Lohausen

Düsseldorf - Lohausen
Düsseldorf - Lohausen Katholische Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt



Überblick

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Düsseldorf - Lohausen Wegekreuz an der Lohauser Dorfstraße



Den Düsseldorfer Stadtteil Lohausen kennt eigentlich jeder, der schon einmal vom Düsseldorfer Flughafen abgeflogen ist. Er befindet sich im Norden der Landeshauptstadt und wird auf der Ostseite vom Airport Düsseldorf und auf der Südseite von der Düsseldorfer Messe eingegrenzt. Im Westen des Stadtteils fließt der Rhein an Lohausen vorbei. Etwa zwei Drittel der Fläche Lohausens werden vom Düsseldorfer Flughafen eingenommen. Der westliche, zum Rhein hin gelegene Teil ist dörflich geprägt. Lärmbelästigung und Bebauungsbeschränkungen durch den Flughafen haben die Entwicklung des Stadtteils beeinträchtigt. Prägend sind zahlreiche Reiterhöfe. Auch wenn der Stadtteil Lohausen etwas abseits der Metropole liegt, gibt es doch einige besondere Sehenswürdigkeiten und auch landschaftlich hat der Vorort einiges zu bieten.





Düsseldorf - Lohausen
Düsseldorf - Lohausen Katholische Grundschule Lohausen


Lohausen liegt im Norden der Stadt Düsseldorf und grenzt an die Stadtteile Kaiserswerth und Kalkum im Norden, Stockum im Süden, Unterrath im Südosten, und Lichtenbroich im Osten und gehört zum Stadtbezirk 5. Der Stadtteil erstreckt sich im nördlichen Außenring vom Rhein mit der Rheingrenze zu Meerbusch-Ilverich im Westen bis zur östlichen Düsseldorfer Stadtgrenze nach Ratingen-Tiefenbroich. Mit einer Fläche von 12,42 Quadratkilometer ist er der flächenmäßig drittgrößte Stadtteil, hat aber nur rund 4.200 Einwohner. Nachdem bereits 1909 der südliche Ortsteil Stockum an Düsseldorf abgetreten werden musste, verlor auch die restliche damalige Landgemeinde Lohausen 1929 ihre Selbstverwaltung an Düsseldorf. Der entstehende Flugbetrieb hatte die Düsseldorfer Begehrlichkeiten geweckt. [1]


Geschichte

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Düsseldorf - Lohausen ...ehem. Lohauser Hof...


Lohausen wird urkundlich erstmals im Jahre 1047 erwähnt (Lohuson iuxta Werthe) anlässlich des zehnjährigen Amtsjubiläums des Werdener Abts Gerold. Die nächste Nachricht stammt von dem niederadeligen Adelsgeschlecht der Herren von Kalkum-Lohausen. Ritter Arnold von Lohausen (Arnoldus miles de Lohusen) verlieh 1236 zusammen mit seiner Frau und seinen Kindern einen lehensabhängigen Zehnten bei Eversael an die Abtei Camp (Kloster Kamp in Kamp-Lintfort) in Erbpacht. Neben dem Rittersitz in Lohausen besaßen die Herren von Kalkum auch die Rittersitze Haus Remberg bei Huckingen und Haus Leuchtenberg (alte Namensform: Leuchtmar). [1]



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Düsseldorf - Lohausen Nagelshof, Nagelsweg 120, Düsseldorf - Foto: Wikipedia - Autor: Jonathan Groß - Lizenz: s.u.


Lohausen und Leuchtenberg wurden zu Beginn des 19. Jahrhunderts von Heinrich Balthasar Lantz erworben, der nahe dem Hof Lohausen, dem Vorwerk, zum Teil auf den Fundamenten der Burg ein neues Herrenhaus errichten und einen großen Park anlegen ließ, den Lantz’schen Park. 1972 erwarb die Stadt die Anwesen der Familie Lantz. Vom Haus Leuchtenberg nahe am Rheindeich und dessen ehemaligem Vorwerk, dem Nagelshof, sind noch ansehnliche Teile erhalten. Die Kirche St. Mariä Himmelfahrt gilt als Sehenswürdigkeit. Die Gedächtniskapelle des Grafen Franz von Spee im neuromanischen Stil erbaut 1839, an der Niederrheinstraße ist von Rudolf Wiegmann. Das Haus Hannemann ist eine denkmalgeschützte Villa im Stil der konservativen Moderne.



