Neukirchen-Vluyn - Bergwerkssiedlung Neue Kolonie
Überblick
Zusammen mit dem Bergwerk Friedrich-Heinrich in Kamp-Lintfort markiert das Bergwerk Niederberg die westliche Grenze des Ruhrbergbaus. Die ersten Pläne zur Gründung der Zeche gehen ins 19. Jahrhundert zurück, als der Bohrgesellschaft "Verein" das Feld gleichen Namens verliehen wurde. Aber erst die neu gegründete Niederrheinische Bergwerks-Gesellschaft mbH konnte das Vorhaben realisieren. In den Jahren 1912 und 1913 wurde mit dem Abteufen der ersten beiden Schächte begonnen. Eine regelmäßige Förderung wurde erst nach dem Ersten Weltkrieg aufgenommen. Südlich der Schachtanlage wurde mit dem Bau einer Werkssiedlung begonnen, die die bauliche Verbindung der Gemeinden Neukirchen und Vluyn bildete. Hieraus entstand später die Stadt Neukirchen-Vluyn.
Neue Kolonie
In den beiden folgenden Jahrzehnten baute die Niederrheinische Bergwerks-Gesellschaft Niederberg zur Großzeche aus. In den 1950/1960er Jahren wurde Niederberg erneut erweitert. In engem Zusammenhang mit der Bergwerksgeschichte steht natürlich die Bergarbeiter-Siedlung mit dem Namen "Neue Kolonie". Sie entstand nach den Prinzipien der Gartenstadt und weist in der Gesamtanlage und den Grundrissen eine überzeugende Gestaltung auf. Die "Neue Kolonie" entstand südlich des Bergwerks in den Jahren 1926 - 1930. Anders als bei der Alten Kolonie (liegt östlich der Zeche), die ab 1917 - 1925 gebaut wurde, errichtete man die Häuser der Siedlung "Neue Kolonie" in Form von zweigeschossigen Wohnblöcken.
Schaugiebel
Die Hauseingänge lagen an der Hofseite. Die Ställe zur Haltung von Kleintieren waren in der Hofmitte angelegt und der verbleibende Rest des Platzes wurde begrünt. Die Lage der Häuser und die Gestaltung der Innenhöfe ergab einen nach außen geschlossenen Siedlungsbereich, in dessen Höfen sich das Leben abspielte- damals wie heute. Der zurückhaltende Schmuck der Fassaden zeigt Elemente des Expressionismus. Besonders sehenswert ist das Ensemble der sechs Häuser mit ihren geschweiften Schaugiebeln am Beginn der Etzoldstraße.
Die Siedlungshäuser der "Neuen Kolonie" sind in Ziegelbauweise errichtet worden, ebenso wie ihre Vorgängersiedlung- vielleicht als Reminiszenz an die am Niederrhein vorherrschende Bauweise. Der Grund für die Errichtung der Zechensiedlungen "Alte Kolonie" (1917 - 1925) und "Neue Kolonie" (1926 - 1930) war der Zuzug vieler Arbeitskräfte aus Oberschlesien, die eigens für die Arbeit auf den Ruhrzechen angeworben wurden. Hier fanden sie nun auch eine neue Heimat. Die Siedlung Neue Kolonie (Fürmannstraße; Glatzerstraße; Hirschbergerstraße; Etzoldplatz; Etzoldstraße; Waldenburgerstraße;) befindet sich am Bendschenweg.
Information:
Adresse:
Siedlungen Niederberg
Neue Kolonie
Bendschenweg/ Fürmannstraße/ Fürmannsheck
47506 Neukirchen-Vluyn
Bergwerk Niederberg
Das Bergwerk Niederberg - auch Zeche Niederberg genannt - war ein ehemaliges Steinkohlen-Bergwerk in der Stadt Neukirchen-Vluyn. 1857 wurden mehrere Grubenfelder im Bereich der Gemeinden Neukirchen, Vluyn, Niephauserfeld, Kapellen und Moers unter dem Namen Verein konsolidiert. Die Eigentümer dieses Grubenfeldbesitzes gründeten im Jahre 1911 die Niederrheinische Bergwerks AG (N. B. A. G.) mit Sitz in Moers, später Neukirchen. 1912 begann man in der Dickscheheide zwischen Neukirchen und Vluyn....
Weitere Informationen zum Bergwerk Niederberg in Neukirchen-Vluyn finden Sie hier....!
Quellennachweis:
Die Informationen zur Geschichte der Zeche Niederberg und der Bergwerkssiedlung Neue Kolonie in der Stadt Neukirchen-Vluyn basieren auf dem Artikel Bergwerk Niederberg (Stand vom 27.07.2010) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
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Weitere Quellen: Infotafel in der Siedlung - Route der Industriekultur
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