Museum Insel Hombroich

Neuss - Holzheim
Neuss - Holzheim Museum Insel Hombroich



Überblick

Neuss - Holzheim
Neuss - Holzheim Museum Insel Hombroich - Turm



Im Neusser Stadtteil Holzheim befindet sich das Museum Insel Hombroich direkt östlich an der Stadtgrenze von Grevenbroich. Das Museum ist ein besonderer Ort, denn er verbindet Natur, Kunst und Architektur. Der Gründer des Museums war der Kunstsammler Karl-Heinrich Müller (1936 - 2007). Den Park gestaltete der Landschaftsarchitekt Bernhard Korte. Es handelt sich hier um ein weitläufiges Terrain an der Erft- um eine Park- und Auenlandschaft. Weiterhin schuf der Bildhauer Erwin Heerich zehn begehbare Skulpturen, in denen die vielseitige Sammlung Müllers nach einem Konzept des Malers Gotthard Graubner ausgestellt ist. Im Museum sind u.a. Werke fernöstlicher Kunst zu sehen und es gibt archäologische Funde. [1]




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Neuss - Holzheim Museum Insel Hombroich - Atelier und ehem. Wohnhaus Graubner


Weiterhin sind Werke der Maler Jean Fautrier (1898 - 1964), Lovis Corinth (1858 - 1925), Hans Arp (1886 - 1966), Kurt Schwitters (1887 - 1948), des Bildhauers Alexander Calder (1898 - 1975), des Malers und Bildhauers Yves Klein (1928 - 1962), des Malers Gotthard Graubner (1930 - 2013) und des Bildhauer Anatol Herzfeld (1931 - 2019) zu sehen. Das Museum Insel Hombroich lädt dazu ein, sich auf die unmittelbare Begegnung mit Kunst und Natur einzulassen, die auf dem gesamten Gelände präsent ist. Zum Museum Insel Hombroich gehören seit 1997 die ehemalige Nato-Raketenstation Hombroich und das sogenannte Kirkeby-Feld. [1]


Museum Insel Hombroich

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Neuss - Holzheim Museum Insel Hombroich - Caféteria


Das Museum Insel Hombroich ist ein in Neuss-Holzheim gelegenes Kunstmuseum. Es zeichnet sich durch frei stehende Ausstellungspavillons und einige restaurierte Gebäude aus, die sich in einer renaturierten Park- und Auenlandschaft am Nordufer der Erft befinden. In Anlehnung an Paul Cézanne (1839 - 1906) steht das Museum unter dem Motto „Kunst parallel zur Natur“. Gemeinsam mit der Raketenstation Hombroich wird es von der Stiftung Insel Hombroich getragen. Der Sitz der Stiftung Literatur- und Kunstinstitut Hombroich, einer gemeinnützigen Stiftungs-GmbH, befindet sich auf dem Inselarreal in dem Haus Hombroich. [1]


Kunst, Architektur und Natur

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Neuss - Holzheim Museum Insel Hombroich - Atelier von Anatol Herzfeld


Der Düsseldorfer Kunstsammler Karl-Heinrich Müller erwarb im Jahr 1982 die Insel Hombroich, einen ehemals verwilderten Park an der Erft, und begann in Zusammenarbeit mit mehreren bildenden Künstlern sein Konzept zu verwirklichen: seine Kunstsammlung in dezentralen Ausstellungspavillons und im Dialog mit der umgebenden Natur zu präsentieren. Für die Planung der Gebäude gewann Müller den Düsseldorfer Bildhauer Erwin Heerich (1922 - 2004). In der ersten Bauphase entstanden im historischen Park eine Orangerie, der Graubner-Pavillon und die Hohe Galerie. [1]


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Neuss - Holzheim Museum Insel Hombroich - Impressionen aus dem Landschaftspark


Im Jahre 1984 erwarb Müller ein weiteres, größeres Areal. Der Landschaftsarchitekt Bernhard Korte rekultivierte das Gelände zu einer Landschaft mit Parks, Auen und Terrassen. Hier entstanden, neben anderen im Grünen aufgestellten Objekten, zehn von Erwin Heerich entworfene und von dem Düsseldorfer Architekten Hermann H. Müller ausgeführte „begehbare skulpturale Architekturen“, wie das Labyrinth, der Turm, der Tadeusz-Pavillon, die Schnecke, das Zwölf-Räume-Haus sowie die Cafeteria und das Kassengebäude. In einigen dieser Bauten ist die Kunstsammlung Karl-Heinrich Müllers untergebracht, darunter Werke von Hans Arp, Alexander Calder, Paul Cézanne, Eduardo Chillida, Lovis Corinth, Jean Fautrier, Alberto Giacometti, Yves Klein, Gustav Klimt, Henri Matisse, Francis Picabia, Rembrandt van Rijn, Kurt Schwitters, Kunst der Khmer und Kunstwerke aus dem frühen China. [1]


