Burg Vondern
Überblick
Wer bei Oberhausen über die Autobahn A 42 fährt, stellt dort mit Überraschung fest, dass Burgtürme über den Lärmschutzwall hinaus ragen. Wenn man dann in Osterfeld ausfährt, Richtung Oberhausen, und dann gleich rechts abbiegt (vor der Bahnunterführung - Hinweisschild Burg Vondern), gelangt man unweigerlich zu einer der wertvollsten Kostbarkeiten der Rheinisch-Westfälischen Heimat. Links der Straße liegt nämlich die spätgotische Ritterburg Vondern. Die Anfänge der Burg liegen auch heute noch im Dunkeln der Zeit. Eine erste Erwähnung findet sich 1266 bei Gerhard von Vondern, der eine gewiße Elisabeth ehelichte.
Die Ursprünge der Burg Vondern reichen bis in das hohe Mittelalter zurück. Die Herren von Vonderen, denen die Burg als Wohnsitz diente, werden im Jahr 1266 erstmals urkundlich erwähnt. Ursprünglich handelte es sich um eine Zwei-Insel-Anlage mit einer Vorburg im Westen sowie der Hauptburg mit dem Herrenhaus, die über eine Steinbrücke zu erreichen war. Die Gräften, die aus den nördlichen Emscherterrassen gespeist wurden, sind heute verlandet. Eine Bodenerhebung südlich der Anlage könnte auf einen Burghügel als Vorgänger hindeuten. Bauhistorisch lässt sich die Entstehung der Vorburg mit dem eindrucksvollen Torhaus grob in das 15. Jahrhundert datieren.
Ihr heutiges Aussehen ist jedoch geprägt von einer Umbauphase zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Die übrigen Gebäude der Burganlage sind jüngeren Datums, so stammt das barocke Herrenhaus aus dem Ende des 17. Jahrhunderts. 1898 begannen südlich der Burg die Abteufarbeiten des Schachtes Vondern und bereits 1903 konnte mit der Steinkohleförderung der Zeche Vondern begonnen werden. Die unmittelbare Nähe zu der Zeche Vondern tat ein übriges, um den Verfall der Gebäude zu beschleunigen. Die adeligen Besitzer trennten sich von ihrem Eigentum und so kam 1947 die Stadt Oberhausen in den Besitz der Burg. 1984 wurde die Burg in die Trägerschaft des Förderkreises Burg Vondern e. V. übergeben und in der Folgezeit aufwendig saniert.
Geschichte
Die Geschichte von Burg Vondern als Osterfelder Vogtei geht zurück bis in das 14. Jahrhundert. Im Mittelalter diente die Burg der Osterfelder Bevölkerung in Notzeiten als Fluchtburg, in der zeitweilig hunderte von Menschen wohnten. Interessant ist dabei, dass die Türme der Burg praktische Namen hatten: So hieß der rechte Abortturm, weil es der Turm war, in dem die Toilettenanlage installiert war, wenn man es mal so ausdrücken darf. Der linke Turm hingegen hieß Gerichtsturm, weil dort Gericht gehalten wurde.
Die Burg Vondern - auch wenn Reste eines ringförmigen Erdwalls Vermutungen nähren, dass hier einst eine Turmhügelburg stand - tatsächlich ist die heute aber ebenso mächtige wie malerische Vorburg aus dem frühen 16. Jahrhundert das älteste erhaltene Bauwerk. Die Burg Vondern wurde durch Wessel von Loe erbaut. Die Vorburg besteht aus einem von zwei massiven Rundtürmen flankierten Torbau mit wehrhaft anmutenden Schießscharten und spätgotischen Zierformen in Gesimsen, Fenstern und Gewölben. Die Rundtürme sind durch Wehrgänge über das Torhaus miteinander verbunden.
Aus dem späten 17. Jahrhundert stammt das Haupthaus, dessen Westfassade wohl dem mittelalterlichen Vorgängerbau zuzuordnen ist. Beim Bau des Haupthauses nutzte man eine ältere Fassade als Rückwand. Das Wirtschaftsgebäude auf der Südseite ist im 19. Jahrhundert dazugekommen. 1673 wird Galentin Wilhelm von Nesselrode zur Leithe mit der Burg Vondern als Vormund belehnt. Heute ist nur noch ein Rest der ursprünglichen Wassergräben vorhanden, aber man kann in der Bodensenke den ehemaligen Verlauf der Gräben erkennen.
