Xanten - Archäologischer Park
Überblick
Annähernd die Hälfte des antiken Stadtgebietes bildet heute das Gelände des Archäologischen Parks Xanten. Hier wurden auf römischen Fundamenten einige Gebäude teilweise rekonstruiert. Um 275 häufen sich die germanischen Angriffe aus dem rechtsrheinischen Gebiet. Anfang des 4. Jahrhundert erobern die Römer die Stadt zurück und umgeben das Zentrum - Kapitol, Forum sowie einige Baublöcke - mit einer Befestigungsanlage. Auf einem wesentlich verkleinerten Gelände entwickelt sich noch einmal römische Stadtkultur.
Archäologischer Park Xanten
Der Archäologische Park Xanten (APX) ist ein Freilichtmuseum bei Xanten am Niederrhein (Nordrhein-Westfalen). Träger ist der Landschaftsverband Rheinland (LVR), der 1973 die Gründung des Parks beschlossen hat. Eröffnet wurde er im Jahr 1977 und seitdem wiederholt erweitert. Der Park liegt über der früheren Colonia Ulpia Traiana (CUT), einer der bedeutendsten römischen Siedlungen in Deutschland. Im Park wird dauerhaft gegraben, um die Bodendenkmäler zu erfassen und zu erforschen. Dazu wurde eine sogenannte Sommerakademie eingerichtet, die Studierenden die Gelegenheit bietet, die Praxis archäologischer Arbeit kennen zu lernen.
Um den Besuchern des Parks einen Eindruck vom Aussehen der Colonia zu geben, wurden einige römische Gebäude rekonstruiert oder zumindest teilweise nachgebaut. Dazu gehören Teile der repräsentativen Stadtmauer der Colonia Ulpia Traiana, der sogenannte Hafentempel, die römische Herberge und das Amphitheater der Stadt. Die Struktur der planmäßig errichteten Colonia war ein Schachbrettmuster; dies machen die Wege und Alleen im Park erkennbar. Lange Zeit befand sich das Regionalmuseum Xanten (RMX) in der Innenstadt von Xanten. Dieses wurde schließlich in den Schutzbau der Thermen integriert und infolge dessen im Jahr 2008 in LVR-RömerMuseum Xanten umbenannt. Gezeigt werden Exponate aus der lokalen und regionalen Römergeschichte.
Römische Stadt
Die Colonia Ulpia Traiana war etwa 73 Hektar groß, hatte rund 10.000 Einwohner und war eine der zentralen Städte der Provinz Niedergermanien. An der Ostseite der Stadt lag an einem heute verlandeten Seitenarm des Rheins (heute Parkplatz) der bislang nicht ausgegrabene Hafen der Stadt. Die Versorgung der Stadt mit frischem Wasser erfolgte über Grundwasser-Brunnen, Becken zum Auffangen von Regen und ein Aquädukt, während die Abwässer über ein unterirdisches Kanalisationssystem in den Rheinarm geleitet wurden. Neben dem Hafen verfügte die Stadt über eine Herberge, überdachte Bürgersteige, einen Tempel am Hafen, den Kapitolstempel, einen Matronentempel, ein Forum, ein Amphitheater und eine große Thermenanlage. [1]
Im Jahr 275 wurde sie beinahe vollständig von Franken zerstört und später in verkleinerter Form als bedeutendstes Festungswerk am Niederrhein mit dem Namen Tricensimae wiedererrichtet. Zu Beginn des 5. Jahrhunderts nahmen die Überfälle durch germanische Stämme jedoch so stark zu, dass die Siedlung endgültig aufgegeben wurde. Da das mittelalterliche Xanten auf einem römischen Friedhof errichtet wurde, wurden die Ruinen der römischen Stadt zunächst als Steinbruch für die Errichtung der mittelalterlichen Stadt genutzt. Die so nach und nach von Ruinen befreiten Flächen wurden schließlich in Ackerland umgewandelt. Interesse an der römischen Geschichte kam etwa in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts auf. Systematische Grabungen auf dem Areal führte im 19. Jahrhundert der Niederrheinische Altertumsverein durch.
Neue Grabungen
Dabei fand man Teile der Stadtbefestigung und des Kapitols sowie etwa 1500 Gräber. Im Jahr 1887 entdeckte man auch erste Spuren des Amphitheaters, da ein Landwirt beim Pflügen an den unterirdischen Resten hängen blieb. Im Jahr 1930 erfolgte die Errichtung der Bundesstraße 57 bei Xanten. Im Zuge der Bauarbeiten wurden vom Rheinischen Landesmuseum Bonn Notgrabungen entlang der Trasse durchgeführt. 1934 begannen größere planmäßige Grabungen, bei denen man im Osten der Römerstadt einen verlandeten Rheinarm entdeckte und das Amphitheater vollständig freilegte, konservierte und zur Besichtigung freigab. Erste Grabungen nach dem Zweiten Weltkrieg fanden 1957 statt, da die Stadt auf Teilen der bisher landwirtschaftlich genutzten Fläche der Colonia ein Beton-Industriewerk ansiedeln wollte.
