Xanten - Stadtbefestigung
Überblick
Wie in jeder mittelalterlich anmutenden Stadt mit entsprechender Silhouette erwartet der Besucher Türme, Tore, Bastionen und Stadtmauern zu sehen. In Xanten ist jedoch nur noch wenig aus dieser Zeit vollständig erhalten bis auf das innere und äußere Klever Tor, dem Meerturm, einem weiteren Turm der Stadtmauer und den Resten von Mauern der ehemaligen Bischofsburg, eine der ersten wehrhaften Befestigung der Stadt. Erst ab 1392 wurde Xanten mit einer bis zu acht Metern hohen Mauer, vier Doppeltoren sowie achtzehn Türmen und Kleintoren befestigt. Zusätzlich bot der Rhein im Nordosten und sumpfiges Gelände im Süden und Westen Schutz. Später wurde die nördliche Befestigung unter anderem mit dem Klever Tor und einem als Kriemhildmühle genutzten Rundturm verstärkt ausgebaut.
Mittelalterliche Stadtumwehrung
Die mittelalterliche Stadtumwehrung mit den Haupttoren (nur noch Klever Tor) kann man in einigen Teilen noch erkennen. Nachdem Xanten im Jahr 1228 die Stadtrechte erhalten hatte, wurde der Ort mit einem Wall, einer Holzpalisade und einem Graben befestigt. Xanten unterstand in der Folgezeit den Erzbischöfen von Köln. Das 14./15. Jahrhundert waren geprägt von Auseinandersetzungen mit den Grafen von Kleve. Daraus resultierte zwischen 1392 und 1500 der Bau einer Stadtmauer mit 4 Haupttoren und 18 Rundtürmen. Im Dreißigjährigen Krieg (1618 - 1648) schleiften 1641 die hessischen Belagerer die Stadtmauer. Allein die Tore und Türme blieben gegen Zahlung von 100 Talern erhalten.
Das einzige heute noch existierende Stadttor ist das 1393 bis 1400 errichtete Klever Tor. Das Bauwerk sollte den Grafen von Kleve imponieren und sie von Ubergriffen abhalten. Um 1820 baute man die Stadttore ab - 1821 das Marstor, 1825 das Scharntor - und verkaufte die Steine. Weitere Teile der Stadtmauer wurden abgerissen und die Steine verkauft. Nur das monumentale Klever Tor blieb erhalten, weil es zu jener Zeit als Gefängnis diente. Das Klever Tor besteht aus zwei Toren, die über eine Brücke miteinander verbunden sind. Früher führte diese Brücke über einen ringförmig um die Xantener Innenstadt gelegenen Stadtgraben, welcher heute als Stadtpark dient. Das innere Tor besteht aus einem einzelnen quadratischen Turm, in dem heute drei mietbare Appartements als Ferienwohnung angeboten werden. Das äußere Tor wird durch zwei Rundtürme, die sogenannten „Eulentürme“, und einen Mauerbogen gebildet.
Relief an der Stadtmauer
Siegfried in Xanten
Bei einem Spaziergang entlang der Stadtmauern von Xanten stoßen Sie unweigerlich auf das nebenstehend abgebildete Relief im Nordwall mit Szenen aus dem Nibelungenlied. Dieses Relief zeigt Episoden und Texte des Nibelungenliedes aus dem 13. Jahrhundert:
Darstellung links: Siegfrieds Aufbruch von Xanten nach Worms
Darstellung mitte: Ermordung Siegfrieds durch Hagen von Tronje im Odenwald
Darstellung rechts: Streit Kriemhilds und Brunhilds vor dem Wormser Dom
Gestaltet wurde das Relief von der Künstlerin Erika Rutert im Jahr 2000.
