Haus Fürth
Überblick
Das Haus Fürth im Korschenbroicher Stadtteil Liedberg im Rhein-Kreis Neuss im Bundesland Nordrhein-Westfalen ist die einzige erhalten gebliebene Wasserburg des Rheinlands in Fachwerkbauweise. Die mit Wassergräben geschützte Anlage bestehend aus Herrenhaus und Vorburg stammt aus dem 15. Jahrhundert. Sie ist aus einem befestigen Wohnhaus hervorgegangen und wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach erweitert und ergänzt. Eine Sanierung fand von 1958 bis 1964 statt. Haus Fürth gehört den Grafen Spee. Es befindet sich in Privatbesitz und wird bewohnt. Die Besichtigung (von außen) ist auf den Wegen rund um die Wasserburg erlaubt, der Innenhof darf allerdings nicht betreten werden! [1]
Haus Fürth
Denkmalbeschreibung
Das Gebäude wurde unter Nr. 090 am 23. Januar 1987 in die Liste der Baudenkmäler in Korschenbroich eingetragen.
Die ehemalige Wasserburg „Haus Fürth“ aus dem 16. Jahrhundert besteht aus dem Herrenhaus und den dazugehörigen Wirtschaftstrakten.
Das zweigeschossige Herrenhaus steht auf kreuzförmigem Grundriss. Die Flügel der Grabenseite sind in Fachwerk ausgeführt und besitzen abgewalmte Satteldächer. Bei dem Herrenhaus handelt es sich um den ältesten Gebäudeteil (16. Jahrhundert). Auf dem Gelände der ehemaligen Vorburg im Südosten des Herrenhauses liegen die Wirtschaftsgebäude aus dem 19. Jahrhundert, datiert im Torkeilstein mit der Jahreszahl 1833. Es handelt sich hier um eine klassische dreiflügelige Gutshofanlage bestehend aus Getreidescheune, Wirtschaftsscheune und Viehstall, die als schlichte Zweckbauten in Backstein aufgeführt wurden. Der Viehstall wurde 1960 modernisiert, einhergehend mit Veränderungen vor allem an der hofseitigen Fassade, die aber der Anlage keinen Abbruch tun. [1]
Hofanlage
Ebenfalls Bestandteil der Hofanlage ist die zentrale, überdachte Dungstätte als typisches Merkmal der geschlossenen Gutshofanlage. Im Südosten schließt sich noch eine ältere Fachwerkscheune in stumpfem Winkel an die Querscheune an (tlw. ehem. Gesindehaus). Die ehemalige Scheune und der Schweinestall sind teilweise zu Wohnzwecken umgebaut worden. Das Torhaus im Nordwesten der Anlage, auf den Grundmauern der ehemaligen Vorburg errichtet, besitzt im Mittelgiebel ein Allianzwappen aus Sandstein (Mirbach/Thun) mit der Jahreszahl 1895.
Fachwerkbau
Haus Fürth ist die letzte in Fachwerkbauweise aufgeführte Wasserburg des Rheinlandes. Das Herrenhaus wurde auf kreuzförmigem Grundriss errichtet. Die um die Erbauungszeit zeitgemäßen Treppengiebel sind heute noch erhalten. Der Fachwerkbau wurde auf massiven Sockeln aus Liedberger Sandstein errichtet. Die Anlage „Haus Fürth“ lässt noch das alte Bauprinzip der Zweiteiligkeit erkennen. Dem Herrenhaus im Nordosten schließt sich nach Südwesten das Gelände der Vorburg an, die einen großen Wirtschaftshof aufweist. [1]
Der heutige Wirtschaftshof ist für die Gesamtanlage von entscheidender Bedeutung, da er Typ und Ort der alten Vorburg weiterführt und somit die Zweiteiligkeit der Wasserburg „Fürth“ weiterhin veranschaulicht. Beide Teile der Burg werden von einem gemeinsamen Wassergraben von unregelmäßiger trapezähnlicher Form umgeben. Die gesamte Anlage „Haus Fürth“, bestehend aus dem Herrenhaus und den Wirtschaftsgebäuden, ist bedeutend im Sinne des § 2 Absatz 1 Denkmalschutzgesetz NRW. Für seine Erhaltung und Nutzung liegen siedlungsgeschichtliche, architekturgeschichtliche und wissenschaftliche Gründe vor. Als ehemaliges Ritterlehen Liedbergs hat „Haus Fürth“ auch eine große heimatgeschichtliche Bedeutung. [1]
Haus Raedt
Das Haus Raedt ist ein Wasserschloss am Kellereiweg in Liedberg, einem Stadtteil der nordrhein-westfälischen Stadt Korschenbroich im Rhein-Kreis Neuss. Es ist nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Haus Raedt in Vorst bei Tönisvorst. Das Gebäude wurde in der Mitte des 18. Jahrhunderts erbaut und unter Nr. 082 am 23. September 1985 in die Liste der Baudenkmäler in Korschenbroich eingetragen. Als erster Belehnter wird 1204 Johann von Rode genannt. 1373 ist Werner von Rode auf Haus Raedt erwähnt, der zur „Gesellschaft von den fahlen Pferden“ gehörte, einem Zusammenschluss von Raubrittern. Die Burg gehörte zum Amt Liedberg. Ab 1538 gehörte das Haus dann Heinrich Wolff-Metternich. Die Familie besaß das Gut bis 1920. Freiherr Johann Adolf Wolff Metternich zur Gracht (1592 – 1669), kurkölnischer und kurbayerischer Geheimer Rat, Hofmarschall und Oberstkämmerer, ließ von 1654 bis 1657 das ursprünglich mittelalterliche, von Wassergräben umgebene Burghaus durch ein neues Haus ersetzen.
