Stadt Korschenbroich

Überblick

Die Stadt Korschenbroich befindet sich am Niederrhein im Bundesland Nordrhein-Westfalen und gehört zum Rhein-Kreis Neuss. Korschenbroich liegt zwischen den Ballungsräumen Mönchengladbach, Krefeld und Düsseldorf und ist Teil der Metropolregion Rhein-Ruhr. Die Stadt präsentiert sich Besuchern und Bewohnern als moderne Stadt mit hoher Wohn- und Freizeitqualität. Sie besitzt einige auf das gesamte Stadtgebiet verteilte ehemalige Adelssitze und viele Sehenswürdigkeiten, die einen Besuch dieser im grünen liegenden Stadt lohnen. Hierbei können Sie die Geschichte der Stadt erfahren, deren Ursprünge bis auf das 12. Jahrhundert zurückzuführen sind.
Stadt Korschenbroich

So sind in Korschenbroich noch viele „Zeugen der Vergangenheit“ erhalten: Mehrere Kirchen, Bürgerhäuser, Fachwerkhäuser, ehemalige Höfe und auch Mühlen dokumentieren die Historie der gewachsenen Stadt, die sich aus den früher selbstständigen Gemeinden Korschenbroich, Pesch, Glehn, Kleinenbroich und Liedberg zusammensetzt. Die älteste überlieferte Form des Namens Korschenbroich stammt aus dem Jahre 1127 und lautet Crismeke, 1130 heißt es Kirsemig, 1280 Kirsmec, 1341 in hochdeutscher Lautung Kirsmich. Diese Namensform wurde im Laufe der Zeit in unterschiedlicher Schreibung beibehalten, bis sie durch Korschenbroich ersetzt wurde. Es wird vermutet, dass die Namen Crismeke und Cirsmich aus dem Wort Kirsche abgeleitet werden können. Der römische Feldherr Lukullus (* 117 v. Chr.; † 56 v. Chr.) brachte die Kirsche (lat.: cerasus) aus Kleinasien nach Europa. Cirsmich könnte somit die Wortbedeutung Kirschenfeld oder Kirschenmark haben. [1]
Geographie

Das Stadtgebiet von Korschenbroich liegt am linken Niederrhein in der Tiefebene der Niederrheinischen Bucht. Westlich grenzt es an die Niers, die den Grenzfluss zu Mönchengladbach bildet. Die Landschaft ist geprägt von Bruchwald, Auen, Wiesen und Ackerland. Trotz der zunehmenden Besiedlung hat Korschenbroich seinen ländlichen Charakter in den Ortsteilen bewahrt. In den von Bruchlandschaft geprägten Ortsteilen mit der Namensendung -broich und auch im Stadtteil Kleinenbroich sind die Grundwasserstände sehr hoch. Die Geländeoberfläche im Stadtgebiet fällt generell in nördliche Richtung ab, sie liegt im Süden im Mittel bei rund 60 m ü. NN in Rubbelrath (höchster Punkt: Quarzitkuppe Liedberg 80 m ü. NN), im Norden, am Nordkanal, bei rund 37 m ü. NN. [1]

Entlang des Süd-Nord verlaufenden Jüchener Baches, der Niers und des Trietbachs sowie deren Nebenbächen sind Eintalungen ausgebildet, die sich insbesondere im Norden des Stadtgebietes – an der Niers, dem Trietbach und dem Nordkanal – zu breiten Niederungen ausdehnen, wie z. B. beim Niersbruch, Raderbroicher Busch (nördlich Raderboich) und Hoppbruch (südlich Korschenbroich). Im Stadtgebiet Korschenbroich werden etwa 68,1 % der Gesamtfläche landwirtschaftlich genutzt, 21,7 % entfallen auf Siedlungs-, Gewerbe- und Verkehrsflächen, 7,2 % auf Waldflächen, 1,6 % auf Erholungsflächen und 1,2 % auf Wasserflächen (Stand 1998). [1]
Geschichte

