Mönchengladbach - Kloster Neuwerk
Überblick
Das Kloster Neuwerk liegt hinter dem Krankenhaus "Maria von den Aposteln" im Mönchengladbacher Stadtteil Neuwerk. Die Klosterkirche gehört zu den bedeutendsten Baudenkmälern Mönchengladbachs. Heute dient sie den Salvatorianerinnen, die das Krankenhaus leiten, als Klosterkirche. Von 1804 - nach der Säkularisation - bis 1966 diente die Kirche auch als Pfarrkirche mit dem Namen "St. Maria Himmelfahrt" den katholischen Gläubigen von Neuwerk.
Klosterkirche Neuwerk
Im Jahre 1135 gründete in Neuwerk die Gladbacher Abtei ein Benediktinerinnenkloster, dessen Klosterkirche zu den kunsthistorischen Besonderheiten der Stadt Mönchengladbach gehört. Das Kloster wurde während der Säkularisation 1802 aufgehoben. 1889 erfolgte die Einrichtung eines Krankenhauses durch Nonnenwerther Franziskanerinnen. 1961 dann die Übernahme des Krankenhauses durch die Salvatorianerinnen und anschließend der Neubau des Krankenhauses getrennt vom Klostergebäude.
In den folgenden Jahren wurde das Kloster und die romanische Klosterkirche restauriert. Sehenswürdigkeiten der Kirche sind u.a. die gotische Madonna aus dem 15. Jahrhundert, der Triptychon (Flügelaltar) eines Rembrandt-Schülers von 1630 - 1650, weiterhin Malereien des Leben Jesu an der Brüstung der Empore und Rankenmalereien an der Gewölbedecke der Empore. Die Klosterkirche hat eine lange, traditionsreiche und interessante Geschichte.
Geschichte
Um 1130 wurde mit dem Bau einer kleinen dreischiffigen Kirche für das Benediktinerinnenkloster begonnen. Schon 30 Jahre später wurde die Kirche umgebaut und erweitert zu einer dreischiffigen Kirche mit kreuzgewölbtem Chor. Um 1175 erfolgte dann der Anbau der zweigeschossigen Westempore. Zwischen 1475 - 1491 erhielt der Chor eine spätgotische Einwölbung wie auch im 17. Jahrhundert das Langhaus. 1802 wird die Klosterkirche nach der Aufhebung des Benediktinerinnenklosters durch die französische Besatzung zur Pfarrkirche erhoben. 1827 wird die Kirche erheblich erweitert und ab 1870 erfolgt eine gründliche Sanierung und weitere Umbauten werden vorgenommen. 1886 wird der Turm um zwei Stockwerke erhöht und erhält anstatt der barocken Turmhaube ein Rhombendach.
Therese von Wüllenweber
Die Geschichte des Klosters Neuwerk ist immer auch mit Maria von den Aposteln - Therese von Wüllenweber verbunden. Sie wurde als älteste von fünf Töchtern des Reichsfreiherrn Theodor von Wüllenweber am 19. Februar 1833 auf Schloss Myllendonk geboren. Schon mit 15 Jahren besuchte sie das Pensionat der Benediktinerinnen in Lüttich (Belgien). Zwei Jahre später kam der Wunsch in ihr auf, in den Ordensstand einzutreten. Nach einigen Versuchen in verschiedenen Klöstern entstand der Wunsch, ein Stift zu gründen.
1879 kaufte sie einen Teil des Klosters Neuwerk und gründete hier das Barbara - Stift. 1888 folgte sie einem Ruf nach Tivoli (bei Rom), wo sie mit Pater Jordan, den sie schon seit 1882 kannte, die Schwesterngemeinschaft der Salvatorianerinnen gründete. Zur gleichen Zeit in Neuwerk errichtete der damalige Pfarrer Hermann-Josef Koch im Barbara-Stift ein Krankenhaus (1889). Das Hospital führten die Franziskanerinnen von Heythuizen bis zum Jahr 1960.
Ab 1961 wurde es an die Salvatorianerinnen übergeben, die jetzt auch in der Heimat ihrer Ordensgründerin siedelten. Das neue Ordenskrankenhaus wurde 1968 eröffnet. Die alten Teile des Krankenhauses wurden abgerissen und der schon seit längerer Zeit zerstörte Nordflügel des Klosters, in dem Therese von Wüllenweber nach dem Erwerb des Anwesens lebte und arbeitete, wieder hergestellt. Maria von den Aposteln starb in der Weihnachtsnacht des Jahres 1907 während eines Gottesdienstes und wurde am nächsten Tag auf dem Friedhof des Vatikans Campo Santo Teutonico beigesetzt.
Im Jahr 1952 wurden ihre Gebeine in das Mutterhaus der Salvatorianerinnen in Rom überführt. Beispielhaft in ihrem Leben ist ihr unabänderlicher Wille und ihre Tatkraft, sich für die Ziele stark zu machen, die ihr schon in ihrer Jugend bestimmt worden sind. Auch so manche harte Rückschläge konnten sie nicht von ihrem vorgegebenen Weg abbringen - letztlich blieb sie sich selbst und ihrem Glauben treu.