Düsseldorf, Lohausen, Rheinaue, 2020-05 CN-05

Düsseldorf, Lohausen, Rheinaue - eingebunden über Wikimedia Commons


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Düsseldorf - Lohausen Lantz’scher Park


Seit 1978 ist der Lantz’sche Park öffentlich zugänglich und wird seit 1982 von der Unteren Denkmalbehörde als gärtnerisches Kulturgut geschützt. Der vordere Bereich rund um die Villa Lantz wurde 1858 nach einem Plan von Joseph Clemens Weyhe im Stil des englischen Landschaftsgartens gestaltet. Hier befinden sich sehenswürdige Skulpturen aus unterschiedlichen Epochen bis hin zur Neuzeit, einer Hinterlassenschaft des Galeristen Alfred Schmela. Der hintere Parkteil rund um die Kapelle wurde von Julius Bouché 1880 im Stil des Historismus geplant. Seit 2020 findet in den Sommermonaten Juli bis September das Ausstellungsprojekt „Internationale Lantz’sche Skulpturenpark Lohausen“, initiiert von der Kunstkommission Düsseldorf und der Landeshauptstadt Düsseldorf, statt.


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Düsseldorf - Lohausen Düsseldorf-Lohausen, Gedächtniskapelle von Spee, 2019 - Foto: Wikipedia (gemeinfrei)


Die Wohnbebauung in Lohausen ist niedrig und sehr aufgelockert. Der Stadtteil ist durch Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Villen und die nach wie vor betriebene Landwirtschaft geprägt. Entlang des Rheines befindet sich ein Wasserschutzgebiet. Der Rheindeich, der seit 2003 als stark sanierungsbedürftig gilt, ist neben den Freizeitanlagen für Reiter und Tennisfreunde ein beliebtes Ausflugsziel. In diesem Stadtteil befindet sich im Osten der Flughafen Düsseldorf, der aber wegen der heutigen Verkehrsführung keine Straßenverbindung mit der Wohnbebauung Lohausens mehr hat und heute eigentlich an Unterrath angeschlossen ist.


Kirche St. Mariä Himmelfahrt

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Düsseldorf - Lohausen Kirche St. Mariä Himmelfahrt - Portal


Die katholische Kirche St. Mariä Himmelfahrt in Düsseldorf-Lohausen ist eine Ziegelsteinkirche im romanischen Stil. St. Mariä Himmelfahrt wurde 1899 als Dorfkirche für Lohausen gebaut. Sie gehörte zunächst zur Pfarrei Kalkum und wurde 1909 zur selbständigen Pfarrkirche. Seit 1999 gehört St. Mariä Himmelfahrt zur Kirchengemeinde Heilige Familie. Eine umfangreiche Sanierung fand 1994 bis 1997, unter den Architekten Hubert Brauns und Gisbert Dahmen-Wassenberg, statt. Die Kirche ist stilistisch als romanische Basilika ausgeführt, jedoch steht der Turm seitlich von der Kirche. Auch die Verwendung roter Ziegelsteine ist für diesen Baustil eher ungewöhnlich. Eine weitere Besonderheit ist das Warnlicht für den nahe gelegenen Flughafen Düsseldorf auf der Spitze des Turmkreuzes.


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Düsseldorf - Lohausen Flughafen Düsseldorf

Flughafen Düsseldorf

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Düsseldorf - Lohausen Abflugebene Airport Düsseldorf - Foto: Wikipedia - Autor: Robot8A - Lizenz: s.u.


Allerdings existiert eine Verbindung für Fußgänger und Radfahrer mittels einer Brücke über die als Schnellstraße ausgebaute Danziger Straße. Bereits im Jahr 1927 flog die Deutsche Lufthansa erstmals das Flugfeld Golzheimer Heide an. Bis zum Zweiten Weltkrieg erfolgte die Zufahrt zu den damaligen Flughafengebäuden im westlichen Teil des Flughafengeländes über die heutige ‚Alte Flughafenstraße‘. Der Flughafen Düsseldorf ist der wichtigste Flughafen des Landes Nordrhein-Westfalen. Gemessen am Passagieraufkommen liegt der Düsseldorfer Flughafen in Deutschland hinter Frankfurt, München und Berlin an vierter Stelle, gemessen am Frachtaufkommen liegt er an neunter Stelle. Der Flughafen wurde am 19. April 1927 eröffnet. [1]


Start- und Landebahnen

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Düsseldorf - Lohausen Überflug Flughafen Düsseldorf - Foto: Wikipedia - Autor: Krd - Lizenz: s.u.


