Geldern - Spargeldorf Walbeck Teil I.
Überblick
Walbeck ist ein Ortsteil der Stadt Geldern (Kreis Kleve) am Niederrhein. Geldern befindet sich im unteren Niederrheingebiet im Nordwesten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Bis weit über die Grenzen des Bundeslandes hinaus ist Walbeck bekannt als einzigartiges Spargelanbaugebiet. Die Felder und Böden um den Ort herum eignen sich vorzüglich für den Anbau dieser exclusiven und besonderen Pflanze. Die jungen Triebe werden in Europa je nach Region von März bis Juni (in Deutschland bis zum 24. Juni - Johannistag) geerntet und sind als Gemüse besonders geschätzt. Ein ehemaliger Offizier des Deutschen Kaiserreichs - Walther Klein-Walbeck - war der Begründer des Spargelanbaus (1927) in dieser Gemeinde.
...viele Sehenswürdigkeiten...
Seit vielen Jahren besuche ich nun schon das schöne Dorf Walbeck - und das nicht nur zum „Spargelessen“". Bei kleinen Rundgängen entdeckt man so manches Kleinod in diesem Ort. Bei der Steprather Mühle angefangen - Öffnungszeiten hier - zum alten Pastorat (Weißes Haus) hinter der Kirche, zur Luziakapelle oder zur Besichtigung der Pfarrkirche St. Nikolaus. Walbeck ist eingebettet in die wunderschöne flache Landschaft des Niederrheins. Auch die Umgebung des Ortes an der Grenze zu den Niederlanden ist sehenswert. Zum Beispiel das Schloss Walbeck, Haus Steprath und die Koker Mühle. Spargel in Walbeck können Sie übrigens ganzjährig genießen...!
Geschichte
Die Herrlichkeit Walbeck gehörte seit der Mitte des 14. Jahrhunderts der Familie Schenk von Nideggen. Wegen Erbstreitigkeiten wurden 1452 Besitz und Einkünfte geteilt. Johann Schenck, dem Schloss Walbeck verblieb, begründete den Familienzweig, während sein Bruder Diedrich Schenck Steprath als Burghaus ausbaute und als Stammvater des Blyenbecker Zweiges gilt. Der Name Walbeck wurde allerdings bereits erstmals im Jahre 1250 urkundlich erwähnt. Das Kirchlein wurde im Jahr 1329 zur jetzigen Pfarrkirche St. Nikolaus erweitert und ausgebaut. 1432 gesellte sich der Turm und Anfang des 16. Jahrhunderts die Luzia-Kapelle dazu. Das heutige „Weiße Haus“ wurde 1625 als Pilger- und später als Pfarrhaus genutzt.
Feste und Feiern
Im Spargeldorf Walbeck gibt es im Verlauf des Jahres viele Feste und Feiern, wobei der Spargel immer im Vordergrund steht. Höhepunkte dieser Feiern sind u.a. der Umzug der Spargelprinzessin zum Saisonbeginn, verbunden mit einem Handwerker- und Spargelmarkt, auf dem es um Produkte und Gerichte rund um den Spargel geht. Als nächstes der alljährliche Spargel- und Schmugglerball, für den man Karten vorbestellen muss, um in den Genuss des Spargel-Buffets zu kommen. Ab 21.00 Uhr geht es dann zünftig weiter...
Steprather Mühle
Im Gelderner Ortsteil Walbeck befinden sich zwei der schönsten Mühlen des Niederrheins. Zum einen handelt es sich um die Steprather Mühle am Schmalkuhler Weg 5 und zum anderen um die Kokermühle am Kokerweg. Die Steprather Mühle ist die älteste von ihnen und auch die interessanteste, weil die Mühle immer noch aktiv ist. Zu verdanken ist dies dem 1990 gegründeten Förderverein “Steprather Mühle e.V.”, der die Mühle damals....
Weitere Informationen zur Steprather Mühle in Walbeck, einem Ortsteil von Geldern, finden Sie hier....!