Bei diesen Grabungen wurden die Großen Thermen, das Handwerker- und Gewerbeviertel, einige Straßen und ein Gebäudekomplex mit unbekannter Funktion ausgegraben und dokumentiert. Danach wurden die Reste teilweise abgetragen und anschließend überbaut. Am 14. September 1973 beschloss der Landschaftsausschuss des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) die Einrichtung des Parks auf dem Areal der ehemaligen Colonia, für den im folgenden Monat der LVR als Träger eingesetzt wurde. Der Aufbau des Parks begann wenig später in der Umgebung des Amphitheaters, während die übrigen Flächen noch bis 1974 landwirtschaftlich genutzt wurden. Der südöstliche 6 Hektar große Teil des Parks wurde schließlich nach vier Jahren am 8. Juni 1977 eröffnet. [1]
Colonia Ulpia Traiana - LVR-Archäologischer Park Xanten - Luftaufnahme mit einem Quadkopter - eingebunden über Commons Wikimedia
Eröffnung des RömerMuseum
Nach der Umsiedlung der auf dem Areal der Großen Thermen befindlichen Industrie wurden diese schließlich freigelegt und 1999 mit einem gläsernen Schutzbau überdacht, der die Dimensionen des Hauptgebäudes mit Ausnahme der Vorhalle nachahmt. Dieser Schutzbau war lange Jahre eine Art eigenes Museum, da er durch die B 57 vom Rest des Parks getrennt war. Diese Abgeschiedenheit endete mit der Verlegung des Regionalmuseums 2007 in den neuerrichteten Schutzbau über der Thermenvorhalle, wodurch die Thermen in das nun als RömerMuseum bezeichnete Regionalmuseum integriert wurden. Die Eröffnung des Museums war am 16. August 2008. [1]
Informationen:
Adressen:
Eingang Archäologischer Park
Wardter Straße / Varusring,
46509 Xanten
Eingang RömerMuseum
Siegfriedstraße 39,
46509 Xanten
Öffnungszeiten von Park und Römer-Museum
Dezember bis Februar: täglich 10.00 bis 16.00 Uhr
(24./25. und 31. Dezember geschlossen)
März bis Oktober: täglich 09.00 bis 18.00 Uhr
November: täglich 09.00 bis 17.00 Uhr
St. Viktor Dom
Kapitel 8,
46509 Xanten
Tourist Information Xanten
Telefon: 02801-772200
E-Mail: info@xanten.de
Internet: www.sankt-viktor-xanten.de
Öffnungszeiten:
März bis Oktober:
Montag-Samstag: 10.00 - 18.00 Uhr
Sonntag: 12.30 -18.00 Uhr
November bis Februar:
Montag-Freitag: 12.00 - 17.00 Uhr
Samstag: 10.00 - 17.00 Uhr
Sonntag: 12.30 - 18.00 Uhr
Tourist Information Xanten
Telefon: +49 (0) 28 01 / 98 30 10
Fax: +49 (0) 28 01 / 716 64
E-Mail: info@xanten.de
Internet: www.xanten.de
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Colonia Ulpia Traiana
Die Gründung des römischen Militärlagers Castra Vetera erfolgte auf dem Fürstenberg nördlich von Birten. Um ca. 70 n. Chr. wird das Lager während eines Aufstandes zerstört. Die Legionäre bauen ein neues Lager im Bereich der Bislicher Insel. Zur gleichen Zeit entsteht nordwestlich davon an der parallel zum Limes verlaufenden Römerstraße eine Siedlung. Um ca. 105 n. Chr. verleiht Kaiser Marcus Ulpius Traianus (Kaiser Trajan - Regierungszeit 98 - 117) diesem Ort....
Weitere Informationen zur Colonia Ulpia Traiana in Xanten finden Sie hier.....!
Quellenhinweise:
1.: Die Informationen zur Geschichte des LVR-Archäologischer Park Xanten basieren auf dem Artikel LVR-Archäologischer Park Xanten (Stand vom 21.01.2020) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Die Fotos "Teaserfoto: Xanten, Arena, Panorama, LVR-Archäologischer Park Xanten - Autor: Guido Radig" - "Römische Herberge, Xanten - Autor: Carole Raddato" - "RömerMuseum Xanten - Autor: TomAlt" - "Rekonstruktion eines Teils des Aquädukts und Nachbildung des in Nettersheim gefundenen Meilensteins - Autor: Magnus Manske" - "Römisch-germanische Aufanische Matronen - Autor: Frank Vincentz" - "Nordtor im Archäologischen Park Xanten - Autor: Quersus" werden unter den Bedingungen der Creative Commons "Attribution 2.0 [24 KB]
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