Leuth

Stadt Nettetal - Leuth
Stadt Nettetal - Leuth ...ehem. Rathaus...



Überblick

Stadt Nettetal - Leuth
Stadt Nettetal - Leuth Durchgang zum Neyenhof



Die ehemalige Gemeinde Leuth ist heute ein Stadtteil von Nettetal im Kreis Viersen in Nordrhein-Westfalen. Das frühere Grenzdorf liegt in der Nähe von Venlo (Niederlande) und ist ein staatlich anerkannter Erholungsort. Die großen Netteseen (Poelvenn, Schrolick, Wittsee) gehören zu Leuth und prägen gemeinsam mit dem Heide- und Waldgebiet Venloer Heide das Ausflugsgebiet in Nettetal und die vom Königsbach gespeiste „Kälberweide“ mit etwa 3,5 Hektar Wasserfläche. Der Autobahngrenzübergang „Schwanenhaus/A 61“ und der alte Grenzübergang „Schwanenhaus“ gehören ebenso zu Leuth sowie der „Grüne Grenzübergang Tor 9“. Leuth wurde am 1. Januar 1970 nach Nettetal eingemeindet.





Leuth

Stadt Nettetal - Leuth
Stadt Nettetal - Leuth Leuther Mühle - Mühlrad


Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1251. Das dörfliche Bild des bis ins 19. Jahrhundert bäuerlich geprägten Ortes ist weitgehend erhalten. Die „Kircheninsel“ des Ortskerns ist mit Kirche, Pfarrhaus, altem Rathaus und Neyenhof denkmalgeschützt. Die alte Grenzgemeinde ist mit der Geschichte der Herren von Krickenbeck, später die Grafen von Schaesberg, eng verbunden. Die Herren von Krickenbeck regulierten bereits im 13. Jahrhundert den Nettelauf. An der Nette ließen sie die Leuther Wassermühlen errichten. Gut erhalten ist die „Leuther Mühle“. Leuth bildete Jahrhunderte die Südgrenze des Herzogtum Geldern (Amt Krickenbeck) zum Herzogtum Jülich.


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Stadt Nettetal - Leuth Katholische Pfarrkirche St. Lambertus


Weiterhin gehörte der Ort bis 1930 zum Bistum Münster und zum Kreis Geldern, heute zum Bistum Aachen bzw. Kreis Viersen. Ein bemerkenswertes Bauwerk in Leuth ist die katholische Pfarrkirche St. Lambertus mit Kirchhof, eine dreischiffige Backsteinhallenkirche mit polygonalem Chor und vorgestelltem Westturm des 15. Jahrhunderts (1650/51 neu ummantelt). Sie ist Mittelpunkt des inselartigen Kerns von Leuth zusammen mit den unmittelbar benachbarten Hofanlagen und den umgebenden Frei- und Wegeflächen (Kirchhof, Fußwegen) und hat eine wichtige Silhouettenwirkung über den Ortskern hinaus. Die Pläne für den Kirchenneubau (1860/61) stammen vom Kölner Dombaumeister Vinzentz Statz.


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Stadt Nettetal - Leuth Grabstein auf dem Leuther Kirchhof


Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war der Kirchhof die Begräbnisstätte für Leuth. 1850 wurde, wie in dieser Zeit auf Grund neuer hygienischer Bestimmungen üblich, ein neues Friedhofsgelände außerhalb des alten Ortskerns erworben und schließlich 1860 auch in Gebrauch genommen. Als Zeugnisse der alten Friedhofsnutzung befinden sich noch mehrere Grabsteine des 17. und 18. Jahrhunderts auf dem Kirchhof. Der Kirchhof ist umgeben von einer zu großen Teilen noch alten Backsteinmauer, die auch den von der Johannes-Finken-Straße auf den Chor zuführenden Fußweg begleitet. Teile des Kirchhofes sowie der Fußweg von der Johann-Finken-Straße zum Kirchhof besitzen ein Kieselsteinpflaster; die Treppenstufen an diesem Fußweg sind aus Blaustein.