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Neuss - Holzheim Museum Insel Hombroich - das sogenannte Rosa Haus - ehem. Literatur- und Kunstinstitut Hombroich 1816


Der Düsseldorfer Maler Gotthard Graubner beriet Karl-Heinrich Müller nicht nur beim Aufbau der Sammlung, sondern entwickelte auch ein spezielles Ausstellungskonzept: Im Gegensatz zur gängigen Museumspraxis sind die Exponate nicht chronologisch oder nach Stilrichtungen geordnet, vielmehr hat Graubner in den verschiedenen Pavillons den Dialog zwischen traditioneller asiatischer und moderner europäischer Kunst inszeniert – im Labyrinth stehen zum Beispiel Skulpturen aus dem frühen China vor abstrakten Farbflächenbildern aus dem 20. Jahrhundert. Überall wird grundsätzlich auf erklärende Hinweise verzichtet, damit sich die Besucher intuitiv auf die Kunstwerke einlassen können, ohne von didaktischen Anmerkungen gelenkt zu werden. [1]


Neuss - Holzheim
Neuss - Holzheim ...die Erft als natürliche Begrenzung der Museumsinsel...


Ateliers auf dem Museumsgelände besitzen bzw. besaßen unter anderem die bildenden Künstler Anatol Herzfeld, Erwin Heerich und Gotthard Graubner. Im April 2016 wurde auf dem Gelände der Raketenstation Hombroich eine Skulpturenhalle eröffnet, die der Künstler Thomas Schütte selbst entwarf und für sich bauen ließ. Die Halle dient ausschließlich der Ausstellung fremder Werke sowie der Lagerung seiner eigenen Skulpturen. Parkplätze stehen vor dem Eingang zur ehemaligen NATO-Raketenstation zur Verfügung. Es gibt mehrere Möglichkeiten, vom Museum Insel Hombroich zur Raketenstation zu gelangen. Wenn Sie das Gelände des Museums über den Parkplatz verlassen, kommen Sie zur Kapellener Straße (L201), hier bitte nach links wenden und etwa 300 Meter weiter nach rechts auf den Berger Weg, der direkt zur Raketenstation führt. Unterwegs kommen Sie am Kirkeby-Feld (Stiftung Insel Hombroich) vorbei (Fußweg einfache Strecke etwa 14 Minuten). Die zweite Variante ist die mit dem Auto, hier geht es auch nach links auf die Kapellener Straße in Richtung A46, wo Sie an der Auffahrt der Autobahn an der Ampel nach links fahren in die Straße „Auf dem hundert Morgen“, dann etwa nach 150 Meter nach links einbiegen in den Lindenweg, der direkt an Feldern vorbei zur Raketenstation führt. [1]


Informationen:

Neuss - Holzheim
Neuss - Holzheim Museum Insel Hombroich - Auenlandschaft



Adresse:

Museum Insel Hombroich


Minkel 2,
41472 Neuss


Telefon: +49 (0) 2182 887 40 00

Internet: www.inselhombroich.de

Öffnungszeiten:

April – September: Montag - Sonntag - 10.00 - 19.00 Uhr;
Oktober – März: Montag - Sonntag - 10.00 - 17.00 Uhr;

Einlass bis eine Stunde vor Schließung

24.12. / 25.12. / 31.12. / 01.01. geschlossen

Die Tickets von Museum Insel Hombroich gelten auch für die Wechselausstellungen der Stiftung Insel Hombroich.

Bei Sturmwarnungen des Deutschen Wetterdienstes wird der Park aus Sicherheitsgründen gesperrt!


Raketenstation Hombroich

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Neuss - Holzheim Raketenstation Hombroich - Eingangsbereich


Die Raketenstation Hombroich ist ein Museumsgelände in der Nähe von Holzheim auf dem Gebiet der Stadt Neuss im Besitz der Stiftung Insel Hombroich. Früher befand sich hier eine Raketenstellung der NATO. Im Jahr 1962 wurde an der Neusser Straße in Grevenbroich-Kapellen eine Kaserne für 300 Soldaten der belgischen Militärstreitkräfte errichtet. Anschließend begann im Auftrag der Amerikaner der Bau der Raketenstation in Neuss-Hombroich auf 13 Hektar, die 1967 von einem belgischen Raketengeschwader in Dienst genommen wurde. Zu den beiden Standorten gehörte in unmittelbarer Nähe eine Radaranlage am Ortsausgang Kapellen. [2]


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Neuss - Holzheim Skulptur von Eduardo Chillida