Kokermühle
Im Südosten von Walbeck am Kokerweg befindet sich die sogenannte Kokermühle, deren Datierung auf die Jahre 1770/1780 festgelegt wird. Diese Mühle ist ein besonderer Mühlentyp, denn sie besitzt keinen Aufbau. Die Kokermühle steht auf einem steinernen Fundament und besitzt einen Unterbau, der damals, als noch gemahlen wurde, auch als Kornlager diente und den Platz für die Gerätschaften der Mühle stellen musste. Im Jahre 1998 wurde die Mühle grundlegend saniert. Die Mühle stand früher als Sägemühle in Holland und wurde 1823 von der Müllerfamilie Hermans gekauft und hier als Kornmühle wieder aufgebaut. Der Sohn von Bartholomäus Hermans, dem damaligen Pächter der Steprather Mühle, Johannes Arnold Hermans, errichtete 1825 die Kokerwindmühle, die er in den Niederlanden angekauft hatte. Heute befindet sich die schöne Mühle in Privatbesitz.
Mühlen am Niederrhein und im Ruhrgebiet
- Steprather Mühle in Geldern-Walbeck
- Kokermühle in Geldern-Walbeck
- Willicksche Mühle in Geldern-Kapellen
- Vernumer Mühle in Geldern-Vernum
- Ehemalige Stadtmühle in Geldern
- Burgmühle am Burgwall in Brüggen
- Borner Mühle in Brüggen-Born
- Lüthemühle in Nettetal-Breyell
- Leuther Mühle in Nettetal-Leuth
- Stammenmühle in Nettetal-Hinsbeck
- Gartroper Mühle in der Gemeinde Hünxe
- Susmühle in Goch
- Neesrdommer Mühle bei Grefrath
- Galerieturmwindmühle in Kalkar
- Stendener Mühle im Kerkener Ortsteil Stenden
- Turmmühle in der Stadt Kempen
- Kastenbockmühle in Kempen-Tönisberg
- Elfrather Mühle in Krefeld-Traar
- Mühle Donsbrüggen im Klever Ortsteil Donsbrüggen
- Mühle Keeken im Klever Ortsteil Keeken
- Stadtmühle in Kranenburg
- Herrlichkeitsmühle in Issum
- Turmwindmühle in Isselburg-Anholt
- Turmwindmühle in Isselburg-Vehlingen
- Rheurdter Mühle in Rheurdt
- Gomman'sche Mühle in Sonsbeck
- Tissen-Mühle in Straelen-Herongen
- Paesmühle bei Straelen
- Wassermühle Haus Caen bei Straelen
- Vlassrather Mühle bei Straelen
- Morians Mühle in Duisburg-Neumühl
- Kiebitzmühle in Duisburg-Marxloh am Schwelgernpark
- Sandmühle in Duisburg-Huckingen
- Ölmühle in Düsseldorf-Angermund
- Windmühle Dong in Neukirchen-Vluyn
- Turmwindmühle Rayen in Neukirchen-Vluyn
- Brempter Mühle in Niederkrüchten-Brempt
- Rindersberger Mühle in Essen-Kettwig
- Deiler Mühle in Essen-Kupferdreh
- Baumeistermühle in Oberhausen
- Brahm'sche Mühle in Oberhausen-Holten
- Hiesfelder Wassermühle in Dinslaken-Hiesfeld
- Hiesfelder Windmühle in Dinslaken-Hiesfeld
- Wassermühle Haus Wohnung in Voerde-Möllen
- Alte Mühle - Haus Storchennest in Voerde-Götterswickerhamm
- Angermühle in Ratingen
- Auermühle in Ratingen
- Ossenberger Mühle in Rheinberg-Ossenberg
- Pulverturm (Mühlenturm) in Rheinberg-Orsoy
- Kriemhildmühle in Xanten
- Siegfriedmühle in Xanten
- Wisseler Mühle (Huismanns Mölle) in Kalkar-Wissel
Ehemaliges Pastorat (Weißes Haus)
Das ehemalige „Alte Pastorat", auch bekannt als „Weißes Haus“, befindet sich direkt hinter der katholischen Pfarrkirche St. Nikolaus in Walbeck. Dieses Gebäude fällt bei einer Besichtigung des Dorfes sofort ins Auge, weil es sich aufgrund seiner Bauweise und äußeren Gestaltung von den Häusern der Nachbarschaft abhebt. Bei dem Gebäude handelt es sich um ein dreigeschossiges Backsteinhaus mit Satteldach. Die Geschoßhöhen sind unterschiedlich: Erdgeschoß und erstes Obergeschoß sind dicht übereinander, das zweite Obergeschoß dagegen ist deutlich abgegrenzt. Über der Eingangstür sieht man folgende Inschrift:
R: D: EVERHARDO POEYN PASTORE ET AUCTORE HOC AEDIFICIUM ECCLESIAE EST ERECTU (M). Ao. 1625.
