Zeche Alstaden
Überblick
Die Anfänge der Zeche Alstaden an der heutigen Solbadstraße liegen im ehemaligen Dorf Alstaden unweit der Ruhr. Die Zeche war ein Steinkohlen-Bergwerk im südlichen Stadtgebiet von Oberhausen im heutigen Stadtteil Alstaden. Im südlichen Bereich um das Dorf Alstaden herum war man bei Probebohrungen fündig geworden. Eim Konsortium gründete 1854 die Mülheimer Bergbau-KG Albert de Gruyter & Co.. Sehr früh, bereits im Jahr 1855 wurde der erste Schacht unter dem Namen Swalmius niedergebracht. Nach schwierigen Abteufarbeiten (starke Wasserzuflüsse von der Ruhr) wurde der Schacht 1859 in Betrieb genommen und in Alstaden 1 umbenannt. Der Schacht wurde mit einem Malakowturm als Fördereinrichtung ausgerüstet.
Zeche Alstaden
Nach und nach entwickelte sich die Zeche wirtschaftlich. Im Jahr 1870 wurde 1 Kilometer westlich von Schacht 1 der Schacht 2 abgeteuft. Auch hier gestalteten sich die Abteufarbeiten als sehr aufwändig, da Wassereinbrüche immer wieder für Unterbrechungen sorgten. 1881 konnte Schacht 2 in Betrieb gehen. Sowohl er als auch Schacht 1 erhielten über den Malakowtürmen eingezogene eiserne Fördergerüste. Da insbesondere Schacht 1 durch Wassereinbrüche immer wieder im Betrieb beeinträchtigt wurde, verlagerte die Betreibergesellschaft die Hauptlast der Förderung auf Schacht 2. Nach Umwandlung der alten Kommanditgesellschaft in die Alstaden Actiengesellschaft für Bergbau wurden umfassende Zusammenfassungsmaßnahmen ergriffen. Schacht 2 wurde zur zentralen Förderanlage ausgebaut und erhielt 1907 ein zweigeschossiges Strebengerüst als neue Fördereinrichtung.
Schacht 1 wurde für die Förderung stillgelegt und nur noch als Wetterschacht genutzt. Im Jahre 1904 wurde die Alstaden AG für Bergbau von der Hibernia AG übernommen. Das sehr ausgedehnte Grubenfeld, das im Süden bis nach Speldorf reichte, enthielt nur im nördlichen Teil abbauwürdige Vorräte an Anthrazitkohle. Deswegen wurde der Zeche im Jahre 1927 ein Pachtfeld der Zeche Concordia zum weiteren Aufschluss zugewiesen. 1931 wurde auf dem Gelände Schacht 2 der neue Förderschacht 3 niedergebracht, der 1933 die Förderung aufnahm. Trotz des relativ kleinen Fördergerüstes konnte dieser Schacht in einer Großraumgestellförderung ab 1936 die Gesamtförderung der Zeche übernehmen.
Schacht 2 übernahm Seilfahrt und Materialzuführung. Die Zeche war wegen der ausschließlichen Förderung von Anthrazitkohle und des Betriebes einer Brikettfabrik als Hausbrandzeche spezialisiert. Daher überlebte sie in der Hibernia AG die Kohlekrise der 1950er und 1960er Jahre und wurde 1968 in die Bergbau AG Oberhausen der Ruhrkohle AG eingebracht. Die Ruhrkohle AG führte eine Neubewertung der Lagerstätten sowie des künftigen Absatzes von Hausbrandkohle durch. Daraus resultierte der Stilllegungsbeschluss für die Zeche Alstaden, der Ende 1972 umgesetzt wurde. Heute sind von der Zeche Alstaden nur noch einzelne Gebäudeteile wie das Maschinenhaus und der Pferdestall auf dem Gelände von Schacht 1 erhalten.
Das Gelände von Schacht 1 gegenüber dem Ruhrpark befindet sich in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. Die ehemalige Direktorenvilla direkt an der Solbadstraße sowie das Pförtnerhaus von Schacht 1 wurden renoviert und werden als Wohnhäuser genutzt. Weiterhin sind auf dem Gelände von Schacht 1 noch der ehemalige Pferdestall und das Maschinenhaus erhalten. Es gibt Bestrebungen, dieses Gelände für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Im Ruhrpark befindet sich das Denkmal des Bürgerrings Alstaden und die Seilscheibe von Schacht 1 sowie eine Lore des Bergwerks. Südöstlich von Schacht 1 befindet sich die Solbadhalde mit mehreren Wegen über die von der Vegetation fast vollständig vereinnahmte Bergbauhalde. [1]
Mittlerweile ist das Maschinenhaus fertig renoviert und kann für Veranstaltungen gemietet werden. Der Pferdestall wird in naher Zukunft mit Unterstützung der NRW-Stiftung und des neu gegründeten Fördervereins Zeche Alstaden Oberhausen e.V. ebenfalls renoviert und kann dann auch gemietet werden.
