Stadt Kempen
Geschichte
Die Stadt Kempen liegt am linken Niederrhein im Westen des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Kempen gehört zum Kreis Viersen im Regierungsbezirk Düsseldorf. Die Stadt hat etwa 36 000 Einwohner, die in vier verschiedenen Stadtteilen leben: Kempen, Schmalbroich, St. Hubert und Tönisberg im äußersten Nordosten des Stadtgebietes. Die Stadt Kempen am Niederrhein wurde urkundlich erstmals um etwa 1280 erwähnt. Landesherr war bis 1794 der kurfürstliche Erzbischof von Köln. Im 15. Jahrhundert erlebte die Stadt eine wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit. Sie zählte damals ca. 4000 Einwohner. 1542 wurde Kempen niederrheinisches Zentrum der Reformation.
Ehemaliges Franziskanerkloster
Im Dreißigjährigen Krieg wird Kempen durch verbündete französische, hessische und weimarische Truppen erobert und zerstört. Nach dem Wiener Kongreß (1815) wird Kempen preußisch und Kreisstadt. Um die katholische Konfession gegen Andersgläubige zu erneuern, wurde 1627 - 1630 ein erstes Franziskanerkloster errichtet, dessen heute noch stehende "Paterskirche" - größte Hallenkirche am Niederrhein - erst 1640 fertig wurde. Mit Unterstützung des Kurfürsten Clemens August wurde das baufällige Kloster von 1746 bis 1748 erneuert und erweitert. Es bekam dabei die Grundzüge seiner heutigen Außengestalt. Dieser Neubau beruht vermutlich....
Weitere Informationen zum ehemaligen Franziskanerkloster in Kempen finden Sie hier....!
Kurkölnische Landesburg
Die von 1396 - 1400 errichtete Kurkölnische Landesburg war ein steinernes Symbol für die Herrschaft seines Bauherrn, des Kölner Erzbischofs Friedrich von Saarwerden (1370–1414). Sein Kreuz - Wappen prangt heute noch über dem Eingang. Hier residierte als Stellvertreter des Landesherrn ein adeliger Amtmann, der im Frieden für Recht und Ordnung und für die Verteidigung des Kempener Landes im Kriege sorgte. 1634 wurde das mittelalterliche Kastell mit seinen Schießscharten und kleinen Luken durch den Einbau großer Fenster zum wohnlichen Schloss.
Deutlich zu erkennen ist noch die Einfassung der Zugbrücke, über die 1642 hessische Landsknechte nach der Eroberung der Stadt Kempen auch die Burg stürmten. Von 1863 bis 1925 war hier das Gymnasium Thomaeum untergebracht. Davon kündet noch die Statue des Thomas von Kempen über dem Hauptportal. Von 1929 bis 1984 diente die Burg als Sitz der Kreisverwaltung und enthält nach deren Umzug nach Viersen unter anderem noch das Kreis- und Stadtarchiv.
Stadttore in Kempen
Der Peterturm ist der Rest des Petertores, durch das einst der Weg zur Kapelle St. Peter führte, dem ältesten Gotteshaus des Kempener Landes. 1980 stieß man auf die Fundamente des abgerissenen Parallelturmes und mauerte sie wieder auf. Zwischen den beiden Türmen stand ein Vortor, durch das man über eine Brücke zum Haupttor gelangte. Der Peterturm wurde wohl schon zum Ende des 15. Jahrhunderts errichtet. Die Inschrift aus dem Jahre 1522 deutet vermutlich auf eine spätere Reparatur. Von den vier Stadttoren, die früher den Zugang zur Stadt Kempen sicherten, ist nur noch der Torturm des Kuhtores erhalten. Seinen Namen hat es von einer alten Viehtrift, die zu den saftigen Weiden im nördlich gelegenen Bruch führte.
Die moderne Nikolausstatue über der Tordurchfahrt erinnert daran, dass man von hier zur Nikolauskapelle in Höhe der "Schloot" gelangte, einem Grenzübergang zum Herzogtum Geldern. Fromme Darstellungen an solchen Toren sollten der Andacht beim Verlassen der Stadt und der Abwehr von Gefahren wie Krieg und Pest dienen. Von 1896 bis 1898 wurde das Kuhtor zu seiner heutigen Gestalt umgebaut. An der unterschiedlichen Ziegelfarbe erkennt man noch deutlich, wo das 3. Obergeschoss mit seinen gotischen Türmen aufgesetzt wurde.
