Veen

Alpen - Veen
Alpen - Veen Gasthof zur deutschen Flotte



Überblick

Alpen - Veen
Alpen - Veen Blick auf die Grundschule



Wie Bönninghardt und Menzelen ist auch Veen ein Ortsteil der Gemeinde Alpen in Nordrhein-Westfalen. Er befindet sich in einer Entfernung von etwa 7 Kilometer nordwestlich vom Zentrum in Alpen. Begrenzt wird der Ortsteil im Westen von Sonsbeck, im Norden von Xanten, im Osten von Xanten-Birten und im Süden von Bönninghardt, dem Haagschen Berg und Alpen-Mitte. Der Name Veen hat sich aus „Utten Venne“ entwickelt. Es bedeutet so viel wie „Sumpfland“ (Veen - niederländisch für "Moor"). Der Name stammt von der Familie, die von 1184 bis 1370 auf einer Burg am Rande des heutigen Ortskernes wohnte. Belegt ist ein Streit aus dem Jahre 1232 zwischen dem Dekan von St. Viktor Xanten und Herrn Veen, „Ritter Theoderich utten Venne“.



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Alpen - Veen ...schöner Brunnen an der Kirchstraße...


Nach der Beilegung diese Streites wurde auf den Ländereien des Herren von Veen eine Kapelle errichtet und zur selbständigen Pfarrei erhoben. An der Stelle der Kapelle wurde die 1458 fertiggestellte St. Nikolaus-Kirche errichtet. Veen besitzt etwa 1880 Einwohner. Am 1. Juli 1969 kam es im Rahmen der ersten Phase der Neugliederung in Nordrhein-Westfalen zum Zusammenschluss der Gemeinden Alpen, Menzelen und Veen zur Gemeinde Alpen. In Veen gibt es eine Grundschule und mit der Borussia Veen 1920 e.V. einen Sportverein mit verschiedenen Sportarten. Darüber hinaus sind u. a. die St. Nikolaus Schützenbruderschaft von 1581, die Sportschützen St. Nikolaus, das Tambour-Corps Veen, die Katholische Landjugendbewegung Veen und der Reiterverein „Eintracht Veen“ im Ort aktiv. Das Heimatmuseum "Haus der Veener Geschichte" liegt ebenfalls im Dorf [1].


St. Nikolaus Kirche

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Alpen - Veen St. Nikolaus Kirche


Bereits im 11. Jahrhundert gab es an der Stelle der heutigen St. Nikolaus Kirche eine Kapelle. Anfang des 13. Jahrhunderts kam es zu einem Streit zwischen dem Xantener Stift und dem damaligen Landherren von Veen, der um 1232 beigelegt wurde. Durch die Beilegung dieser Streitigkeiten wurde die Kapelle in Veen zur selbständigen Pfarrei erhoben, die bis dato zu Xanten gehörte. Eine neue Kirche wurde am Platz der Kapelle errichtet und dem heiligen Nikolaus geweiht- dies geschah um 1458. Nach fast völliger Zerstörung am Ende des 2. Weltkrieges erstrahlt die Kirche schon seit 1950 wieder im neuen Glanze, allerdings ohne Spitzturm. Die heutige St. Nikolaus-Schützenbruderschaft geht auf das Patrozinium der Kirche zurück, sie wurde bereits 1581 gegründet. Heute ist die aus einer Kapelle hervorgegangene St. Nikolaus Kirche ein Baudenkmal und das Wahrzeichen von Veen.


Geschichte

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Alpen - Veen Umgebung des Dorfes Veen


Römische Funde auf den Grundstücken der Landwirte Willemsen und Peters wurden im Jahr 1884 in Veen entdeckt, darunter römische Tongefäße und Trinkgeschirr mit engem Hals. Das älteste Gebäude im Dorf Veen ist unzweifelhaft die katholische Parrkirche St. Nikolaus- eine imposante Erscheinung und ein Markenzeichen des Dorfes. Vor der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg beherbergte das Pfarrarchiv 36 handschriftlich verfasste Pergament-Urkunden aus dem Zeitraum ab 1402 an mit wichtigen Nachrichten, aber in schlechtem Zustand. Weiterhin einige Kopien aus dem 16. Jahrhundert, insgesamt 12 Urkunden und die Kirchenbücher ab dem Jahr 1703.


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Alpen - Veen St. Nikolaus-Kirche am Kirchplatz


Im Stiftsarchiv zu Xanten gab es eine Sammlung von Urkunden aus dem 16. Jahrhundert über den Ort Venn und über die Rechte und die Einkünfte des Pastorats. Heute ist die aus einer Kapelle hervorgegangene St. Nikolaus Kirche ein Baudenkmal und das Wahrzeichen von Veen. Die Kapelle zu Veen wird 1232 von Xanten abgetrennt und erhält pfarrliche Rechte. Ein Neubau wurde 1458 begonnen, der Kirchturm 1475 errichtet; 1524 und 1578 wurde die Kirche gänzlich ausgeraubt (Urkunde im Pfarrarchiv), im Jahr 1877 gründlich restauriert. Der Neubau der St. Nikolauskirche im Jahre 1458 kam urkundlich zustande durch die in Veen wohnende Familie derer von Hetterscheidt.


