Sie sind hier: Startseite » Ruhrgebiet » Bochum » Leithe

Leithe

Bochum - Leithe
Bochum - Leithe Evangelische Kreuzkirche Leithe



Überblick

Bochum - Leithe
Bochum - Leithe Altes Gasthaus Kampmann in Leithe



Leithe ist ein Stadtteil von Bochum im Stadtbezirk Wattenscheid. Der Stadtteil wurde vor seiner Eingemeindung nach Wattenscheid am 1. April 1926 offiziell als Leithe (Westf.) und in Schriftstücken oft auch als Westfälisch Leithe bezeichnet. Ein Teil der aufgelösten Gemeinde wurde nach Gelsenkirchen umgegliedert. Durch die Eingemeindung Wattenscheids kam Leithe am 1. Januar 1975 zu Bochum. Das rheinische Leithe liegt auf der anderen Seite des Leither Bachs. Der Bochumer Ortsteil Leithe ist ein dörflich geprägter Stadtteil im Westen von Bochum an der Grenze zu Essen-Kray und der Stadt Gelsenkirchen.




Kornbrennerei Schulte Kemna

Bochum - Leithe
Bochum - Leithe ...ehem. Kornbrennerei Schulte Kemna...


An der Stadtgrenze zu Essen liegt die ehemalige Kornbrennerei Schulte Kemna, die unter anderem den westfälischen klaren Schnaps „Weizenjunge“ hergestellt hat. Weitere bekannte Produkte dieser Brennerei waren der „Hasenpfeffer“ - ein Kräuterlikör - und last but not least das Erzeugnis „Klarer mit Speck“. Heute wird hier nicht mehr produziert, der Betrieb wurde verkauft und lediglich die schöne Villa ist noch erhalten. Die Ursprünge des Hofs Schulte Kemna lassen sich auf das 14. Jahrhundert zurückdatieren, ähnlich wie auch bei anderen Höfen der Umgebung. Auch der Leithebach fließt an diesem Anwesen vorbei und bildet u.a. die Grenze zwischen Bochum (früher Wattenscheid) und Essen.


Bochum - Leithe
Bochum - Leithe Katholische Kirche St. Johannes

Katholische Kirche St. Johannes

Bochum - Leithe
Bochum - Leithe Katholische Kirche St. Johannes


Die Gemeinde St. Johannes im Bochumer Stadtteil Leithe liegt im äußersten Westen der Pfarrei St. Gertrud von Brabant. Der Gemeindebezirk umfasst Wattenscheid-Leithe und einen Teil von Gelsenkirchen-Ückendorf (Leithestraße und davon westlich gelegene Straßen). Nach der Grundsteinlegung im Juli 1913 wurde die Kirche St. Johannes am 21. Mai 1914 eingeweiht. Mit ca. 2000 Mitgliedern ist die Gemeinde eine kleine in der Pfarrei, erfreut sich aber eines regen Gemeinde- und Vereinslebens. Neben vielen anderen Angeboten und Veranstaltungen wird alle zwei Jahre zum Patronatsfest (24. Juni) ein Gemeindefest gefeiert.


Bochum - Leithe
Bochum - Leithe Weststraße in Bochum-Leithe - Foto: Wikipedia - Autor: Raenmaen - Lizenz: s.u.


Bochum - Leithe
Bochum - Leithe Bochumer Verein - Glocke „Auguste Viktoria“ auf dem Gelände der Ev. Kirchengemeinde Leithe - einst für die Gnadenkirche in Berlin gegossen


An der Gelsenkirchener Straße stand bis 2011 im Vorgarten der Evangelischen Gemeinde ein 1,5 Tonnen schweres Denkmal des Stahlgussverfahrens von Glocken, mit denen der Bochumer Verein sich seine große Bekanntheit erarbeitete. Die Glocke „Auguste Viktoria“ wurde 1893 gegossen, und auf der Weltausstellung 1894 in Chicago (USA) ausgestellt. Später wurde sie von ihrer Namensgeberin, der Kaiserin Auguste Viktoria, der Berliner Gnadenkirche zur Einweihung gestiftet. Dank des Berliner Pfarrers Merkel entging die Glocke der Zerstörung auf einem Schrottplatz, auf dem sie nach dem Zweiten Weltkrieg und nach der Zerstörung der Kirche gelandet war.