Turmmühle (Getreidemühle)
Im Jahre 1481 erbaut, diente die Turmmühle (ehemalige Getreidemühle) der sicheren Mehlversorgung im Falle einer Belagerung. In günstiger Windrichtung an der Südwestseite der Stadt entstand auf einer dreigeschossigen Unterbastion ein Mühlenturm mit einem Durchmesser von 8,70 Meter. Am 7. Februar 1642 schoss eine hessisch - französische Belagerungsarmee neben der Mühle eine Bresche in die Mauer und eroberte die Stadt. Die Namen "Hessenwall" und "Hessenring" erinnern heute noch daran. Zwischen 1773 - 1776 wurde die baufällig gewordene Wehrmauer abgebrochen und durch die hier noch stehende Schutzmauer ersetzt, um unliebsame Eindringlinge fernzuhalten. Mit den Trümmern füllte man den inneren Stadtgraben auf. Der Verlauf des Stadtgraben ist noch an der Vertiefung in der Grünanlage zu erkennen. So entstanden Grundstücke, die der Rat als Obst- und Gemüsegärten an die Bürger versteigerte. Der Erlös floss dem Vermögen des angrenzenden Straßenviertels zu.
Mühlen am Niederrhein und im Ruhrgebiet
- Steprather Mühle in Geldern-Walbeck
- Kokermühle in Geldern-Walbeck
- Willicksche Mühle in Geldern-Kapellen
- Vernumer Mühle in Geldern-Vernum
- Ehemalige Stadtmühle in Geldern
- Burgmühle am Burgwall in Brüggen
- Borner Mühle in Brüggen-Born
- Lüthemühle in Nettetal-Breyell
- Leuther Mühle in Nettetal-Leuth
- Stammenmühle in Nettetal-Hinsbeck
- Gartroper Mühle in der Gemeinde Hünxe
- Susmühle in Goch
- Neesrdommer Mühle bei Grefrath
- Galerieturmwindmühle in Kalkar
- Stendener Mühle im Kerkener Ortsteil Stenden
- Turmmühle in der Stadt Kempen
- Kastenbockmühle in Kempen-Tönisberg
- Elfrather Mühle in Krefeld-Traar
- Mühle Donsbrüggen im Klever Ortsteil Donsbrüggen
- Mühle Keeken im Klever Ortsteil Keeken
- Stadtmühle in Kranenburg
- Herrlichkeitsmühle in Issum
- Turmwindmühle in Isselburg-Anholt
- Turmwindmühle in Isselburg-Vehlingen
- Rheurdter Mühle in Rheurdt
- Gomman'sche Mühle in Sonsbeck
- Tissen-Mühle in Straelen-Herongen
- Paesmühle bei Straelen
- Wassermühle Haus Caen bei Straelen
- Vlassrather Mühle bei Straelen
- Morians Mühle in Duisburg-Neumühl
- Kiebitzmühle in Duisburg-Marxloh am Schwelgernpark
- Sandmühle in Duisburg-Huckingen
- Ölmühle in Düsseldorf-Angermund
- Windmühle Dong in Neukirchen-Vluyn
- Turmwindmühle Rayen in Neukirchen-Vluyn
- Brempter Mühle in Niederkrüchten-Brempt
- Rindersberger Mühle in Essen-Kettwig
- Deiler Mühle in Essen-Kupferdreh
- Baumeistermühle in Oberhausen
- Brahm'sche Mühle in Oberhausen-Holten
- Hiesfelder Wassermühle in Dinslaken-Hiesfeld
- Hiesfelder Windmühle in Dinslaken-Hiesfeld
- Wassermühle Haus Wohnung in Voerde-Möllen
- Alte Mühle - Haus Storchennest in Voerde-Götterswickerhamm
- Angermühle in Ratingen
- Auermühle in Ratingen
- Ossenberger Mühle in Rheinberg-Ossenberg
- Pulverturm (Mühlenturm) in Rheinberg-Orsoy
- Kriemhildmühle in Xanten
- Siegfriedmühle in Xanten
- Wisseler Mühle (Huismanns Mölle) in Kalkar-Wissel
Thomas von Kempen
Bei einem Rundgang durch die Stadt Kempen stößt man mehrmals auf den Namen Thomas von Kempen und auf dem Platz vor der Propsteikirche steht seine Statue zum Gedenken an den berühmtesten Sohn der Stadt. Thomas wurde um 1380 in Kempen geboren und sein Geburtshaus stand auf dem Kirchplatz ungefähr dort, wo heute das Haus "An St. Marien 11" steht. Er war der zweite Sohn des Handwerkers Johann Hemerken und seiner Frau Gertrud Kuyt, die vermutlich Lehrerin war. Bis zu seinem 12. Lebensjahr besuchte er die Lateinschule in Kempen. Dann verließ er Kempen, um in Deventer (Niederlande) die Stadtschule zu besuchen. Die Schule diente als Vorbereitungsanstalt für ein Universitätsstudium und lehrte hauptsächlich Grammatik, Logik, Ethik und Philosophie. Thomas blieb sieben Jahre in Deventer. 1399 ging er nach Zwolle (Niederlande) und trat dort in das Kloster auf dem St. Agnetenberg ein, in dem sein Bruder Prior war.
