Bedburg-Hau - Louisendorf
Überblick
Die Ortschaft Louisendorf gehört zur Gemeinde Bedburg-Hau im Kreis Kleve und liegt im Bundesland Nordrhein-Westfalen links des Niederrheins. Der Ort ist Teil der „pfälzischen Sprachinsel am Niederrhein“. Louisendorf, benannt nach der preußischen Königin Luise, entstand 1820 auf Verfügung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. als Filialsiedlung kurpfälzischer Auswanderer. Diese hatten 1741 wegen ihres protestantischen Glaubens ihre Heimat verlassen und waren auf der Reise nach Pennsylvania (USA) an der niederländischen Grenze (bei Schenkenschanz) hängengeblieben.
Geschichte
Der Ortsteil Louisendorf der Stadt Bedburg-Hau wurde schon im Jahr 1820 gegründet. Der genaue Termin ist gleichzusetzen mit dem Tag des Erlasses der Königlichen Kabinetts-Ordre datiert vom 30. September 1820 über die Genehmigung der Anlage Louisendorf im Kalkarer Wald. Von 1820 bis 1823 rodeten Pfälzer Bauern diesen Wald. Die entstandene Kolonie benannten sie nach der preußischen Königin Luise (1776 - 1810). Bedingt durch religiöse Unterdrückung und wirtschaftlich elende Verhältnisse in ihrer ursprünglichen Heimat machten sich die Vorfahren der Louisendorfer im Jahre 1741 auf den Weg, im gelobten Land Amerika ein neues Leben zu beginnen, doch sie strandeten aus diversen Gründen am Niederrhein und gründeten auf der Gocher Heide das Kolonistendorf Pfalzdorf.
Die Nachfahren dieser pfälzischen Bauern siedelten sich 1820 am Kalkarer Eichen-und Buchenwald an, umgeben von Dörfern mit einer uralten Tradition. Das Dorf erhielt seinen Namen nach der 1810 verstorbenen preußischen Königin Luise. 34 Linden, gepflanzt um die bereits 1861 errichtete Kirche, bezeugen die Verehrung der Louisendorfer für die so früh verstorbene preußische Königin. Im Umfeld von Louisendorf und im nahegelegenen Klever Reichswald fand gegen Ende des Zweiten Weltkrieges im Februar 1945 die sogenannte Schlacht im Reichswald statt. Anschließend konnten die Alliierten bei Wesel einen Brückenkopf über den Rhein schlagen und in der Folge das Ruhrgebiet einnehmen.
Als Zeichen kommunaler Selbständigkeit erhält Louisendorf am 8. März 1963 ein eigenes Gemeindewappen. Am 1. Juli 1969 wurde Louisendorf in die neugebildete Gemeinde Bedburg-Hau eingegliedert. Die Vereinsgemeinschaft Louisendorf pflegt seit 2004 das nach dem Mundartdichter und Heimatforscher Jakob Imig (1905 – 1994), einem Nachfahren der Siedler, benannte Jakob-Imig-Archiv; es wurde 2005 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ihre zwischen Goch, Kleve und Kalkar gelegenen Siedlungsgebiete - zunächst Pfalzdorf, dann Louisendorf und schließlich Neulouisendorf - bilden heute noch die so genannte „pfälzische Sprachinsel“.
Die ursprüngliche Siedlungsstruktur mit vier Straßen, die an einem rautenförmig versetzten Dorfplatz zusammenlaufen, ist noch fast vollständig erhalten. In der Mitte des großzügigen und - in der Art einer Allmende unbebauten - Louisenplatzes steht die 1860 - 1861 erbaute evangelische Elisabethkirche, die nach der Ehefrau des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV, Elisabeth Ludovika von Bayern, benannt wurde. Wegen der Besonderheiten seines Siedlungsgrundrisses ist Louisendorf heute ein Bodendenkmal des Landes NRW [1].
Informationen:
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Quellennachweis:
1.: Die Informationen zur Geschichte des Ortsteils Louisendorf in Bedburg-Hau basieren auf dem Artikel Louisendorf (Stand vom 08.09.2007) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
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