Jüdischer Friedhof
Friedhof "An der Gracht"
Der in Mülheim noch existierende Jüdische Friedhof befindet sich "An der Gracht" und wurde schon zwischen 1730 - 1740 angelegt. Die Friedhofsanlage beinhaltet zum Teil sehr alte Grabmäler, von denen einige noch aus den Jahren der Erstbelegung stammen. In den letzten zwei Jahrzenten nahm die Anzahl der Belegungen stetig zu. Der Grund hierfür liegt an der Zunahme der Aussiedler aus dem osteuropäischen Bereich sowie aus Teilen der Länder der ehemaligen UDSSR.
Geschichte
Ein Teil der Aussiedler hat sich in Mülheim, Essen oder Duisburg angesiedelt und diese neue Gemeinde läßt ihre Mitglieder hier nach ihrem Ritus beerdigen. Zum Jüdischen Friedhof gehört auch eine schlichte, aber schöne Trauerhalle, deren Dach in oktogonaler Bauweise ausgeführt ist. Schon seit dem Mittelalter ist jüdisches Leben in der Stadt Mülheim bezeugt. Eine der ersten Synagogen stand am ehemaligen Notweg und die Berichte aus dieser Zeit beginnen mit dem Jahr 1794.
Errichtung einer Synagoge
Nach und nach wurde die Synagoge vergrößert und mit einem Turm verschönert. Doch die jüdische Gemeinde wurde mit der Zeit immer größer und damit der Versammlungsraum am Notweg zu klein. Um 1901 beschloss man die Errichtung einer neuen Synagoge „an einem geeigneten Platz“. Diesen fand man am Viktoriaplatz und dem Neubau stand somit nichts mehr im Wege. Die Synagoge wurde nach dem Entwurf eines Düsseldorfer Architekten im Stil der Neo-Romanik errichtet. Im September 1905 fand die Grundsteinlegung statt.
Es existiert heute noch ein Urkunden-Protokoll von diesem Ereignis, das im Stadtarchiv von Mülheim aufbewahrt wird. Am 2. August 1907 wurde die Mülheimer Synagoge feierlich eingeweiht und in den darauf folgenden 31 Jahren rege genutzt. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 - der sogenannten Reichsprogromnacht - ließ ein ranghoher Feuerwehroffizier der Stadt die Synagoge in Brand setzen.
Im Winter 1939 wurde die Ruine dann endgültig abgerissen. Die noch in der Stadt verbliebenen Mitglieder der Jüdischen Gemeinde nutzten das Gemeindehaus in der Löhstraße, bis auch dieses durch die Bombenangriffe des Zweiten Weltkriegs zerstört wurde. Der Standplatz der Synagoge von 1907 am Viktoriaplatz lag neben dem Gebäude der Stadtsparkasse, deren Bau im Winter 2007/2008 abgerissen und einem Neubau weichen musste.
Gegen Ende des Jahres 1944 gab es in Mülheim keine Jüdische Gemeinde mehr - die letzten Gemeindemitglieder hatte man vorher deportiert. Nach Kriegsende kehrten nur wenige wieder zurück und gründeten 1960 eine kleine Synagoge an der Kampstraße. Ein neues großes Gemeindezentrum befindet sich seit 1999 in Duisburg am Innenhafen.
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