Thomas-Archiv
1406 legte Thomas die Gelübde zur Einhaltung der Ordensregeln des Heiligen Augustinus ab. Thomas blieb sein gesamtes restliches Leben in diesem Kloster und starb dort im hohen Alter am 25. Juli 1471. Er schrieb zahlreiche Bücher (ca. 38) u.a. sein berühmtes vierbändiges Werk "Die Nachfolge Christi", in dem er ein von Nächstenliebe geprägtes, demütiges, frommes Leben ohne weltlichen Besitz und Anspruch auf weltliche Anerkennung predigt. 1836 wurde in Kempen der Thomasverein gegründet, der das Andenken an den größten Sohn der Stadt pflegen wollte. Im vergangenen Jahrhundert gab es zwei weitere Gründungen: 1979 errichteten die Eheleute Heinrich und Christine Kiefer die Thomas-Stiftung und 1987 begründeten die Propsteipfarre, die Stadt Kempen und die Thomas-Stiftung gemeinsam das Thomas-Archiv, das sich im Kulturforum Franziskanerkloster befindet.
Quelle Kurzbiographie Thomas von Kempen: Stadt Kempen
Propsteikirche St. Mariae Geburt
Eine der Sehenswürdigkeiten in Kempen ist die Kirche der Propsteipfarre St. Mariae Geburt. Sie ist der Mittelpunkt und Hauptanziehungspunkt der schönen niederrheinischen Stadt. Ihre Baugeschichte und ihre zahlreichen Kunstwerke erzählen von den kulturellen Leistungen der Menschen vergangener Jahrhunderte und vom christlichen Glauben. Die Grundsteinlegung der Kirche geschah schon vor dem 12. Jahrhundert. In der Zeit von 1200 - 1482 wurde die ursprünglich romanische Kirche in mehreren Baubschnitten im gotischen Stil umgebaut und vergrößert. Zu Anfang des 14. Jahrhunderts wurden die Pfarrrechte von St. Peter auf die neue Kirche in der Stadtmitte übertragen, nachdem Kempen 1294 die Stadtrechte erhalten hatte. Um 1855 - 1860 erfolgte eine gründliche Restaurierung unter Pfarrer Anton Boes.
1935 wurde die Kirche zur Propsteikirche erhoben durch den Bischof von Aachen. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche durch Bomben zerstört und von 1946 - 1950 wiederaufgebaut. 1981 - 1993 wurde die Sanierung des gesamten Kirchengebäudes von außen und innen sowie die Restaurierung vieler Kunstwerke durchgeführt. Eine Besichtigung ist möglich zu den u.a. Zeiten und wegen der vielen Kunstschätze empfehlenswert.
