Genussmomente als Mittel zum Stressabbau

Genussmomente - Spaziergang in der Natur
Genussmomente - Spaziergang in der Natur Wiesen und Wolken


Genussmomente als Mittel zum Stressabbau



Für die meisten Menschen ist der Alltag mit jeder Menge Stress und Hektik verbunden. Umso wichtiger ist es, für Genussmomente zu sorgen. Denn die sind eine perfekte kleine Auszeit und mindern so den Stress des modernen Lebens.

Die Ergebnisse einer aktuellen Studie der Techniker Krankenkasse (TK) sind alarmierend. Der zufolge nämlich stehen knapp zwei von drei Menschen manchmal unter Stress, mehr als ein Viertel der Befragten sogar häufig. Umso wichtiger, dass man gegensteuert.

Eine probate Methode, um dem Alltagsstress entgegenzuwirken, besteht darin, sich ganz bewusst Genussmomente zu gönnen. Die sind nicht nur dadurch gekennzeichnet, dass man sich selbst etwas Gutes tut, sondern auch dadurch, dass man sich Zeit nimmt.



Mit allen Sinnen gegen den Stress



Vor allem die Fähigkeit, den Blick auf das Schöne zu lenken, ist eine gute Methode zum Stressabbau, weil Genussmomente ganz verschiedene Wahrnehmungskanäle anregen. Beim visuellen Genuss ist das die Freude an Gegenständen wie einem Gemälde oder einer schönen Landschaft. Auch das Lesen eines interessanten Buchs fällt in die Kategorie der visuellen Genussmomente.



Duisburg - Landschaftspark Nord
Duisburg - Landschaftspark Nord Eingangsbereich

Beim auditiven Genuss dagegen geht es - wie der Name schon sagt - ums Hören. Das kann eine klassische CD sein, aber auch das Vogelgezwitscher am Abend. Gerade in einer Welt, in der ständige Reize auf den Menschen einprasseln, ist der auditive Genuss wichtig, um abschalten zu lernen. Allerdings sollte man sich darauf auch bewusst konzentrieren und alle anderen Geräusche ausblenden.



Auch mit taktilen Genussmomenten lässt sich Stress wunderbar abbauen. Dazu gehören vor allem Umarmungen vom Partner oder dem Kind. Doch eine große Rolle spielt dabei der richtige Zeitpunkt. Wer gestresst und schlecht gelaunt nach Hause kommt, wird eine Umarmung vielleicht als einengend empfinden, kann sie aber eine Stunde später genießen.





Essen, Trinken, aber auch der Geschmack einer guten Zigarre zählen zu den gustatorischen Genussmomenten. Die kommen im Alltag leider oft zu kurz: Man schlingt schnell das Essen hinunter, das Feierabendbier wird fix "gezischt" - dabei setzt allerdings keine Entspannung ein. Die logische Schlussfolgerung: Man sollte sich für gustatorische Genussmomente ausreichend Zeit nehmen. Das entspannt nicht nur, es ist auch gesünder, wie etliche Forschungen zur Nahrungsaufnahme gezeigt haben.



Genussmomente - Cappuccino
Genussmomente - Cappuccino Entspannung




In vielen Fällen hängen gustatorische Genussmomente eng mit olfaktorischen Reizen zusammen, die ebenfalls zur Entspannung beitragen. Das kennt auch jeder, der seine Tasse Kaffee in aller Ruhe trinkt: Der aromatische Duft der gemahlenen Bohnen signalisiert automatisch Entspannung und Entschleunigung vom Alltag. Doch auch der Geruch von Blumen oder frisch gemähtem Gras gehört zu den olfaktorischen Reizen, die zu echten Genussmomenten werden können.

Das Gute bei der Stressminderung durch Genussmomente: Wir können sie ganz leicht in unseren Alltag integrieren. Denn alles, was wir dazu brauchen, ist eine bewusste Wahrnehmung - und ein bisschen Zeit.



Kleine Stressmomente einfach mal weglachen



Stress bedeutet aber nicht nur die Türme von Arbeit auf dem Schreibtisch, die nervtötenden Kollegen oder der Stau auf der Autobahn. Auch sogenannte Mikrostressoren gehören dazu. Damit gemeint sind kleine Dinge, über die man sich im Einzelnen gar nicht aufregen kann, die aber gebündelt für Frust und Stress sorgen.



Oft genug treten diese Mikrostressoren kurioserweise an einem einzigen Tag auf: Man verpasst morgens den Bus, zu dem man im Dauerlauf gehetzt ist. Direkt danach entdeckt man ein Loch in der gerade neu gekauften Kleidung und zu allem Überfluss ist auch noch die Frischhaltedose mit dem Salat für die Mittagspause in der Tasche ausgelaufen. Kein Wunder, dass man sich dann gestresst fühlt und üble Laune hat.



Genussmomente - Konzert
Genussmomente - Konzert Musik im Kurpark




Psychologen raten in solchen Fällen, sich gedanklich in solchen Situationen bewusst auf etwas anderes zu fokussieren - und zwar etwas Schönes. Das kann die Erinnerung an eine gelungene Theateraufführung sein, aber auch ein Sonnenuntergang, den man am Abend zuvor erlebt hat. Auch wenn diese Konzentration auf schöne Dinge in dem Augenblick schwierig ist, in dem Mikrostressoren auftreten: Das lässt sich lernen.



Eine andere Methode, mit stressigen Momenten umzugehen: Man lächelt darüber. Nicht umsonst gibt es das alte Sprichwort "Humor ist, wenn man trotzdem lacht". Tatsächlich hat eine Studie an der Universität Basel gezeigt, dass die Symptome von Stress wie Bluthochdruck, Kopfschmerzen oder ein Stimmungstief seltener auftraten, wenn die Probanden lachten oder lächelten.