Kamp-Lintfort - Jüdischer Friedhof

Kamp-Lintfort - Hoerstgen
Kamp-Lintfort - Hoerstgen Jüdischer Friiedhof



Überblick

Kamp-Lintfort - Hoerstgen
Kamp-Lintfort - Hoerstgen Jüdischer Friedhof



Im Ortsteil Hoerstgen der Stadt Kamp-Lintfort liegt der ehemalige Jüdische Friedhof. Man findet ihn nördlich von Hoerstgen an der Straße nach Sevelen. Das Friedhofsareal ist langgestreckt. Rundherum ist das Gelände von einer Hecke umgeben. An der Stirnseite der Anlage wacht ein großer Baum über die Gräber der hier beerdigten ehemaligen jüdischen Mitglieder der Gemeinde Hoerstgen.

Neunundzwanzig Gräber sind noch erhalten und nach Osten ausgerichtet. Manche Grabsteine wirken relativ neu während andere schon stark verwittert sind.


Areal

Kamp-Lintfort - Hoerstgen
Kamp-Lintfort - Hoerstgen Jüdischer Friedhof


Die letzte Beisetzung auf diesem Friedhof war im Jahr 1936, was an einem noch gut erhaltenen Grabstein abzulesen ist. Die Anlage ist sehr gepflegt und wirkt auch durch die großen Bäume am Ende des Friedhofs, die dem ganzen Areal ihren Stempel aufdrücken. Eine Bank im Eingangsbereich lädt zum entspannen und verweilen ein. Der Friedhof an der Breitenwegsallee wurde in der Zeit von 1808 bis 1936 belegt.

Die Anlage ist das letzte sichtbare Zeugnis der ehemaligen Hoerstgener Judengemeinde.


Kamp-Lintfort - Hoerstgen
Kamp-Lintfort - Hoerstgen Jüdischer Friedhof


Eine ältere Zuwegung aus südlicher Richtung, die 1820 auf der Urkatasterkarte die Bezeichnung "Sittardallee" trägt, zeichnet sich noch in der Gegenwart als landwirtschaftlicher Weg deutlich in der Topographie zwischen der Schloßallee und dem Friedhof ab. Der heutige Zugang von der Breitenwegsallee her ist daher sehr wahrscheinlich nicht der ursprüngliche.


Kamp-Lintfort - Hoerstgen
Kamp-Lintfort - Hoerstgen Jüdischer Friedhof - Eingang


Geschichte

Kamp-Lintfort - Hoerstgen
Kamp-Lintfort - Hoerstgen Jüdischer Friedhof


".....1854 wird der Begräbnisplatz von den Hoerstgener und Rheurdter Juden als "sehr geräumig" bzw. "groß" bezeichnet. Er ist "lang und schmal wie ein beschriftetes Band, dessen Worte und Sätze durch alte Bäume, wie durch Schlußpunkte versehen, markiert sind. Viel ist von diesem Satz nicht mehr zu lesen". Wer diesen geschlossenen denkmalwerten Friedhof mit der Lagebezeichnung "Sittard" betritt, der erkennt nämlich sofort, dass eine größere - indes heute nicht mehr benennbare - Zahl von Grabstellen und Grabsteinen verschwunden ist. Der von landwirtschaftlich genutzten - und teilweise ebenfalls schmalen und langgestreckten - Parzellen umgebene Friedhof der Aldekerker, Hoerstgener, Kamper, Kamperbrucher, Rheurdter und Sevelener Juden vermag uns zweierlei zu zeigen:

Die Schwierigkeiten, die die Juden hatten, wollten sie ein Stück Boden fest erwerben, und die Notwendigkeit, für mehrere kleine Gemeinden einen gemeinsamen Friedhof einzurichten und zu unterhalten, der für alle daran Beteiligten unschwer erreichbar sein sollte...."


Kamp-Lintfort - Hoerstgen
Kamp-Lintfort - Hoerstgen Blick vom Jüdischen Friedhof zum Ortsteil Hoerstgen


"....
Im Zeitraum von 1798 bis 1939 wurden allein von den Standesämtern der damaligen Gemeinden Hoerstgen, Kamp, Kamperbruch, Rheurdt und Sevelen insgesamt rund 160 Todesfälle von Personen jüdischen Glaubens beurkundet. Die Anfänge dieses jüdischen Begräbnisplatzes, der in früherer Zeit wahrscheinlich drei Gräberreihen kannte, sind nicht genau datierbar. In der insoweit nur spärlich vorhandenen Literatur wird jeweils ohne weitere Nachweise die Ansicht geäußert, der Hoerstgener Friedhof sei bereits schon im 16. Jahrhundert, im 17. Jahrhundert oder erst um 1720 angelegt worden. Fest steht jedoch nur, dass nach den erstmals von Michael Brocke getroffenen Feststellungen der älteste erhaltene Grabstein aus dem Jahre 1808 stammt. Es ist der Stein mit der laufenden Nummer 26; er wurde für Beile Falck gesetzt, geboren um 1748 in Moers als Tochter von Jonas Falck und Gudel Isaac und Frau des Abraham.

Nach bisheriger Auffassung soll der Friedhof 1888 durch eine Schenkung der Familie Bird, die 1846 Haus Frohnenbruch mit dem zugehörigen Grundbesitz erworben hatte, in das Eigentum der jüdischen Gemeinde übergegangen sein....."


Quellennachweis:

Kamp-Lintfort - Hoerstgen
Kamp-Lintfort - Hoerstgen Jüdischer Friedhof


Die beiden Textabschnitte "Geschichte" zum Jüdischen Friedhof im Ortsteil Hoerstgen stammen aus dem Artikel "Jüdischer Friedhof" der Stadt Kamp-Lintfort, die im Internet veröffentlicht wurden. Der vollständige Artikel kann hierunter abgerufen werden.

Artikel "Jüdischer Friedhof" Hoerstgen

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Interessante Links:

Wappen der Stadt Kamp-Lintfort
Wappen der Stadt Kamp-Lintfort Stadtwappen - Foto: Wikimedia Commons (gemeinfrei)

Fotos Kamp-Lintfort - Jüdischer Friedhof