(Unter dem hochwürdigen Pastor Eberhard Poyen und auf seine Veranlassung ist dieses kirchliche Gebäude 1625 errichtet worden) [1]
Dieser ehemalige Ortspfarrer, Pastor Poyen, der bis 1629 in Walbeck tätig war, ließ das Gebäude errichten. Nach seinem Fortgang an eine andere Pfarrstelle stiftete er 1643 auch eine Glocke für die Luziakapelle. Die Schauseiten des Hauses besitzen jeweils einen Renaissance-Giebel mit angesetzten Fialen. Die Fenster in den einzelnen Geschossen sind klein, unterschiedlich und mit Blendläden ausgestattet, die dezent in blau-weiß gestrichen sind. Dieses vor einigen Jahrzehnten herrlich restaurierte Gebäude gehört zu den ältesten Häusern in Walbeck. Heute ist im alten Pastorat die Pfarrbücherei der Kirchengemeinde St. Nikolaus untergebracht.
Nikolauslinde
Direkt neben dem Alten Pastorat und hinter der St. Nikolauskirche befindet sich die nach der Kirche benannte Nikolauslinde. Dies ist ein schöner und ruhiger Platz mit ein paar Bänken, wo man sich ausruhen kann. Besonders schön ist es im Frühjahr und Sommer, wenn sich die Linde in ihrem grünen Kleid präsentiert. Der Baum steht vor dem Weißen Haus und auf dem früheren Friedhofsgelände und darf bei jeder Führung durch das Spargeldorf nicht fehlen. Auf einer Tafel vor der Linde kann man ein Gedicht lesen, das nicht nur die Geschichte der Linde dokumentiert sondern auch synonym für die Vergangenheit des Ortes ist. Der Verfasser war der Ortsparrer Heinrich Küsters. Die Nikolauslinde ist heute etwa 600 Jahre alt und wurde im Jahr 1975 mit Hilfe des Siedlungsverbandes Ruhrkohlenbezirk (heute Regionalverband Ruhr RVR) restauriert.
Veranstaltungen
- Am ersten Sonntag im Mai findet der alljährliche Umzug der Walbecker Spargelprinzessin statt. Am gleichen Tag findet auch der Spargel- und Handwerkermarkt im Dorfkern statt, bei dem es neue und alte Handwerke zu bewundern gibt.
- Am ersten Sonntag im Oktober findet das Schützenfest statt. Die beiden Bruderschaften des Orts, die St. Sebastianus & St. Antonius Gilde, und die St. Aloysius Jungschützen, wechseln sich bei der Ausrichtung ab. Da die Jungschützen alle zwei Jahre das Schützenfest feiern, die Gilde aber nur alle vier, wird alle vier Jahre kein Schützenfest gefeiert. Die Walbecker sprechen dann von einer „stillen Kirmes“, da lediglich ein paar Fahrgeschäfte aufgebaut werden, jedoch kein Festzelt.
- Vorweihnachtlicher Markt und Verkaufsoffener Sonntag: Ende November jedes Jahres findet auf dem Walbecker Markt ein vorweihnachtlicher Markt statt. Viele interessante Buden verbreiten dabei Weihnachtstimmung mit den bekannten Düften von Glühwein, frischem Gebäck und Tannen. Begleitet von dem verkaufsoffenen Sonntag, an dem es in den örtlichen Geschäften viel Interessantes zu bestaunen gibt.
Schloss Walbeck
In wunderschöner naturnaher Lage kann Schloss Walbeck bei einem Spaziergang oder einer Wanderung durch den Ort und die nähere Umgebung besucht werden. Es handelt hier sich um ein schlossartiges Gebäude. Die Datierung des Schlosses im Kern wird auf das 16. Jahrhundert festgelegt. Es ist eine ehemalige Wasserburg und ein bleibendes Zeugnis für die mit den Niederlanden verbundene architektonische Tradition. Die zweigeschossige, aus Backsteinen bestehende Vierflügelanlage, wurde über einem quadratischen Grundriß erbaut....
Weitere Informationen zum Schloss Walbeck im Gelderner Ortsteil Walbeck finden Sie hier....!