Bochum - Leithe
Bochum - Leithe Impressionen


Über Umwege durch Berliner Privatbesitz und Thüringen kam die Glocke am 2. März 1990 nach Leithe. Nach der Wende zum Jahreswechsel 1989/1990 kaufte die Gemeinde Wattenscheid-Leithe die Glocke, ließ sie restaurieren und stellte sie wieder in den Dienst. Im Februar 2011 sandte die Kirchengemeinde Leithe die Glocke nach Berlin zurück. Seither befindet sich die Auguste-Viktoria-Glocke auf dem berühmten Invalidenfriedhof in Berlin. Mitten durch den Friedhof verlief bis 1990 die Grenze zwischen Ost- und Westberlin. Teile der Berliner Mauer sind dort heute noch zu sehen.


Glocke „Auguste Viktoria“

Bochum - Leithe
Bochum - Leithe Detail der Glocke


Die Aufschrift auf der Rückseite der Glocke lautet:

"Der Gnadenkirche in Berlin gewidmet im Jahre des Herrn 1894. Gegossen in der Fabrik des Bochumer Vereins für Bergbau und Gußstahlfabrikation in Bochum, Westfalen".

Das besondere Gussverfahren verlieh der Glocke eine ungewöhnliche Klangfülle, sie klingt 50 Sekunden nach. Da diese Auguste-Viktoria-Glocke künstlerisch und klanglich besonders gut gelungen war, wurde sie als Zeugnis vollendeter Gießkunst vor ihrer Installierung in den Kirchturm der Gnadenkirche im heutigen Berlin-Mitte 1893 auf der Weltausstellung in Chicago (USA) präsentiert. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gotteshaus durch einen Bombentreffer stark zerstört. Zwei Glocken wurden dabei zerstört, aber nicht diese Glocke. Trotz zahlreicher Proteste wurde die Gnadenkirche am 6. August 1967 im Ostteil der Stadt Berlin auf Anordnung des DDR-Regimes gesprengt.


Berlin - Mitte
Berlin - Mitte Invalidenfriedhof - Auguste-Viktoria-Glocke


Die Gnadenkirche stand früher auf einem Teil des Invalidenfriedhofs- von hier zog der Trauerzug zur Beisetzung der Toten zu den jeweiligen dafür vorgesehenen Gräbern. Der Invalidenfriedhof ist ein historischer Friedhof und eine Gedenkstätte im Ortsteil Mitte des Berliner Bezirks Mitte. In der Nazizeit wurden auch einige NS-Größen hier auf dem Friedhof beerdigt, deren Gräber heute nicht mehr markiert sind. Die Gemeinde der Gnadenkirche ist in die Berliner Sophiengemeinde aufgegangen und diese erfuhr zwischenzeitlich von der Existenz der Glocke in Bochum-Leithe.


Berlin - Mitte
Berlin - Mitte Invalidenfriedhof - Auguste-Viktoria-Glocke


Am 10. Februar 2011 kehrte die Glocke wieder nach Berlin zurück und wurde auf dem Invalidenfriedhof an der Scharnhorststraße in Empfang genommen. Nach der Rückkehr der Glocke wurde auf dem Berliner Invalidenfriedhof ein Glockenturm errichtet. Am 25. Juni 2013 wurde der Glockenturm im Rahmen eines ökumenischen Gottesdienstes durch Pfarrer Matthias Lohenner von der Evangelischen Kirchengemeinde Sophien eingeweiht. Dabei erklang nach mehr als 60 Jahren erstmals wieder die historische Auguste-Viktoria-Glocke. Künftig wird sie jährlich am 22. März (Tag der Kircheneinweihung 1895), am 6. August (Tag der Sprengung der Kirche 1967) sowie am Volkstrauertag und am Totensonntag läuten.


Quellennachweis

Bochum - Leithe
Bochum - Leithe Feld und Flur in Leithe


Das Foto "Weststraße in Bochum-Leithe - Autor: Raenmaen" ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported lizenziert.


Fotos Bochum-Leithe