Moers - Zeche Rheinpreußen-Schachtanlagen VI/VII
Überblick
Die Schachtanlage Rheinpreußen VI/VII (Pattberg) war ein Steinkohlen-Bergwerk im Moerser Ortsteil Repelen. Im Jahr 1922 begann die Gewerkschaft Rheinpreußen in den nördlichen Rheinlandfeldern mit dem Abteufen des Schachtes VI (Schacht Pattberg I - 740 m). Der Schacht wurde in Moers-Repelen angesetzt. Schacht VII (Schacht Pattberg II) wurde 1931 abgeteuft und bereits zwei Jahre später in Betrieb genommen. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Kokerei an den Pattbergschächten ausgebaut. 1955 wurde auf den Pattbergschächten die erste vollautomatische Fördermaschine installiert. 1956 wurde die Zeche Pattberg von der Zeche Rheinpreußen übernommen und der Wetterschacht Pattberg VII (Schacht Pattberg II) tiefer geteuft (650 m). Im Jahr 1993 erfolgte die Stilllegung der Schachtanlage Pattberg.
Geschichte der Schachtanlage Pattberg
Die Schachtanlage Pattberg ist oder war keine Zeche im herkömmlichen Sinn sondern bis zur Verschmelzung mit der neugegründeten Ruhrkohlen AG immer ein Teil der Zeche Rheinpreußen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde in Rheinkamp-Repelen - heute ein Ortsteil von Moers - die Schachtanlage Rheinpreußen VI/VII als nördlichste Anschlussanlage der Zeche Rheinpreußen in Dienst gestellt. Von dieser Schachtanlage sollte der Aufschluss der sogenannten „Rheinland-Felder“ im nördlichen Bereich der "Gewerkschaft Rheinpreußen" vorgenommen werden. Im Jahre 1922 begann das Abteufen des Schachtes VI, der 1927 provisorisch in Betrieb genommen werden konnte. [1]
Heinrich Pattberg
Im Jahr 1931 wurde direkt neben Schacht VI der Schacht VII begonnen, der 1933 fertiggestellt wurde. 1932 wurde über Schacht VI ein Doppelstrebengerüst in Vollwandbauweise errichtet. Auch Schacht VII erhielt ein zweigeschossiges Strebengerüst in Vollwandbauweise. Die Schachtanlage wurde 1927 zu Ehren des früheren technischen Direktors Heinrich Pattberg der Gewerkschaft Rheinpreußen in „Pattbergschächte“ umbenannt. So bezeichnet man noch heute die Schächte Rheinpreußen VI/VII als Schächte Pattberg I/II. Mit der Inbetriebnahme galt die Schachtanlage als modernste Zeche Kontinentaleuropas. Auf dem Gelände der Schachtanlage Pattberg wurde eine kleinere Kokerei in Betrieb genommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die alte Kokerei durch eine moderne Zentralkokerei mit 170 Öfen ersetzt. [1]
1993 Stilllegung
Die Schachtanlage Pattberg erzeugte jährlich 2,2 Millionen Tonnen Kohle und etwa 900.000 Tonnen Koks. Ab 1969 bildete sie mit der Kamp-Lintforter Schachtanlage Rossenray die "Werksdirektion Pattberg/Rossenray". 1971 wurde die "Werksdirektion Pattberg/Rossenray" mit der Schachtanlage Rheinpreußen V/IX zum Verbundbergwerk Rheinland zusammengefasst.
Nach der 1993 erfolgten Stilllegung der Schachtanlage Pattberg sind von den Betriebsanlagen lediglich der Wasserturm, die große Rohkohlenmischhalle, das östliche Fördermaschinenhaus von Schacht I sowie wenige Nebengebäude erhalten. [1]
Bauten der Anlage
Die wesentlichsten Bauten der Anlage waren: zwei Fördergerüste, drei Fördermaschinenhäuser, eine Kohlenwäsche, ein Wasserturm, ein Salzlager sowie eine kleinere Kokerei mit Ammoniak-Fabrik. Architekten der monumentalen Industriebauten waren Karl Wach und Heinrich Rosskotten (Düsseldorf). Das ursprünglich ebenfalls auf diesem Gelände geplante Treibstoffwerk Rheinpreußen wurde schließlich stattdessen auf der Schachtanlage Rheinpreußen V/IX errichtet. Die Schachtanlage entwickelte sich wirtschaftlich sehr gut.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die alte Kokerei durch eine moderne Zentralkokerei mit 170 Öfen ersetzt. Diese sollte später erweitert werden, was allerdings durch die dann einsetzende Kohlekrise verhindert wurde. [1]
Die Schachtanlage Pattberg, die jährlich 2,2 Millionen Tonnen Steinkohle förderte und 900.000 Tonnen Koks erzeugte, wurde 1968 mit den anderen Rheinpreußen-Schächten in die neu gegründete Ruhrkohle AG eingebracht. Ab 1969 bildete sie mit der Kamp-Lintforter Schachtanlage Rossenray die Werksdirektion Pattberg/Rossenray. Diese wurde schließlich 1971 mit der Schachtanlage Rheinpreußen V/IX zum Verbundbergwerk Rheinland zusammengefasst.
