Moers - Klostergut Strommoers

Stadt Moers - Repelen
Stadt Moers - Repelen Hofkapelle des Klostergutes Strommoers



Überblick

Stadt Moers - Repelen
Stadt Moers - Repelen Hofkapelle des Klostergutes Strommoers


Im äußersten Norden der Stadt Moers - im Ortsteil Repelen - liegt die freie Hofkapelle des einstigen Klostergutes Strommoers. Die kleine Kapelle ist der "Schmerzhaften Mutter Gottes" geweiht und wurde um 1147 erstmals urkundlich erwähnt. Zu den ersten Besitzern soll die Benediktinerabtei St. Heribert (Köln) gehört haben. Ab dem Jahr 1256 ist das Klostergut nachweislich im Besitz des Zisterzienserklosters Kamp.

Kloster Kamp

Kamp-Lintfort - Kloster Kamp
Kamp-Lintfort - Kloster Kamp Blick auf das Kloster und den Terrassengarten


Etwa von 1705 - 1725 erfolgte eine vollständige Renovierung unter dem Kamper Abt Wilhelm Norf. 1803 wird das Kloster Kamp und seine Besitzungen unter der französischen Besatzungsmacht säkularisiert. Lange Jahre wird die Kapelle als Pferdestall genutzt. Ab 1942 - 1968 erfolgt wieder die Nutzung als Gotteshaus. Von 1991 - 1993 wird die ehemalige Hofkapelle durch die Mitglieder der St. Marien-Bruderschaft e.V. 1182 mit Unterstützung der Ruhrkohle AG und des Bistums Münster renoviert.

Erzbischof Heribert

Stadt Moers - Repelen
Stadt Moers - Repelen Hofkapelle des Klostergutes Strommoers


Der Bischof war ein enger Berater des Kaisers Otto III. und hatte diesem auf seinem Sterbebett in Paterno bei Rom ein Jahr zuvor versprochen, ein Kloster zu Ehren der Heiligen Maria zu gründen. In einer Schenkungsurkunde überschrieb der Erzbischof Heribert dem neuen Kloster zahlreiche Pfründe, so u.a. die Pfarrkirche Deutz mit dem ihr aus den umliegenden Höfen - Deutz, Kalk, Vingst, Poll, Rolshoven und Westhoven - zustehenden Zehnten.

Stadt Moers - Repelen
Stadt Moers - Repelen Kleiner Park neben der Hofkapelle


Zu diesen Pfründen soll auch das Klostergut Strommoers gehört haben und befand sich damit bis zur Eigentumsübergabe an das Kloster Kamp im Besitz des Benediktinerklosters Deutz. Das Klostergut "Mursa" behält diesen Namen bis etwa ab dem Beginn des 13. Jahrhunderts die Bezeichnungen "Stromorse" oder "Stramorse" auftauchen. Der Name der Stadt Moers in seiner Ursprungsbedeutung weist wahrscheinlich auf einen versickernden, morastigen, alten Rheinlauf hin.

Strommoers

Stadt Moers - Repelen
Stadt Moers - Repelen Hofkapelle des Klostergutes Strommoers


Strommoers könnte demnach der Ort am noch offenen, befahrbaren Stück des alten Stromlaufes gewesen sein, der eine gewiße Größe hatte und im Volksmund das "Strommoerser Meer" genannt wurde. Als der damalige Abt des Benediktinerklosters Deutz (Köln), zu dem das Klostergut einst gehörte, eine Inspektionsreise zu den Klosterhöfen der Abtei in den Niederlanden machte, kam er mit dem Schiff nicht ganz bis Strommoers, denn er mußte einen kurzen Teil reiten, konnte aber nach seinem Aufbruch zur Weiterfahrt hier ein Schiff besteigen und seine Reise fortsetzen.


Besitz von Kloster Kamp

Stadt Moers - Repelen
Stadt Moers - Repelen Hofkapelle des Klostergutes Strommoers


1256 soll der Übergang des Besitzerwechsels von der Benediktinerabtei Deutz in Köln an das Zisterzienserkloster Kamp vollzogen worden sein. Seit dieser Zeit bis zur Säkularisation 1803 wurde also das Klostergut Strommoers vom Kloster Kamp kontrolliert und bewirtschaftet.

Stadt Moers - Repelen
Stadt Moers - Repelen Bauernhof neben der Kapelle


Heute liegt die Kapelle am Rande eines Bauernhofes, welcher auf einer als Bodendenkmal geschützten Motte errichtet wurde. Die Hofkapelle ist ein anschauliches Zeugnis der Volksfrömmigkeit in einem ländlich geprägtem Raum der heutigen Stadt Moers. Die Kapelle kann nur von außen besichtigt werden.


Ort und Adresse:

47440 Moers,
Rheinberger Straße 702

Nutzung: Privatbesitz



Fotos Klostergut Strommoers