Adresse:
Forum Zeche Alstaden
Solbadstr. 53
46049 Oberhausen
Telefon: 0208-6290034
E-Mail: info@zechealstaden.de
Internet: www.zechealstaden.de
Nordwestlich des Areals liegt ein Bunker aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Auf dem Zechengelände von Schacht 2/3 befindet sich heute eine Wohnsiedlung. In einem Park innerhalb dieser Siedlung sind noch die beiden verfüllten Schächte anhand ihrer Protegohauben erkennbar. Erhalten sind auch einige Zechenhäuser an der "Behrensstraße" und an der Straße "Am Ruhrufer". Die Halde der Zeche Alstaden 2/3 befand sich von 1982 - 1993 wegen Selbstentzündung in den Schlagzeilen, sie wurde völlig abgetragen, und an ihrer Stelle befindet sich heute ein in die Ruhrauen übergehendes Biotop. [1]
Im Ruhrpark ist auf einer dort aufgestellten Lore zu lesen: Über diese Seilscheibe wurde in diesem Förderwagen am 15. Dezember 1972 die letzte Kohle der Zeche Alstaden zu Tage gefördert - Bürgerring 1950 Alstaden!
Solbad Raffelberg
Bei der Abteufung von Schacht I der Zeche Alstaden wurden 1855 unterirdische salzhaltige Wasserläufe, Relikte eines urzeitlichen Meeres, entdeckt. Schnell erkannten Bergknappen die wohltuende und heilende Wirkung des Wassers und direkt auf dem Zechengelände entstand ein provisorisches Solbad, in dessen Genuss zuerst die Kinder der Bergleute kamen. Nach der Eingemeindung Alstadens nach Oberhausen reifte der Plan, ein Solbad für Erwachsene in unmittelbarer Nähe zur Ruhr zu errichten....
Weitere Informationen zum Solbad Raffelberg in Mülheim an der Ruhr finden Sie hier....!
Zeche Oberhausen
Auch die letzten Relikte der Zeche Oberhausen befinden sich in der Nähe. Die Zeche Oberhausen war einst ein Steinkohle-Bergwerk im Besitz der Gutehoffnungshütte. Diese war Eigentümerin umfangreicher Grubenfeldbesitzungen im Bereich der damals selbständigen Gemeinden Osterfeld und Sterkrade. An der Straße nach Frintrop (heute Stadtteil von Essen- damals gehörte Frintrop zum Bürgermeisteramt Borbeck bis zur Eingemeindung nach Essen im Jahre 1915) wurde 1856 mit dem Abteufen der ersten beiden Schächte mit den Namen "Königsberg 1" und "Königsberg 2" begonnen....
Weitere Informationen zur Zeche Oberhausen in Oberhausen finden Sie hier....!
Zechen im Ruhrgebiet und am Niederrhein
- Zeche Bonifacius in Essen-Kray
- Zeche Katharina in Essen-Kray
- Zeche Centrum in Essen-Leithe
- Zeche Zollverein in Essen-Katernberg
- Zeche Carl in Essen-Altenessen
- Zeche Helene in Essen-Altenessen
- Zeche Anna in Essen-Altenessen
- Zeche Emil in Essen-Altenessen
- Zeche Emscher in Essen-Altenessen
- Zeche Heinrich in Essen-Altenessen
- Zeche Fritz in Essen-Altenessen
- Zeche Wohlverwahrt in Essen-Horst
- Zeche Johann Deimelsberg in Essen-Steele
- Zeche Sälzer-Amalie in Essen-Altendorf
- Zeche Hagenbeck in Essen-Altendorf
- Zeche Neuschölerpad in Essen-Altendorf
- Zeche Vereinigte Sälzer & Neuack in Essen-Altendorf
- Zeche Pauline in Essen-Werden
- Zeche Hermann in Essen-Fischlaken
- Zeche Pörtingsiepen in Essen-Fischlaken
- Zeche Richradt in Essen-Fischlaken
- Zeche Rudolph in Essen-Kettwig-Oefte
- Zeche Carl Funke in Essen-Heisingen
- Zeche Hundsnocken in Essen-Heisingen
- Zeche Prinz Friedrich in Essen-Kupferdreh
- Zeche Victoria in Essen-Byfang
- Zeche Gottfried Wilhelm in Essen-Rellinghausen
- Zeche Schnabel ins Osten in Essen-Rellinghausen
- Zeche Königin Elisabeth in Essen-Frillendorf
- Zeche Friedrich Ernestine in Essen-Stoppenberg
- Zeche Ludwig in Essen-Bergerhausen
- Zeche Langenbrahm in Essen-Rüttenscheid
- Zeche Victoria Mathias in Essen-Segeroth (Nordviertel)
- Zeche Graf Beust im Essener Ostviertel
- Zeche Hercules im Essener Ostviertel
