Grefrath - Abtei Mariendonk
Überblick
Die Abtei Mariendonk befindet sich im Grefrather Ortsteil Mülhausen in der Nähe zur Stadt Kempen. Es ist ein Kloster der Benediktinerinnen, das um 1900 von Holland aus gegründet wurde. 1948 wurde das Kloster zur Abtei erhoben. Die Schwestern leben nach den Regeln des hl. Benedikt (480 - 547). Benedikt von Nursia wurde im Jahre 480 in Nursia bei Perugia (Italien) geboren. Benedikt war ein Einsiedler und Abt. Er lebte in der Zeit des Übergangs von der Spätantike zum Frühmittelalter. Auf ihn geht das nach ihm benannte benediktinische Mönchtum zurück. Benedikt gründete das erste Benediktinerkloster in Montecassino. Er verstarb daselbst am Gründonnerstag des Jahres 547. Papst Gregor der Große verfaßte im letzten Jahrzehnt des 6. Jahrhunderts eine Lebensbeschreibung des Heiligen, die als die einzige gültige Quelle über das Leben von Benedikt gilt.
Geschichte
Die Gründung des Klosters Mariendonk an der Grenze der Kreise Viersen und Kleve ist eng mit der allgemeinen Geschichte des ausgehenden 19. Jahrhunderts verbunden. Für die Klöster war vor allem das "Gesetz, betreffend die geistlichen Orden und ordensähnlichen Kongregationen der katholischen Kirche" von 1875 entscheidend, denn in ihm wurden alle Klöster in Preußen aufgelöst, mit Ausnahme derer, die sich der Krankenpflege widmeten. Das Kloster hatte große Anziehungskraft auf junge Frauen und wuchs sehr schnell. In dieser Situation erfuhren die Schwestern, dass Frau Johanna Stieger (1848-1904) in der Nähe von Kempen bereit sei, ein Grundstück sowie Geld zum Bau eines Klosters zu schenken.
Aufbau des Klosters
Am 23. Oktober 1900 kam die neue Priorin, Mutter Ursula Kleberg, mit 22 Schwestern aus Driebergen nach Mariendonk. Um eine materielle Grundlage zu schaffen und die Ernährung der Gemeinschaft zu sichern, wurde bald mit dem Aufbau einer kleinen Landwirtschaft begonnen. Die Stickerei, die die Schwestern auch betrieben, brachte nur gelegentlich Einnahmen, und die Hostienbäckerei begann langsam seit 1914. Am Ende des ersten Weltkrieges lebten etwa 40 Schwestern in Mariendonk. Die Gründungspriorin, Mutter Ursula Kleberg, führte weiterhin die Gemeinschaft. Mit der Auflage, für das Militär Näh- und Stickarbeiten zu übernehmen, wurde das Kloster nicht geschlossen, jedoch wurden größere Bereiche des Hauses zu Soldaten- und später zu Flüchtlingsunterkünften erklärt.
...nach dem Zweiten Weltkrieg....
1946 fand die Wahl von Sr. Felicitas Berg (1909 - 1989) zur Priorin statt. Sie konnte auf Wunsch der Gemeinschaft und nach gründlicher Vorbereitung durch den Spiritual, d.h. religiösen Berater, P. Dr. Hermann Keller, Beuron (Spiritual von 1946-1970) die Umwandlung von einem Kloster der Ewigen Anbetung zur ursprünglich monastischen Form einer Abtei vollziehen. 1948 erfolgte die Bestätigung der neuen Konstitutionen durch Rom und die offizielle Erhebung zur Abtei. Am 24. Juni wurde die bisherige Priorin Felicitas Berg zur ersten Äbtissin geweiht. Die Abtei wählte den Namen Mariendonk, eine Donk ist ein erhöhter Platz in einer Sumpflandschaft. Am 24. Oktober 1950 erfolgte die Weihe der inzwischen umgebauten, jetzt der Öffentlichkeit zugänglichen Kirche sowie Benedizierung (Segnung) der ebenfalls umgebauten Krypta.