Nach der 1993 erfolgten Stilllegung der Schachtanlage Pattberg blieben von den Betriebsanlagen nur wenige Bauten erhalten. Die erhofften Gewerbeansiedlungen erfolgten bislang sehr zaghaft. [1]
Die Halde Pattberg in Moers-Repelen, die Halde Norddeutschland in Neukirchen-Vluyn und die Halde Rheinpreußen in Moers-Meerbeck sind öffentlich zugänglich und Stationen einiger Fahrradrouten. Auf letzterer steht weithin sichtbar ein Aussichtsturm in Form einer großen roten Grubenlampe, genannt „Das Geleucht“. [1]
Muspasch-Siedlung
Die sogenannte Muspasch-Siedlung befindet sich im Moerser Ortsteil Repelen nördlich der Zeche Rheinpreußen Schacht VI/VII, besser bekannt unter Schachtanlage Pattberg VI/VII. Die Bergbausiedlung in Moers steht mittlerweile unter Denkmalschutz. Die heutigen Bewohner schätzen vor allem die Gemeinschaft und die großen Gärten der Wohneinheiten. Zur Siedlung führt die Pattbergstraße, die an der ehemaligen Zeche Rheinpreußen VI/VII und dem heutigem Gewerbegebiet vorbeiführt. Die Siedlung besteht aus vier Straßen. Von der Pattbergstraße gelangt man zur Oststraße und danach zur Mühlenfeldstraße und geht über die Sternstraße wieder zurück zur Pattbergstraße.
Die Muspasch-Siedlung in Moers wird auch Pattbergsiedlung genannt und wurde für die Angestellten der Zeche (Beamtensiedlung) im Jahr 1927 errichtet. Die Siiedlung besteht aus insgesamt 78 Wohneinheiten unterschiedlicher Größe. Die ersten Gebäude der Siedlung wurden 1927 in direkter Nachbarschaft der damaligen Schachtanlage Pattberg errichtet. In den 1950er-Jahren wurde die Siedlung um Vierfamilienhäuser erweitert. Zu den jeweiligen Häusern gehören auch große Gartengrundstücke. Die Bergbausiedlung im Grünen liegt unterhalb der Halde Pattberg und viele Wege führen von hier aus in die wunderschöne Natur rund um die Halde Pattberg und zu Wiesen und Feldern.
Halde Pattberg
Die Halde Pattberg in Moers ist eine begrünte Bergehalde mit einer Höhe von etwa 75 Meter. Der Abraum der Halde stammt aus der nahen Zeche Rheinpreußen VI/VII (Pattbergschächte VI/VII) im Moerser Ortsteil Repelen. Die Halde liegt in Sichtweite der Halde Rheinpreußen, ebenfalls auf Moerser Stadtgebiet. Die Autobahn A 57 führt westlich an der Halde vorbei in Richtung Nimwegen oder Köln und die A 42 südlich der Halde verbindet den Niederrhein mit dem Ruhrgebiet. Durch die Aufschüttung mit Abraum entstand ein künstlicher Berg, der heute....
Weitere Informationen zur Halde Pattberg in Moers finden Sie hier....!
Halde Rheinpreußen
Wer am Abend die A 42 in Richtung Kamp-Lintfort befährt, wird kurz hinter der Abfahrt Duisburg-Baerl auf der linken Seite ein Licht auf der Spitze einer landschaftlichen Erhöhung bemerken: Es handelt sich um die vergrößerte Ausgabe einer Grubenlampe für Bergleute, dem sogenannten "Geleucht". Das als "Landmarke der Industriekultur" bezeichnete Objekt liegt auf der etwa 100 Meter hohen Halde....
Weitere Informationen zur Halde Rheinpreußen in Moers finden Sie hier....!
Zeche Rheinpreußen
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts stand Moers ganz im Zeichen des Bergbaus. Lebten im Jahr 1900 noch 6.000 Menschen in der Stadt und weitere 6.000 in der Landbürgermeisterei, so vervielfachten sich die Zahlen in den folgenden Jahren. Mit dem Abteufen des Schachtes IV der Zeche Rheinpreußen am 15. September 1900 kam der Bergbau auch in die Stadt Moers und hinterließ Spuren....
Weitere Informationen zum Bergbau in Moers und der Zeche Rheinpreußen finden Sie hier....!
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Quellenhinweis:
1. Die Informationen zur Geschichte der Schachtanlage Pattberg basieren auf dem Artikel Schachtanlage Pattberg (Stand vom 20.09.2021) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
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