aus der Distanz bereinigen.
- Befindet sich der Dieb noch in der Nähe, kann ein Ortungsversuch lohnen. Bei Android-Smartphones gelingt das per Google Gerätemanager und bei iPhones über die iCloud. Wichtig: Kostenlose Ortung gelingt nur bei vorheriger Aktivierung der Ortungsfunktion.
- Nach der Datenbereinigung und den Ortungsversuchen die SIM-Karte sperren. Dazu erforderlich sind neben der SIM-Kartennummer die Kundennummer und das Passwort. Die Nummer 116116 gilt als zentraler Sperr-Notruf. Telekom, O2 und Vodafone lassen teils eine Online-Sperrung im Kundenmenü zu.
- Ersatz-SIM-Karte beantragen, um die alte Nummer und den alten Tarif mit einem neuen Handy zu nutzen.
- Diebstahl der Polizei und gegebenenfalls Versicherung melden.
Tipp für höhere Erfolgsaussichten bei der Anzeige eines Smartphone-Diebstahls: Die 15-stellige IMEI-Seriennummer des Handys macht das Gerät zweifelsohne identifizierbar. Wird sie bei der Polizei mit angegeben, steigert dies die Wiederauffindbarkeit.
Nach Handydiebstahl: Wie wahrscheinlich ist der Wiedererhalt?
Im Hinblick auf Handydiebstahl ist Vorsorge definitiv die beste Option. Hat man die Ortungsfunktion beispielsweise nicht aktiviert, reduziert das die Chancen auf ein baldiges Wiedersehen mit dem Smartphone bedeutend. Grundsätzlich gilt die Aussicht darauf als relativ unrealistisch, sofern keine konkreten Personen verdächtigt werden. Ähnlich selten wie ein Wiedersehen mit gestohlenen Smartphones ist übrigens die Übernahme durch den Diebstahl entstandener Kosten durch einen Versicherer: Um überhaupt eine Chance darauf zu haben, gilt die Anzeige bei der Polizei als Grundvoraussetzung. Während Raub durch Versicherungen in der Regel abgedeckt ist, gilt dies oftmals nicht für Taschendiebstahl. Jener lässt sich im Nachhinein nämlich nur schwer beweisen und wird ohne Beweise eher als Verlustfall eingestuft. In Verlustfällen wiederum haften die meisten Versicherer nicht.
Vorsicht vor Kostenfallen nach Diebesdelikten: Wer die SIM-Karte nicht rechtzeitig sperrt, hat schlimmstenfalls hohe Handyrechnungen zu erwarten. Obwohl das Smartphone gestohlen wurde, steht man beim Anbieter voll und ganz in der Pflicht.
Für das nächste Smartphone: Vorsorglich Daten sichern
Viele Smartphone-Nutzer ärgern Datenverluste wesentlich mehr als der Verlust ihres Geräts. Wichtige Daten werden deshalb ab der Anschaffung eines neuen Handys lieber richtig gesichert. Berufliches gehört in unverschlüsselter Form grundsätzlich nicht aufs Handy. Für alle Handy-Daten lohnt außerdem die Einrichtung einer regelmäßigen Datensicherung auf externe Medien. Die Synchronisation von Handys mit einer Cloud ist die mitunter beliebteste Option.