Stadt Nettetal - Leuth
Stadt Nettetal - Leuth Kirchhof
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Stadt Nettetal - Leuth ...altes Rathaus - Durchgang zur Kirche


Ebenfalls erwähnenswert ist das ehemalige Rathaus/Bürgermeisteramt von Leuth in der Dorfstraße 83. Es handelt sich um ein zweigeschossiges Backsteingebäude in fünf Achsen mit Holzblockgewänden und dunkelgrau gedecktem Krüppelwalmdach unmittelbar neben der Kirche, am Zusammentreffen der Straßen Locht, Hampoel und Dorfstraße. In der mittleren Achse befindet sich ein Tordurchgang mit Blausteintreppe zum dahinterliegenden Kirchhof. Eine seitliche Tordurchfahrt vermittelt zum Nachbargebäude Dorfstraße 84, mit dem zusammen es einen kleinen Platz rahmt. Interessant ist auch das zweigeschossige Backstein-Wohnhaus (Pfarrhaus) in der Johann-Finken-Str. 2, mit seitlichem eingeschossigem Wirtschaftsflügel mit Krüppelwalm nach vorne zur Straße, so dass sich vor dem Haus ein kleiner Wirtschaftshof erstreckt, in den auf der anderen Seite ein Vorbau des Haupthauses mit Zinnen als Dachabschluss ragt.


Katholische Pfarrkirche St. Lambertus

Stadt Nettetal - Leuth
Stadt Nettetal - Leuth Katholische Pfarrkirche St. Lambertus


Die Pfarre Leuth wird urkundlich erstmals im Jahre 1251 erwähnt. Der Bau des Turmes wird ins frühe 15. Jahrhundert datiert, das heute sichtbare Kirchenschiff im neugotischen Stil stammt aus dem Jahre 1861. Die Pläne erarbeitete der Kölner Dombaumeister Vinzenz Statz. Die drei Glocken wurden im 17. Jahrhundert gegossen. Die Kirche birgt zahlreiche Kunstschätze, von denen viele aus Stiftungen der Familie Neuwen und der Grafen von Schaesberg stammen. Das Schaesberger Wappen findet man am Hauptaltar, an der Kanzel und über dem Hauptportal. Als Rarität gelten die Fenster von Friedrich Baudri, Köln (1808 - 1874), und Eva-Maria Katzgrau, Aachen (nach 1947).


Neyenhof

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Stadt Nettetal - Leuth ...der Neyenhof...


Der Neyenhof befindet sich in der Johann-Finken-Str. 4. Es handelt sich hier um ein eingeschossiges Hallenhaus des 18. Jahrhunderts aus Backstein, an der Rückseite mit einer Putzfassade der Jahrhundertwende. Im Osten zwei korbbogige Einfahrten und die alte Fensteraufteilung, sie wurden im Zuge von Umbaumaßnahmen der 1980er Jahre wiederhergestellt. Der langgestreckte Baukörper, der den Fußweg zur Kirche begleitet, hat ein großflächiges, markantes Satteldach. Sie sind Zeugnis einer landschaftstypischen Hausform, das zusammen mit dem Pfarrheim und der Kirche den östlichen Teil des Kirchenbereichs prägt. Nach Henrichs/Finken war der Neyenhof 400 Jahre lang Leibbesitz der Leuther Pfarrer.


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Stadt Nettetal - Leuth Pfarrhaus


Ein bereichsprägendes Gebäude, bei dem der Denkmalwert geprüft werden muss, befindet sich in der Dorfstraße 81. Es ist ein großes zweigeschossiges, in sieben Achsen breit gelagertes Gebäude in städtebaulich bedeutender Lage gegenüber der Kirche, ein wichtiger Blickpunkt für die sich hier treffenden Straßen Locht, Dorfstraße, Buscher Weg. Ein breites Geschossgesims betont an der Fassade zusätzlich die Horizontale. Das Satteldach ist nach einer Restaurierung in den 1980er Jahren durch zwei straßenseitige Dachflächenfenster in seiner Geschlossenheit beeinträchtigt. Nach örtlichen Quellen war es um 1870 „Hotel zur Post“ und wurde um 1880 als Pferdepoststation genannt. Rückwärtig befinden sich noch ältere Wirtschaftsgebäude, wahrscheinlich einer Hofanlage des 18. Jahrhunderts. [1]