Heute zählen zu Korschenbroich folgende fünf Stadtteile: Korschenbroich, Kleinenbroich, Glehn, Liedberg und Pesch. In diesen Stadtteilen befinden sich teilweise weitere Ortschaften. Diese sind Korschenbroich mit Herzbroich, Herrenshoff, Neersbroich, Trietenbroich und Raderbroich; Lüttenglehn, Epsendorf, Scherfhausen und Schlich in Glehn; Steinhausen, Drölsholz und Steinforth-Rubbelrath in Liedberg. Archäologische Funde am Fuß des Liedbergs im Stadtgebiet von Korschenbroich deuten auf Werkzeuge aus der frühen Altsteinzeit. Mit Sicherheit gehören aber Faustkeile und Klingen in die spätere Altsteinzeit. Dieser Fundplatz von Geräten von Neandertalern, die vor etwa 100.000 Jahren lebten, ist bisher im Rhein-Kreis Neuss einmalig. Die nächsten Zeugnisse menschlicher Anwesenheit kommen aus der mittleren Steinzeit (9.–5. Jahrhundert vor Chr.). Messerchen, Schaber und Klingen wurden dicht an der Niers und an der Triet gefunden. Sie stammen von Menschen, die vor allem als Jäger, Fischer und Sammler ihre Nahrung erwarben. [1]

Römische Funde auf dem Gebiet der ehemaligen Gemeinden Korschenbroich und Pesch weisen auf eine frühe Besiedlung der Region hin. So wurde im Feld zwischen Korschenbroich und Raderbroich eine villa rustica freigelegt, bei der die Fundamente und Reste der Fußbodenheizung (Hypokausten) noch vorhanden waren. Im 12. Jahrhundert wurden die Herren von Myllendonk erwähnt. Dabei handelte es sich zunächst um ein Lehen der Herzöge von Geldern und ging später als Lehen an die Herzöge von Jülich über. Das Gebiet der Herren von Myllendonk war mit dem Gebiet der späteren Gemeinde Korschenbroich identisch. [1]

Im Jahre 1700 wurde die Herrschaft Myllendonk reichsunmittelbar. 1794 wurde Korschenbroich von den Franzosen besetzt und 1815 kam der Ort an das Königreich Preußen. Im Jahre 1816 wurde die Gemeinde Korschenbroich mit den Ortschaften Korschenbroich, Trietenbroich, Neersbroich, Herrenshoff, Herzbroich, Raderbroich, Engbrück und Fragenhütte gebildet. Sie bildete 1929 mit der Gemeinde Pesch das Amt Korschenbroich im Landkreis Grevenbroich-Neuß. Das Amt Korschenbroich wurde am 31. Dezember 1974 aufgelöst. Am 1. Januar 1975 wurde das Amt Korschenbroich aufgelöst und die Gemeinde Pesch eingegliedert.

Des Weiteren die Gemeinde Liedberg mit den Ortschaften Steinhausen, Drölsholz, Steinforth und Rubbelrath und die Gemeinde Glehn mit den Ortschaften Lüttenglehn, Epsendorf, Scherfhausen und Schlich. Die Gemeinden Liedberg und Glehn hatten noch bis zum 31. Dezember 1974 das Amt Glehn gebildet. Das Gut Bickhausen kam an die Stadt Grevenbroich. Außerdem wurde auch die Gemeinde Kleinenbroich eingemeindet, mit Ausnahme von Eschert, das seither zur Stadt Willich gehört. Von der ehemaligen Stadt Rheydt erhielt die Gemeinde Korschenbroich die Westseite der Jahnstraße in Steinhausen. Am 1. Januar 1981 wurden der Gemeinde Korschenbroich die Stadtrechte verliehen. Die Einwohnerzahl in der Stadt Korschenbroich liegt bei etwa 35 000. [1]
Kultur und Sehenswürdigkeiten in Korschenbroich
- Schloss Myllendonk- ein Wasserschloss, dessen Wurzeln im Mittelalter liegen und das gotische und barocke Bauteile aufweist;
- Schloss Liedberg - eine der wenigen Anlagen am Niederrhein, die als Höhenburg erbaut wurde;
- Haus Fürth (15. Jahrhundert) bei Liedberg, eine Wasserburg in Fachwerkbauweise;
- Haus Glehn („Fleckenhaus“) - eine Wasserburg der Renaissance;
- Mühlenturm – Wehr- und Wohnturm aus dem 9. Jahrhundert in Liedberg- das älteste Gebäude in Korschenbroich;
- Die Jüdischen Friedhöfe in Pesch an der Donatusstraße und in Glehn an der Bendstraße;
- Die katholische St.-Andreas-Kirche im Stadtkern von Korschenbroich existierte schon im Mittelalter;
- Rittergut Birkhof - ein typisch im rheinischen Raum vorherrschendes geschlossenes Hofgeviert bei Lüttenglehn;
- Der Kuhlenhof, ein Wohngebäude an der Mühlenstraße von 1566;
- Die ehemalige Vikarie an der Regentenstraße – eines der ältesten Wohngebäude in Korschenbroich;
- Kriegerdenkmal - in der ehemals selbständigen Gemeinde Glehn auf dem Vorplatz der katholischen Pfarrkirche St. Pankratius;
- Matthias-Hoeren-Denkmal von Dieter Patt (ehem. Landrat und Künstler) vor dem Matthias-Hoeren-Platz im Stadtteil Korschenbroich;
- Der K-Läufer von Dieter Patt (ehem. Landrat und Künstler) vor der Sparkasse in Korschenbroich. Eine stattliche 1,5 Tonnen schwere und 2,50 Meter hohe Skulptur aus Eisen, die für Korschenbroich und die Großveranstaltung „City-Lauf“ steht;
Jüdische Gemeinde