Architektur

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Alpen - Veen St. Nikolauskirche - Grabstein


Ihnen folgte die Familie von Wylich. Aus der Hand des Herzogs von Kleve, Johann III., kam 1532 auch das Schloss Winnenthal in den Besitz der Familie von Wylich. Friedrich von Brempt vermählte sich mit Margaretha von Wylich. Nach seinem Tod wurde er hier in der Kirche begraben. Sein Grabstein wurde im Zweiten Weltkrieg durch Granaten zerstört. Bis zum Jahre 1887 schloß dieser Grabstein die Gruft im Chor der Kirche ab. Auf dem Stein befinden sich mehrere Familienwappen: Brempt, Wylich, Sein, Bernsaw, Palant, Loe, Krummel. Die St. Nikolaus Kirche ist ein dreischiffiger, spätgotischer Backsteinbau von 32,40 Länge und 16,85 m Breite, der Chor ist etwa 5,40 m breit. Von der alten romanischen Kapelle, die die Größe des Chores hatte, fanden sich rauchgeschwärzte Tufffundamente in der Erde.


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Alpen - Veen Kirche St. Nikolaus - Taufstein


Der imposante dreistöckige eingebaute Westturm mit Streben bis zum zweiten Stockwerk ist in den beiden oberen Geschossen durch Vertikallisenen und einem Rundbogenfries belebt und zeigt einachsige spitzbogige Blenden, der Unterbau enthält einen grossen Portalbogen mit mehrfach abgetreppten Gewänden, über dem horizontalen Türsturz ist ein großes, zweiachsiges Turmhallenfenster zu sehen. Die wirkungsvolle Turmhalle ist durch einen mächtigen Bogen von der Höhe des Mittelschiffes nach O, N und S geöffnet und somit in das Langhaus selbst hineingezogen, das hierdurch bedeutend verlängert erscheint.


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Alpen - Veen Hauptportal der St. Nikolaus-Kirche in Veen mit der Inschrift


Das Innere wird von zwei Pfeilerpaaren gestützt, rechtwinklig mit Vorlagen; im Mittelschiff setzten die Rippen mit Blattkapitälen auf Dreiviertelsäulchen auf, in den Seitenschiffen, die allein Gurte besitzen, neben den Vorlagen auf Konsolen. Nördlich und südlich vom Turm je zwei schmale Joche. In den Aussenmauern große zweiachsige Fenster mit verschiedenem Maßwerk. Im Chor ruhen die Rippen auf Diensten, die unter den Sohlbänken der Fenster mit Konsolen abschliessen. Im Kircheninneren findet man die Reste des alten romanischen Taufsteins mit vier Ecksäulchen, weiterhin eine spätgotische Messglocke an schmiedeeisernem Halter.


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Alpen - Veen Orgelempore der St. Nikolauskirche


Zum Inventar gehört auch ein Kelch von 1453, etwa 18 cm hoch, auf achtblätteriger Rose mit aufgelötetem Brustbild der heiligen Barbara und der Inschrift: Anno MCCCCLIII. Im Turm befinden sich drei Glocken. Die größte und die kleinste stammen aus dem Jahr 1630, die mittlere ist von 1416 mit der Inschrift: Anno MCCCCXVI. - Jhesus Maria is min naem.

Über dem Südeingang ist folgende Inschrift zu finden:

ANNO DOMINI MDCCCLXXVII IN RENOVATIONE TOTIUS ECCLESIAE AC TURRIS HIC LAPIS POSITUS EST LOCO VETUSTATE DISSOLUTI; CUI INSCRIPTUM ERAT. ANNO DOMINI MCCCCLVIII.

(Diese Informationen beziehen sich auf den Stand der Geschichte Juni 1891- durch die Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg hat sich die Bauweise des Hauses geändert.) [2]


Quellenangabe:


1.: Die Informationen zum Alpener Ortsteil Veen basieren auf dem Artikel Veen (Alpen) (Stand vom 16.03.2014) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB] für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

2.: Informationen zur Geschichte von Veen und der St. Nikolaus Kirche stammen aus" Die Kunstdenkmäler des Kreises Moers - Seiten 320/321 - im Auftrage des Provinzialverbandes der Rheinprovinz" - herausgegeben von Paul Clemen - Düsseldorf 1892 - Verlag Schwan!


Fotos aus Alpen-Veen