Moers - Halde Rheinpreußen
Überblick
Wer am Abend die A 42 in Richtung Kamp-Lintfort befährt, wird kurz hinter der Abfahrt Duisburg-Baerl auf der linken Seite ein Licht auf der Spitze einer landschaftlichen Erhöhung bemerken: es handelt sich um die vergrößerte Ausgabe einer Grubenlampe für Bergleute, dem sogenannten "Geleucht". Das als "Landmarke der Industriekultur" bezeichnete Objekt liegt auf der etwa 100 Meter hohen Halde des ehemaligen Bergwerks Rheinpreußen. Das von Otto Piene entworfene Kunstwerk symbolisiert die Elemente einer aussterbenden Ära - Feuer und Bergbau. Ein 8.000 Quadratmeter großer Bereich der Halde taucht jeden Abend in glutrotes Licht ein.
Bergehalde
Die Halde Rheinpreußen in Moers ist eine begrünte Bergehalde mit einer Höhe von etwa 75 m. Der Abraum der Halde stammt aus der nahen Zeche Rheinpreußen, einem der ersten Bergwerke auf linksrheinischem Gebiet. Nach der beispielgebenden Renaturierung der Knappenhalde in Oberhausen in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts und weiterer Projekte im Ruhrgebiet u.a. die Gelsenkirchener Rungenberghalde begann man auch hier in Moers über eine Begrünung und Aufforstung nachzudenken und schließlich in die Tat umzusetzen. 1998 wurden Stimmen laut, die sich dafür stark machten, die Halde als Landmarke auszubauen.
Ende 2005 beschloss der Regionalverband Ruhr (RVR), auf der Halde einen etwa dreißig Meter hohen Turm zu bauen. Er sollte in Form einer Grubenlampe errichtet werden. Den Entwurf hierzu lieferte der aus Bad Laasphe stammende Künstler Otto Piene.
Bauausstellung Emscher Park
Schon 1998 hatte die Kultur Ruhr GmbH im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Emscher Park beschlossen, einige Bergehalden künstlerisch zu Landmarken auszubauen. Der Direktor des Lehmbruck Museums in Duisburg, Christoph Brockhaus, beauftragte den Künstler Otto Piene, das "Geleucht" wie geplant zu installieren. Die Idee des Künstlers, die gesamte Halde rot zu illuminieren, wurde auf die nordwestliche Seite beschränkt.
Eine Initiative aus Berg- und Hüttenleuten sowie Anwohner der Umgebung der Landmarke gründete einen Förderkreis.
Kunstobjekt Grubenlampe
Dieser brachte es zustande, die Stadt Moers, den Kreis Wesel, den Regionalverband Ruhr und die Landesregierung NRW davon zu überzeugen, das von Otto Piene entworfene Kunstobjekt Grubenlampe für das Revier zu verwirklichen. Unterstützt wurden sie dabei von zahlreichen Firmen und Banken, u.a. auch von der ThyssenKrupp AG, die die Planung kostenlos übernahm. Seit 2007 beleuchtet nun die etwa dreißig Meter hohe Skulptur "Geleucht" die Nordwestseite der Halde Rheinpreußen. Die Kosten der Beleuchtung und Betreuung des größten Montankunstwerkes der Welt werden heute von den Mitgliedern des Fördervereins übernommen.
Das Kunstwerk „Geleucht“ dient auch als Aussichtsplattform. Bei klarem Wetter hat man von hier oben sehr schöne Ausblicke in alle Richtungen. [1]
Informationen:
Vom dem begehbaren rund 30 Meter hohen Turm, der in Licht und Gestalt an die historisch wichtigste und sicherste Grubenlampe der Bergleute, die seit 1830 bestehende Davy-Lampe erinnert, bieten sich dem Besucher imposante Ausblicke in das Ruhrgebiet und die niederrheinische Landschaft.
Öffnungszeiten:
Sommer: Der Aussichtsturm ist mittwochs, donnerstags, samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet,
Winter: Der Aussichtsturm ist samstags und sonntags von 14 bis 16 Uhr geöffnet,
Leuchtzeiten:
Im Sommer etwa von 21 bis 24 Uhr und im Winter zwischen 18 bis 21 Uhr.
Halden im Ruhrgebiet und am Niederrhein
- Halden Zollverein in Essen
- Schurenbachhalde in Essen
- Halde Norddeutschland in Neukirchen-Vluyn
- Halde Pattberg in Moers
- Halde Rheinpreußen in Moers
- Knappenhalde in Oberhausen
- Rungenberghalde in Gelsenkirchen
- Halde Rheinelbe in Gelsenkirchen
- Alsumer Berg in Duisburg
- Halde Heinrich-Hildebrand-Höhe in Duisburg
- Industriebrache Vondern in Oberhausen-Osterfeld
- Halde Haniel in Bottrop
- Halde Prosperstraße in Bottrop
- Halde Beckstraße in Bottrop
- Halde Schöttelheide in Bottrop
- Halde Graf Moltke in Gladbeck
- Halde Hoheward in Herten
Zeche Rheinpreußen
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts stand Moers ganz im Zeichen des Bergbaus. Lebten im Jahr 1900 noch 6.000 Menschen in der Stadt und weitere 6.000 in der Landbürgermeisterei, so vervielfachten sich die Zahlen in den folgenden Jahren. Mit dem Abteufen des Schachtes IV der Zeche Rheinpreußen am 15. September 1900 kam der Bergbau auch in die Stadt Moers und hinterließ Spuren....
Weitere Informationen zum Bergbau in Moers und der Zeche Rheinpreußen finden Sie hier....!
Quellenhinweis:
1. Die Informationen zur Geschichte der Halde Rheinpreußen basieren auf dem Artikel Halde Rheinpreußen (Stand vom 18.05.2010) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
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