Hülchrath
Überblick
Die Stadt Hülchrath ist ein Ortsteil der Stadt Grevenbroich im Rhein-Kreis Neuss in Nordrhein-Westfalen und zählt etwas über 700 Einwohner. Der Ortsteil Stadt Hülchrath grenzt im Osten an den Strategischen Bahndamm und an die Ortschaft Neukirchen. In südwestlicher Richtung von Hülchrath liegt nicht weit entfernt Langwaden mit dem gleichnamigen Kloster. Nordwestlich von Hülchrath befinden sich die Ortschaft Mühlrath, die Neubrücker Mühle und der Ort Neubrück. Nördlich von Hülchrath befindet sich der Ort Münchrath und ein wenig weiter die Erft. Direkt östlich an Hülchrath schließt sich der kleine Weiler Jägerhof an. Er befindet sich an der Kreuzung der Landesstraße 142 und der Kreisstraße 33.
Besuch Schloss Hülchrath
Der Grevenbroicher Ortsteil Hülchrath bietet verschiedene Sehenswürdigkeiten. Die Hauptsehenswürdigkeit im Ort ist und bleibt das Schloss Hülchrath, das untrennbar mit der Geschichte des Ortes Hülchrath verbunden ist. Das Schloss (zu Begin eine Motte, später eine Burg) besteht schon seit dem 12. Jahrhundert und wird als Sitz der Dynasten von Hülchrath erwähnt. Seit Beginn des 13. Jahrhunderts erscheint es als Kölnisches Lehen. Urkundlich erwähnt wird es im Jahr 1251, als der Besitz an den Grafen Wilhelm von Jülich verpfändet wird. Später muss der Besitz allerdings an den Erzbischof von Köln Konrad von Hochstaden zurückgegeben werden. Im Mittelalter waren Dynasten solche Grafen und Herren, welche bei dem Verfall der alten Gauverfassung im 11. Jahrhundert in den Besitz eigner reichsfreier Territorien gelangt waren.
Weitere Sehenswürdigkeiten in Hülchrath sind u.a. die Pfarrkirche St. Sebastianus und die ehemalige St. Sebastianuskapelle, die ehemalige jüdische Synagoge und der jüdische Friedhof außerhalb des Walls, gekennzeichnet durch eine Stahlstele- Grabsteine sind nicht mehr vorhanden. Von der Herzogstraße als Durchgangsstraße führt etwa in der Mitte des Ortes die Straße Am Zolltor zur Brücke über den Burggraben und damit zum Tor in der Vorburg. Ein Hinweisschild am Zugang zur Vorburg weist darauf hin, dass es sich hier um ein Privatgelände handelt und das Betreten nur für Besucher der Burgschänke und für Teilnehmer privater Events, die im Schloss sowie dessen Innenhof veranstaltet werden, zugelassen ist.
U.a. ist es auch möglich, durch Kooperation mit dem Standesamt der Stadt Grevenbroich eine standesamtliche Trauung auf Schloss Hülchrath mit anschließender Hochzeitsfeier in Erwägung zu ziehen. Dies sind unvergessliche Momente für alle Brautpaare und werden sicherlich lange im Gedächtnis bleiben. Parken können sie ihren Wagen/Motorrad auf dem öffentlichen Parkplatz gegenüber dem Schlosspark. Stärken und erfrischen nach der Erkundung des Ortes mit dem schönen Schloss können sie sich in der Dorfgasstätte Zur Post in der Herzogstr.1 sowie in der Burgschänke des Schlosses in der warmen Jahreszeit. Auch Burgführungen (1 x monatlich) werden hier angeboten, wie eine Information vor dem Eingang zur Schänke ankündigt.
Pfarrkirche St. Sebastianus
Die Hülchrather St. Sebastianus Pfarrkirche wurde in den Jahren 1911 - 1912 als neuromanische, dreischiffige Basilika errichtet. Die Grundsteinlegung durch die katholische Gemeinde erfolgte am 23. Juli 1911. Die Überführung des Allerheiligsten aus der ehemaligen „Sebastianuskapelle" in die neue Pfarrkirche fand am 23. Dezember 1912 statt. 1941 wurde die Gemeinde gezwungen, aus Kriegsgründen die aus der „Ehemaligen Sebastianuskapelle" stammende Glocke von 1878 für die Rüstungsindustrie zur Verfügung zu stellen. 1997 erfolgte die Umgestaltung des Kirchengartens in Eigenleistung durch Mitglieder der örtlichen Vereine und der Pfarrgemeinde. 1999 wurde die Sanierung des Kirchturmmauerwerkes, die Erneuerung des Schieferdaches und des vergoldeten Wetterhahnes durchgeführt.