- Zeche Voßhege, Flor und Flörchen und Wasserschneppe in Essen-Heisingen
- Zeche Oberhausen in Oberhausen
- Zeche Osterfeld in Oberhausen
- Zeche Osterfeld Schacht 4 in Oberhausen
- Zeche Vondern in Oberhausen
- Zeche Roland in Oberhausen
- Zeche Alstaden in Oberhausen
- Zeche Concordia in Oberhausen
- Zeche Jacobi in Oberhausen
- Zeche Hugo Haniel in Oberhausen
- Nordschacht in Oberhausen
- Zeche Sterkrade in Oberhausen
- Zeche Hibernia in Gelsenkirchen-Stadtmitte
- Zeche Dahlbusch in Gelsenkirchen-Rotthausen
- Zeche Hugo in Gelsenkirchen-Buer
- Zeche Rheinelbe in Gelsenkirchen-Ückendorf
- Zeche Alma in Gelsenkirchen-Ückendorf
- Zeche Holland in Gelsenkirchen-Ückendorf und Bochum-Wattenscheid
- Zeche Nordstern in Gelsenkirchen-Horst
- Zeche Westerholt in Gelsenkirchen-Hassel
- Zeche Friedrich Thyssen Schacht 1/6 in Duisburg-Hamborn
- Zeche Friedrich Thyssen Schacht 4/8 in Duisburg-Hamborn
- Zeche Neumühl in Duisburg-Neumühl
- Hüttenwerk Meiderich in Duisburg-Meiderich
- Kokerei Friedrich Thyssen 4/8 in Duisburg-Hamborn
- Zeche Walsum in Duisburg-Walsum
- Zeche Rheinpreußen in Moers
- Schachtanlage Pattberg in Moers
- Zeche Friedrich Heinrich in Kamp-Lintfort
- Zeche Rossenray in Kamp-Lintfort
- Bergwerk Niederberg in Neukirchen-Vluyn
- Bergwerk Lohberg in Dinslaken
- Zeche Erin in Castrop-Rauxel
- Zeche Franz Haniel in Bottrop
- Zeche Prosper Haniel in Bottrop
- Zeche Arenberg-Fortsetzung in Bottrop
- Zeche Zweckel in Gladbeck-Zweckel
- Zeche Graf Moltke in Gladbeck-Brauck
- Zeche Ewald in Herten
Halden im Ruhrgebiet und am Niederrhein
- Halden Zollverein in Essen
- Schurenbachhalde in Essen
- Halde Norddeutschland in Neukirchen-Vluyn
- Halde Pattberg in Moers
- Halde Rheinpreußen in Moers
- Knappenhalde in Oberhausen
- Rungenberghalde in Gelsenkirchen
- Halde Rheinelbe in Gelsenkirchen
- Alsumer Berg in Duisburg
- Halde Heinrich-Hildebrand-Höhe in Duisburg
- Industriebrache Vondern in Oberhausen-Osterfeld
- Halde Haniel in Bottrop
- Halde Prosperstraße in Bottrop
- Halde Beckstraße in Bottrop
- Halde Schöttelheide in Bottrop
- Halde Graf Moltke in Gladbeck
- Halde Hoheward in Herten
Interessantes in Oberhausen
- Siedlung Grafenbusch (Ehemalige Beamtensiedlung der GHH)
- Siedlung Eisenheim im Stadtbezirk Osterfeld
- Siedlung Dunkelschlag im Stadtbezirk Sterkrade
- Siedlung Ripshorsterstraße (Siedlung Neu Oberhausen)
- Rhein-Herne-Kanal (...im Bereich Oberhausen)
- Hochseilklettergarten am Gasometer
- Kastell in Holten
- Windmühle in Holten
- Der Elpenbach in Oberhausen-Klosterhardt
- Schacht 4 der ehem Zeche Osterfeld in Oberhausen-Klosterhardt
- St. Antony-Hütte in Oberhausen-Klosterhardt (Museum)
- Schloss Oberhausen in Oberhausen
- Gedenkstätte im Schloss Oberhausen
- Kaisergarten beim Schloss Oberhausen
- Bunkermuseum in Oberhausen
- Zeche Alstaden in Alstaden
- Zeche Concordia in Lirich und Buschhausen
- Zeche Oberhausen im Knappenviertel
- Burg Vondern in Oberhausen-Osterfeld
- Siedlung Vondern (Zeche Vondern)
- Zeche Hugo Haniel in Holten
- Zeche Osterfeld in Osterfeld
- Zeche Osterfeld Schacht 4 in Klosterhardt
- Zeche Vondern in Osterfeld
- Zeche Jacobi in Klosterhardt
- Zeche Roland in Dümpten
- Nordschacht in Schmachtendorf
- Zeche Sterkrade in Sterkrade
- Industriebrache Vondern in Osterfeld
- Revierpark Vonderort in Osterfeld
- Klärpark „Läppkes Mühlenbach“ in Oberhausen-Borbeck
- Rheinisches Industriemuseum in Oberhausen
- Zentrum Altenberg in Oberhausen
- CentrO in Oberhausen
- Neue Mitte in Oberhausen
Quellennachweise:
1.: Die Informationen zur Geschichte der Zeche Alstaden in Oberhausen basieren auf dem Artikel Zeche Alstaden (Stand vom 20.01.2011) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.