Leuther Mühle

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Stadt Nettetal - Leuth Mühlrad der Leuther Mühle


Zahlreiche Ausflüge unserer Familie führten jedes Jahr zum Hochzeitstag ins schöne Dorf Leuth und zur Leuther Mühle. Diese Besuche waren schon obligatorisch, denn sie waren einem bestimmten Programm unterworfen. Zuerst wurde das Café/Restaurant Leuther Mühle besucht und anschließend gewandert. In den letzten Jahren bis 2013 sind wir auch von hier aus mit dem Fahrrad unterwegs gewesen. Die Leuther Mühle ist eine Wassermühle mit unterschlächtigem Mühlrad und befindet sich etwa 1 Kilometer östlich von Nettetal-Leuth. Die Mühle liegt direkt an der Nette, die dort eine Höhe von ca. 40 m über NN hat, zwischen dem De Wittsee und dem Schrolicksee. Zahlreiche Wanderwege und auch Fahrradwege führen von hier aus durch das schöne Tal der Nette und auch die Orte in diesem Bereich - Leuth, Breyell, Hinsbeck und Kaldenkirchen - sind allesamt sehenswert.


Geschichte

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Stadt Nettetal - Leuth Leuther Mühle


Im 16. Jahrhundert gehörte die Leuther Mühle der Familie von Holthausen. Deren Rechtsnachfolger von Ketzgen auf Haus Clee in Burgwaldniel verpfändete die Mühle später mehrfach. Ab 1716 wurde die heutige Winkelhofanlage errichtet mit einem zweigeschossigem Wohnhaus und einem Wirtschaftsgebäude. Um 1800 gehörte die Mühle dem Grafen Schaesberg, dem auch bis zum Jahr 1988 das Schloss Krickenbeck gehörte. Zwischen den genannten Familien bestanden enge verwandtschaftliche Beziehungen. Bis zum Jahr 1932 wurde Öl aus Leinsamen erzeugt, bis 1966 wurde hier noch Getreide gemahlen. Nach der Schließung der Mühle blieben das Gebäude und die Mühleneinrichtung weitgehend erhalten.


Stadt Nettetal - Leuth
Stadt Nettetal - Leuth Nette und Mühlenkanal der ehem. Wassermühle


Die Leuther Mühle gilt als einzige Mühle an der Nette, die draußen noch ein intaktes Wasserrad aufweist und innen ein funktionstüchtiges Mahlwerk mit großem Holzgetriebe und Mahlsteinen und einen Kollergang. Im Jahr 1969 kaufte ein niederländischer Hotelier die Mühle, 1981 eine Leuther Familie. Letztere betrieb ein Restaurant/Café und ein Hotel. Im Januar 2014 meldete das Unternehmen Insolvenz an. Seit 2017 wird die Leuther Mühle als Seminarhaus betrieben. [2] Es gibt hier kein Café/Restaurant mehr, die Gebäude werden privat genutzt. Die Mühle kann nur von der Hinsbecker Straße aus besichtigt werden, von wo man das Mühlengebäude mit Mühlrad und die vorbeifließende Nette einsehen kann. [2]


Mühlen am Niederrhein und im Ruhrgebiet





Tourismus

Venlo - Ehemaliger Flughafen Venlo
Venlo - Ehemaliger Flughafen Venlo Kommandoleitstelle des Venloer Flughafens