Auf der Raketenstation wurden Nike-Hercules-Raketen (MIM-14) bereitgehalten, die eine Reichweite von bis zu 150 km hatten und mit dem Nuklearsprengkopf W31 bestückt waren. Der Militärkomplex umfasste 3 Abschussbasen und diente der Abschreckung sowie der Landesverteidigung. An diesem Komplex waren zwischen 1968 und 1985 sowohl die belgische Luftwaffe (55 Smaldeel [= Geschwader]) als auch US-amerikanische Soldaten (Team C 507th Artillery) stationiert. Vor der Anlage kam es in den 1980er Jahren zu Demonstrationen und Sitzblockaden durch Anhänger der Friedensbewegung, unter anderem im Januar 1984. Die Raketen wurden im Rahmen des INF-Vertrages 1988 demontiert und abtransportiert. [2]



Haus für Musik 2 - Raketenstation Insel Hombroich Neuss

Haus für Musik - Raketenstation Insel Hombroich Neuss - eingebunden über Wikimedia Commons


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Neuss - Holzheim Raketenstation Hombroich - Kunst- und Ausstellungshaus der Langen Foundation - Foto: Wikipedia - Autor: Wasily - Lizenz: s.u.


Der Standort wurde 1990 geschlossen. Im Rahmen der Nachnutzung des ehemals militärischen Geländes erwarb 1994 Karl-Heinrich Müller das Areal und ließ die vorhandenen Gebäude umbauen. Die Entwürfe für die weitere Gestaltung der Raketenstation (Bauten und Skulpturen) wurden 1996 auf der 6. Architektur-Biennale in Venedig vorgestellt, die Gestaltung erfolgte durch Katsuhito Nishikawa, Erwin Heerich und Oliver Kruse ab 1994. Auf dem Gelände leben und arbeiten heute Komponisten, Künstler, Schriftsteller und Wissenschaftler. 2004 wurde das von Tadao Ando entworfene Kunst- und Ausstellungshaus der Langen Foundation fertiggestellt. Der historische Strategische Bahndamm tangiert das Museumsgelände, auf dem die Stiftung das Projekt „Raumortlabor“ plant, eine Nutzung mit Bebauung und Natur. [2]


Neuss - Holzheim
Neuss - Holzheim Raketenstation, Katsuhito Nishikawa, Begehbare Skulptur - Foto: Wikipedia - Autor: Lipinski - Lizenz: s.u.


Nach dem Tod Karl-Heinrich Müllers im Jahr 2007 war die Vollendung verschiedener Bauwerke auf dem Areal der Stiftung ungewiss. Das „Haus für Musiker“ nach Plänen des Architekten Raimund Abraham wurde 2014 fertiggestellt. Es hat vier Übungsräume, die über zwei Geschosse reichen, große Gemeinschaftsbereiche, einen Studioraum, vier Wohnungen und eine Bibliothek. Auch der Innenhof und die unterirdische Arena lassen sich nutzen. 2020 war auf der Raketenstation Hombroich das archaische Ein Stein Teehaus - ein Teehaus auf Stelzen - des Architekten Terunobu Fujimori zu sehen. Mit der Yakisugi-Methode wurde das Holz kurz angeflammt, so dass es resistent gegen Wasser und Insekten ausgebaut werden konnte. Zu der Teehaus-Architektur gab es eine Schau mit Fotografien der Werke von Terunobu Fujimori. [2]


Informationen:

Neuss - Holzheim
Neuss - Holzheim Skulpturenhalle Neuss



Adresse:

Raketenstation Hombroich

Raketenstation Hombroich 4,
41472 Neuss

Telefon: +49 (0) 2182 887 40 00

Öffnungszeiten:

Montag - Sonntag: 10.00 - 18.00 Uhr

Frei für Fußgänger zugänglich;

Einige Gebäude auf der Raketenstation Hombroich sind nur im Rahmen von Führungen oder während den Öffnungszeiten von Ausstellungen zugänglich.


Café Biemel

Öffnungszeiten:

April bis Oktober: Freitag bis Sonntag von 12.00 bis 18.00 Uhr;


Quellennachweis:

Neuss - Holzheim
Neuss - Holzheim Museum Insel Hombroich - Impressionen


1.: Die Informationen zur Geschichte des Museum Insel Hombroich basieren auf dem Artikel Museum Insel Hombroich (Stand vom 05.09.2021) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB] für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

2.: Die Informationen zur Raketenstation Hombroich stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 25.09.2022!

Die Fotos "Raketenstation Hombroich - Kunst- und Ausstellungshaus der Langen Foundation - Autor: Wasily" - "Raketenstation, Katsuhito Nishikawa, Begehbare Skulptur - Autor: Lipinski" werden unter den Bedingungen der Creative Commons "Attribution 2.0 [24 KB] " „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported“ Lizenz veröffentlicht.


Fotos Museum Insel Hombroich