Der Flughafen Düsseldorf besitzt zwei parallele Start- und Landebahnen. Die südliche gelegene Hauptbahn hat eine Länge von 3000 m, die nördlich gelegene Ersatzbahn ist 2700 m lang. Beide Bahnen sind 45 m breit und haben einen Abstand von 500 m. Wegen der geringen Entfernung der Bahnen ist eine gleichzeitige Nutzung aus betrieblicher Sicht nicht möglich. Die quer dazu verlaufende ehemalige Start-/Landebahn 15/33 („Querwindbahn“) wurde aufgrund der kurzen Länge von 1630 Metern sowie Hindernissen im An-/Abflugweg nur selten genutzt und ist geschlossen. Die betonierten Flächen dieser Bahn dienen heute als Rollweg und Abstellfläche. Für die Flugzeuge stehen 107 Abstellpositionen zur Verfügung. Der Düsseldorfer Flughafen kann als Ausweichflughafen für ankommende Großraumflugzeuge A380 des Frankfurter Flughafens und des Flughafens Amsterdam-Schiphol genutzt werden. Am 12. November 2006 landete die erste A380 zu Testzwecken in Düsseldorf. Seit 2015 findet ein planmäßiger Flugbetrieb mit der A380 statt.


Haus Leuchtenberg

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Düsseldorf - Lohausen Leuchtenberger Hof, Nordostseite - Foto: Wikipedia - Autor: Jonathan Groß - Lizenz: s.u.


Haus Leuchtenberg
(in alten Quellen auch Leuchtmar, Luchtmar oder ähnlich) ist eine ehemalige mittelalterliche Niederungsburg im Düsseldorfer Stadtteil Lohausen. Haus Leuchtenberg war Sitz der Herren von Leuchtmar, einer Seitenlinie der Herren von Kalkum. Einer der frühesten Vertreter des Geschlechts war Dietrich von Leuchtmar, 1358 - 1364 Amtmann des Amts Angermund. Dessen Nachkommen hielten Haus Leuchtenberg bis mindestens in das 17. Jahrhundert. Dann fiel das Haus über Erbschaft an die eingeheirateten Herren von Gürtzgen. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gehörte das Haus zwischenzeitlich einer Firma Dr. Zanders & Cie., danach einem Brockerhoff. Dann wurde Haus Leuchtenberg zusammen mit Haus Lohausen von Heinrich Balthasar Lantz erworben. 1972 erwarb die Stadt Düsseldorf das Anwesen von der Familie Lantz. Vom Haus Leuchtenberg nahe am Rheindeich (heute: Leuchtenberger Hof, Der Grüne Weg 80, 40474 Düsseldorf) und dessen ehemaligem Vorwerk, dem Nagelshof (Nagelsweg 120, 40474 Düsseldorf), sind bis heute ansehnliche Teile erhalten. Der Bau stammt aus dem 14., 17. und 19. Jahrhundert.

Seit dem 6. Februar 1985 ist der Leuchtenberger Hof als Baudenkmal eingetragen. Leuchtenberg wird heute als landwirtschaftlicher Betrieb genutzt. [2]


Lantz’scher Park

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Düsseldorf - Lohausen Haupteingang Lantz’scher Park


Der Lantz’scher Park ist ein Kleinod im Düsseldorfer Norden. Er befindet sich im Düsseldorfer Stadtteil Lohausen. Eine erste Erwähnung datiert aus dem Jahr 1235. Genannt wird ein wasserumwehrter Rittersitz der Herren von Calcum zu Lohausen. Im Jahr 1804 verkauften diese den Rittersitz und den angrenzenden Lohauser Hof (ehemals ein Bauernhof - heute ein Hotel) nebst Ländereien an den Düsseldorfer Kolonialhändler, Stadtverordneten und Munizipalrat Heinrich Balthasar Lantz, daher der die Bezeichnung Lantz’scher Park....

Weitere Informationen zum Lantz’scher Park im Düsseldorfer Stadtteil Lohausen finden Sie hier....!


Quellennachweis

Düsseldorf - Lohausen
Düsseldorf - Lohausen Denkmal der Gefallenen beider Weltkriege in Lohausen


1.: Die Informationen zur Geschichte des Düsseldorfer Stadtteils Lohausen basieren auf dem Artikel Lohausen (Stand vom 21.07.2021) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB] für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

2.: Die Informationen zur Geschichte von Haus Leuchtenberg im Düsseldorfer Stadtteil Lohausen stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 06.11.2022!

Die Fotos "Leuchtenberger Hof, Nordostseite; Nagelshof, Nagelsweg 120, Düsseldorf; (2 Fotos) - Autor: Jonathan Groß" - "Abflugebene Airport Düsseldorf - Autor: Robot8A" - "Überflug Flughafen Düsseldorf - Autor: Krd" sind lizensiert unter der Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) Lizenz.


Fotos Düsseldorf-Lohausen