Große Teile eines der ältesten Naturschutzgebiete Nordrhein-Westfalen, NSG „Krickenbecker Seen“ gehören zu Leuth. Aber nicht nur das an Fauna und Flora artenreiche Feuchtgebiet zwischen Kleinem de Wittsee, Schrolick und Poelvenn ist sehenswert. Auch die „Venloer- und Groote Heide“ zwischen Leuth, Herongen und Venlo mit dem über tausend Hektar großen Bereich des ehemaligen Fliegerhorst Venlo-Herongen ist Geschichts- und Erholungsraum. Der 1941 gebaute Tower wurde unter niederländischen Denkmalschutz gestellt. Auch auf deutscher Seite sind Ruinen ehemaliger Wärmehallen und Hangar erhalten und Rollwege noch gut erkennbar. In den Jahren 1941 bis 1945 als Nachtjagdflugplatzgebiet genutzt, ist das Gebiet ein großer deutsch-niederländischer Erholungsraum für Spaziergänger, Radfahrer, Rollerskater, Segel- und Modellflieger.

Weitere Informationen zum Bereich des ehemaligen Fliegerhorst Venlo-Herongen finden Sie hier....!


Kaldenkirchen

Stadt Nettetal - Kaldenkirchen
Stadt Nettetal - Kaldenkirchen Restauration-Quartier-Latin in der Bahnhofstraße


Kaldenkirchen ist ein Stadtteil von Nettetal im Kreis Viersen in Nordrhein-Westfalen und liegt direkt an der deutsch-niederländischen Grenze. Die älteste Urkunde, in der der Ortsname „Caldenkirken“ genannt wird, trägt die Jahreszahl 1206; sie dokumentiert eine Vereinbarung über die künftige Ehe zwischen Graf Gerhard IV. von Geldern mit der brabantischen Herzogstochter Margaretha. Der Name geht wahrscheinlich darauf zurück, dass die Pfarrkirche im Ort - erstmals erwähnt 1276....

Weitere Informationen zum Stadtteil Kaldenkirchen in Nettetal in Nordrhein-Westfalen finden Sie hier....!


Schloss Krickenbeck

Stadt Nettelal - Krickenbeck
Stadt Nettelal - Krickenbeck Gartenportal zum Schloss Krickenbeck


Ein Highlight in Nettetal ist das unweit der A 61 und der Grenze zu den Niederlanden liegende Schloss Krickenbeck in ansprechender grüner Umgebung. Der Gebäudekomplex besteht aus dem zu Beginn des 20. Jahrhunderts neu erbauten Schloss, einigen Wirtschaftsgebäuden und dem Ende der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts von der WestLB neu erbauten Hotel. Das vorherige Schloss war 1902 ein Opfer der Flammen geworden. Heute ist es ein Seminarhotel mit etwa 160 Zimmern für....

Weitere Informationen zum Schloss Krickenbeck in Nettetal in Nordrhein-Westfalen finden Sie hier....!


Stadt Nettetal

Stadt Nettetal - Leuth
Stadt Nettetal - Leuth Leuther Mühle


Eine der schönsten Gegenden am Niederrhein ist der Bereich um die Stadt Nettetal. Diese befindet sich im Bundesland Nordrhein-Westfalen im Regierungsbezirk Düsseldorf. Nettetal gehört zum Kreis Viersen und zählt etwa 42400 Einwohner, die sich auf eine Fläche von ca. 84 Quadratkilometer verteilen. Zur Stadt Nettetal gehören 6 Stadtteile: Breyell mit etwa 8400 Einw., Hinsbeck mit 4800 Einw., Kaldenkirchen mit 10.000 Einw., Leuth mit ca. 1.800 Einw., Lobberich mit 14.154 Einw. und Schaag mit 3800 Einwohnern.....

Weitere Informationen zur Stadt Nettetal in Nordrhein-Westfalen finden Sie hier....!


Quellenangabe:

Wappen von Leuth
Wappen von Leuth Foto: Wikipedia (gemeinfrei)


1.: Die Informationen zur Geschichte von Leuth basieren auf dem Artikel Leuth (Nettetal) (Stand vom 15.09.2018) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB] für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

2.: Informationen zur Leuther Mühle stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 03.08.2019!


Fotos aus Nettetal-Leuth