1961 war die Errichtung des dringend notwendigen Neubaus mit Bibliothek, Gästezimmern sowie Arbeitsräumen für die Stickerei und der als neuen Arbeitsbereich hinzugekommenen Weberei beendet. Im Neubau gab es nun auch mehr Platz für die wissenschaftliche Arbeit an der altlateinischen Bibel, der sogenannten Vetus Latina. Die erst durch das II. Vatikanum kirchenrechtlich mögliche volle Eingliederung der Laienschwestern in den Konvent wurde 1968 vollzogen; die Aufhebung der Trennung von Laien- und Chorschwestern war jedoch bereits seit langem ein Wunsch eines großen Teiles des Konventes.
1982 wurde Sr. Luitgardis Hecker zur Äbtissin geweiht, nach dem altersbedingten Rücktritt von Mutter Felicitas. 1984 wurde unter ihrer Leitung die Gästekapelle umgestaltet, so dass Gäste nun gemeinsam mit dem Konvent an der Eucharistiefeier und dem Chorgebet teilnehmen können. Im Juli 2005 wurde Mutter Christiana (* 1957, Dr. theol.) zur Äbtissin geweiht, nachdem Mutter Luitgardis aus Altersgründen zurückgetreten war. 2008 besteht der Konvent aus 36 Schwestern mit ewiger Profess, einer Klausuroblatin, drei Schwestern mit zeitlicher Profess sowie einer Postulantin.
Spiritualität
Die Liturgie in der Abtei Mariendonk ist geprägt von längeren Lesungen aus dem Alten und Neuen Testament. Außer der Schrift wird in der Liturgie nur aus den Werken der Kirchenväter vorgelesen. Für die Spiritualität der Gemeinschaft von Mariendonk ist seit vielen Jahrzehnten das Schriftverständnis der Kirchenväter, also der Theologen aus den ersten sechs Jahrhunderten nach Christi Geburt, ein besonderer Schwerpunkt. Neben den Lesungen aus der Bibel sind ihre Bibelkommentare die einzigen Texte, die während der Messe und des Stundengebets gemeinsam gehört werden. Einzelne Schwestern haben auch wissenschaftliche Arbeiten zu Origenes und anderen Kirchenvätern veröffentlicht.
Neersdommer Mühle
In direkter Nachbarschaft zur Abtei Mariendonk befindet sich die ehemalige Neersdommer Mühle. Sie liegt direkt an der Niers, die hier und an der Abtei Mariendonk gemächlich vorbeifließt. In etwa 250 Meter Entfernung von hier in südlicher Richtung an der Landstraße Liekweg steht das noch gut intakte historische Wehr, das den Zufluß der Bäche in der Umgebung in die Niers regelte. Die Mühle befand sich schon im 14. Jahrhundert im Besitz der Herzöge von Geldern. Diese verkauften die Mühle und das Gut an den Erzbischof von Köln. Heute ist die Mühle nicht mehr erkennbar, ein Bauernhof hat ihren Platz eingenommen und in den Hofgebäuden werden heute Champignons gezüchtet.
Mühlen am Niederrhein und im Ruhrgebiet
- Steprather Mühle in Geldern-Walbeck
- Kokermühle in Geldern-Walbeck
- Willicksche Mühle in Geldern-Kapellen
- Vernumer Mühle in Geldern-Vernum
- Ehemalige Stadtmühle in Geldern
- Burgmühle am Burgwall in Brüggen
- Borner Mühle in Brüggen-Born
- Lüthemühle in Nettetal-Breyell
- Leuther Mühle in Nettetal-Leuth
- Stammenmühle in Nettetal-Hinsbeck
- Gartroper Mühle in der Gemeinde Hünxe
- Susmühle in Goch
- Neesrdommer Mühle bei Grefrath
- Galerieturmwindmühle in Kalkar
- Stendener Mühle im Kerkener Ortsteil Stenden
- Turmmühle in der Stadt Kempen
- Kastenbockmühle in Kempen-Tönisberg
- Elfrather Mühle in Krefeld-Traar
- Mühle Donsbrüggen im Klever Ortsteil Donsbrüggen
- Mühle Keeken im Klever Ortsteil Keeken
- Stadtmühle in Kranenburg