Wasserschloss Haus Steprath
Eng mit der „Herrlichkeit“ und dem Schloss Walbeck verknüpft ist die Geschichte des zweiten Walbecker Herrensitzes, des einen Kilometer nördlich in stimmungsvoller Waldumgebung gelegenen Burghauses Steprath. Die Herrlichkeit Walbeck gehörte seit der Mitte des 14. Jahrhunderts der Familie Schenk von Nideggen. Wegen Erbstreitigkeiten wurden 1452 Besitz und Einkünfte geteilt. Johann Schenck, dem Schloss Walbeck verblieb, begründete den Familienzweig, während sein Bruder Diedrich Schenck....
Weitere Informationen zum Wasserschloss Haus Steprath im Gelderner Ortsteil Walbeck finden Sie hier....
Kanal Fossa Eugeniana
Fossa Eugeniana steht für eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen der niederländischen Gemeinde Arcen und Velden und den deutschen Städten Geldern und Straelen. Diese Zusammenarbeit ist hervorgegangen aus der starken Verbundenheit der dort ansässigen Bevölkerung über Jahrhunderte. Dies stellt man auch fest in großen Übereinstimmungen bei der Kultur in diesem Gebiet. Der Dialekt an beiden Seiten der Grenze unterscheidet sich z.B. nur unwesentlich. Der Landstrich bietet verschiedene Möglichkeiten um der Hektik des Alltages zu entfliehen. Entdecken Sie radfahrend oder wandernd seinen Charme und genießen Sie die Spezialitäten der lokalen Küche....
Weitere Informationen zum Kanal Fossa Eugeniana finden Sie hier....!
Zwei Länder Route (2 LR)
Die Zwei Länder Route (2LR) ist ein Radwanderweg der Euregio Rhein - Maas - Nord und führt über rund 275 km von Aachen nach Nijmegen. Sie heißt die „Route mit den vielen Gesichtern“ und verbindet die beiden Kaiserpfalzen Aachen und Nijmegen und ist im wahrsten Sinne des Wortes „grenzenlos“ – die Zwei-Länder-Route. Die Strecke wechselt immer wieder zwischen Deutschland und den Niederlanden hin und her. Nicht zuletzt deshalb wurde die touristische Attraktion im letzten Jahr schon zum zweiten Mal mit finanziellen Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert. Ein Teil dieser Route berührt auch die Gemeinde Walbeck und die niederländischen Nachbarstädte Velden und Arcen. Von der Uferpromenade in Arcen bietet sich ein weiter Blick über das wunderschöne Maastal.
Wasserschloss Arcen
In der abwechslungsreichen Landschaft der Maasdünen haben sich mit dem „Zwartwater“- gemeint ist ein alter Maasarm- den Ravenvennen und dem „Geldersch Vließ“ (Moorgebiet) ökologisch wertvolle Feuchtgebiete von hohem Rang erhalten. Neben dem hübschen Ortskern von Arcen ist das Wasserschloss Arcen sehenswert. Der alte Herrensitz aus dem Jahre 1763 mit Vorburg (älter- etwa 1653) wird noch wie Haus Steprath von einem kompletten Grabensystem umgeben. Die ausgedehnten Schlossgärten sind mit ihrer reichhaltigen Flora, mit dem Tropenhaus und weiteren Erholungseinrichtungen eine besondere Attraktion in dieser Gegend. Bekannt und beliebt ist auch das schöne Thermalbad in Arcen.
Links zu Geldern und Umgebung:
- Informationen zu Arcen und Umgebung
- Thermalbad Arcen Entspannung
- Résidence Klein Vink Arcen
- Informationen zu Fossa Eugeniana
- Informationen zu Kasteeltuinen von Arcen
- Informationen zu Fremdenverkehrsamt Arcen, Lomm en Velden
- Geldern - Ortsteil Vernum
- Schloss Haag- Informationen
- Stadt Geldern - Informationen
- Geldern - Ortsteil Pont
- Geldern -Ortsteil Kapellen
- Walbecker Spargelprinzessin
Quellennachweise:
1.: Die Informationen zum ehemaligen Pastorat in Walbeck stammen von der Website walbeck.net, zuletzt abgerufen im Juni 2017!
Eine kleine Bildergalerie zum Gelderner Ortseil Walbeck am Niederrhein finden Sie hierunter. Weitere Informationen zur Stadt Geldern finden Sie hier....!