Textquelle: Dorfgemeinschaft Hülchrath - Februar 2005
Ehemalige Sebastianuskapelle
In der Ortsmitte befindet sich die ehemalige Sebastianuskapelle. Das Rektorat entstand wahrscheinlich bereits im 14. Jahrhundert, im Jahre 1356 wird schon ein Vikar genannt. Im Anfang diente die Schlosskapelle von Hülchrath zum Gottesdienst. 1702 wurde über dem östlichen Tor eine eigene Kapelle hergerichtet, und 1737 endlich wurde im Ort eine Kapelle erbaut. Hier handelte es sich um einen einschiffigen Backsteinbau mit sechsseitigem geschieferten Dachreiter, im Inneren flachgedeckt, mit ganz dürftiger Rokokoausstattung. Über dem Portal in einer Nische ist eine kleine Holzfigur des heiligen Sebastianus aus dem 18. Jahrhundert zu sehen. [2]
Am 14. Mai 1735 erfolgte die Grundsteinlegung durch die katholische Gemeinde. Genutzt wurde die Kapelle ab 1737 als Gotteshaus bis zur Errichtung der benachbarten Kirche „St. Sebastianus" im Jahr 1912. Im Jahr 1920 erfolgte der Verkauf der Altäre von 1738 und sonstigem Mobiliar aus der Kapelle. Im 2. Weltkrieg wurde die Kapelle von einer Bombe getroffen, die zur Zerstörung des Gebäudes bis auf die Außenmauern führte. 1953/54 erfogte die Erneuerung des Daches und der Einbau einer Zwischendecke. 1967 und 1992 Restaurierung und Umbau zum Pfarrheim mit Unterstützung des Erzbistums Köln. Heute wird das „Sebastianushaus" genutzt als Pfarrheim der Pfarrgemeinde „St. Sebastianus" und als örtliche Veranstaltungsstätte.
Text: Dorfgemeinschaft Hülchrath - Juli 2004
Alter Jüdischer Friedhof
Laut Angabe in der Katasterkarte von 1811 befand sich rechts von der Stahlstele der „Alte Jüdele Kirchhof". Angelegt war der Friedhof an der Strasse „Henger'm Fleckenweiher" außerhalb des „Walles". Genutzt wurde er vermutlich seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Im Jahr 1843 lebten in der „Bürgermeisterei Hülchrath" 43 jüdische Mitbürger mit Staatsbürgerrecht. 1847 bestehen in Hülchrath ein Betsaal in einem Privathaus und ein Begräbnisplatz- der „Alte Jüdele Kirchhof". Um 1900 legte die jüdische Gemeinde als Ersatz im „Hülchrather Feld" (heutige Jahnstrasse) den „Neuen jüdischen Friedhof" an. Ab 1943 verschwand der „Alte jüdische Friedhof". Seine Grabsteinfragmente sollen im Laufe der Zeit auf Schloss Hülchrath gelangt und dort vergraben worden sein.
Textquelle: Dorfgemeinschaft Hülchrath - März 2008
Ehemalige Synagoge
Im Jahr 1875 errichtete die jüdische Gemeinde in Hülchrath eine Synagoge, die ab 1876 bis zur nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 genutzt wurde. 1938 erfolgte der Verkauf an einen Hülchrather Geschäftsmann auf Druck der Nationalsozialisten, der das Gebäude als Schlachthaus und Wurstküche nutzte. Durch einen Hinweis der katholischen Kirchengemeinde „St. Sebastianus" in Hülchrath 1991 an die Stadt Grevenbroich, das Gebäude der „Ehemaligen Synagoge" zur Herrichtung als jüdische Gedenkstätte zu ermöglichen, wurde 1994 nach Zustimmung des Kulturausschusses sowie der „Aktionsgemeinschaft Synagoge" der Erwerb des Gebäudes durch die Stadt Grevenbroich, die Sanierung und Restaurierung in Abstimmung mit den Denkmalbehörden durchgeführt. Am 9. November 1998 erfolgte die Einweihung als Kultur- und Begegnungsstätte in Anwesenheit des damaligen Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen, Johannes Rau. Heute wird die Kultur- und Begegnungsstätte „Ehemalige Synagoge" genutzt für Konzerte, Ausstellungen, Diskussionen und Vorträge.
Textquelle: Dorfgemeinschaft Hülchrath - April 2011.
Schloss Hülchrath
Schloss Hülchrath ist eine ehemalige kurkölnische Landesburg im Grevenbroicher Ortsteil Hülchrath im Rhein-Kreis Neuss. Das am Gillbach gelegene Wasserschloss geht auf eine Burg des 12. Jahrhunderts zurück und hat einen großen Teil seiner mittelalterlichen Bausubstanz bewahrt. Die Geschichte der Anlage verdeutlicht sehr gut die typische Entwicklung eines Adelssitzes im Rheinland: Durch kontinuierliches Wachstum veränderte sich eine hölzerne Motte über eine zweiteilige Wasserburg in der....
Weitere Informationen zum Schloss Hülchrath im Grevenbroicher Ortsteil Hülchrath am Niederrhein finden Sie hier....!
Quellennachweis:
1.: Die Informationen zur Geschichte der Stadt Hülchrath basieren auf dem Artikel Stadt Hülchrath (Stand vom 05.03.2021) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
2.: Informationen zur KATHOLISCHEN KAPELLE ST. SEBASTIANUS in Hülchrath stammen aus „Die Kunstdenkmäler des Kreises Grevenbroich“ von Paul Clemen, Düsseldorf, Druck und Verlag L. Schwann, 1894 (Seite 647)
Die Fotos "...ehem. Synagoge - Autoren: Käthe und Bernd Limburg“ - "Hochschloss, Ansicht von Osten - Autoren: Udo und Joan Fugel" werden unter den Bedingungen der Creative Commons "Attribution 2.0 [24 KB]
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