Die Propsteikirche ist zu folgenden Zeiten geöffnet:
Dienstags und Freitags: 10.00 - 12.30 Uhr
Dienstags bis Freitags: 14.30 - 17.00 Uhr
Sonntags: 14.30 - 17.00 Uhr - 15.00 Uhr Kirchenführung
Evangelische Thomaskirche
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Evangelische Thomaskirche in Kempen. Im Jahr 2010 feierte die Ev. Kirchengemeinde das 100-jährige Bestehen der Thomaskirche an der Kerkener Straße. Die Geschichte der Ev. Gemeinde in Kempen ist allerdings viel älter und die Geschichte dieses Gebäudes ist zwangsläufig eng mit der Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde in dieser Stadt verbunden. Eingeweiht wurde die Kirche am 17. Juli 1910 und der Name geht zurück auf den größten Sohn der Stadt Kempen- Thomas a Kempis.
Gartenhaus
In den Jahren 1773 - 1776 wurde die baufällig gewordene Wehrmauer der Stadtbefestigung abgebrochen und durch das hier noch stehende Schutzmäuerchen ersetzt, um unliebsame Eindringlinge fernzuhalten. Mit den Trümmern füllte man den inneren Stadtgraben auf; sein Verlauf ist noch an der Vertiefung in der Grünanlage zu erkennen. So entstanden Grundstücke, die der Rat als Obst- und Gemüsegärten an die Bürger versteigerte. Der Erlös floß dem Vermögen des angrenzenden Straßenviertels zu. Wohlhabende Besitzer bauten sich Lusthäuser wie dieses hier. Nach getaner Arbeit nahm das Erdgeschoß die Geräte auf, und aus dem Fenster im ersten Stock betrachtete die Familie bei Kaffee und Kuchen das geleistete Werk.
Haus Nievenheim
Der Name dieses Hauses geht auf Konstantin von Nievenheim zurück. Im Jahre 1524 wurde das spätgotische Gebäude von Martin von Oedt erbaut. Erst nach 1626 erwarb es der Kempener Amtmann Konstantin von Nievenheim, nach dem es benannt ist. Von Nievenheim baute es zu seiner heutigen Gestalt um. Über dem Osteingang prangt heute noch sein Wappen, obwohl er hier wahrscheinlich nie gewohnt hat. Dies ist das erste ganz aus Stein errichtete Wohnhaus in der Stadt Kempen.
Kempen - Tönisberg
Das Dorf Tönisberg wurde erstmals um 1284 mit einem Vertrag von Vennebrugge (heute Vinnbrück) im Vorfeld der Schlacht von Worringen erwähnt. Mit der Gründung einer Kapelle im Jahre 1437 begann die Besiedlung des eigentlichen Dorfes. Hauptsächlich waren es Bauernhöfe, die das Bild des Dorfes prägten. 1529 wurde der Bezirk um die Kapelle selbständige Pfarre und man begann mit dem Bau einer eigenen Kirche. Von 1794 bis 1815 befand sich Tönisberg unter französischer Herrschaft....
Weitere Informationen zum Kempener Ortsteil Tönisberg finden Sie hier...!
Haus Bockdorf
Haus Bockdorf liegt im Südosten der Stadt Kempen am Krefelder Weg. Manchen ist es besser bekannt unter dem Namen "Gut Heimendahl", weil hier die Erzeugnisse aus der landwirtschaftlichen Produktion des Gutes verkauft werden. Es gibt einen Hofladen, wo diese Erzeugnisse verkauft werden und ein Hofcafé, in dem man sich entspannen kann und am Samstag findet in der Spinnstube das taditionelle Suppenessen statt. Der Betrieb ist von Montag bis Samstag geöffnet und bietet sich somit auch als lohnendes Ausflugsziel an.
Weitere Informationen zum Haus Bockdorf/Gut Heimendahl in Kempen finden Sie hier...!
Informationen:
Eine kleine Bildergalerie zur Stadt Kempen am Niederrhein finden Sie hierunter. Weitere Informationen zur Stadt Kempen finden Sie hier....!
Wanderer und Radler finden rund um Kempen nicht nur lohnende Ziele, sondern auch attraktive Wander- und Radwander-Routen und historische Hofanlagen wie z.B. Haus Velde, Haus Bockdorf und Haus Steinfunder.
Informationen:
Stadt Kempen
Buttermarkt 1,
47906 Kempen
Telefon: +49(0)2152-917237
Fax: +49(0)2152-917242
Internet: www.kempen.de/tourismus
Quellennachweis:
Die Informationen zur Geschichte der Stadt Kempen basieren auf dem Artikel Kempen (Stand vom 22.10.2010) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
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