Seine Nachkommen verkauften 1920 Haus Raedt an einen Holzhändler. Das Wasserschloss ist im Maison-de-plaisance-Stil erbaut. Das schlichte ländliches Herrenhaus ist ein zweigeschossiger Backsteinbau in sieben Achsen mit flachen Segmentbogenfenstern mit Sandsteinrahmungen. An den Ecken im Ziegelbau hervortretende Quadervortäuschungen, in der Mitte ein Portal mit Sandsteinrahmung, darüber das Wappen von Franz–Josef Graf von Wolff-Metternich und Theresia von Gymnich (Heirat 1737). Das Dach ist ein verschiefertes Mansarddach. Die zum Anwesen gehörigen Scheunentrakte sind modern. [2]
Kultur und Sehenswürdigkeiten in Korschenbroich
- Schloss Myllendonk- ein Wasserschloss, dessen Wurzeln im Mittelalter liegen und das gotische und barocke Bauteile aufweist;
- Schloss Liedberg - eine der wenigen Anlagen am Niederrhein, die als Höhenburg erbaut wurde;
- Haus Fürth (15. Jahrhundert) bei Liedberg, eine Wasserburg in Fachwerkbauweise;
- Haus Glehn („Fleckenhaus“) - eine Wasserburg der Renaissance;
- Mühlenturm – Wehr- und Wohnturm aus dem 9. Jahrhundert in Liedberg- das älteste Gebäude in Korschenbroich;
- Die Jüdischen Friedhöfe in Pesch an der Donatusstraße und in Glehn an der Bendstraße;
- Die katholische St.-Andreas-Kirche im Stadtkern von Korschenbroich existierte schon im Mittelalter;
- Rittergut Birkhof - ein typisch im rheinischen Raum vorherrschendes geschlossenes Hofgeviert bei Lüttenglehn;
- Der Kuhlenhof, ein Wohngebäude an der Mühlenstraße von 1566;
- Die ehemalige Vikarie an der Regentenstraße – eines der ältesten Wohngebäude in Korschenbroich;
- Kriegerdenkmal - in der ehemals selbständigen Gemeinde Glehn auf dem Vorplatz der katholischen Pfarrkirche St. Pankratius;
- Matthias-Hoeren-Denkmal von Dieter Patt (ehem. Landrat und Künstler) vor dem Matthias-Hoeren-Platz im Stadtteil Korschenbroich;
- Der K-Läufer von Dieter Patt (ehem. Landrat und Künstler) vor der Sparkasse in Korschenbroich. Eine stattliche 1,5 Tonnen schwere und 2,50 Meter hohe Skulptur aus Eisen, die für Korschenbroich und die Großveranstaltung „City-Lauf“ steht;
Quellennachweis:
1.: Die Informationen zur Geschichte von Haus Fürth basieren auf dem Artikel Haus Fürth (Stand vom 13.11.2020) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
2.: Die Informationen zum Haus Raedt in Liedberg stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 09.10.2022.
Die Fotos "Haus Raedt - Autor: Käthe und Bernd Limburg" - "Haus Fürth - Autor: Klaus Graf" werden unter den Bedingungen der Creative Commons "Attribution 2.0 [24 KB]
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