Meerturm
Ein Teil der Stadtmauern und Stadttore mit ihren Türmen ist in Xanten noch erhalten geblieben. So existiert neben dem Klever Tor noch der sogenannte Meerturm. Der Name des Turmes hat allerdings nichts mit dem Meer zu tun sondern leitet seine Bezeichnung von dem Begriff „maar“ ab, was so viel bedeutet wie sumpfige, feuchte, teils auch moorige Gebiete. Dieses Areal befand sich früher westlich der Stadt und wurde als Gemeinschaftsweide von den Hirten genutzt. Der mächtige quadratische Turm aus dem ausgehenden 14. Jahrhundert schützte den westlichen Eingang zur Stadt. Gegen Ende des 17. Jahrhundert bevorzugte man den Namen „Kuhtor“, da sich gleich links neben dem Stadtausgang eine Viehtränke befand.
Bischofsburg
Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Bischofsburg 1096, als 60 dort unter dem Schutz des Kölner Bischofs stehende Juden einem Progrom zum Opfer fielen. Die spätgotische Burg war eine Anlage militärischen Charakters ohne Fenster, die seit 1389 durch einen „Wehrgang" mit dem Meerturm verbunden war. Der Wehrgang war Teil der ebenfalls im späten 14. Jahrhundert angelegten Stadtbefestigung Xantens. Die sogenannte Bischofsburg, das Mitteltor, der Wehrgang und der Meerturm sind auf diese Weise zu einer Verteidigungsanlage verschmolzen.
Urkundliche Überlieferungen und seine Lage innerhalb der Stadtbefestigung lassen vermuten, dass der Wehrgang vor allem eine Verbindung zwischen Bischofsburg und Stadtmauer war. 1692 wurde die Bischofsburg gesprengt. Das Mitteltor sowie große Teile der Überreste der Burg wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. Im Wehrgang wurden auch römische Ziegel verbaut, die noch heute zu erkennen sind - ein Hinweis darauf, dass die römische Siedlung noch am Ende des Mittelalters als „Steinbruch" diente. Das Mitteltor war ursprünglich kein Tor, sondern diente dem Stift als Überbrückung des Immunitätgrabens, der heutigen Klever Straße. Mit Entstehung der Stadtbefestigung wurde der Graben überflüssig und verfüllt. Nicht erhalten ist das Meertor, das seitlich am Meerturm angebaut war.
Xantener Dom
Die Wurzeln des Xantener Doms gehen bis zur römischen Periode der Stadt zurück. Benannt wurde der Dom Sankt Viktor nach einem christlichen Märtyrer. Der Legende nach starben der römische Legionär Viktor und seine Gefährten im 4. Jahrhundert als christliche Märtyrer, zu deren Gedenkstätte die Gläubigen schon bald pilgerten. Über der Grabeskirche von St. Viktor wurde 1263 der Grundstein zum gotischen Dom gelegt, der größten Kirche zwischen Köln und der Nordsee. In seiner Bedeutung....
Weitere Informationen zum Dom der Stadt Xanten finden Sie hier....!
Archäologischer Park Xanten
Annähernd die Hälfte des antiken Stadtgebietes bildet heute das Gelände des Archäologischen Parks Xanten. Hier wurden auf römischen Fundamenten einige Gebäude teilweise rekonstruiert. Um 275 häufen sich die germanischen Angriffe aus dem rechtsrheinischen Gebiet. Anfang des 4. Jahrhundert erobern die Römer die Stadt zurück und umgeben das Zentrum....
Weitere Informationen zum Archäologischen Park Xanten (APX) finden Sie hier....!
Bislicher Insel
Wenn Sie schon einmal in Xanten sind, sollten Sie auch einen Abstecher zur Bislicher Insel machen. Sie liegt zwischen Ginderich und Xanten im Kreis Wesel und ist ein Naturschutzgebiet. Es handelt sich hier um eine der wenigen noch vorhandenen Auenlandschaften in Deutschland. Die Fläche des Naturschutzgebietes beträgt etwa 8,86 Quadratkilometer....
Weitere Informationen zum Naturpark Bislicher Insel in Xanten finden Sie hier....!