Im Jahr 1933 lebten in Korschenbroich noch fünf jüdische Familien mit 21 Personen. Nicht alle konnten sich durch Emigration retten. Die letzten noch verbliebenen jüdischen Mitbürger wurden 1941 und 1942 in die Konzentrationslager Theresienstadt, Riga und Auschwitz deportiert. Bis zum Jahr 1959 befand sich außerdem eine Synagoge in Korschenbroich- allerdings kein großes Gebäude sondern ein Wohnhaus, das zur Synagoge umgebaut wurde. Diese wurde um 1938 verwüstet und diente im Zweiten Weltkrieg der Unterbringung französischer Kriegsgefangener. Nach Kriegsende wurden die Gebäude in der Mühlenstraße nicht mehr genutzt und verfielen, bis sie 1959 abgerissen wurden. Eind Gedenktafel weist heute auf den ehemaligen Standort der Synagoge hin.
Jüdischer Friedhof Pesch

Zur Beerdigung nutzte die jüdische Gemeinde den Friedhof in Pesch, einem Ortsteil der heutigen Stadt Korschenbroich. Die letzte Beerdigung auf dem jüdischen Friedhof in Pesch fand im Jahr 1940 statt. Zum Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus erinnern heute Stolpersteine vor den Häusern der ehemaligen jüdischen Mitbürger, die hier lebten und wirkten. Die Liste der Stolpersteine in Korschenbroich enthält alle Stolpersteine, die im Rahmen des gleichnamigen Projekts von Gunter Demnig in Korschenbroich verlegt wurden. [2]
Schloss Myllendonk

Das Schloss Myllendonk befindet sich im Korschenbroicher Ortsteil Herrenshoff in unmittelbarer Nähe der östlicjhen Stadtgrenze von Mönchengladbach. Bereits im 12. Jahrhundert wurden die Herren von Myllendonk erwähnt. Dabei handelte es sich zunächst um ein Lehen der Herzöge von Geldern und ging später als Lehen an die Herzöge von Jülich über. Das Gebiet der Herren von Myllendonk war mit dem Gebiet der späteren Gemeinde Korschenbroich identisch. Im Jahre 1700 wurde die Herrschaft Myllendonk reichsunmittelbar.....
Weitere Informationen zum Schloss Myllendonk im Korschenbroicher Ortsteil Herrenshoff finden Sie hier....!
Quellennachweis:

1.: Die Informationen zur Geschichte der Stadt Korschenbroich basieren auf dem Artikel Korschenbroich (Stand vom 14.07.2022) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
2.: „Jüdischer Friedhof Donatusstraße in Pesch”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-12456-20110623-9 (Abgerufen: 16. Oktober 2022)
Die Fotos "Kuhlenhof von 1566 - Autor: CaS2000" - "Jüdischer Friedhof Pesch - Autor: Käthe und Bernd Limburg" - "Jüdischer Friedhof Donatusstraße in Pesch (Korschenbroich) Außenansicht - Autor: ChJ95" werden unter den Bedingungen der Creative Commons "Attribution 2.0 [24 KB]
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