- Herrlichkeitsmühle in Issum
- Turmwindmühle in Isselburg-Anholt
- Turmwindmühle in Isselburg-Vehlingen
- Rheurdter Mühle in Rheurdt
- Gomman'sche Mühle in Sonsbeck
- Tissen-Mühle in Straelen-Herongen
- Paesmühle bei Straelen
- Wassermühle Haus Caen bei Straelen
- Vlassrather Mühle bei Straelen
- Baerler Mühle und Lohmühle in Duisburg-Baerl
- Morians Mühle in Duisburg-Neumühl
- Kiebitzmühle in Duisburg-Marxloh am Schwelgernpark
- Sandmühle in Duisburg-Huckingen
- Ölmühle in Düsseldorf-Angermund
- Windmühle Dong in Neukirchen-Vluyn
- Turmwindmühle Rayen in Neukirchen-Vluyn
- Brempter Mühle in Niederkrüchten-Brempt
- Rindersberger Mühle in Essen-Kettwig
- Deiler Mühle in Essen-Kupferdreh
- Baumeistermühle in Oberhausen
- Brahm'sche Mühle in Oberhausen-Holten
- Hiesfelder Wassermühle in Dinslaken-Hiesfeld
- Hiesfelder Windmühle in Dinslaken-Hiesfeld
- Wassermühle Haus Wohnung in Voerde-Möllen
- Alte Mühle - Haus Storchennest in Voerde-Götterswickerhamm
- Angermühle in Ratingen
- Auermühle in Ratingen
- Ossenberger Mühle in Rheinberg-Ossenberg
- Pulverturm (Mühlenturm) in Rheinberg-Orsoy
- Kriemhildmühle in Xanten
- Siegfriedmühle in Xanten
- Wisseler Mühle (Huismanns Mölle) in Kalkar-Wissel
Kempener Grenzsteinweg
Die Hofanlage - es handelt sich um eine 4-flügelige Backsteinanlage - stammt im wesentlichen aus dem 18./19. Jahrhundert. Eine Besonderheit ist der Torbau der Hofanlage, der über der Einfahrt ein Wappen besitzt. Die Anlage steht seit dem Jahr 1984 unter Denkmalschutz. Auch der Kempener Grenzsteinweg präsentiert hier seine Station 3 - Neersdommer Mühle - und kann mit einem Grenzstein aus dem Jahre 1786 aufwarten. Hier verlief einst die Grenze zwischen dem Kurfürstentum Köln und dem Herzogtum Geldern. Zwei Tafeln veranschaulichen den Grenzverlauf und geben Hinweise zur früheren Grenzmarkierung.
Niederrheinisches Freilichtmuseum
Das Niederrheinische Freilichtmuseum ist ein Regionalmuseum für bäuerliche und handwerkliche Kultur des mittleren Niederrheins und befindet sich in Grefrath unweit der Eissporthalle. Herzstück des Ausstellungsgeländes ist die Dorenburg, deren Geschichte bis in das 14. Jahrhundert zurückreicht. Im Burggebäude selber sind Ausstellungsstücke zur bürgerlichen und adligen Wohnkultur des Niederrheins zu sehen...
Weitere Informationen zur Dorenburg und zum Freilichtmuseum in Grefrath finden Sie hier...!
Ortsteil Oedt
1170 wird Oedt erstmals urkundlich als "Hude" erwähnt. Die Ortsbezeichnung Hude wandelte sich durch die Jahrhunderte zum heutigen Oedt. Um 1300 erbaute Dietrich Luf III. von Kleve, Graf von Hülchrath und Herr von Kervenheim und Oedt, das Wahrzeichen des Ortes, die Burg Uda. Die Burg wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach zerstört, aber immer wieder teilweise aufgebaut. 1794 kam Oedt, wie das gesamte Rheinland, unter französische Herrschaft, gehörte zum Rur-Departement und bildete eine eigenständige Mairie (Bürgermeisterei) im Kanton Kempen....
Weitere Informationen zum Grefrather Ortsteil Oedt finden Sie hier....!
Quellennachweis:
Die Informationen zur Geschichte der Abtei Mariendonk basieren auf dem Artikel Abtei Mariendonk (Stand vom 31.08.2008) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
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Weitere Informationen zur Abtei Mariendonk bei Grefrath finden Sie hier....!