Kloster Langwaden
Überblick
Der Grevenbroicher Ortsteil Langwaden (Nordrhein-Westfalen) befindet sich im Nordosten der Stadt und zählt etwa 848 Einwohner (31. Dez. 2018). Langwaden ist ein kleines Dorf und östlicher Stadtteil von Grevenbroich im nordrhein-westfälischen Rhein-Kreis Neuss. Langwaden wird im Osten vom Gillbach begrenzt, der in Süd-Nord-Richtung am Ort vorbeifließt. Im Norden wird der Ort von Wald umgeben. Nordöstlich schließt sich die Ortschaft Stadt Hülchrath mit dem gleichnamigen Schloss an. Bereits im 12. Jahrhundert gründeten Prämonstratenserinnen während der Zeit der Rodungen zwischen Erft und Gilbach das Kloster Langwaden. Es war dem Orden 1132 von Christian I. von Wevelinghoven als Hofgut gestiftet worden. Politisch gehörte Langwaden seit dem Mittelalter zum Amt Hülchrath im Kurfürstentum Köln. 1794 besetzten französische Truppen den Ort und Langwaden kam an die Mairie Wevelinghoven im Kanton Elsen im Arrondissement de Cologne im Département de la Roer.
1815 kam Langwaden an das Königreich Preußen. Ein Jahr später wurde Langwaden ein Teil der Gemeinde Wevelinghoven des Kreises Grevenbroich im Regierungsbezirk Düsseldorf. Im Zuge der Eingemeindung von Wevelinghoven zu Grevenbroich am 1. Januar 1975 kam es zur Umbenennung einer der Hauptstraßen Langwadens: Aus dem Schlossweg wurde die Sankt-Bernhard-Straße, benannt nach Bernhard von Clairvaux, dem wohl bedeutendsten Mitglied des Zisterzienserordens. Als sehenswert gelten das Kloster Langwaden und eine Grabenanlage (Kulturdenkmal). Das Kloster war 1132 als Prämonstratenserkloster gegründet worden. Nach der Enteignung im Zuge der Säkularisation kam es 1803 in den Besitz von Marschall Maison, einem Freund Kaiser Napoleons. Er baute es zu einem Schloss aus. Seit 1910 war es im Besitz der Freiherrn von Benningsen und seit 1913 der Grafen von Nesselrode. Nach Abschluss eines Erbbaurechtsvertrages Anfang der 1960er Jahre dient das Schloss wieder als Kloster für den Zisterzienserorden.
Kloster Langwaden
Kloster Langwaden ist ein Zisterzienserkloster in Grevenbroich. Es liegt im Ortsteil Langwaden. In direkter Nähe liegt der Ortsteil Stadt Hülchrath mit dem Schloss Hülchrath. Etwa im Jahre 1145 erfolgte die Gründung des Klosters als Prämonstratenserinnenkloster auf Wunsch des Grafen Christian von Wevelinghoven. Das Kloster war dem Erzstift Köln zu Lehen aufgetragen und genoss daher den Schutz des Kölner Erzbischofs. Eine erste urkundliche Erwähnung erfuhr das Kloster durch den Kölner Erzbischof Philipp I. von Heinsberg im Jahre 1173.
Im Jahre 1693 wurde ein völliger Neubau von Kirche und Kloster im Barockstil unter dem Propst Jakob II. Tillmanns und seinem Nachfolger Ignaz von Witte ausgeführt. 1802 wurde das Kloster im Rahmen der Säkularisation durch Napoleon aufgehoben und nur drei Jahre später erfolgte der Verkauf des Klosterareals und der Ländereien an den französischen Offizier und Diplomaten Nicolas-Joseph Maison. Maison ließ die Klosterkapelle 1830 abbrechen und die drei Klosterflügel zu einer Schlossanlage umgestalten. Seine Erben verkauften 1913 das Areal und die gesamten Ländereien an die Grafen von Nesselrode.
Ab 1939 wurden die Gebäude in der Zeit des Nationalsozialismus als Arbeitslager benutzt und nach dem Zweiten Weltkrieg dann als Notunterkunft für Flüchtlinge. In einem 1962 für 99 Jahre geschlossenen Erbbaurechtsvertrag zwischen Hermann Graf von Nesselrode und dem Generalabt des Zisterzienserordens Dr. Sighard Kleiner wurden die weiteren Besitzverhältnisse geregelt und bereits 1964 wurde das Kloster durch Zisterziensermönche bezogen. Auf der Suche nach einer neuen Heimat hatten Zisterziensermönche aus dem Kloster Ossegg in Nordböhmen hier eine neue Heimat gefunden. Der spätere dortige 48. Abt Bernhard stammt aus Langwaden. [1]
Im Jahr 1970 waren alle Umbauten fertiggestellt und Josef Kardinal Höffner weihte das Gästehaus. Mit der Einrichtung einer Schnelldruckerei mit angeschlossener Buchbinderei 1985 und nach weiteren umfangreichen Umbauten erfolgte 1986 die Einweihung der neuen Klausur. Schließlich begann 1997 mit der Gründung der Zisterzienserakademie Mehrerau–Langwaden–Berlin ein neues Kapitel im Klosterleben von Langwaden. Seit 2004 ist Langwaden als ein selbständiges Priorat im Zisterzienserorden errichtet, während es lange Jahre lediglich unselbständig war. [1]
Zisterzienserkloster heute
Das Zisterzienserkloster Langwaden betreibt die Wohnstätte St. Bernhard und ein Wohnheim für alleinstehende und wohnungslose Männer von 35 bis 60 Jahren. Weiterhin das Altenheim St. Andreas, ein Altenheim für Männer, insbesondere für ältere Bewohner der Wohnstätte. Es ist ein Klosterrestaurant mit Kaminstube, Tonnengewölbe und Biergarten vorhanden und es wird ein Bankettservice im Stefanssaal angeboten. Das Kloster bietet auch ein Gästerefektorium an. [1]
Quellennachweis:
1.: Die Informationen zur Geschichte des Klosters Langwaden basieren auf dem Artikel Kloster Langwaden (Stand vom 04.08.2022) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
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