Kamp-Lintfort - Ortsteil Hoerstgen
Geschichte
Hoerstgen ist der westlichste Stadtteil von Kamp-Lintfort. Es ist ein typisches Straßendorf mit einer evangelischen Kirche in der Ortsmitte, einigen Geschäften und einem sehr gepflegten Hotel-Restaurant. Die Kirche ist bekannt für ihre gut erhaltene Thomas Weidtmann-Orgel aus dem Jahre 1731. Entstanden ist die evangelische Gemeinde mitten in katholischem Gebiet, als sich 1557 die Reichsfreiherrlichkeit Hoerstgen der Reformation anschloss. Dies führte zu Jahrhunderte langem Streit mit der zu Kurköln gehörenden Abtei Kamp.
Anmerkung: Bei meinem letzten Besuch musste ich feststellen, dass das Hotel-Restaurant zur Post inzwischen geschlossen wurde!
Jüdischer Friedhof
Finanziert hat sich die Kleinstherrschaft Frohnenbruch-Hoerstgen vor allem durch die Ansiedlung von Schutzjuden ab dem 17. Jahrhundert. Deren Anteil machte zeitweilig 25% der Dorfbevölkerung aus. Die einzige Hinterlassenschaft der prozentual größten niederrheinischen Gemeinde ist bis heute der jüdische Friedhof am Ortsausgang Richtung Sevelen. Die Synagoge wurde im Verlauf von Straßenbauarbeiten 1935/36 abgerissen.
Weitere Informationen zum Jüdischen Friedhof in Kamp-Lintfort finden Sie hier....!
Die Silhouette von Hoerstgen prägt auch ein Schacht des Bergwerk West. In Hoerstgen geboren wurden Johannes Ewich (1525 - 1588), Reformator in Hoerstgen, erster graduierter Arzt in Duisburg und später Stadtphysikus in Bremen, sowie der jüdische Graveur Jacob Wiener (1815 - 1899).
Haus Frohnenbruch
Eine weitere Sehenswürdigkeit in Hoerstgen ist das alte Rittergut Haus Frohnenbruch, das aus dem aus dem 14. Jahrhundert datiert. Das Haus Frohnenbruch war einst ein geldrisches Lehen. Es liegt an der Schloßallee im Ortsteil Hoerstgen unmittelbar an der Grenze zu Sevelen bzw. zum Kreis Kleve. Im Jahre 1301 als "Vronenbroick" erwähnt, findet man es 1304 als Lehnsgut des Grafen Rainald an den Ritter Johan van Straelen vergeben, dem 1324/26 Jan van Wachtendonc folgt.
Ehemaliger Rittersitz
Im 16. Jahrhundert gelangte Haus Frohnenbruch durch Heirat an die Familie von Millendonk, die 1556 die Reformation in ihrer kleinen Herrschaft einführte. Unter Crafft von Millendonk wurde 1622 nach Auskunft des erhaltenen Schlußsteins die bauliche Erneuerung des Adelssitzes beendet. Letzter adeliger Besitzer von Frohnenbruch war der Generalfeldmarschall Carl Friedrich von dem Knesebeck, geboren im Jahr 1768 auf Karwe bei Ruppin. [1]
Das Haus befindet sich heute in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.
Interessante Links:
- Info Kloster Kamp
- Info Haus Eyll
- Info Ortsteil Hoerstgen
- Info Zeche Friedrich Heinrich I/II
- Info Zeche Friedrich Heinrich Schacht III „Norddeutschland“
- Info Zeche Friedrich Heinrich Schacht IV
- Info Jüdischer Friedhof
- Info Schloss Dieprahm
- Info Schachtanlage Rossenray
- Info Landesgartenschau 2020
Quellenangabe:
1. Die Informationen zur Geschichte des Kamp-Lintforter Ortsteils Hoerstgen basieren auf dem Artikel Hoerstgen (Stand vom 03.12.2007) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
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