Im frühen 19. Jahrhundert hatte die Burg als adeliger Wohnsitz ausgedient und blieb aber im Besitz derer von Nesselrode Reichenstein, die das mittlerweile zerfallene Anwesen 1947 an die Stadt Oberhausen verkaufte. Nachdem die Burg Vondern schon fast zur Ruine verfallen war, wurden die historischen Teile mit vereinten Kräften von Bund, Land, Stadt und einem Förderkreis bis 1995 gesichert und mit einer neuen Nutzung belebt. So ist heute wieder eine mächtige Burganlage mit Herrenhaus sichtbar, die in diesem Teil der Emscherniederung ein prächtiges Bild abgibt.
Zwischen Verschiebebahnhof Osterfeld und Bundesautobahn A 42 gelegen, ist sie nicht nur interessantes Geschichtszeugnis, sondern auch lohnendes Ziel für Spaziergänger und Radwanderer.
Adresse:
Burg Vondern
Arminstr. 65,
46117 Oberhausen,
Tel: 0208-894010 - 896297
Gruppenführungen auf Anfrage
Öffnungszeiten: jeden Donnerstag von 18 - 19 Uhr
Siedlung Vondern
Auf dem Weg zur Burg Vondern passiert man die ehemalige Zechensiedlung Vondern, die hier unweit der einstigen Zeche Vondern erbaut wurde. Die Siedlung entstand von 1907 bis 1917 für die Arbeiter der Zeche Vondern. Die Zeche lag etwa dort, wo jetzt die Trasse der Autobahn A 42 herführt. Bei der Wanderung 2 - ausgehend vom Gehölzgarten oder der Siedlung Ripshorsterstraße - trifft man auf das Gelände, sobald die Emscher in Richtung Burg Vondern überquert wurde....
Weitere Informationen zur Siedlung und zur Zeche Vondern in Oberhausen finden Sie hier....!
Interessantes in Oberhausen
- Siedlung Grafenbusch (Ehemalige Beamtensiedlung der GHH)
- Siedlung Eisenheim im Stadtbezirk Osterfeld
- Siedlung Dunkelschlag im Stadtbezirk Sterkrade
- Siedlung Ripshorsterstraße (Siedlung Neu Oberhausen)
- Rhein-Herne-Kanal (...im Bereich Oberhausen)
- Hochseilklettergarten am Gasometer
- Kastell in Holten
- Windmühle in Holten
- Der Elpenbach in Oberhausen-Klosterhardt
- Schacht 4 der ehem Zeche Osterfeld in Oberhausen-Klosterhardt
- St. Antony-Hütte in Oberhausen-Klosterhardt (Museum)
- Schloss Oberhausen in Oberhausen
- Gedenkstätte im Schloss Oberhausen
- Kaisergarten beim Schloss Oberhausen
- Bunkermuseum in Oberhausen
- Zeche Alstaden in Alstaden
- Zeche Concordia in Lirich und Buschhausen
- Zeche Oberhausen im Knappenviertel
- Burg Vondern in Oberhausen-Osterfeld
- Siedlung Vondern (Zeche Vondern)
- Zeche Hugo Haniel in Holten
- Zeche Osterfeld in Osterfeld
- Zeche Osterfeld Schacht 4 in Klosterhardt
- Zeche Vondern in Osterfeld
- Zeche Jacobi in Klosterhardt
- Zeche Roland in Dümpten
- Nordschacht in Schmachtendorf
- Zeche Sterkrade in Sterkrade
- Industriebrache Vondern in Osterfeld
- Revierpark Vonderort in Osterfeld
- Klärpark „Läppkes Mühlenbach“ in Oberhausen-Borbeck
- Rheinisches Industriemuseum in Oberhausen
- Zentrum Altenberg in Oberhausen
- CentrO in Oberhausen
- Neue Mitte in Oberhausen