Krudenburg
Überblick
Krudenburg und Drevenack sind Ortsteile der Gemeinde Hünxe im Kreis Wesel. Beide Orte sind ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer, Motorrad- und Radfahrer. Drevenack liegt rund 2 Kilometer nördlich von Hünxe und besitzt etwa 3.300 Einwohnern. Beide Hünxer Ortsteile werden im Westen eingegrenzt von der Bundesautobahn A3, im Norden von der Bundesstraße 58, im Osten von der Dinslakener Straße und im Süden von Verlauf der Lippe. Krudenburg grenzt am nächsten zum Fluss Lippe und ist als Treidelschifferdorf bekannt. Zu Drevenack gehört der an der Bundesstraße 58 liegende Ortsteil Peddenberg. Krudenburg zählt etwa 300 Einwohner.
Krudenburg
Schon bei der Fahrt nach Krudenburg begrüßt am Dorfeingang an der Wand eines Transformatorenhäuschens eine Zeichnung mit der Darstellung von zwei Männern, die an einem Seil ein Schiff ziehen und dem Textzusatz "Lippetreidler" die Besucher des romantischen Ortes. Bereits zur Zeit der Römer wurde die Lippe befahren. Über Jahrhunderte waren die Krudenburger das Bild getreidelter, das heißt mit Pferden flussaufwärts gezogener Segelschiffe gewohnt gewesen und hatten teilweise als Schiffer selbst von der Lippe gelebt. Ab 1362 wurde der Fluss bei Wesel ausgebaut, um ihn besser befahren zu können. Im 18. und 19. Jahrhundert wurden sogenannte Flachbodenschiffe gebaut, die auch bei niedrigem Wasserstand der Lippe "getreidelt" werden konnten.
Belegt ist der Transport von lippischem Eichenholz, von Salz aus Salzuflen, Sassendorf und Werl und von sogenannten "Münstersteinen" aus den Steinbrüchen bei Borken und in den Baumbergen. Wesel war Umschlagplatz für Waren des Rheinlandes für den westfälischen Raum und umgekehrt, besonders auch für die Niederlande. Bei Krudenburg war im Fluss eine Wassermühle verankert, die zuerst beiseitegeschoben werden musste, wenn Schiffe die Stelle passieren wollten. Seit dem Ende des 15. Jahrhunderts wurden Versuche unternommen, die Befahrbarkeit der Lippe zu verbessern. In den 1820er Jahren wurden Schleusen gebaut; in Krudenburg legte man einen Überwinterungshafen an.
Die Mühlenponte dort wurde 1827 beseitigt, die niedrige Krudenburger Brücke ein Jahr später. Hohe Zölle und Abgaben, die zunehmende Konkurrenz der Eisenbahn ließen die Lippeschifffahrt aber nach 1850 immer unwirtschaftlicher werden. Bereits 1876 gab es keine Handelsschiffe mehr auf der Lippe. Erst ab 1915 entstand wieder ein Schifffahrtsweg am nördlichen Rand des Ruhrgebietes, dann begannen die Arbeiten am Wesel-Datteln-Kanal, die erst 1931 endeten. Der Kanal verläuft wie der Datteln-Hamm-Kanal als Lippe-Seiten-Kanal Lippe südlich des Flusses, wobei die Lippe an zwei Stellen (z.B. in Dorsten) künstlich verlegt wurde.
In der Ortsmitte gegnüber der alten Schule befindet sich ein kleiner Parkplatz, wo Sie ihren Wagen abstellen können, um den Ort zu besichtigen. Am Wochenende dürfte es hier ziemlich eng werden. Am Eingang zum alten Dorfkern auf der linken Seite befindet sich die Krudenburg, ein ehemaliger Rittersitz, der nur von dieser Stelle aus einsehbar ist. An der künstlichen Mauer vor dem Grundstück, auf dem sich die Krudenburg befindet, ist ein Informationsschild mit einer Gravur des Hafens an der Lippe und des alten Dorfkerns mit allen Häusern und den Namen der damaligen Bewohner angebracht. Eine kleine, gepflasterte Straße führt durch diesen reizvollen Bereich. Im Dorfkern gab es mal mehrere Gasthäuser, leider alle geschlossen. Als Ersatz gibt es die Dudel Bude Krudenburg, wo Sie sich vor oder nach einer Besichtigung, Wanderung, Fahrradtour etc. stärken und erfrischen können.
Hünxe
Die Ortschaft Hünxe wurde als "de Hungese" im Jahre 1092 zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt. Aber schon zu früheren Zeiten war das untere Lippetal Siedlungsland. Das beweisen die hier häufigen Bodenfunde in vorgeschichtlichen Gräbern aus der jüngeren Steinzeit (um 2000 v. Chr.) und der älteren Bronzezeit (um 1500 v. Chr.). Archäologen haben in Bruckhausen und Bucholtwelmen Reste von Häusern, die vor etwa 2500 Jahren gebaut wurden, freigelegt. In der Gemeinde Hünxe gibt es einige historische Bauwerke, die eindrucksvoll....
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Drevenack
Die ersten Zeugnisse der Drevenacker Geschichte sind etwa 2600 Jahre alt. Bei Baggerarbeiten fand man die Reste von verbrannten Gebeinen und Tonscherben, die restauriert worden sind und sich im Rheinischen Landesmuseum in Bonn befinden. Urkundlich wird Drevenack zu ersten Mal Anfang des 14. Jahrhunderts im liber valoris erwähnt. Der Liber valoris, (Liber Valoris ecclesiarum Coloniensis dioceses - übersetzt: Werte-Buch der Kirchen der Diözese Köln), war ein Steuerverzeichnis der Kölner Erzbischöfe. Das Verzeichnis enthält Angaben über die Einkünfte sämtlicher kirchlicher Institutionen im Erzbistum Köln...
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Schloss Gartrop
Einer der schönsten Adelssitze in dieser Gegend ist das Wasserschloss Gartrop im Hünxer Ortsteil Gartrop-Bühl. Die Schlossanlage befindet sich in der Nähe der Landstraße zwischen Hünxe und Schermbeck-Gahlen in den Lippeauen im südlichen Bereich des Naturparks Hohe Mark-Westmünsterland. Aus der Siedlung der einstigen Schlossbediensteten entwickelte sich der heutige Ort Gartrop. Die Schlossanlage besteht aus einem barocken Herrenhaus, einer Vorburg und zwei Torhäusern....
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